Zitat von Silenzio im Beitrag #240Besonderheit: hier blödelt diesmal Wolfgang Kieling an der Seite von Rainer Brandt arg herum. Sonst hab ich nicht in Erinnerung, dass Kieling bei derartigen Synchros dabei war.
Ob Kieling mal mit Brandt einen gehoben hat und der dabei auf die Idee kam, mit ihm zu arbeiten?
Zitat von berti im Beitrag #98Herbert Weicker für Christopher Lee in "Die Schlangengrube und das Pendel"
Der Film ist an sich schon ein absolut peinlicher Versuch, sich an die damals populären Horrorfilme der Hammer dranzuhängen, aber besonders Christopher Lee als kalkweiß geschminkter Graf Regula sah nur noch lächerlich aus, obwohl er gruselig wirken sollte. Speziell bei der Vernichtung des Grafen am Ende fällt es mir schwer zu glauben, dass Lee beim Dreh nicht Mühe hatte, ernst zu bleiben. Gleiches könnte ich mir auch für Herrn Weicker bei den Synchronaufnahmen vorstellen.
Ein weiteres Beispiel für diese Kombination wäre die herrlich trashige Fu-Man-Chu-Reihe. Christopher Lee wirkt in seinen chinesischen Gewändern und mit angeklebtem Schnurrbart sowie einem praktisch immer gleichen Gesichtsausdruck schon albern genug. Der endgültige Todesstoß ist jedoch das aus drei Tönen bestehende Thema, das (in der deutschen Fassung) bei seinen Auftritten immer wieder erklingt. Bei seinen Szenen fällt es schwer zu glauben, dass so etwas gruselig wirken sollte!
Zitat von bertiDer endgültige Todesstoß ist jedoch das aus drei Tönen bestehende Thema, das (in der deutschen Fassung) bei seinen Auftritten immer wieder erklingt.
Wurde "Buddy Buddy" hier tatsächlich noch nicht genannt? Man kam dort auf die glorreiche Idee, den Berliner (!) Friedrich G. Beckhaus als Sprecher von Klaus Kinski (!) sächseln zu lassen. Zu diesem Versuch hat Harvey bereits etwas geschrieben: Klaus Kinski (3) Und hier wären Kinskis Szenen aus dem Film: http://www.youtube.com/watch?v=cQ4I_M-8oEI&feature=related
Christopher Lee/Herbert Weicker/Die Schlangengrube.../Fu Man Chu ---------------------------------------
a) ich finde, dass "Die Schlangengrube und das Pendel" ein ganz entzückender Film ist und für keinen der Beteiligten auch nur eine Spur peinlich!
b) Gert Wilden hat das Fu Man Chu-Thema komponiert und daraus drei Noten des Leitmotifs abgewandelt für das Taa-Taa-Taaaa! Dieses Stück war nur für den Trailer gedacht. Und während Herr Wilden darauf wartete, den Film richtig zu vertonen, war der schon längst im Kino. Unvorstellbar, weil die wirken mit richtiger Musik doch ganz anders und viel besser!
c) etwas peinlich fand ich Weicker, der einen formidablen Sinn für die comichaft übezeichneten Bösewichter hat (und nur wegen ihm schau ich Dr. Fu ab und an deutsch), für Christopher Lee nur in "Dracula jagt Minimädchen". Nicht nur wegen dem absolut lächerlichen, nicht der OV entsprechenden "Ei!!!", als er Van Helsing wiedersieht. Auch sonst outriert Weicker hier heftig, so wie eben Fu Man Chu. Im Original ist der Film auch skurril, aber Dracula wirkt wesentlich gebieterischer und ernstzunehmender (im Rahmen des Möglichen).
Peinlich war Christian Marschall für den ohnehin vor allem durch mangelndes komödiantisches Talent bestechenden Bob Hope in "Wo gibt's bitte Bier an der Front?" Oder so ähnlich. Marschall dröhnte lustlos und total ernst die Rolle durch. Ok, kann ich verstehen-aber wenn man das annimmt, sollte man schon das Beste draus machen.
Alice Franz in sämtlichen "Alte-Oma"-Rollen. Das ist so ähnlich wie Gerd Duwner als Asiate, wie Berti so schön anführte. Fairerweise muß man sagen: manchmal funktionierts ausgezeichnet! Manchmal denke ich mir nur: "Nein, bitte-nicht schon wieder!"
Eine der peinlichsten Synchronarbeiten überhaupt ist für mich Arne Elsholz für Tom Courtenaye in "The Dresser-Ein ungleiches Paar". Courtenaye spielt darin zwar einen schwulen Garderobier, dessen Stimme und Gesten manchmal etwas tuntig sind. Aber die Tuntenshow, die Elsholz da abzog, nahm der ernsten Figur fast jegliche Substanz und ist-eben peinlich!
Ich persönliche fand sein Radebrechen oft albern, und bei Burt Kwouk in "Ein Schuss im Dunkeln" oder Mickey Rooney in "Frühstück bei Tiffany" tat es mir weh, ihn rumquieken zu hören.
