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Dieses Thema hat 202 Antworten
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 Synchronschaffende
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fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

09.08.2014 00:51
#91 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Da läßt wer die Flammen tanzen, es kommt wieder Leben in die Bude...!

Leider ist "Nachts, wenn Dracula erwacht" ein langweiliger, konturenloser und schwacher Vampirfilm, der jedoch seine Momente hat. Für Christopher Lee in der Dracula-Rolle aber ist Borchert ganz superb. Der Monolog des Grafen, in der er zu Beginn vom Blut Attilas spricht, das in seinen Adern fließt, die Geschichte des Geschlechtes der Dracula erzählt und dann fast traurig endet, ist ein Kabinettstück für sich. Hier machen sich auch die ganzen Shakespeare-Könige bemerkbar, die Borchert schon interpretierte - er spricht das mit majestätischer Wucht und sehr nuanciert und es gelingt ihm ein feiner Sprung vom heroischen "Er war es, der schließlich triumphierte! Das war in der Tat ein echter Dracula" zum von Trauer etwas durchtränkten "Aber nun bläst der Wind kalt durch die zerborstenen Mauern meines Schlosses." Da liegt in diesem banalen Filmchen eine großartige Szene, die man sonst kaum aus Stokers Roman übernahm. Borchert glaubt man die durchlebten Jahrhunderte und er macht mit der kleinen Nuance, die ich oben erwähnte, sogar etwas Bedeutungsvolles, Großes. Lee ist im Original großartig, aber in dieser Szene beim Wechsel der Stimmung kann er zwar einen Moment seinen Blick trauernd-leblos halten, in der Stimme spiegelt sich das aber nur schwach wider - da ist Borchert besser.

Ansonsten habe ich ja schon alles dazu geschrieben. Nur, wenn ich "Anruf für einen Toten" auch nur lese, habe ich sofort Borcherts schmerzerfülltes, verzweifeltes "Dieter!" im Ohr, in dem Wort liegt so viel Leid.

Flammentanz



Beiträge: 73

09.08.2014 11:27
#92 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Danke für das Kompliment, Fortinbras!

Deine Meinung zu "Nachts, wenn Dracula erwacht" teile ich uneingeschränkt. Was soll man von einem Billigfilmer wie Jess Franco auch erwarten. Ohne Christopher Lee und Herbert Lom (Klaus Miedel gefällt mir sehr gut auf ihm) hätte ich mir diesen Film wohl nicht angetan.
Ich fand schon immer, dass Ernst Wilhelm Borchert Christopher Lee hier einen Touch gibt, den der Brite in keinem anderen Dracula-Film hat. Schon wie er sagt: "Willkommen in meinem Hause!", da überläuft es einen bereits eiskalt. Er gibt den Grafen so vielschichtig: pathetisch und herrisch ("Der Mann gehört mir!"), aber auch traurig und sogar ironisch-zweideutig, wenn er die Jagd preist, weil sie ihm die Macht über ein lebendes Wesen gibt.

Was "Anruf für einen Toten" angeht, so ist der Moment der Erkenntnis, dass er den einst so geliebten Freund getötet hat, in der Tat ergreifend. Ich finde aber auch, diese stille Qual, wenn er unter der Untreue seiner Frau leidet, sie aber dennoch nicht aufgeben kann, sehr zu Herzen gehend. Auch sein Gespräch mit Simone Signoret (Tilly Lauenstein) bewegt mich immer wieder von neuem.

John Connor



Beiträge: 4.883

09.08.2014 14:03
#93 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Flammentanz im Beitrag #92
Was soll man von einem Billigfilmer wie Jess Franco auch erwarten.


