Rolf Schult als Trailersprecher zu "Die toten Augen des Dr. Dracula" ist nicht nur peinlich, sondern geradezu ein Ärgernis:https://www.youtube.com/watch?v=p8qK5J8KOZA Der lächerliche deutsche Titel ist schon schlimm genug; aber die Texte, die Schult hier hat, würden vielleicht zu einer Parodie auf Horrorfilme passen, aber nicht zu diesem Werk! teilweise wirken sie sogar in Kombination mit den gewählten Ausschnitten wie eine gewollte Verhöhnung (Stichworte: "zarte Hände" und "Verfolgungswahn").
Na ja, der Trailer ist ja durchaus kompatibel mit der Verleihpolitik des Films; insofern ist das Ganze eher irreführend als peinlich - fragt sich nur, was schlimmer ist.
Man darf gar nicht daran denken, wie die Synchro ausgefallen wäre, wenn die Dialoge in einem ähnlichen Stil wie die Off-Kommentare verfasst worden wären. Das hätte für eine andere Art von Gruselgefühl gesorgt ...
Peter Sellers´ Filmkarriere hatte um 1964 ihren Höhepunkt erreicht, danach häuften sich Flops, seine exzentrischen Launen belasteten sowohl die Drehs mit ihm als auch seine Gesundheit. In den 70ern ragten neben den Clouseau-Filmen (von denen der letzte schon deutliche Abnützungserscheinungen zeigte) eigentlich nur noch der Ensemblefilm "Eine Leiche zum Dessert" und die untypisch stille Komödie "Willkommen, Mr. Chance" heraus, ansonsten wurde er ziemlich verheizt. Den Schlusspunkt seiner Karriere stellte "Das boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu" dar, in dem Sellers neben dem Doktor noch Nayland Smith spielte. Nachdem zwei Regisseure ausgestiegen waren, übernahm er selber die Regie, obwohl bereits die Doppelrolle und das damit verbundene stundenlange Schminken Belastung genug waren. Noch vor der Premiere erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt. Peter Osteried beendet sein Buch über die Fu-Man-Chu-Filme mit einer Besprechung dieses seltsamen Werks: Peter Sellers wirke "gebrechlich und schwach", man könne ihm seine schlechte Verfassung ansehen. Ursprünglich sei Michael Caine als Nayland Smith vorgesehen gewesen. Es sei "eine Schande, dass dies der Film war, der Peter Sellers zum Verhängnis wurde." Es sei "nur schwer verständlich, was ihn an diesem Film wirklich ansprach. Er hatte zwar eine Doppelrolle und spielte sowohl Held als auch Schurke, aber beide Figuren geben nicht viel her. Bei Nayland Smith ist das Problem, dass diese Version mit der Vorlage kaum noch etwas gemein hat, während Fu Manchu wiederum wie ein Stereotyp gestaltet wird." Die "rassistische(n) Elemente", die "für Lacher sorgen sollen", seien "ebenso wenig komisch wie der Rest des Films". Als Parodie könne das Werk "in keinster Weise überzeugen", was "bedauerlich" sei, "da die Ausstattung und die Kostüme des Films recht ansprechend sind und für viel Flair sorgen". Daher müsse man "unterm Strich" sagen, dass dies "ein peinlicher Film" sei, "der seinen ohnehin schon angeschlagenen Star ins Jenseits beförderte". Diesem Urteil ist wenig hinzuzufügen, aber ich tue es trotzdem: Auch mir ist unverständlich, warum Sellers in dieses Machwerk so viel Energie opferte und seine letzten Reserven verbrauchte. War er so verzweifelt, weil ihm kein anderes Angebot vorlag? Oder glaubte er ernsthaft, seiner Karriere Auftrieb zu verschaffen, nachdem die Oscar-Nominierung für "Willkommen, Mr. Chance" vergeblich war? Selbst dass man hier nochmal Georg Thomalla ins Studio holte, kann mich mit dem Film nicht versöhnen. Vielleicht liegt es daran und an der ähnlichen Maske, aber dieser Nayland Smith wirkt wie ein Clouseau mit britischem Akzent. Die übrigen Darsteller haben leider praktisch nur peinliche Auftritte und Dialoge, die meisten Szenen wirken so, als hätte man nicht einmal den Versuch gemacht, irgendeine Pointe unterzubringen, alles wirkt lustlos. Mit diesem Film endete übrigens auch die Karriere von David Tomlinson, der hier einen Chef von Scotland Yard spielt, gegen den selbst Hubert von Meyerinck als Sir Arthur (!) kompetent erscheint. Leo Bardischewski tat mir hier leid, ebenso auch Wolfgang Hess und Hartmut Neugebauer in ähnlich albernen Rollen. Das einzig einigermaßen akzeptable ist noch der Vorspann und dessen Musik. Die letzte Szene des Films ist für sich genommen schon peinlich genug, aber es stimmt zusätzlich wehmütig, dass dies der Schlusspunkt von Sellers´ Karriere war. Als der Abspann lief, kamen mir fast die Tränen, dass die Karriere eines ursprünglich so brillanten Schauspielers so unwürdig enden musste. Es gibt genügend andere Filme von Sellers in denen ich Thomalla vermisst habe, aber hier hätte ich auf ihn verzichten können. Viel lieber wäre es mir gewesen, man hätte ihn in "Der rosarote Panther wird gejagt" besetzt und stattdessen hier Erik Schumann genommen.
