"Quatermain - Auf der Suche nach dem Schatz der Könige" von 1985 behauptet zwar, die Verfilmung eines Romans aus dem 19. Jahrhundert zu sein, ist aber eher ein ebenso dreister wie platter Abklatsch von Indiana Jones. http://www.badmovies.de/soap/client.php/...der_K%C3%B6nige Hans-Werner Bussinger hatte als Sprecher von Richard Chamberlain in der Titelrolle einige dämliche Dialoge (manche davon wurden erst in der Synchro* dazugedichtet). Noch schlimmer hat es aber Friedrich Georg Beckhaus als Stimme von Herbert Lom erwischt: Dessen Rolle (die Karikatur der Karikatur eines wilhelminischen Offiziers) ist eine Anhäufung plattester Klischees, die nicht mehr witzig, sondern nur noch nervtötend wirken.
Akzente sind ja immer so eine Sache, besonders nachgemachte. Jürgen Thormann durfte für das Tonstudio EUROPA in den 80ern zweimal als Chinese ran, einmal als Grenzsoldat in der "Perry Rhodan"-Serie (unter eigenem Namen), und einmal als Gesandter in "Die drei Fragezeichen und der tanzende Teufel" (dort unter dem Pseudonym "Tom Barrows"). Bei aller Hochachtung vor seinen sonstigen Leistungen - diese beiden Auftritte sind einfach nur albern, vor allem, da er noch mehr "L"s einbaut als nötig und dazu seine Stimme hochdrückt.
"Perry Rhodan" kenne ich nicht, aber dafür das andere Beispiel. Bei dieser "Leistung" ("Wo ist del tanzelnde Teufel?" "velnichtelt") wundert es mich in diesem Fall nicht einmal, dass ein Pseudonym gewählt wurde. Herrn Thormann hätte ich von alleine nie erkannt, da er wirklich extrem herumpiepst!
In Veit Harlans "Anders als du und ich" sind einige prominente Synchronsprecher zu sehen, darunter Christian Wolff, Friedrich Joloff, Siegfried Schürenberg und Hans Nielsen. Thomas Bräutigam nennt Nielsens Mitwirkung in dem als "Machwerk" bezeichneten Film den "Tiefpunkt" von dessen Schauspielkarriere. Auch wenn man der Meinung ist, dass die Mitwirkung in einem Harlan-Film kein Ruhmesblatt wäre, müsste man einräumen, dass der von Nielsen gespielte "Onkel Max" "eigentlich" keine "peinliche", sondern sogar eher die sympathischste Rolle im Film ist, allerdings mit einer Ausnahme: Bekanntlich gab die FSK den Film zunächst nicht für die deutschen Kinos frei, obwohl er in Österreich bereits (unter seinem ursprünglichen Titel "Das dritte Geschlecht") herausgekommen war. In Deutschland durfte er erst gezeigt werden, nachdem verschiedene Szenen entfernt, umgeschnitten oder nachsynchronisiert wurden. Von einer dieser Änderungen war auch Nielsen betroffen, und zwar drastisch: Da sich die Eltern Sorgen machen, Klaus Teichmann (Christian Wolff) könnte durch Kontakt zu seinem offen homosexuellen Freund Manfred "angesteckt" werden, sucht Herr Teichmann (Paul Dahlke) mit seinem Schwager Max Mertens Manfreds Mutter auf. Diese erklärt, sie habe sich mit der Homosexualität ihres Sohnes abgefunden, da dieser "eben so eine Art" habe. Dass Max Mertens daraufhin verständnisvoll "Na ja, Schicksal" erwidert, war für die FSK inakzeptabel. Daher musste diese Szene durch mehrere (holperig) aneinander geschnittene Einstellungen künstlich gestreckt werden, so dass Hans Nielsen eine nachträglich hineinsynchronisierte Moralpredigt halten konnte, in der er die Entscheidung der Mutter ausdrücklich verurteilte ("Damit dürfen Sie sich aber nicht abfinden, Frau Glatz! Fürchten Sie nicht, Ihre Mutterpflichten zu versäumen ..."). Diese Szene wirkt absolut lächerlich, da durch die Schnitte und den erkennbar "darübergesprochenen" Klang offensichtlich ist, dass sie erst nachträglich eingefügt wurde. Daneben widerspricht sie völlig Nielsens Rolle, da dieser sowohl davor als auch danach als ein relativ toleranter, humorvoller und aufgeklärter Mensch erscheint, wozu seine plötzliche Entrüstung ("Ich sage Ihnen, so sind diese Art Menschen nicht!") nicht passen will.
Peinlich fand ich eigentlich Lutz Mackensy für Jonathan Pryce in DER MORGEN STIRBT NIE,
Dieser Bösewicht ist ohnehin nur eine Karikatur Freudscher Thesen und wirkt wie eine Woody Allen-Kopie, wobei das Original ja schon oft unerträglich ist.
Mackensy hat, ob aus eigenem Antrieb oder durch Anfeuern, den Mr. Carver noch hysterischer und clowniger gemacht, als es das Original bringt.
