Interessant, dass auf einen (wie ich finde) relativ neutralen Beitrag, gleich eine Ohrfeige verteilt wird. Bin ich überheblich? Weiß ich nicht. Interessiert es andere Menschen außer mir, was ich über die Synchron-Qualität aus dem Hause Metz-Neun denke? Sicherlich. Im Grunde hast du meinen ganzen Beitrag nicht verstanden, aber dafür gebe ich dir keine Schuld. Textinterpretation ist ja durchaus etwas, woran sich die Geister scheiden. Mich persönlich interessiert hier nicht die Arbeitsweise, sondern das hörbare Ergebnis. Nicht mehr, nicht weniger. Und dein Gedanke die Arbeiten aus dem Hause Metz-Neun zu ignorieren und dann lieber OmU zu schauen, hat am Ende zwei Haken. Erstens könnte ich so niemals eine positive Entwicklung feststellen, die ja von euch auch hier erwähnt wurde und Zweitens wärt ihr nach dieser Logik bald arbeitslos, wenn ihr alle potenziellen Kunden damit anwerben würdet.
P.S. Audio-Qualität stand in dem Moment für die Synchronisation. Audio = Hören = Endergebnis. Schließlich könnt ihr ja nichts dafür, wenn der Film nichts taugt. Also bleib ganz entspannt und trinke lieber eine Tasse Baldrian-Tee. Das beruhigt die Nerven.
Zitat von Mew Mew im Beitrag #241nteressiert es andere Menschen außer mir, was ich über die Synchron-Qualität aus dem Hause Metz-Neun denke? Sicherlich.
So viel zum Thema Überheblichkeit. :)
Ich verteile keine Ohrfeigen. Die hätten dem einen oder anderen in Kindesjahren zur Charakterformung sicherlich nicht schlecht getan, aber nun sind da Hopfen und Malz bereits verloren. :)
Zum ersten Haken: An einer positiven Entwicklung bist Du nicht interessiert, sonst wäre sie Dir sicherlich aufgefallen. :) Zum zweiten Haken: Du bist in meinen Augen kein potentieller Kunde, sondern ein Stänkerer, der systematisch gegen Metz-Neun wettert, und zwar völlig undifferenziert und unsachlich nur mit dem Ziel, die Firma in den Dreck zu ziehen und den Ruf zu schädigen. Ich rate Dir also nochmals - schau OmU. :)
Im übrigen würde ich persönlich ebenfalls das Einleiten rechtlicher Schritte prüfen, vor allem nach dem, was die letzten Wochen so vorgefallen ist. :)
Wie Du anhand der vielen Smileys sicherlich erkennst, habe ich mir Deinen Rat zu Herzen genommen, und einen leckeren Baldrian-Tee getrunken.
P.S.: "Audioqualität" ist ein Terminus, der nicht bedeutet, was Du damit zum Ausdruck bringen wolltest. Aber ich möchte mich jetzt nicht in Rechthaberei verlieren. :) Schön aber, daß Du zumindest zu einer Differenzierung in der Lage bist, die die Qualität des Films von der Qualität der Synchro trennt. Ich hab nicht schlecht gestaunt.
Zitat von Manuel K im Beitrag #242Ich verteile keine Ohrfeigen. Die hätten dem einen oder anderen in Kindesjahren zur Charakterformung sicherlich nicht schlecht getan, aber nun sind da Hopfen und Malz bereits verloren. :)
Zitat von Manuel K im Beitrag #242Ich verteile keine Ohrfeigen. Die hätten dem einen oder anderen in Kindesjahren zur Charakterformung sicherlich nicht schlecht getan, aber nun sind da Hopfen und Malz bereits verloren. :)
Zitat von Manuel K im Beitrag #242Ich verteile keine Ohrfeigen. Die hätten dem einen oder anderen in Kindesjahren zur Charakterformung sicherlich nicht schlecht getan, aber nun sind da Hopfen und Malz bereits verloren. :)
Jetzt muss ich einmal in die Bresche springen. Ich bin normalerweise nur ein stiller Mitleser, aber das Niveau, was du hier an den Tag legst, zeigt, dass wahrscheinlich du derjenige bist, der ein paar Ohrfeigen benötigt hätte. Mich übrigens interessiert sehr wohl die Meinung von Mew Mew, welcher sich als immer interessierter und gut informierter Schreiber in diesem Forum verdient gemacht hat. Er hat sich nicht nur hier angemeldet um sein Lieblingssynchronstudio/Auftraggeber hier zu verteidigen, Herr Kara***.
