Hans Wiegner für William Marshall in "Agent auf Kanal D" (1964)
Marshall spielt einen afrikanischen Politiker, der sehr distinguiert auftritt und sehr angesehen ist. Er wird von seinen Landsleuten auch aufgezogen damit ("Nur weil man Tee mit Milch trinkt, ist man noch lange kein Gentleman!"). Natürlich ist diese Figur ein Bösewicht, der in keinster Weise das machen will, was scheint und das ist recht gut umgesetzt.
Durch die Besetzung mit dem dumb-gewaltigen Hans Wiegner, der sich hier anhört wie Liberty Valance kurz vorm Wutausbruch, verliert die Charakterzeichnung vollends ihre Wirkung, auch ist er in den "Gentleman-Szenen" dermaßen grobschlächtig, daß es fast peinlich ist. Das alles ist schon stark an der Grenze zum unterschwelligen Rassismus.
Ich finde, dasss Reiner Schöne für Willem Dafoe eine absolute Fehlbesetzung ist, wer hat sich das bloß ausgedacht ?. Schöne klingt viel zu alt, "voll" und tief für Dafoe.
Klaus Guth für David Garrison in der "Law & Order"-Folge "Erbanlagen"; habe das gerade nur beim Zappen mitbekommen, hatte aber direkt keine Lust mehr weiterzuschauen. Guths Stimme klingt viel zu wuchtig für Garrisons Erscheinung, wirkte sehr "Voice Over"-haft.
fortinbras
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04.02.2015 16:33
#515 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Wolfgang Müller für Peter Lorre in "Die Bestie mit den fünf Fingern". Diese 90er-Jahre-Synchronfassung ist zwar allgemein etwas steril, aber vertretbar und hat viele vertraute Stimmen - aber Müller für Lorre, da ist kein "Charme des Bösen", nichts Geheimnisvolles, Hintergründiges oder eben "Lorriges". Er haut definitiv daneben und wird nicht einmal der Rolle gerecht.
Und vielleicht sollte ich es sogar mal als dauerhaften Teil meiner wechselnden Signaturen einbringen, anstatt es alle vier Tage mal zu posten:
Marietta Meade für Diana Rigg Andreas Neumann für William Shatner Lothar Blumhagen für Roger Moore
Also Blumhagen für Moore in "Die 2" finde ich einfach genial. Da fehlt mir Clausnitzer überhaupt nicht. Könnte ich mir auch irgendwie gar nicht vorstellen.
Holger Hagen = Gert Günther Hoffmann, beide tiefe, sonore Baritonstimme, edel und mit Hang zur Ironie - so dachten in den 60ern wohl einige Regisseure, die Hagen als GGH-Ersatz für Richard Todd (München), Lex Barker (München) und Kerwin Mathews (Berlin!!) einsetzten. Daneben gegangen ist es bei allen dreien mit Pauken und Trompeten - es funktioniert einfach nicht!
Weil der Film gerade im TV läuft. Florian Halm auf Johnny Depp in "Die neun Pforten". Gefällt mir leider gar nicht und verleidet mir den durchaus interessanten Film immer wieder aufs neue.
Mir gefällt diese Kombination eigentlich gut. Unter anderem auch deshalb, weil ich kein großer Freund von David Nathan auf depp bin, ich finde seine Stimme zu tief und sie passt meiner Meinung nach nicht auf Depps Gesicht.
Trifft das vielleicht nur auf neuere Filme zu? Hab letztens mal wieder GEGEN DIE ZEIT mit Depp gesehen. Nathan klang hier noch wesentlich heller. In den ersten Worten fast nicht wiedererkannt.
Ich muss zugeben, dass ich Nathan hauptsächlich aus synchronisationen er letzten 10-15 Jahren kenn, frühe Rollen von ihm sind mir kaum bekannt. Geneell höre ich ihn ganz gern, aber in dieser Zeit finde ich für Depp nicht besonders passend.
Zitat von Deak Ferance im Beitrag #518Florian Halm auf Johnny Depp in "Die neun Pforten". Gefällt mir leider gar nicht und verleidet mir den durchaus interessanten Film immer wieder aufs neue.
Bei mir ist es witzigerweise umgekehrt: Den Film finde ich nicht sonderlich gelungen, schaue aber manchmal hinein, weil mir Florian Halm durchaus zusagt. Ihn hätte ich mir in den letzten Jahren auch noch vorstellen können, aber daraus wird wohl nichts mehr werden.
fortinbras
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06.02.2015 10:27
#523 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Mir hat Florian Halm ausgesprochen gut für Johnny Depp gefallen.
Der Film war auch nicht übel, etwas "back to the roots" für Polanski und seine Horrorphase (Ekel, Tanz der Vampire, Rosemarys Baby). Was mir den Film verleidete, waren aber die aufgesetzten und absolut nicht notwendigen Erotikszenen. Ohne diese wäre die Sache runder.
Ich habe auch eine Schwäche für Philip Moog in "Ed Wood". David Nathan ist bei mir über jeden Verdacht erhaben, allerdings sind Johnny Depps Filme irgendwie auch schon so ein eigenständiges Subgenre geworden, das sich irgendwie schon etwas überlebt hat.
Zitat von fortinbras im Beitrag #515Und vielleicht sollte ich es sogar mal als dauerhaften Teil meiner wechselnden Signaturen einbringen, anstatt es alle vier Tage mal zu posten:
Marietta Meade für Diana Rigg Andreas Neumann für William Shatner Lothar Blumhagen für Roger Moore
Also ich fand Meade zumindest weniger schlimm als Joseline Gassen. Aber natürlich geht nichts über Margot Leonard.
Über Neumann für Shatner kann man streiten, an dieser Reko stören mich eher die großzügig neu eingesprochenen Szenen, die es in der alten Fassung gab, aber den Bearbeitern nun nicht mehr "originalgetreu genug" waren.
Blumhagen für Moore - Grenzfall. In "Die 2 " möchte ich ihn nicht missen (ja, ich mag die Serie und ihre Synchro, Asche auf mein Haupt!), aber bei "Simon Templar" fehlt mir Clausnitzer doch sehr.
Zitat von fortinbras im Beitrag #515Und vielleicht sollte ich es sogar mal als dauerhaften Teil meiner wechselnden Signaturen einbringen, anstatt es alle vier Tage mal zu posten:
Marietta Meade für Diana Rigg Andreas Neumann für William Shatner Lothar Blumhagen für Roger Moore
Also ich fand Meade zumindest weniger schlimm als Joseline Gassen. Aber natürlich geht nichts über Margot Leonard.
Das auf jeden Fall! Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass mir Meade nach einigen Folgen zur Gewöhnung ziemlich gut gefallen hat. Genauso ging es mir auch bei dem damals stimmlich ja schon merklich gealterten/veränderten GGH.