Zitat von Lammers im Beitrag #45In 80 Tagen um die Welt (EUROPA-Hörspiel von 1976)
Erzähler: Lutz Mackensy Phileas Fogg: Joachim Wolff Detektiv Fix: Werner Cartano Mr. Stuart: Andreas von der Meden Mr. Sullivan: Peter Kirchberger Mr. Ralph: Wolfgang Kaven Kellner: Christian Mey Elefantenführer: K. Das Gupta Aonda: Karin Lieneweg Proctor: Fritz Piper Schaffner in Indien: Volker Bogdan Schaffner in Amerika: Johann Schramm
Phileas Fogg wird von Hans Daniel gesprochen und Passepartout wird von Joachim Wolff gesprochen
Ich habe eine Petition erschaffen, mit der ich mir wünsche, dass Niki Nowotny wieder zurück zu TKKG kommt.
Karl ohne Niki ist nicht Karl. Fertig.
Und die Ticketverkäufe sprechen für sich. Schaut man sich die Saalpläne bei Eventim an ist der Verkauf nicht wirklich so gut, wie zum Beispiel bei den drei Fragezeichen.
2010 brachte der Audio-Verlag eine SFB-Version von "Moby Dick" aus dem Jahre 1985 heraus:http://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?du...13144&vi=44&SID Hier wäre eine knappe, aber sehr treffende Besprechung:http://www.hoerspielhoelle.de/hsps/mobydickdav.html Vorab war ich wegen Herbert Stass etwas skeptisch, weil ich ihn mir als Ahab nicht so recht vorstellen konnte. Aber schon nach kurzer Zeit hat er mich überzeugt, so knurrend und grimmig, wie er hier klingt. In einer Nebenrolle darf Oliver Rohrbeck als Schiffsjunge zunächst hysterisch schreien und später im Wahnsinn vor sich hinreden. Aber ein besonderer Genuss ist Wilhelm Borchert in den "neutralen" (nicht aus Ismaels Sicht geschilderten) Erzählpassagen. Eine kurze Kostprobe gibt es hier:https://www.youtube.com/watch?v=wUvCimbSSVA Sicher sind manche Besetzungen etwas gewöhnungsbedürftig (Wolfgang Condrus klingt mir persönlich zu alt für seine Figur), aber insgesamt doch so hochkarätig, dass es eine gute Entscheidung war, dieses Kleinod auszugraben und auf CD herauszubringen.
Zitat von AMK im Beitrag #12"Der Name der Rose" nach Umberto Eco; Regie: Otto Düben; BR/NDR/SWF 1982. >>> Mit dabei: Markus Boysen (Berengar von Arundel [im Film dargestellt von Michael Habeck]), Rolf Boysen (Malachias von Hildesheim), Michael Habeck (Küchenmeister), Ernst Jacobi (Severin von St. Emmeram), Richard Münch (Bernard Gui/Guy), Manfred Steffen (Abt), Martin Umbach (Benno von Uppsala), Gernot Duda, Peter Fricke. >>> Richard Münch als Bernard Gui/Guy (der nicht wie F. Murray Abraham aussieht) ist grandios besetzt und verursacht Gänsehautgefühle: Diesem beinhart-verurteilungsorientierten Inquisitor möchte man wirklich nicht in die Finger geraten! (Den William von Baskerville, der nicht wie Sean Connery aussieht, spricht Pinkas Braun, und das macht er gut und "passend".) >>> Ich kannte den Film schon vor dem Hörspiel - und trotzdem fand und finde ich das Hörspiel (mit der Musik von Peter Zwetkoff) viel spannender als den Film!
Auf dieses Hörspiel war ich schon lange gespannt, habe es aber lange vor mir her geschoben; neben der Länge war der Hauptgrund, dass man in der richtigen Stimmung sein muss, um sich ganz darauf einlassen zu können. Aber kürzlich war es endlich soweit, und ich wurde nicht enttäuscht: es dürfte sich um einen der Höhepunkte des Hörspiel-Genres handeln! Nicht nur schauspielerisch wurde hier ganze Arbeit geleistet, sondern auch in anderer Hinsicht. Zwar stehen hier die Dialoge im Vordergrund, aber auch bei den Hintergrundgeräuschen und bei der Musik ließ man sich nicht lumpen, obwohl beide eher dezent eingesetzt wurden. Der Roman ist durch die starke Konzentration auf Gesprochenes und Adsons Erzähler-Perspektive für dieses Genre geradezu prädestiniert. Ähnlich wie bei manchen Romanen von Michael Ende kann man auch hier sagen, dass die Hörspiel-Version den Geist der Vorlage erheblich besser getroffen hat als die Verfilmung. Interessanterweise wurde die Produktion laut Wikipedia bei ihrem Erscheinen sogar ausführlich beworben:https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Name_d..._(H%C3%B6rspiel)
Interessant finde ich vor allem Pinkas Braun in der Hauptrolle: In den 80ern hörte man ihn in einigen Europa-Produktionen, aber diese hingen sicher damit zusammen, dass er ein Engagement in Hamburg hatte. Ansonsten ist er mir im Hörspiel-Bereich noch nicht untergekommen. Eine Theorie: Für den Genre-Kinder ist es keine Neuigkeit, dass Umberto Eco bei der Beschreibung von William von Baskerville durch Adson die Art kopierte, wie Dr. Watson Sherlock Holmes in der "Studie in Scharlachrot" beschreibt. Das geht von der äußeren Erscheinung (Statur und Physiognomie) über die gelegentlichen Momente des apathischen Daliegens in der Zelle/im Wohnzimmer (die den Erzähler kurz an Rauschmittel denken lassen) bis zu dem Kontrast zwischen den fleckigen Händen und der Geschicktheit, mit der diese Instrumente (Fernrohr bzw. Geige) behandeln. Einige Jahre vor der Produktion liefen einige Verfilmungen mit Basil Rathbone im westdeutschen Fernsehen, und dieser galt damals noch als DER Holmes-Darsteller. Im alten Forum schrieb jemand mal, Walter Niklaus´ Stimme sei "eine Mischung aus Pinkas Braun und Georg Thomalla". Dem würde ich zustimmen, wobei die Ähnlichkeit zu Thomalla beim frühen und die zu Braun beim späten Niklaus jeweils stärker war. Könnte es sein, dass Otto Düben das ähnlich sah und Braun deswegen besetzte?