Und die Einladung ins Studio ist keinesfalls eine nette Geste, sondern allenfalls eine Floskel. Nach dem Motto: Ihr wollt wissen, in welchen Filmen ich diverse Schauspieler synchronisiert habt, kommt doch her und sucht selbst. Als ob jemand, der eine klare Antwort seit nun fast 10 Jahre schuldet, Besuchern einen Eintritt in den Archivkeller gewährleistet. Das hätte sie auch selbst machen können, wenn sie daran interessiert gewesen wäre, die Sache zu klären. Seit 2005 steht im Raum, in welchen VERÖFFENTLICHTEN Filme n Metz-Neun Monroe spricht, sodass sie von sich selbst behaupten kann, dass diese internationale Schauspielerin MIT IHRER Stimme ERFOLGREICH ist. Aha, Marilyn Monroe (und die anderen genannten) verdanken es also einer Synchronstimme, deren Auswertungen vermutlich nie käuflich erhältlich waren, ihren Erfolg am dt. Filmmarkt. Das ich nicht lache. Das einzige, was an deinem Beitrag (#240) stimmt ist die Subjektivität, und das hätte als Aussage gereicht. Dass du aber Mew Mew her so angehst, finde ich einfach nur unangebracht und folgt dem selben Tenor, den andere für Metz-Neun arbeitende Leute an den Tag gelegt haben. Dafür, dass ihr so eine freundliche Atmosphäre im Studio habt, gebt ihr euch sehr ruppig. Achja, gleich und gleich gesellt sich gern.
Erst einmal, ich bin der Herr Karakas, ich habe keine Sternchen im Namen. Und wer bist Du? Schön, daß Herr MewMew sich offenbar nun schon seiner Schergen bedienen muß. In welcher Weise bin ich ihn denn angegangen, daß es seine Leibwächter auf den Plan ruft? Ich finde das überzogen...
Hier ist dann wohl auch wieder das von Dir Beifall erhalten habende Prinzip der Subjektivität zu bemühen, denn ich finde Herrn MewMew keineswegs gut informiert, sonst hätte er die qualitative Entwicklung sicherlich bemerkt. Wobei auch das ja wieder subjektiv ist. Es ist schon ein schwieriges Thema. Aber wenn jemand behauptet "alles immer scheiße", dann ist es wahrscheinlicher, daß da jemand schlecht informiert als gut informiert ist. Finde ich, aus meiner subjektiven Warte.
Die Einladung ins Studio wurde schon mehrmals ausgesprochen, und die Beweggründe dahinter kann ich sicherlich besser beurteilen als Du. Wobei, ich weiß ja nicht, wer Du bist. Vielleicht weißt Du es ja doch besser? Erzähl.
Zu dieser Monroe-Thematik kann ich, wie bereits erwähnt, nur wenig sagen. Ich frage mich nur ernsthaft - die Monroe-Filme wurden zwischen 1950 und 1960 gedreht. Frau Metz-Neun ist 1950 geboren. Wie kann man denn glauben, sie hätte damals die Monroe synchronisiert? Und wieso hätte sie das dann behaupten sollen? Absurd.
Wir sind hier übrigens alle sehr, sehr nett. Wirst Du von jedem bestätigt bekommen, der bei uns war. Aber wenn Hunde an Bäume pinklen, werfen diese halt auch mal ne faule Frucht ab. Dürfen die auch. Ich freue mich auf die Entrüstung auf diese Metapher.