Netter Versuch, STOFFEL, dabei war deine Tarnung bislang doch so überzeugend.

berti


Beiträge: 17.492

09.08.2014 19:25
#94 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Gast im Beitrag #91
Leider ist "Nachts, wenn Dracula erwacht" ein langweiliger, konturenloser und schwacher Vampirfilm, der jedoch seine Momente hat. Für Christopher Lee in der Dracula-Rolle aber ist Borchert ganz superb. Der Monolog des Grafen, in der er zu Beginn vom Blut Attilas spricht, das in seinen Adern fließt, die Geschichte des Geschlechtes der Dracula erzählt und dann fast traurig endet, ist ein Kabinettstück für sich. Hier machen sich auch die ganzen Shakespeare-Könige bemerkbar, die Borchert schon interpretierte - er spricht das mit majestätischer Wucht und sehr nuanciert und es gelingt ihm ein feiner Sprung vom heroischen "Er war es, der schließlich triumphierte! Das war in der Tat ein echter Dracula" zum von Trauer etwas durchtränkten "Aber nun bläst der Wind kalt durch die zerborstenen Mauern meines Schlosses." Da liegt in diesem banalen Filmchen eine großartige Szene, die man sonst kaum aus Stokers Roman übernahm. Borchert glaubt man die durchlebten Jahrhunderte und er macht mit der kleinen Nuance, die ich oben erwähnte, sogar etwas Bedeutungsvolles, Großes. Lee ist im Original großartig, aber in dieser Szene beim Wechsel der Stimmung kann er zwar einen Moment seinen Blick trauernd-leblos halten, in der Stimme spiegelt sich das aber nur schwach wider - da ist Borchert besser.

Gerade bei dieser Szene, deren Text direkt aus Stokers Roman übernommen wurde, ärgere ich mich immer wieder, dass ausgerechnet Jesus Franco Manera diesen Film inszenieren musste, da das Drehbuch sich (gerade in der ersten Hälfte) sehr eng an die Vorlage anlehnt. Daraus hätte ein bedeutender Horrorfilm werden können, stattdessen wurde daraus nur ein lieblos inszeniert Langweiler, in dem "Kameraführung", "Ausleuchtung" und "Tricks" nur als "unterirdisch" bezeichnet werden können und an sich gute Darsteller verheizt wurden:
http://www.filmgalerie-alpha60.de/film.p...4038&listId=175
Große Sprecher in peinlichen Rollen? (12)

berti


Beiträge: 17.492

09.08.2014 19:30
#95 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Flammentanz im Beitrag #92
Was "Anruf für einen Toten" angeht, so ist der Moment der Erkenntnis, dass er den einst so geliebten Freund getötet hat, in der Tat ergreifend. Ich finde aber auch, diese stille Qual, wenn er unter der Untreue seiner Frau leidet, sie aber dennoch nicht aufgeben kann, sehr zu Herzen gehend. Auch sein Gespräch mit Simone Signoret (Tilly Lauenstein) bewegt mich immer wieder von neuem.

In diesen Szenen war Borchert wirklich ungeheuer emotional. Bei weitem nicht so bewegend, aber trotzdem sehr nuanciert war auch die Szene, in der er seinen verbohrten Chef zunächst von seiner Mordtheorie zu überzeugen versucht, dabei jedoch auf Granit beißt und sich daher zur Kündigung entschließt, was er mit einer bissigen Bemerkungen über diesen verbindet.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

05.09.2014 23:08
#96 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Primär ist natürlich wichtig, wie war ihre Arbeit, warum bewegt sie uns, wie finden wir sie. Aber es ist auch immer interessant, sich mit den Biografien von mehr oder weniger bekannten Menschen zu beschäftigen und natürlich fragt man sich auch manchesmal, wie waren denn die so privat. Das ist bei Schauspielern mit einem bestimmten Image manchesmal ernüchternd oder überraschend.

Der "Synchronopa" Rolf hat eine kurze Meinung zu GGH abgegeben, in der deutlich wird, daß er aus seiner subjektiven Sicht ein etwas launischer Mensch war, bei dem man nie so recht wußte, ob er sein Synchron-Handwerk nun gerne machte oder nicht.