Na ja, man muss nicht unbedingt ein Sellers-Skeptiker sein, um zu bemerken, dass der FU MAN CHU-Film nicht gerade einen markanten Ausreißer in Sellers Filmographie darstellt. Sicher, es ist ein lahmer Film - aber peinlich? Auch kann ich nicht sehen, warum Sellers' Performance hier so viel anders (oder peinlicher) sein soll seine übrigen Standardrollen. Ist er etwa in WAS GIBT'S NEUES, PUSSY? oder CASINO ROYALE nicht peinlich? (Ich finde schon.)
Es ist nicht so, dass ich Sellers Schauspielkunst oder komisches TAlent nicht wertschätzen würde, aber ich kann z.B. über die PINK PANTHER-Filme der 70er einfach nur den Kopf schütteln; was an denen so witzig sein soll, hab ich nie kapiert (wobei ich aber für diese Rohrkrepierer hauptsächlich den maßlos überschätzten Blake Edwards verantwortlich machen würde) - da ist mir der hemdsärmelige Humor des FU MAN CHU-Films mit seinem Retro-Look doch fast lieber (aber nur minimal).
Über Thomallas Leistung kann ich weiter nichts Nachteiliges sagen, außer dass er Sellers Leistung hier weder ab- noch aufwertet und er seine Aufgabe so weit befriedigend erfüllt hat, um dir ein Alibi für diesen Beitrag zu liefern.
Zitat von John Connor im Beitrag #306Na ja, man muss nicht unbedingt ein Sellers-Skeptiker sein, um zu bemerken, dass der FU MAN CHU-Film nicht gerade einen markanten Ausreißer in Sellers Filmographie darstellt. Sicher, es ist ein lahmer Film - aber peinlich? Auch kann ich nicht sehen, warum Sellers' Performance hier so viel anders (oder peinlicher) sein soll seine übrigen Standardrollen. Ist er etwa in WAS GIBT'S NEUES, PUSSY? oder CASINO ROYALE nicht peinlich? (Ich finde schon.)
"Peinlich" insofern, als Sellers´ offensichtliche Hingabe an diesen Film und die recht aufwendige Ausstattung in keinem Verhältnis zum dürftigen, pointenlosen Drehbuch stehen. "Was gibt´s Neues", ist zwar ein alberner und klamaukiger Film, aber ein paar Szenen und Darstellerleistungen kann ich durchaus etwas abgewinnen (eine davon nenne ich aus Rücksicht dir gegenüber nicht). Für CR gilt dasselbe, aber gerade Sellers fand ich hier erstaunlich bodenständig, wozu vielleicht auch die sehr untypische Besetzung mit Manfred Schott beitrug. Daneben dürften das zu den letzten Gelegenheiten zählen, ihn in einem Film so zu sehen, wie er wirklich aussah (danach kam das kaum noch vor).
Zitat von John Connor im Beitrag #306Es ist nicht so, dass ich Sellers Schauspielkunst oder komisches Talent nicht wertschätzen würde, aber ich kann z.B. über die PINK PANTHER-Filme der 70er einfach nur den Kopf schütteln; was an denen so witzig sein soll, hab ich nie kapiert (wobei ich aber für diese Rohrkrepierer hauptsächlich den maßlos überschätzten Blake Edwards verantwortlich machen würde) - da ist mir der hemdsärmelige Humor des FU MAN CHU-Films mit seinem Retro-Look doch fast lieber (aber nur minimal).