Ich kann die Unmutsbekundungen von Jeannot und anderen nur allzu gut verstehen. Der ganze Affenzirkus hier und die ewigen externen Streitigkeiten, die hier ins Forum gezogen werden, sind wirklich zum Kotzen. Beide Seiten argumentieren sowas von dusselig und auf Verdacht erregende Weise, wie soll man sagen, unsympathisch.
Ich gebe ganz bestimmt nicht vor, den großen Durch- und Überblick zu haben, vor allem nicht, was die technische Seite angeht. Trotzdem möchte ich meine eigenen Gedanken äußern, die wie immer fehlschließend sein können und gerne als halbwissend und/oder naiv in der Luft zerrissen werden dürfen – sofern ich denn den Eindruck habe, dass überhaupt versucht wurde, sie zu verstehen.
Fangen wir an mit dem Cutter. Nach meiner bescheidenen Ansicht gibt es überhaupt nur zwei praktische(!) Gründe, im Atelier mit Cutterin arbeiten zu müssen:
1. Man arbeitet mit der Technik von vor 20 Jahren und noch mehr. Als es noch weitaus (zeit)aufwändiger war, die Lippensynchronität einer Aufnahme direkt im Atelier zu überprüfen, hatte es durchaus seinen Sinn, jemanden dabeizuhaben, der dies während des Sprechens tut und zudem weiß, was beim Nachschnitt später machbar ist und nicht. Heutzutage kann man sich die fertige Aufnahme auf Knopfdruck sofort einspielen lassen und jeder kann (theoretisch) erkennen, ob es nun passt oder nicht.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Cutter komplett überflüssig wären. Es gibt ja immer noch den aufwändigen Vor- und Nachschnitt, der für den perfekten Feinschliff sorgt. Und dabei ist oft Erstaunliches möglich. Andererseits ist eine Cutterin im Atelier auch nicht per se ein Garant für absolute Lippensynchronität. Ich habe vieles gesehen, was offiziell mit Cutterbegleitung aufgenommen wurde, aber grauenvoll aussieht. Ein Cutter ist nicht alles; ein lippensynchrones Buch wäre schon eine tolle Grundvoraussetzung. Ich bin allerdings ohnehin der Ansicht, dass Lippensynchronität nicht so sehr ausschlaggebend ist für das Gesamtbild, wenn das Buch auch sprachlich top ist, das Spiel bombe und die Mischung fantastisch. Und da hapert es vor allem am ersten Punkt leider oft weitaus mehr. Ob nun Cutterin im Atelier oder nicht: Aus Scheiße kann niemand Gold schneiden.
Es ist also eine Frage der Bequemlichkeit und, wie hier bereits angesprochen wurde, der Gewohnheit, ob nun mit gearbeitet wird oder nicht. Was zugegebenermaßen ein durchaus berücksichtigenswürdiger Punkt ist, aber mehr auch nicht. (Um es absurd zu machen: Ich persönlich würde wohl auch lieber mit Cutterbegleitung arbeiten.) Bleibt also noch Punkt 2, und der hat’s in sich ...
2. Man arbeitet mit so einem irren Fließbandtempo, dass man nun doch wieder jemanden braucht, der auf Lippensynchronität achtet, weil es sonst niemand tun wird. Kommt ja gleich der nächste Take. Ja, Freunde. Die Cutterin ist meines Erachtens kein hehrer Garant für Qualität, sondern umgekehrt im völlig überbuchten Berlin einer der letzten Notnagel, der den Standort vor dem Absturz in die abgrundtiefe Bodenlosigkeit bewahrt. Sie lässt viele Arbeiten nicht ganz so hingerotzt erscheinen, wie sie im schlimmsten Fall eigentlich sind.
