Zitat von berti im Beitrag #119Vor mehreren Jahren schrieb Mücke, dass Borchert in "The Boys from Brazil" "sehr alt und stark nach Gebiss" geklungen habe:Lord Laurence Olivier (4) Bei seinen ab 1986 entstandenen Synchronarbeiten fällt tatsächlich ein veränderter Klang auf. Dass sowas altersbedingt vorkommt, ist natürlich normal; allerdings klang er noch in "Das Böse unter der Sonne" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (Kinostart September 1982 bzw. Dezember 1983) noch ganz wie in seinen Rollen aus den beiden früheren Jahrzehnten, ebenso auch bei seinem kurzen Part in "The Verdict - Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit" (1983). In der Rahmenhandlung von "Die Bounty" (1985) hatte er nach meiner Erinnerung nicht viel Text, außerdem ist es leider schon etwas her, dass ich den Film gesehen habe. Daneben fallen mir leider gerade keine Rollen von ihm aus den Jahren 1984/85 ein. Kann es sein, dass die Stimmveränderung bei ihm ziemlich abrupt kam?
Nachdem "Die Bounty" neulich wieder lief, habe ich darauf geachtet: Borchert klang dort natürlich schon älter, aber trotzdem noch "wie gewohnt". Das, was mit "Gebiss" (oder "fragiler", wie fortinbras es mal ausdrückte) gemeint ist, war hier noch nicht zu hören, in Synchros ab 1986 dagegen schon. Da dieser Film im Mai 1985 in die deutschen Kinos kam, dürfte es tatsächlich relativ "abrupt" gewesen sein.
Da mich ein anderer Thread darauf gebracht hat, es aber eher hierher gehört - ich bedaure sehr, dass Borchert nie die Gelegenheit bekam, als Sherlock Holmes zu brillieren. Optisch hätte er nicht nur gut gepasst, sondern auch den originalen Illustrationen stark entsprochen (was sonst eher selten der Fall war); aber auch stimmlich hätte er durch den Kontrast seiner sanften Stimme mit seiner oft harten, fast kalten Diktion in den 50ern exzellent dem Charakter Holmes' entsprochen (was ich beispielsweise bei Schellow - so sehr ich ihn schätze - in der deutschen Serie vermisste).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #137auch stimmlich hätte er durch den Kontrast seiner sanften Stimme mit seiner oft harten, fast kalten Diktion in den 50ern exzellent dem Charakter Holmes' entsprochen (was ich beispielsweise bei Schellow - so sehr ich ihn schätze - in der deutschen Serie vermisste)
Im Falle von Schellow lag es allerdings bekanntlich an der von ihm selbst bedauerten Inszenierung und den Drehbüchern, da er den Holmes lieber etwas "abgründiger" gegeben hätte. Eine "sanfte Stimme" mit einer "oft harten, fast kalten Diktion" konnte er durchaus auch einsetzen (siehe Peter Cushing als Dr. Knox in "Der Arzt und die Teufel").
Ich muß nochmal dieses ältere Thema nochmal rauskramen, da ich eine Frage habe, die mir hier vielleicht jemand beantworten kann (und falls die Antwort hier schon irgendwo stehen sollte bitte ich um Verzeihung. Aber ich wollte mir jetzt nicht nochmal 10 Seiten durchlesen..... ;-)).
Gibt es eigentlich ein brauchbares (Audio-) Interview mit GGH, wo er mal etwas ausführlicher über sich bzw. seine Arbeit erzählt? Ich weiß, es gab mal einen TV-Beitrag über`s Synchronisieren aus den 90ern, wo er auch kurz zu sehen bzw. zu hören ist, doch selbst das kann ich nirgendwo finden. Gibt es sonst nichts anderes (aus dem Rundfunk vielleicht)?
Seit vor ein paar Jahren sogar ein Radio-Interview mit Borchert aufgetaucht ist, von dem niemand wußte (und das man auch noch bei Youtube finden kann), glaube ich ja wieder an Wunder ;-). Also falls jemand etwas weiß bzw. vielelicht sogar hat, würde ich mich sehr freuen, wenn er sich melden würden.
Absonsten wünsche ich allen Synchronfreunden hier schon mal einen guten start ins neue Jahr :-)!
Eben bin ich zufällig auf diesen Artikel von 1959 gestoßen, in dem es um Wilhelm Borchert als Schauspieler geht:https://www.zeit.de/1959/28/glaenzender-...komplettansicht Dass seine Sprachkultur dort besonders hervorgehoben wird, ist insofern interessant, als vor ein paar Jahren in diesem Thread ein verlinktes Interview Anlass war, den Verfall derselben heutzutage zu kritisieren.
Ich finde es wichtig, einen Punkt nochmals zu betonen: Wilhelm Borchert war nicht nur ein gewöhnlicher Theaterschaupieler, dessen Arbeiten dort Synchronarbeiten immer wieder mal verhindert haben. Er war einige Jahre einer der absoluten Topstars des deutschen Theaterraums. Top 5. Vielleicht Top 3. Da das Theater damals noch einen ganz anderen Stellenwert besaß, kann man das in seiner künstlerischen Bedeutung nicht mehr so ganz richtig einordnen. Gesamtkünstlerisch ist sein Lebenswerk deutlich über dem von G. G. Hoffmann anzusiedeln. Was dem keineswegs nimmt, auch meiner Meinung nach der König der Synchronschauspieler gewesen zu sein. Ich habe keinen schwulen Knochen im Leib, aber für diese Stimme hätte ich 'nen Minirock angezogen und mich Lola genannt. Das Bild mit Kaiser und König ist sehr hübsch gewählt.
Die Frage wäre, wer denn wohl aus der heutigen Generation als Prinz anzusehen wäre. Eine Diskussion für einen anderen Tag.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #142Ich habe keinen schwulen Knochen im Leib, aber für diese Stimme hätte ich 'nen Minirock angezogen und mich Lola genannt.
Sorry, Begas, aber deine Meinung ist mir gleichgültig. Aber fürs Social-Justice-Protokoll, damit tüchtig aufgeblasene Gutmenschen-Luftballons wieder abschwellen können: Mein bester Freund ist stockschwul. Ich habe Dinge gesehen... die alle anderen, auch SJ-Warriors, einen Scheiß angehen. Ebenso wie das, was ich lustig finde. Und wem das nicht passt, der/die/das darf mich ganz ausführlich am Fuß kratzen, aber richtig ausgiebig und zärtlich.
Immer wieder schön, wie einem hier das Recht zu leben abgesprochen wird. Ihr seid Typen, die würden klatschen, wenn die Leiche eures Hassobjektes vor euch liegt. Johlen. Sich vor Freude bepissen.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #146Immer wieder schön, wie einem hier das Recht zu leben abgesprochen wird. Ihr seid Typen, die würden klatschen, wenn die Leiche eures Hassobjektes vor euch liegt. Johlen. Sich vor Freude bepissen.
Aber Randgruppen können eben per se niemals Hassobjekte sein, das weißt du genau...
Leude, Dubber hat das doch eindeutig als Kompliment gemeint, aber in seiner typisch ironisch-humorvollen Art verpackt. Dass auch noch nach Monaten darüber diskutiert wird, obwohl das nun wirklich keine homo-feindliche Äußerung war, ist für ein solch liberales Forum eigentlich unterste Schublade!