Was die Bewertung der Panther-Filme angeht, so sah Mücke die Sache seinerzeit ähnlich:Der rosarote Panther 2 (2009) (3) Persönlich sehe ich das weniger negativ, weil ich Blake Edwards (trotz Neigungen zu Klamauk und manchmal geradezu sadistischen Anwandlungen) ein Gespür für Timing, Schauspielführung und erzählerischen Rhythmus zugestehe.
Aber um zum Film zurückzukommen: Peinlich finde ich (um ein Beispiel herauszugreifen) die Szene, in der Sellers mit Helen Mirren (!) ein albernes Lied am Klavier trällert und vor allem die letzte Szene, in der Fu Man Chu als Elvis-Imitator (!) auftritt. Als Nayland Smith sitzt er meist nur passiv herum und wirkt teilweise absolut neben der Spur, als sei alle Luft raus; dass er eine innige Beziehung zu seinem Rasenmäher (!) hat, sollte wohl witzig sein, auch wenn mir nicht einleuchtet, wieso.
Zitat von John Connor im Beitrag #306Über Thomallas Leistung kann ich weiter nichts Nachteiliges sagen, außer dass er Sellers Leistung hier weder ab- noch aufwertet und er seine Aufgabe so weit befriedigend erfüllt hat, um dir ein Alibi für diesen Beitrag zu liefern.
Ich fand ihn hier im Prinzip passend, er versuchte zumindest, die beiden Rollen akustisch abzugrenzen. Aber dass man ihn hier besetzte, dafür aber nicht bei anderen, deutlich besseren Filmen, in denen Sellers´ Figuren mehr hergaben, wirkte fast wie Ressourcenverschwendung. Selbst bei "Der rosarote Panther wird gejagt" wäre es mir lieber gewesen, da dort Rollenkontinuität vorhanden gewesen wären und man zusätzlich zahlreiche Rückblenden zu früheren Filmen hatte, in denen (bis auf den ersten) Thomalla zu hören gewesen war, den man dadurch noch mehr vermisste.
Holla, die Waldfee! Auch, wenn es sich um keine Synchronarbeiten handelt, hier machen sich einige bekannte Namen richtig zum Leo!
Auf der "Küchenlieder"-Platte von Europa heulen uns Gerda Maria Jürgens, Inken Sommer und Benno Gellenbeck einige der "schönsten" Evergreens des Genres um die Ohren. Frau Jürgens dringt in die tiefste Ohrwindung, Frau Sommer zieht sich mit einer Art Sprechgesang aus der Affäre, und Herr Gellenbeck scheint absolut kein Ohr für Melodien gehabt zu haben. Für nähere Beschreibungen fehlen mir einfach die Worte:
Trotz schwerer Bedenken aufgrund verschiedener Rückmeldung (oder haben diese eine masochistische Seite bei mir angesprochen?) habe ich mir neulich den "Hund von Baskerville" mit Peter Cook und Dudley Moore zugemutet. Nach 10 Minuten wand ich mich vor Schmerzen, nach 20 zweifelte ich darin, den Film durchstehen zu können, nach 40 war ich froh, dass die Hälfte vorbei war, nach 70 zählte ich die Minuten bis zum Ende. Über das Erreichen des Abspanns war ich erleichtert wie schon lange nicht mehr. Diese beiden Trailer geben einen ganz guten Eindruck vom Niveau des Streifens:https://www.youtube.com/watch?v=UJdBZcqPROc https://www.youtube.com/watch?v=GAqhTZ08Gqg Eine Verfilmung des "Hundes" ist das natürlich nicht, nicht einmal eine wirkliche Parodie oder ein Film mit zusammenhängender Handlung. Eher handelt es sich um eine Aneinanderreihung unsäglich platter, teilweise pointenloser und unappetitlicher Sketche, die sich der Rollennamen und einiger vager Handlungsmotive aus dem Roman bedient, die allerdings völlig verzerrt werden. Dass namhafte Schauspieler wie Denholm Elliott oder Terry-Thomas für einen solchen Murks unterschrieben haben, ist schon seltsam genug. Aber dass in der deutschen Fassung auch noch die Sprecherelite Berlins (Kemmer, Thormann, Bauschulte, Ott, Lauenstein, Branding etc.) für so etwas verheizt wurde ... Das konnte hier nichts mehr retten, eher bemitleidet man diese ebenso wie ihre Kollegen auf der Leinwand!