Das führt uns gleich zum nächsten Punkt:
Dass das Takesystem – insbesondere die Gagierung nach Takezahl – ein bewährter und damit unfehlbarer Garant für Qualität sei, ist – man verzeihe mir den Ausdruck – Bullshit. Wenn manch Berliner Mickey Maus mit 60 Takes pro Stunde durch die Folgen rast, kann mir niemand weismachen, dass das wirklich noch so viel mit Kunst zu tun hat. Auch die Schauspieler/Sprecher sind doch naheliegenderweise daran interessiert, möglichst schnell fertig zu werden, damit der Anschlusstermin noch passt. (Dass sich dabei manche besondere Größen am liebsten täglich mit 200 bis 300 Takes durchprügeln lassen, scheint mir ein speziell Münchner Phänomen zu sein, das dort aber im Vergleich zum eher etwas langsameren Ablauf umso mehr auffällt. Scheint sich aber aus praktischen Gründen wieder gelegt zu haben und gibt’s ansonsten natürlich auch in Berlin.) Ich möchte nicht vorschlagen, das Takesystem abzuschaffen, weil es grundsätzlich durchaus sinnvoll war. Aber das blinde Hochhalten gerade in Zeiten von Fließbandtätigkeit ist einfach lächerlich.
Kommen wir nun zu der anderen Seite. Es kommt öfters vor, dass ich im Fernsehen oder sonstwo etwas höre, das mir so grauenvoll klingt, dass ich spontan an irgendeine merkwürdige semilaienhafte Aktion von deutschen Promi/Comedy-Nulpen denke. Bis ich feststelle, dass das Werk offenbar von Metz-Neun stammt. Die Gründe dafür nun zu erörtern, ist diffizil. Ich denke, so sehr die üblichen Methoden gerade in Berlin auch entartet sind, bieten sie grundsätzlich einen guten Halt, der dann in Offenbach fehlt. Andererseits halte ich die Methode, beim Sprechen den O-Ton leise auf dem Ohr zu haben, für keine gute Idee, weil das dann wieder zu einschränkt, und sei es nur unterbewusst. Berlin und Co haben den Vorteil, sehr viel Routine zu haben, dass sie trotz aller Mängel gar nicht sooo schlecht können. Eine Routine in diesem Maß hat Offenbach naheliegenderweise nicht. Jedoch muss man fairerweise sagen, dass manche Auftraggeber gerade diese andere Natürlichkeit vielleicht lieber haben. Ich hatte es an anderer Stelle schon einmal angedeutet: Ich persönlich finde deutsche Originalproduktionen nahezu durch die Bank allesamt klanglich grauenvoll. Sowohl was Stimme als auch Mischung angeht. Allerdings gibt es genügend Zuschauer, die es genau so mögen, sonst würde wohl kaum so produziert werden und immer noch passable Quoten erreichen. Wenn ein Verleih meint, dass man solche Zuschauer durch eine Metz-Neun-Synchro eher erreichen kann, muss man dies akzeptieren.
Die meisten Leute hier sind vermutlich den üblichen Klang gewohnt, den sie v.a. von amerikanischem Mainstream, aber auch den meisten anderen Produktionen kennen. Da werden sie bei größeren Filmen (mit bekannteren Darstellern) auch genau diesen erwarten und sind dann erbost, wenn die Synchro in ihren Ohren genauso grauenvoll klingt wie deutsche Originalproduktionen ...
Metz-Neun kann aber auch anders. Der Trailer zu OLYMPUS HAS FALLEN hat mir in der M-N-Fassung weitaus besser gefallen als die Berliner Version. Ersterer erinnerte mich stark an die coolen, eigenständigen Dinger, die ich früher an München so mochte. Letzterer war einfach generischer Einheitsblockbusterbrei.
Soweit zu den technischen Dingen, von denen ich zugegebenermaßen keine Ahnung habe.
Was ich aber kann, ist eine gewisse Skepsis aufzubauen, die aus Verhalten und Argumentationsweise einiger Herr- und Frauschaften beider Seiten herrührt.
