Zitat Soweit ich weiß, hat er das immer getan, da er zweisprachig aufgewachsen ist.
Es ist bekannt, dass Jürgens sehr häufig die englischen und französischen Synchronisationen seiner Filme selbst gesprochen hat. Dennoch sollte man nie pauschalisieren, sondern die Filme einzeln prüfen. In der französischen Fassung von "Die Ratten" - auch vor kurzem auf arte - war ers z.B. nicht sondern Jacques Erwin.
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #153Dennoch sollte man nie pauschalisieren, sondern die Filme einzeln prüfen. In der französischen Fassung von "Die Ratten" - auch vor kurzem auf arte - war ers z.B. nicht sondern Jacques Erwin.
Entstand diese Synchro denn definitiv noch zu seinen Lebzeiten?
Ach so. Vielleicht wurde es erst zum Standard, als er in Frankreich populärer wurde und seine Stimme dem dortigen Publikum vertrauter war (so wie hierzulande bei Peter Ustinov)?
Vom Neusynchronisationswahn in Deutschland ist zumindest eins immer verschont worden: die originalen Tonspuren deutscher Filme. In der Sowjetunion dagegen wurden mehrere Filme - mindestens zwei, von denen ich es definitiv weiß: "Schöne Wassilissa" und "Sadko" - im Zuge der Bildrestaurierung auch in erheblich besserer Tonqualität komplett nachsynchronisiert. Inwieweit die Originalschauspieler verpflichtet werden konnten (Sergej Stoljarow stand wohl in beiden Fällen wieder zur Verfügung), kann ich natürlich nicht sagen, aber der zeitliche Abstand von einmal 26 und einmal 34 Jahren dürfte zu hören gewesen sein. Für mich eine kulturelle Barbarei.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #157In der Sowjetunion dagegen wurden mehrere Filme - mindestens zwei, von denen ich es definitiv weiß: "Schöne Wassilissa" und "Sadko" - im Zuge der Bildrestaurierung auch in erheblich besserer Tonqualität komplett nachsynchronisiert
Das hat man im Zuge des Director's Cut von "Das Boot" im Zuge der 5.1-Neuabmischung auch mit der englischen Synchro gemacht:
Zitat von Lammers im Beitrag #158[...]die englische Synchro von "Didi, der Doppelgänger":
Es ist verblüffend, was ein gutes Synchronisationsteam zusammenbringen kann! Ganz Ähnliches habe ich in der Sequenz aus "casablanca" festgestellt, wo ds berühmte Zitat: "Ich seh' dir in in die Augen Kleines" vorkommt. Auch hier finde ich die Übereinstimmung vno gesprochenem Wort mit den entsprechenden Mundbewegungen erstaunlich. Ohne sich zu weit von der Vorlage/den originaldialogen zu entfernen, lässt sich dieses Kunststück (speziell bei Hallervorden in Großaufnahme)mMn. aber nicht ohe Bruch durchziehen. Das war bei dieser englischen "Doppelgänger" Synchro wohl nicht anders. Der Anspruch der Branche, die Leut glauben zu lassen, dass "die alle" selber deutsch reden, wird imho. v.A. nur aufrecht erhalten, wenn man gar nicht auf die Lippenbewegungen zum gesprochenen Text achtet - es haben mir jedenfalls Einige erzählt, dass si gar nicht so darauf achten.
Vladimír Ráž scheint eine Art Gert Günther Hoffmann des Barrandov-Studio gewesen zu sein - er sprach nicht nur Lex Barker in sämtlichen tschechischen Karl-May-Synchronfassungen immerhin über einen Zeitraum von 30 Jahren (möglicherweise auch in anderen Filmen), sondern auch - wenn ich mich nicht völlig verhört habe - Jean Marais in der "Fantomas"-Trilogie und "Die Prinzessin von Cleve". Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er bei der Fülle von tschechischen Synchronisationen, die Anfang der 90er am Fließband produziert wurden, trotz seines fortgeschrittenen Alters viele weitere solche Aufgaben übernahm und bereits in früheren Jahren auf den gleichen Rollentyp besetzt wurde (sonst ergäbe es keinen Sinn, einen Schauspieler zu nehmen, der deutlich älter war als die synchronisierten Herren).
Gruß Stefan
edit: Ein Blick in die Sprecherliste von "Le Capitan" bestätigte, dass ich mich nicht verhört habe: Tatsächlich sprach Raz hier Marais und scheint sein Stammsprecher gewesen zu sein. Das Alter hatte ihm übrigens nicht geschadet, sondern seine Stimme sonorer gemacht. Er war wirklich der GGH der tschechischen Synchronlandschaft.
Für die tschechische Synchronfassung von "Le Capitan" wurden nicht nur die Gesangsszenen synchronisiert (passabel, nicht mehr, nicht weniger) - es musste dafür auch die Musikbegleitung neu eingespielt werden; immerhin von einem Kammerorchester, allerdings klingt es gegenüber dem Original sehr weichgespült, da man ausgerechnet die Rhytmusgruppe wegließ.
PETR Kostka, der tschechische Schauspieler in etlichen ebensolchen Filmen Ende der 50er/60er (später weiß ich nicht) hatte mir geschrieben, daß er GERARD PHILIPE mehrfach synchronisiert hatte. Kostka`s bekanntester tschechischer Film war HOFNARRENCHRONIK" mitte der 60er.
Der bekannte sowjetische Schauspieler JURI SARANZEW, geboren 1927, hatte mir geschrieben, daß er ROLF HOPPE`s Sprecher war, auch in "MEPHISTO".
Hier ist ein Interessantes Beispiel, wie man in anderen Ländern synchronisiert. In der Italienischen Detektiv Conan Synchro hören die Sprecher während sie Reden, den O-Ton im Hintergrund. Habe ich, in dieser Form auch noch nie gesehen.