Konnte das Hörspiel in diesem Faden nicht finden, verweise daher auf meinen eigenen Programmtip von vor… uff… langer, langer Zeit: Der Fall der Kommissare Außer den schon Genannten kann ich mich noch an Jürgen Thormann als Jason King, Rainer Brandt als Danny Wilde und an Günther Neutze und Karl Lieffen in ihren Rollen aus „Dem Täter auf der Spur” erinnern.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #204Traurigerweise wurde diese Bombenbesetzung für ein Hörspiel verbraten, das erschreckend langweilig ist.
Dass manche Top-Sprecher in Hörspielen verheizt wurden, kam leider nicht selten vor, besonders bei Europa-Produktionen (Beispiele müssen sicher nicht genannt werden).
Aber ich nehme an, die Vertonung von "Der Name der Rosa" sagt dir auch sehr zu (vor zwei Jahren hast du ja beiläufig erwähnt, dass du sie gehört hast)?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #204Traurigerweise wurde diese Bombenbesetzung für ein Hörspiel verbraten, das erschreckend langweilig ist. Gruß Stefan
Auf welches der genannten Hörspiele bezog sich das?
Zitat von berti im Beitrag #205Aber ich nehme an, die Vertonung von "Der Name der Rosa" sagt dir auch sehr zu (vor zwei Jahren hast du ja beiläufig erwähnt, dass du sie gehört hast)?
Gaaaaaanz anderes Kaliber - in fast jeder Hinsicht.
Zitat von berti im Beitrag #202Einige Jahre vor der Produktion liefen einige Verfilmungen mit Basil Rathbone im westdeutschen Fernsehen, und dieser galt damals noch als DER Holmes-Darsteller. Im alten Forum schrieb jemand mal, Walter Niklaus´ Stimme sei "eine Mischung aus Pinkas Braun und Georg Thomalla". Dem würde ich zustimmen, wobei die Ähnlichkeit zu Thomalla beim frühen und die zu Braun beim späten Niklaus jeweils stärker war. Könnte es sein, dass Otto Düben das ähnlich sah und Braun deswegen besetzte?
Kann sein, aber ich schätze, dass du hier nach zu klaren Zusammenhängen suchst. Baskerville ist im Hörspiel eine weitaus zwiespältigere Figur als im Film und das Schurken-Image von Braun ist in dem Zusammenhang reizvolles Bedienen und Brechen dieses Klischees zugleich (im Grunde bei Münch genauso, bei dem sich Schurkenrollen und positive Patriarchen gefühlt die Waage halten).
Zitat von berti im Beitrag #205Dass manche Top-Sprecher in Hörspielen verheizt wurden, kam leider nicht selten vor, besonders bei Europa-Produktionen (Beispiele müssen sicher nicht genannt werden).
Richtig - aber nicht in dieser Ansammlung innerhalb eines Hörspiels. (Und bei Europa handelt es sich oft um Hörspiele, denen ich in der technischen und/oder dramatischen Ausführung kritisch gegenüberstehe, die aber einen starken Inhalt haben. Davon kann bei den "Kommissaren" keine Rede sein.)
Na gut, aber es ging ja auch nur um Hörspiele mit Synchronstars, nicht um gute Hörspiele mit Synchronstars. Ich selber würde das Hörspiel jetzt auch nicht unbedingt als „langweilig” bezeichnen. Es ist skuril und teilweise fürchterlich albern, und natürlich wird die ganze Zeit nur geredet (liegt eben irgendwie in der Natur eines Hörspiels… soweit ein Hörspiel eine Natur haben kann), aber auch wenn die einzelnen Szenen episodisch sind und nirgendwo hinführen, find’ ich zumindest einige davon (z.B. die mit Neutze und Lieffen) doch ganz amüsant. Aber gut, das sieht natürlich jeder anders… Trotzdem spielt „Der Name der Rose”selbstverständlich in einer völlig anderen Liga und ist auch eines meiner absoluten Lieblinge. (Hm, ich sollte mal wieder…) Mit der Synchronstardichte des „Falls der Kommissare” kann es aber trotzdem nicht mithalten.