Fangen wir wieder auf der Seite der Etablierten an. Der Begriff „Synchronmafia“ ist gefallen und ich kann ihn durchaus nachvollziehen. Ich finde es zum Beispiel unglaublich, wie sehr Dominiks Beitrag im inzwischen gelöschten FB-Thread auch hier hochgejubelt wurde. Dabei bestand er doch nur wieder aus dem – erneut verzeihe man mir mein Hochdeutsch – Pimmelschwenken der Synchronelite, die auf alle anderen geringschätzig herabblickt und zudem ihr Pauschalargument Solidarität herausholt. Mit dem es, wie ich in der Vergangenheit schon einmal hinwies, gar nicht so weit her ist. Egal, was man nach außen hin sagt: Letztlich gewinnen nur die ohnehin schon Starken und die Schwachen können bei der 'Solidarität' nicht mitziehen. Die Schützung ausgerechnet des Cutterberufs scheint da irgendwie beliebig und entlarvt auch, dass es hier gar nicht wirklich um technische Überlegenheit geht. Um mal den Advokat des Teufels zu spielen, könnte man sich doch berechtigt fragen: ‚Warum soll ich mich denn für die Stärkung eines Berufs einsetzen, dessen Einsatz im Atelier mir nahezu überflüssig erscheint? Bei uns gab es sowas doch eh nie, kann also auch niemand seine Arbeit verlieren.’ Die Antwort auf diese Frage nicht an mich – das müsst ihr unter euch ausmachen.
Dass sich Arbeitsbereiche im Laufe der Zeit verändern und manches in einer bestimmten Weise ganz verschwindet, ist vielleicht irgendwie beklagenswert, gibt es aber auch an vielen anderen Stellen. Damit muss man leider leben.
Werfen wir den umgekehrten Blick: Es wurde eingeworfen, auch in anderen Berufssparten müsse man sich ständig auf andere Arbeitsweisen einlassen. Das stimmt natürlich. Aber wenn ein Maurer auf eine Baustelle kommt und erfährt, dass da ohne Wasserwaage gearbeitet wird, am Ende gar noch ohne Kelle, wird er doch etwas skeptisch, wenn er einigermaßen gewissenhaft ist. Das Bild mag überzogen sein (und zudem von meiner ebenso mangelhaften Kenntnis des Maurerberufs zeugen), aber dieses Bild verbereitet sich/ihr nun einmal oft in vielen Köpfen. (Vieles will man in Berlin vielleicht auch falsch verstehen.) Auch wenn es müßig und auf Dauer nervig erscheint: In Offenbach ist man da nun einmal in gewisser Erklärungspflicht gegenüber den anderen.
Es wird hier in neuerer Zeit immer mal wieder der Vorwurf gemacht, wir seien hier doch nur ein ganz kleiner Kreis von Leuten, deren Meinung gesamtheitlich völlig unbedeutend ist.
Da muss man mal ganz ehrlich zurückwerfen: IHR seid auch nur ein verhältnismäßig kleiner Kreis von Leuten, die sich darüber bekriegen, welche Ausrichtung ihres Synchronglaubens jetzt die richtige ist. Ein zugegebenermaßen sehr ausschlaggebender, weil ihr als wenige Leute für praktisch alles Synchrone ganz Deutschlands (u.a.) verantwortlich zeichnet. Trotzdem ein zahlenmäßig kleiner. Ihr seid daher nicht mit einem normalen Beruf wie dem des Maurers vergleichbar, bei dem es hinreichend viele andere Leute in gänzlich unabhängig voneinander arbeitenden Firmen gäbe, die eure jeweilige Arbeitsweise als die einzig richtige bestätigen könnte. Darum ist die Vorstellung, man müsste sich hier als besonders hervortun, weil man namentlich etabliert ist und so arbeitet, wie man das „schon immer“ getan habe, vorsichtig gesagt, wacklig. (Zumal man das eben gar nicht mehr tut ...)
Und, in eigener Sache: Wir sind die einzigen, die eure Arbeit überhaupt interessiert, halbwegs zu würdigen und wenigstens bruchstückhaft zu beurteilen wissen. Ihr könntet auch den größten Dreck abliefern und tut es oft genug auch – und kein normaler Mensch würde es merken ...