Man könnte Mackensy hier für fast so quengelig halten wie Horst Sachtleben es oft so kann...
Zitat von S.T.O.F.F.E.L. im Beitrag #275Peinlich fand ich eigentlich Lutz Mackensy für Jonathan Pryce in DER MORGEN STIRBT NIE,
Dieser Bösewicht ist ohnehin nur eine Karikatur Freudscher Thesen und wirkt wie eine Woody Allen-Kopie, wobei das Original ja schon oft unerträglich ist.
Mackensy hat, ob aus eigenem Antrieb oder durch Anfeuern, den Mr. Carver noch hysterischer und clowniger gemacht, als es das Original bringt.
Man könnte Mackensy hier für fast so quengelig halten wie Horst Sachtleben es oft so kann...
Wer sich einen Film ansieht, in dem Pierce Valium Brosnan versucht, ein James Bond zu sein, darf sich natürlich keinen Gert Fröbe oder Curd Jürgens als Gegenspieler erwarten. Jonathan Pryce war sichtlich auch nicht glücklich über den Giftzwerg, aber ein ganz klassischer Bösewicht hätte Brosnan doch absolut an die Wand gedrückt. Immerhin: es war nicht Spongebob und Santiago Ziesmer.
Praktisch die gesamte Besetzung von "Batman Forever" muss für mich in diese Kategorie eingeordnet werden - kein Wunder bei diesem Schotter. Ich glaube, Blumhagen (den ich sehr schätze) habe ich nie so schlecht gehört: "Was gäht hier vorrrrr??" Und warum auch Torsten Sense dem Irrtum verfallen ist, tief und monoton zu sprechen wäre cool, verstehe ich nicht - vor allem dann, wenn man (wie Sense) nicht tief sprechen kann, dazu liegt seine Stimme viel zu weit oben. Nun ja - peinlicher Film, angemessene Synchronisation.
"Barbarella" - einer der dämlichsten Filme, die es gibt. Und wenn ich sehe, wie viele Topsprecher daran beteiligt waren - mein herzlichstes Beileid! Bei Brunnemann hätten sie wahrscheinlich ihren Spaß gehabt mit all den zu erwartenden dummen Sprüchen, aber die BSG hat ja die Sache auch noch ernst genommen (normalerweise sehr zu befürworten, aber hier verlorene Liebesmüh).
"Der Teppich des Grauens" ist sowieso alles andere als ein spannender oder gelungener Krimi, aber die für die "Komik" vorgesehen Rolle wurde in diesem Film Joachim Fuchsbergers schwarzen Diener Bob (Pierre Besari) zugewiesen. Diese Figur ist vom Drehbuch EXTREM dümmlich angelegt, erschwerend kommt noch hinzu, dass Thomas Braut sie mit einer absolut gequetschten Stimme und (warum auch immer) nachgemachtem amerikanischen Akzent spricht. Selbst wenn man bedenkt, dass der Film aus einer völlig anderen Zeit stammt, ist es kein angenehmes Gefühl, dass diese Art der Darstellung damals als "witzig" empfunden wurde.
Ich habe vor einigen Tagen im Nachtprogramm vom BR den Streifen "Angriff aus der Tiefe" (früherer Titel: Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen) aufgenommen und gestern angeschaut. Dabei spricht Norbert Gastell einen Typen im Uncle-Sam-Kostüm, der eine Menschenmenge mit unglaublich miesen Witzen - wie auch immer - zum Lachen bringt. Was Gastell hier von sich gab, kann man tatsächlich nur als schlechten Witz bezeichnen und ich frage mich ernsthaft, wer an dieser peinlichen Performance wohl die "Hauptschuld" trägt: Gastell selber, der dt. Übersetzer, der (vermutliche) Dialogregisseur John Pauls-Harding oder die evtl. wörtlich übernommene Originalfassung?!?
Gruß Klaus
PS: Ich schätze Norbert Gastell übrigens nach wie vor sehr als (Synchron)Schauspieler!
Poppea - Die Kaiserin der Gladiatoren (I 1969) Unter einigen bekannten Synchronstimme finden sich in dieser Erotikklamotte auch Maria Landrock und Rosemarie Fendel. Während die Fendel "sauber" bleibt, ist von Maria Landrock (1972) immerhin "Bumsen" und "Scheiße" zu hören.
Jeannot, wäre das nicht ein Beispiel für dn Thread "Anstoßige Wortwahl in alten Synchros" (allerdings dürfte so eine Wortwahl in den 70ern nicht mehr als besonders anstößig gegolten haben)? Sost könnte man diesen hier fast endlos mit diversen Filmen oder namen von diversen synchronisierenden Schauspieler/innen und solchen Ausdrücken füllen und er würde damit fast überquellen...
Das ist schon richtig. Mich hat nur verblüfft, daß solche Worte von der Landrock zu hören waren. Ansonsten ist der ganze Film eine einzige Peinlichkeit (Inhalt: das erfreuliche Äußere von Frau Schoberova). Rosemarie Fendel hätte ich am allerwenigsten in diesem Werk erwartet...