Diana Borgwardt und Nicole Hannak werden oft in Trashfilmen auf peinliche Rollen besetzt. Während Diana Borgwardt meistens irgendwelche Dominas sprechen darf, hat Hannak ziemlich eklige und verstörende Rollen. Zwei Beispiele sind einmal: "Big Tits Zombie" und "The Parasite Doctor Suzune". Im letzteren spricht sie eine Medizinerin, die gegen ein sexual Parasiten kämpft.
Zitat Holla, die Waldfee! Auch, wenn es sich um keine Synchronarbeiten handelt, hier machen sich einige bekannte Namen richtig zum Leo!
Auf der "Küchenlieder"-Platte von Europa heulen uns Gerda Maria Jürgens, Inken Sommer und Benno Gellenbeck einige der "schönsten" Evergreens des Genres um die Ohren.
@ Eure Lordschaft, Geschmäcker und Ohrfeigen sind zum Glück verschieden, so soll es ruhig bleiben! Ich kenne mehrere Aufnahmen schon länger und Ich fand die Gesangleisutungen ganz passabel - passend zum Genre - da erwarte ich keine Opernsänger. Singende Schauspieler und -innen eben!
Die Links wären vielleicht unter "Synchronsprächer als Sänger" besser aufgehoben gewesen. Dort sind bereis solche Beispiele - unabhängig von der künstlerischen Qualität vertreten, egal wie gut oder schlecht man die diversen Gesangsdarbietungen finden mag.
SCHLEFAZ hat wieder zugeschlagen: "Sumuru - die Tochter des Satans" ist eine Peinlichkeit ersten Ranges, da hat sich jeder der Beteiligten per se blamiert (sogar der Cutter der deutschen Fassung, der die Archivmusik ohne Sinn und Verstand zusammen gestellt hat). Den Gipfelpunkt aber bietet Horst Sachtleben. Als ob es nicht ausreicht, dass seine Rolle erbärmlich geschrieben ist (wie eigentlich alle Rollen) und Frankie Avalon inkompetent grimassiert, er setzt noch eins bis fünf drauf. Sein Gekreische und Gekiekse ist nervtötend, quälend und - ja - schlicht peinlich. Da wünsche ich mir statt dessen Horst Gentzen in seinen übertriebensten Albernheiten her ... Mein vollstes Mitleid dagegen gilt Helmut Lange, der sich mit Sätzen herum schlagen musste, deren Chauvinismus die Kinnlade runter klappen lässt, und die auch noch von einem verkrampft grimassierenden George Nader dargeboten wurden. Was tut ein Schauspieler nicht alles für seinen Monatsverdienst ...
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #149Augustinski hat einige peinliche Rollen absolviert ("Der Dicke und das Warzenschwein"), vorrangig in frühen Jahren in Düsseldorf.
Die Dialoge beim "Dicken" sind wirklich unerträglich, man bekommt Mitleid mit den Sprechern, die so witzlosen Stuss von sich geben mussten. Es ist zwar ein kleiner Trost, dass hier eigentlich nur zwei "große Sprecher" dabei sind, aber das reicht schon. Augustinski spricht "nur" eine größere Nebenrolle, aber dafür spricht Wolfgang Hess eine der beiden Hauptfiguren und hat relativ viel Text. Hier hätte er wirklich Anspruch auf Schmerzensgeld gehabt!
Da fallen mir als erstes Michael Rüth und andere "Alt-Sprecher" in "South Park" ein. Wenn ich als Synchronregisseur jemanden vom Jahrgang 1938 oder älter solche dreckigen Ausdrücke sprechen lassen würde: Ich würde mich wahrscheinlich zu Tode schämen.
Dafür habe ich viel zu viel Respekt und Ehrfurcht.
Siehe die Aussage von Benedikt Weber: Damit ist Klaus Höhne gemeint, dem das zu weit ging. Ob es da wohl noch mehr von den älteren Sprecher gab, denen es ähnlich ging?