Und nun noch ein paar spezielle Worte an unsere Freunde aus Offenbach. Ich komme leider nicht um den Eindruck umhin, so häufig, wie ihr es betont, dass bei euch das gemeinschaftliche Wohlgefühl höher steht als das eigentliche Produkt. Natürlich nicht bewusst. Es wäre absolut absurd anzunehmen, Frau Metz-Neun und ihr würdet vorsätzlich schlechte Arbeit abliefern. Trotzdem möchte ich behaupten, dass eure Rosa-Ponyhof-Waldorf-Mentalität (so erscheint es) sehr guter Arbeit grundsätzlich im Weg steht. Nun bitte nicht falsch verstehen: Ich möchte keineswegs andeuten, dass eine angenehme Arbeitsatmosphäre und Mitmenschlichkeit stets verdächtig wären. Das wäre ja grauenvoll. Aber sie sind eben nicht das, worauf es bei eurer Tätigkeit eigentlich ankommen sollte. So wie ihr wenig von unserer Fanmeinung halten dürft, gebe ich im Allgemeinen auch wenig auf Beurteilungen von Sprechern, wenn sie z.B. die Qualität eines Buches *allein* daran ausmachen, ob sie es bequem runtersprechen können. Oder wenn sie betonen, wie toll es doch in Offenbach sei, weil sich da alle ganz doll lieb haben. Solange ihr nicht in einem Atomkraftwerk oder irgendetwas Kritischem arbeitet, dürft ihr von mir aus gerne so ‚mit halber Backe’ arbeiten, wie ihr wollt. Müsst dann aber auch mit der Kritik daran klarkommen.
Um jetzt wieder fair zu sein: Den Eindruck, dass das Produkt und echte Professionalität nicht mehr das Wichtigste sind, gewinne ich aber auch bei anderen. Da wären z.B. gewisse Kölner oder Allgäuer Youngsters, bei denen ich – sie mögen es mir bitte verzeihen – manchmal denken muss, sie hätten zwar die Coolness und nach außen scheinende Lebenseinstellung ihres Münchner Idols übernommen, jedoch leider nicht dessen ehrliches Arbeitsethos. Und dann manchmal auf seriös, professionell und wertebewusst machen, wenn sie es des Scheines wegen unbedingt müssen. (Letzeres muss ich aber auch bei manchen jüngeren Mitgliedern hier denken.) Oder eben einige Berliner, die sich aufführen, als wären sie Götter. Mir wurde von einigen namhaften Leuten erzählt, die – neben der Fließbandarbeitsweise – sich vor allem deswegen von der Branche fast völlig zurückgezogen haben, weil sie sich mit dieser überzogenen Selbstherrlichkeit mancher Kollegen einfach nicht mehr identifizieren konnten.
Wo nur Berliner und Co nun mal wieder im Vorteil sind: Sie können aus großer Routine selbst dann noch akzeptable und gute Arbeit abliefern, wenn es sie eigentlich einen Dreck interessiert. Offenbacher können das – behaupte ich jetzt einfach – mangels vergleichbarer Routinität nicht. Aber das geht wieder in den obigen Bereich des Technischen und Subjektiven.
Und zuletzt zum Persönlichen. Ich kenne Frau Metz-Neun nicht und weiß nicht, wie sie ‚im richtigen Leben’ ist. Nach dem Wenigen, was ich von ihr mitbekomme, kann ich mich jedoch nicht des Eindrucks erwehren, dass sie es - was nur allzu menschlich wäre - insgeheim doch immer freut, missverstanden zu werden, und wenn ihr Lorbeeren angedichtet werden, die ihr gar nicht zustehen. Kann ja meistens eh keiner überprüfen. Entweder das, oder sie ist einfach nur äußerst dusselig. Im ersten Fall muss es dann wohl verdammt ärgerlich sein, dass sie nun an dieses unsere Forum geraten musste. Im zweiten müsste sie sich dann an die eigene Nase fassen und kann uns keine Vorwürfe machen.