Der "Doktor der Synchro" hat das neulich leicht erstaunt kommentiert, weil er sich GGH ganz anders vorstellte. Was natürlich auch sein kann. Jeder hat ja gute oder schlechte Tage.

Liegt es an GGHs Leichtigkeit und seiner Begabung für's akustische Augenzwinkern, daß man ihn sich auch so vorstellt? Solche Gedanken zwängen sich einem natürlich auf. Das ist so bei einem Image. Da gab es mal eine liebenswerte österreichische Fernseh-Omi vom Dienst. Die war privat ein Biest, hasste Kinder wie die Pest und war raffsüchtig und egozentrisch.

Ich habe manchesmal den Eindruck, daß GGH ständig mit seinem Beruf haderte. Daß er nicht der König der Synchronisation sein wollte, ist ja bekannt. Etwas Klatsch zufolge soll er schon gerne Mal sehr gelästert haben über das Dunkelkammergewerbe. Eine gewisse berufliche Frustration sagten ihm manche nach. Vielleicht kam er deshalb in die neulich von John Connor sehr gut beschriebene "Selbstdarsteller"-Ecke voller Manierismen. Andererseits schienen ihn aber Entwicklungen in der Branche sehr getroffen zu haben. Für einen alten Hasen wirkte er in seinen wenigen Interviews / Äußerungen oft etwas wehleidig, wofür man aber auch Verständnis aufbringen kann.

Mit Hubert Suschka soll sich GGH ja bei "Sonderdezernat K1" alles andere als gut verstanden haben. Angeblich kam es sogar zu Handgreiflichkeiten und einer aus dem Team (Herrmann Treusch) erwähnte mal, daß die Stimmung oft sehr geladen war. GGH soll auch das durch Suschkas plötzlichen Tod vorzeitige Ende des "Sonderdezernat K1" getroffen haben, weil das offenbar ein Ausgleich war. Zu was?

War es so, daß GGH viel lieber in anderen Bereichen der Branche gearbeitet hätte und durch die lange Synchronkarriere irgendwie den Zug verpasst hatte zum Aufspringen?

Man hat ja wenig von ihm kennengelernt abseits seiner Synchronarbeit. Aber irgendwie hat mich der Kontrast immer ein wenig erstaunt, weil er auf mich irgendwie düster wirkte. Vorzeitig gealtert, irgendwie ein wenig schroff und ablehnend und nicht wirklich sehr erfreut, wenn man ihn auf seine Synchronarbeiten ansprach. Natürlich ist das subjektiv.

Flammentanz



Beiträge: 73

20.09.2014 00:05
#97 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten



Der Kaiser - ganz und gar distinguiert

smeagol



Beiträge: 3.901

20.09.2014 11:23
#98 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #96
Man hat ja wenig von ihm kennengelernt abseits seiner Synchronarbeit. Aber irgendwie hat mich der Kontrast immer ein wenig erstaunt, weil er auf mich irgendwie düster wirkte. Vorzeitig gealtert, irgendwie ein wenig schroff und ablehnend und nicht wirklich sehr erfreut, wenn man ihn auf seine Synchronarbeiten ansprach. Natürlich ist das subjektiv.

Ich glaube ganz fest, dass man den Synchronschauspielern aufgrund ihrer Stimme und eben ihres Spiels mit ebendieser ein gewisses Image andichtet bzw. sich die Menschen genau so vorstellt. Ist aber doch generell so mit Schauspielern. Wenn man dann GGH erwähnt, dann passte er vielleicht menschlich ebensogut zu Connery (welcher ja bekanntlich mehr als schwierig sein soll privat/beruflich abseits der Kamerascheinwerfer) wie seine Stimme und sein Spiel es taten.