Zitat von fortinbras im Beitrag #246Gert Wilden hat das Fu Man Chu-Thema komponiert und daraus drei Noten des Leitmotifs abgewandelt für das Taa-Taa-Taaaa! Dieses Stück war nur für den Trailer gedacht. Und während Herr Wilden darauf wartete, den Film richtig zu vertonen, war der schon längst im Kino. Unvorstellbar, weil die wirken mit richtiger Musik doch ganz anders und viel besser!
Dann ist es allerdings komisch, dass im Trailer zum ersten Film das Thema nur ganz am Ende und der Dreiklang gar nicht zu hören ist: http://www.youtube.com/watch?v=r1uV8lhO_q8 Auch ist die Musik bei diesem Film immer noch etwas variabler als bei seinem Nachfolger, weshalb es mich wundert, dass sie hier nicht als Soundtrack komponiert wurde (zumal Gert Wilden sogar im deutschen Vorspann genannt wird). Bei welcher Gelegenheit hat er denn erzählt, dass er dachte, nur den Trailer zu vertonen?
Gert Wilden/Fu Man Chu-Musik -------------------------------------
Das erzählte er mir (samt seiner Tochter) in einer Email, weil ich ihn schlicht und einfach danach gefragt habe. Da war er allerdings 91, also kann trotz seiner bewundernswerten Kondition (er arbeitet ja auch noch jetzt mit 95!) schon etwas verwechselt worden sein. Laut dem wie gesagt, habe er das vorkomponiert und, was er auch in Interviews, etc, erzählte, bis heute eine ganz nette Summe Geld damit verdient. Auch für die weiteren Filme, wo er nicht mal involviert war bei den deutschen Fassungen. Jedenfalls ist es definitiv nicht Wildens Filmmusik-Stil, auf die Art und Weise bezogen, wie die Musik gestaltet ist. Denn selbst bei minimalsten Budgets hat er immer recht viel Musik in prägnanten Szenen gemacht und in jenen Fu's, wo er offiziell Komponist ist, wird Musik ja geradezu vermieden. Möglicherweise-das ist jetzt reine Hypothese, hat er die Musik so nicht für den Trailer geschrieben, sondern vorgearbeitet für einen Rohschnitt, der dem Verleih/Produzenten vorgelegt wurde. Ähnlich wie bei Peter Thomas bleibt auch bei Gert Wilden Post nahezu nie unbeantwortet-auch wenn man einfach eine Frage hat!
Wilden hat übrigens ausgesprochen lesenswerte Memoiren geschrieben.
Noch etwas zum Thema "peinlich":
Das kann natürlich auch der Auftrag des Synchronregisseurs gewesen sein, aber wie der sonst so vortreffliche Siegfried Schürenberg in "Der Hund von Baskerville" für Miles Malleson spricht, ist auch ein wenig dubios. Ganz normal, wie er sonst solche Typen sprach oder auch spielte, hätte das besser gepasst.
In "Das Geheimnis der drei Dschunken" radebrecht Herbet Stass in einer Szene albern ("Haben Flau und viele Kindel!"). Im selben Film spielt Harald Juhnke einen Mann, der angeblich perfekt Chinesisch spricht. Sobald er anfängt, dieses zu sprechen (ein Beispiel ist im Trailer bei 00:06 zu sehen:http://www.youtube.com/watch?v=-VZiSmpX2Z4), wechseln seine chinesischen Gesprächspartner aus Mitleid die Sprache.
Heinz Engelmann für Stewart Granger in "Das Geheimnis der gelben Mönche". Pseudo-Coolness, verbunden mit präpubertären One-Linern - Respekt, daß die sprechertechnische Leistung (rein künstlerisch) recht ordentlich ausfällt.
Kurt Hoffmanns dritter Spessart-Aufguß ("Herrliche Zeiten im Spessart") bietet gleich mehrere Synchronexperten in peinlichen Rollen (und das auch noch onscreen):
- Klaus Schwarzkopf als grenzdebiler (aber sehr mißtrauischer) Kreuzritter - Harald Leipnitz in ebensovielen albernen Kostümen wie wechselnden Inkarnationen - Paul Esser als Karikatur eines Mönchs - Kathrin Ackermann als nymphomanes Gespenst - Erich Fiedler in futuristisch-tuntiger Aufmachung (und mit nur einer Zeile Text) - Peter Capell hat das Glück, mehr oder weniger Statist zu sein
In dem Film "Justine - Lustschreie hinter Klostermauern" gibt es ja fast nur peinliche Dialoge. So absurd, dass gleich am Anfang des Films sich dafür entschuldigt wird. Aber alle Rollen exzellent gesprochen. Mit dabei sind Arnold Marquis, Beate Hasenau, Marianne Lutz, Dagmar Altrichter, Christian Brückner, Jürgen Thormann und einige mehr. Leider konnte ich noch nicht alle Sprecher identifizieren.