Niemand kann hier ernsthaft an irgendwelchen Belegexemplaren interessiert sein und ich finde es auch überflüssig, nach irgendwelchen Amazon-Links zu fragen. Aber es ist nun mal so, dass selbst Frau Metz-Neuns eigene Angaben sie wichtiger erscheinen lassen, als sie es eigentlich ist. Solche Vitaschönungen lese ich in der Branche übrigens schon seit Jahren ständig. Wenn das aufgedeckt wird, muss die jeweilige Person damit leben. Sie kriegt ja nur das weggenommen, was ihr ohnehin nie zustand.
Wenn wir hier wirklich alle so unbedeutend sind und wirklich keinen interessiert, was wir schreiben, kann es keinen ernsthaften Grund geben, einen Anwalt einzuschalten. Hier wurde nur aufgedeckt, was IHR an Falschheiten oder Missverständnissen verbreitet. (Für Manuel, weil er die Tiere offenbar genauso sehr mag wie alberne Metaphern: Getroffene Hunde bellen. Wenn überhaupt irgendjemand Grund zu Klage hätte, wäre das vielleicht Margot Leonard, mit deren Stimme Marilyn Monroe tatsächlich erfolgreich war... Aber man soll auch nicht weiter auf einen äh... Hund einschlagen, wenn er am Boden liegt, darum sollte man doch von weiteren Spitzen gegen Frau Metz-Neun in diesem Punkt vernunftbedingt Abstand nehmen.) Ansonsten wurde - wenn mir nichts entgangen ist - bisher nur angeprangert, was an Ergebnissen nicht gefällt. Auf eine Weise, die so wenig mit den Arbeitsabläufen zu tun hat, dass man von Verleumdung und Ähnlichem doch nicht ernsthaft reden kann. Es gibt auch bei meinem Beruf so viele Leute, die ohne Kenntnis alle besser zu wissen meinen, wie ich meine Arbeit zu tätigen habe, aber die kann ich nicht alle verklagen ...
Sollten unsere bescheidenen Ergüsse tatsächlich irgendeinen Einfluss auf Verleihentscheidungen nehmen, dann wäre das nicht Rufschädigung. Dann wäre das einfach Markt und Wettbewerb.
Darum noch ein paar abschließende Worte an euch alle Externen. Wie schon weiter oben gesagt: Ihr seid alle letztlich nur ganz Wenige. Und wenn es nach Netflixern oder ähnlichen Wirtschaftsfuzzies geht, in spätestens 15 Jahren alle gar nicht mehr da, weil es Synchronisation dann gar nicht mehr gebe. Nun, das halte ich für derenseitige Selbstüberschätzung und will ich nicht hoffen. Darum kann ich den Appell von Ozymandias nur wiederholen: Hört auf, euch gegenseitig zu bekriegen. Ihr könnt alle nur verlieren. Es wissen ohnehin schon viel zu wenige eure Arbeit zu schätzen wie überhaupt den Wert echter menschlicher Arbeit und Kultur in Zeiten von Copy+Paste und YOLO.
Oh, und hört auf, uns zu drohen.
Gruß, Tobias Becker
PS: Ich liebe Synchronisation und euer aller Arbeit, falls das jetzt etwas in Zweifel gezogen worden sein sollte... Ich denke ohnehin, dass das Ganze nur derartig IVS-seitig hochgekocht ist, nachdem sich Frau Metz-Neun und Luisa W. offenbar sehr auf dem falschen Fuß erwischt hatten.
Und mit diesem Abschluss sollte das Thema doch endlich (vorerst) beendet sein. Es wurde nun sachlich alles auf den Punkt gebracht und regt bei mir nun keinen neuen Reiz an, hier weiter zu diskutieren.
danke für diesen Beitrag, den ich bis auf ein paar Einwürfe unterschreiben würde. Die Diskussion in diesem Forum hat sich mit der IVS-Geschichte vermischt, und es wurde zu einem Durcheinander.
Mir fehlt es nun ehrlich gesagt auch zunehmend an Antrieb, mich weiter an diesen Debatten zu beteiligen.
"Hört auf, euch gegenseitig zu bekriegen. „ Das wäre mir auch ein Anliegen. Das braucht niemand.