Um ein mögliches Missverständnis ("Gaaaaaanz anderes Kaliber") zu korrigieren: Das "auch" drückte in diesem Fall aus, dass du das Hörspiel "Der Name der Rose" ähnlich wie ich bewerten könntest - nicht, dass dein Urteil ähnlich ausfiele wie beim "Fall der Kommissare".
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #207Kann sein, aber ich schätze, dass du hier nach zu klaren Zusammenhängen suchst. Baskerville ist im Hörspiel eine weitaus zwiespältigere Figur als im Film und das Schurken-Image von Braun ist in dem Zusammenhang reizvolles Bedienen und Brechen dieses Klischees zugleich (im Grunde bei Münch genauso, bei dem sich Schurkenrollen und positive Patriarchen gefühlt die Waage halten).
Sicher kann das auch eine Rolle gespielt haben; wobei Braun sich auch als Schauspieler neben Schurken auch für ambivalente Figuren eignete. Jedenfalls fällt auf, dass sich in dieser Produktion zwar einige Hörspiel-Profis finden (Manfred Steffen, Peter Fricke), aber eben auch Schauspieler, die in diesem Bereich wenig oder sonst gar nicht aktiv waren und dadurch unverbraucht wirken. Da mehrere Sender beteiligt waren und man sich sehr bemühte, den Geist der Vorlage (trotz mancher unvermeidlicher Kürzungen) zu treffen, war mir aber Brauns Besetzung so aufgefallen, weil er ansonsten nicht so aktiv im Hörspielen und sicher auch nicht billig war. Sicher gab es hier auch getrennte Aufnahmen, weil sich Sprecher aus dem nord- und süddeutschen Raum mischen. Bei Europa kam das auch öfter vor, solange es sich nicht um Hauptfiguren handelte. Apropos Europa: Bei der dortigen Edgar-Wallace-Reihe von 1983 wurde offenbar auch öfter mit Klischees gespielt, da man in den Helden- bzw. Ermittlerrollen öfter Schauspieler besetzte, die vor der Kamera nicht unbedingt Sympathieträger verkörperten und zudem eigentlich auch zu alt für ihre Figuren waren. Neben Pinkas Braun wären Wolfgang Kieling, Günther Ungeheuer und Horst Frank Beispiele.
Hab mir aufgrund dieser Diskussion beide Hörspiele zu Gemüte geführt (da "Der Fall der Kommissare" gerade in der Tube ist), und muß leider zustimmen.
"Der Fall der Kommissare" ist einfach nur eine öde Nummernrevue nach dem Muster "...und den haben wir auch noch!", eine wirkliche, kreative Idee dahinter ist nicht auszumachen, außer die Spürnasen aufeinandertreffen zu lassen und ein paar Klischees zu wälzen. Und selbst diese Idee war geklaut, nämlich aus dem DDR-Hörspiel "Der Mord in der Pension 'Zum edlen Ross'" von 1975 (also ein Jahr älter), in dem ein Dorfpolizist bei den Mordermittlungen in nämlicher Pension nacheinander auf Auguste Dupin, Charlie Chan und Sherlock Holmes (letzterer immerhin stilecht von Walter Niklaus gesprochen) trifft. Schade, mit der Besetzung hätte ich mehr anzufangen gewußt...
"Der Name der Rose" ist in der Tat ein "anderes Kaliber", das ist (Radio-)Hörspiel in Vollendung. Dem Zuhörer wird zwar einiges an Zeit und Konzentration abverlangt, aber dafür wird er mehr als reichlich belohnt durch eine atmosphärische, stimmige Bearbeitung und grandiose Sprecherleistungen, allen voran Heinz Moog, Pinkas Braun und Manfred Steffen. Daß die Nebenrollen dann mit seinerzeit eher seltenen Gästen im Hörspielstudio wie Lukas Ammann, Stefan Wigger und Richard Münch (ganz stark!) besetzt sind, ist dann noch das Sahnehäubchen. Lediglich zwei (unbedeutende) Kritikpunkte seien angemerkt: Michael Habeck in einer anderen Rolle zu hören, als er im Film spielte (auch, wenn er dort keinen wirklichen Text hat) verwirrt, und irgendwie fehlen mir Siegmar Schneider und Helmut Qualtinger. Andererseits war aber wohl auch Intention, sich komplett vom Film zu emanzipieren (sonst hätte man wohl auch GGH geholt), insofern - Meckern auf hohem Niveau. Ein echter Meilenstein des Genres!
Umso trauriger, daß solche Radio-Epen heutzutage nur noch nach Vorlagen von Ken Follett o. ä. produziert werden...