Flammentanz



Beiträge: 73

17.07.2015 13:35
#99 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten



Ein Interview mit Ernst Wilhelm Borchert aus dem Jahre 1977. Als Audio-Podcast im Archiv der Deutschen Welle gefunden und von mir mit Fotos untermalt. Dieser Stimme zu lauschen, ist stets ein Hochgenuss.

berti


Beiträge: 17.492

17.07.2015 16:49
#100 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Danke für dieses Interview! Herrn Borchert mal als "er selbst" zu hören war schon eine Sache für sich. Wirklich schade, dass es nur so kurz war und der Interviewer von einem Thema zum anderen sprang. Ein eine ganze Stunde umfassendes Gespräch hätte mich hier sehr interessiert, gerade auch weil dabei sicher seine Arbeit im Synchronbereich angesprochen worden wären, die hier nur ganz am Rande erwähnt wurden. Da er ein echter Charaktermime war und kurz angesprochen wurde, wie intensiv er sich in Rollen hineinarbeitete, hätte es mich interessiert, ob das bei manchen Synchronarbeiten auch so war (zumal für die Aufnahmen damals erheblich mehr Zeit zur Verfügung stand als heute).
Dass seine Rundfunkarbeiten ebenfalls als prägend erwähnt wurden, lässt darauf schließen, dass er in diesem Bereich wirklich sehr aktiv gewesen sein muss.
Zu den Schicksalsschlägen, die ihn bei Kriegsende getroffen haben und auf die hier nicht genauer eingegangen wurde (das wäre ihm wahrscheinlich auch nicht recht gewesen) kann man in Bräutigams letzter Auflage etwas nachlesen.
Dass er sich damals (1977) bereits über den Umgang der Regisseure mit den Klassikern beklagte, lässt das Gespräch zeitlos wirken.
Als er gegen Ende bedauerte, sein komödiantisches Talent habe er nur selten unter Beweis stellen können, fiel mir ein, dass er zumindest gelegentlich im Synchronbereich die Gelegenheit dazu hatte (Beispiele wurden in diesem Thread bereits genannt).

Flammentanz



Beiträge: 73

17.07.2015 20:33
#101 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Dankeschön für das Feedback. Was die bedauerliche Kürze des Gesprächs angeht, so bin ich froh, dass ich überhaupt ein Interview mit Ernst Wilhelm Borchert gefunden habe.

Dass er sich ganz und gar in seine Synchronrollen hineinversetzt hat, nehme ich einfach als selbstverständlich. Wenn man beispielsweise etwas so intensives wie seine Synchronisation von "Der Gefangene" für Alec Guinness anhört, ist das gar nicht anders denkbar.

Und hier noch etwas mehr von dieser faszinierenden Stimme:



(für Alec Guinness in "Der Gefangene")



(für Henry Fonda in "Spiel mir das Lied vom Tod")



(für James Mason in "Anruf für einen Toten")



(für Christopher Lee in "Nachts, wenn Dracula erwacht")

Lammers


Beiträge: 4.069

17.07.2015 23:47
#102 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Flammentanz im Beitrag #101
Dankeschön für das Feedback. Was die bedauerliche Kürze des Gesprächs angeht, so bin ich froh, dass ich überhaupt ein Interview mit Ernst Wilhelm Borchert gefunden habe.


Das finde ich auch. Die Gespräche könnten immer länger sein, aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Sendezeit ja auch immer begrenzt ist, kann man froh sein, dass man wenigstens etwa 11 1/2 Minuten zusammenbekommen hat. Und das ist ja auch schon was, zumal es ja von solchen Synchrongrößen wie Borchert und anderen generell wenig verfügbare Interviews gibt oder geben dürfte.

Jedenfalls habe ich mich über dieses Gespräch auch sehr gefreut. Vielen Dank für's online stellen. In mal live im Theater gesehen zu haben, dürfte sicherlich auch ein sehr großes und eindrucksvolles Erlebnis gewesen sein.