Ich möchte mich trotzdem noch zu ein paar Punkten äußern, um sie richtigzustellen.
Zunächst zum Thema der Bearbeitung der Sprachaufnahmen durch einen Cutter: Das findet selbstverständlich in aller Sorgfalt statt, wenn die Aufnahmen abgeschlossen sind. Dafür gibt es bei Metz-Neun nur keinen extra Berufszweig, der das tut, sondern in aller Regel wird das vom Techniker vorgenommen, der die Aufnahmen gemacht und währenddessen die Synchronität beurteilt hat. Ich hatte das in einem anderen Beitrag in diesem Forum zum Thema "John Dies At The End" bereits versucht, zu vermitteln. Als Techniker bin ich während der Aufnahme mit dem Pegeln und dem Anfahren der Stellen nicht im Ansatz ausgelastet, das passiert "nebenher", und das geht sicherlich jedem routinierten Tontechniker so. Deshalb achte ich auf die Synchronität, und da ich hinterher auch den Schnitt vornehme, empfinde ich das als sehr angenehm, weil ich weiß, was ich hinterher korrigieren kann, und was nicht. Wenn aber die etablierte Arbeitsweise in einem Studio einen Cutter mit einschließt, dann habe ich damit ja kein Problem. Wieso auch? Ich, und auch die Firma Metz-Neun, hat nie behauptet, das unsere Arbeitsweise die einzig Glückseligmachende ist. Sie ist es für uns, andere dürfen anders arbeiten, das ist doch für uns auch völlig ohne Belang. Wir wurden nur mit Vorwürfen konfrontiert, die aber umgekehrt uns mit unserer Arbeitsweise angegriffen haben - und zwar in aller Öffentlichkeit, und ohne jemals bei uns vor Ort gewesen zu sein. Und das ist leider daneben.
Zum Thema "O-Ton auf den Ohren" - das ist eine Option, kein muß. Es gibt Sprecher, die möchten das gerne, und es gibt andere, die das nicht möchten. Beides ist möglich, und beides findet bei uns statt.
"Es wird hier in neuerer Zeit immer mal wieder der Vorwurf gemacht, wir seien hier doch nur ein ganz kleiner Kreis von Leuten, deren Meinung gesamtheitlich völlig unbedeutend ist."
Das weise ich entschieden zurück. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Ich habe hier in diesem Thread bereits geschrieben, daß ich es sogar toll finden würde, wenn ein Austausch mit den Leuten in diesem Forum stattfinden könnte. Denn gerade Ihr, die Ihr Euch so leidenschaftlich mit Synchronisationen auseinandersetzt, seid unsere wichtigste Zielgruppe, und ich bin mir sicher, daß ein fruchtbarer Austausch stattfinden könnte. Nur bin ich nicht der Auffassung, daß das möglich ist, da uns von vielen hier einfach ein so negativer Wind entgegen bläst, der ein Interesse Eurerseits daran nicht im Ansatz erkennen lässt.
Abschließend möchte ich nochmals betonen, daß uns allen eine gute Synchronisation am Herzen liegt, und mich persönlich Anregungen und Kritik nicht nur interessieren, ich bitte sogar darum.
@VanToby: Ich bin so frei und danke dir im Namen aller Involvierten dafür, dass du dir die kostbare Lebenszeit genommen hast, um einordnend zu wirken - und dafür, dass du es eben nicht als Schlusswort formuliert hast. Kindern klopft man auf die Finger und schlägt sie nicht mit dem Breitschwert ab - bueno! Manchen fällt Hybris leichter als Raison, das notwendige Bitten um Verzeihung wird als Niederlage empfunden und findet somit nicht statt (obwohl man sehr wohl weiß, was man da getan hat). Stattdessen plumpe Sticheleien, Beleidigungen, Drohungen - kurzum: völlige Zeitverschwendung. Das können alle besser. Also weder primitives Pimmelschwenken noch sinnfreie Einladungen.
Ob das noch so kommt? Weiß ich nicht, aber deiner Aufgabe als Forumsleiter bist du wirklich gerecht geworden.