Manfred Schott fand ich (rollenbedingt) gar nicht so übel für Sellers - allerdings habe ich ihn durch sein großartiges Spiel fast (nur fast) sogar für Celentano akzeptieren können. Aber wer trotz guter leistung überhaupt nicht geht für Sellers: GGH. Und absolut unpassend und zudem enttäuschend: Erik Schumann.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #452Manfred Schott fand ich (rollenbedingt) gar nicht so übel für Sellers
Geht mir auch so: Sein trockener Tonfall passte zu dieser Figur ziemlich gut, aber in den meisten anderen Sellers-Rollen wäre er wohl undenkbar gewesen.
fortinbras
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21.01.2014 10:17
#454 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
In "Casino Royale" war Schott durchaus akzeptabel, gerade weil Sellers ja hier ein wenig auf "cool" macht-und dafür war Schott immer gut zu gebrauchen.
GGH war tatsächlich etwas kurios. Aber ich höre ihn immer noch lieber als Klaus Miedel. Rollenbezogen fand ich auch Biederstaedt keineswegs schlecht. Schumann hätte unter anderen Umständen gepaßt, denke ich.
Mein persönlicher absoluter Anti-Sprecher bei Sellers ist allerdings Rolf Schult in beiden Fällen. Das war nicht mal als Rollencast tragbar.
Mein Anti-Sprecher: Jürgen Thormann. Fand ich absolut furchtbar und total neben der Spur in "Hoffman". Der Umstand wird auch noch verstärkt, dass zwischen Film und Synchro fast 20 Jahre liegen. In "Eine Leiche zum Dessert" ging er ja noch gerade so, aber hier...
Ich fand ja Jürgen Kluckert für Michael V. Gazzo in der sonst sehr guten Neusynchro von Der Pate II ziemlich unpassend. Eigentlich mag ich Kluckert ja, aber das nahm irgendwie allem die Ernsthaftigkeit, ich kam mir vor wie in 'nem Comic. Ging auch nicht nur mir so, hab den mit einem Freund geschaut und der musste loslachen, was nun wirklich nicht so sein sollte bei dem Film. Wir haben dann einfach zum O-Ton gewechselt, da ja gut die Hälfte des Films sowieso in Italienisch mit Untertiteln ist.
fortinbras
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24.01.2014 23:36
#457 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Da bin ich weniger ablehnend, aber weh tut's mir trotzdem. Wenn auch aus einem anderen Grund: weil Georg Thomalla hier ganz wunderbar gewesen wäre und es eine Schande ist, daß er nicht zumindest "Willkommen, Mr. Chance!" machen durfte. Hier war Thormann allerdings sehr gut, sehr verhalten und wurde der Rolle absolut gerecht.
Mir gefiel er auch in "Hoffman" sehr gut (schade, daß den Film so wenige kennen!)-allerdings muß ich dir in einem recht geben: der Altersunterschied macht sich schon deutlich bemerkbar.
Mein absoluer Anti-Sellers-Sprecher bleibt einfach Rolf Schult. "Bobo" war ein mittelmäßiger Film und Schult nicht gerade mit dieser Art Humor gesegnet, aber für "Laß mich küssen deinen Schmetterling" fehlte ihm jegliches Gespür für's Durchgeknallte.
Zitat von Silenzio im Beitrag #455Mein Anti-Sprecher: Jürgen Thormann. Fand ich absolut furchtbar und total neben der Spur in "Hoffman". Der Umstand wird auch noch verstärkt, dass zwischen Film und Synchro fast 20 Jahre liegen. In "Eine Leiche zum Dessert" ging er ja noch gerade so, aber hier...
Thormann in EINE LEICHE ZUM DESSERT fand ich nicht nur okay, sondern geradezu phantastisch. Mann, was hab ich es damals geliebt, auf dem Pausenhof meine Mitschüler mit Sidney Wang-Sprüchen zu nerven: "Laum gefüllt mit keine Leute!" Ich schmeiß mich noch heute weg, wenn ich diesen Film zum (bestimmt) hundertsten Mal schaue. Er ist wahrscheinlich sogar die einzige Brandt-Synchro aus den 70ern, die ich mag. Unter uns gesagt wusste ich lange Zeit - auch schon als Synchronfan - nicht, dass Sellers Sprecher hier Thormann ist. obwohl ich den schon lange kannte!
Kann ich nur bestätigen. Thormanns Sprüche sind auch bei mir in die Allgemeinsprache eingegangen. Zweitbeste Besetzung im Film nach Beckhaus auf Truman Capote.
Zitat von Edigrieg im Beitrag #459Thormanns Sprüche sind auch bei mir in die Allgemeinsprache eingegangen. Zweitbeste Besetzung im Film nach Beckhaus auf Truman Capote.
Zitat von John Connor im Beitrag #458Unter uns gesagt wusste ich lange Zeit - auch schon als Synchronfan - nicht, dass Sellers Sprecher hier Thormann ist. obwohl ich den schon lange kannte!
Donald Arthur für Peter Ustinov in "Rendezvous mit einer Leiche" Bei dieser Besetzung kann ich fortinbras und Lord Peter nur zustimmen: Arthurs schwerer Stimme geht Ustinovs "Leichtigkeit" und sein zumindest an einigen Stellen noch aufblitzender Charme völlig ab, was er dann teilweise durch comichaftes Herumquieken zu kompensieren versucht. Und sein in ernsthafteren Momenten zu hörendes Dröhnen lässt die Figur noch weniger sympathisch wirken als sie es im Original bereits ist. Gerade da er (wie Ustinov) eine Akzentfärbung hat, vermisste ich das "Original" in diesem Fall früher besonders stark.
fortinbras
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04.02.2014 17:17
#463 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Da der Film in München gemacht wurde, denke ich mir, daß trotz des Alterunterschiedes vielleicht Lambert Hamel eine sehr gute Wahl gewesen wäre. Bei den Poirot-Auftritten hätte sich Ustinov gerne in allen Fällen selbst synchronisieren dürfen, da der Akzent ja auch gepaßt hätte. Bei anderen Rollen sehe ich das deutlich distanzierter.
Zumindest bei "Das Böse unter der Sonne" wirkte Ustinovs Akzent auf mich keineswegs englisch, sondern französisch mit einem Hauch Internationalität. Mir gefiel diese Selbstsynchronisation ausgesprochen gut, darum hätte sie bei den Poirot-Filmen durchaus weitergeführt werden können. Wobei aber gerade bei den Fernsehfilmen Ustinov auch nicht viel besser gewesen wäre als Völz, da es hier ja nur mehr um eine One-Man-Show voller Manirismen ging. Ausserhalb des Poirot-Filmes kann ich mich mit Selbstsynchronisationen Ustinovs nicht anfreunden. Eben wegen dem Akzent, der im vollkommenen Widerspruch zur Gesamtakustik des Filmes steht.