Zitat von berti
Dass er sich damals (1977) bereits über den Umgang der Regisseure mit den Klassikern beklagte, lässt das Gespräch zeitlos wirken.



Das war aber auch damals die Zeit, als viele Regisseure versuchten, etwas völlig anderes aus den Klassikern zu machen, was nicht immer gelang. Mir fällt da Peter Zadek ein, der von 1972-1979 der Intendant des Bochumer Schauspielhauses war und in der Zeit dort viele Stücke oft sehr rebellisch und durchaus auch provokativ inszenierte. An dieser Art der neuartigen Inszenierung (nicht nur von Zadek) werden sich viele Leute gestoßen haben. Auch Ernst Wilhelm Borchert hat in diesem Interview in dieser Hinsicht gut seinen Standpunkt dargestellt.

Klaus



Beiträge: 713

18.07.2015 16:38
#103 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Flammentanz im Beitrag #99
Ein Interview mit Ernst Wilhelm Borchert aus dem Jahre 1977. Als Audio-Podcast im Archiv der Deutschen Welle gefunden und von mir mit Fotos untermalt. Dieser Stimme zu lauschen, ist stets ein Hochgenuss.


Auch wenn ich die Begeisterung für Borchert als Lees Dracula-Sprecher nicht teilen kann, hatte er für mich dennoch eine der am meisten faszinierenden Stimmen überhaupt. Speziell bei Alec Guinness konnte ich mir eigentlich nie vorstellen, dass dieser auch eine eigene Stimme hatte...

Jedenfalls besten Dank an Manuela für diese erstklassig mit Bildern untermalte Rarität!

Gruß
Klaus

berti


Beiträge: 17.492

19.07.2015 18:42
#104 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Lammers im Beitrag #102
Das war aber auch damals die Zeit, als viele Regisseure versuchten, etwas völlig anderes aus den Klassikern zu machen, was nicht immer gelang. Mir fällt da Peter Zadek ein, der von 1972-1979 der Intendant des Bochumer Schauspielhauses war und in der Zeit dort viele Stücke oft sehr rebellisch und durchaus auch provokativ inszenierte. An dieser Art der neuartigen Inszenierung (nicht nur von Zadek) werden sich viele Leute gestoßen haben. Auch Ernst Wilhelm Borchert hat in diesem Interview in dieser Hinsicht gut seinen Standpunkt dargestellt.

Allerdings mit dem Unterschied, dass diese Art der Inszenierung 1977 "erst" einige Jahre alt war, während sie heute an den meisten Bühnen zum Standard geworden und (wie vor einiger Zeit in diesem Forum kritisiert) langweilig geworden ist.
Insofern stimmt es traurig, dass Bedenken dagegen schon vor vielen Jahrzehnten aufkamen, ohne dass man damals wusste, was noch folgen würde.

Lammers


Beiträge: 4.069

19.07.2015 21:53
#105 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von berti
Allerdings mit dem Unterschied, dass diese Art der Inszenierung 1977 "erst" einige Jahre alt war, während sie heute an den meisten Bühnen zum Standard geworden und (wie vor einiger Zeit in diesem Forum kritisiert) langweilig geworden ist.
Insofern stimmt es traurig, dass Bedenken dagegen schon vor vielen Jahrzehnten aufkamen, ohne dass man damals wusste, was noch fplgen würde.



Das stimmt, sie war erst einige Jahre alt, aber trotzdem so andersartig und auch provokant, dass es nur nachvollziehbar war und ist, dass sich die Leute daran gestoßen haben. Von daher finde ich es aber auch nicht erstaunlich (wenn der Zustand auch traurig war und tw. immer noch ist) sondern durchaus verständlich, dass es damals schon Bedenken zu dieser Art der Inszenierung gab. Nicht nur Ernst Wilhelm Borchert wird da seine Bedenken gehabt haben, sondern auch andere (nicht nur Leute aus der Synchronbranche).

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