Zitat von dlh im Beitrag #810Wobei Lamberts Stimme im Original tatsächlich auch eher hell und dünn ist, von daher finde ich Tennstedt gar nicht so weit hergeholt. Da habe ich mich eher gefragt, wie man ungefähr zeitgleich auf seinen zweiten Stammsprecher Thomas Danneberg gekommen ist, der stimmlich nun deutlich bulliger als das Original war.
Da hast du natürlich Recht...so tief ist Lambert eigentlich nicht...Gressieker hatte ja auch keine sonderlich tiefe Stimme und lag perfekt drauf. Aber trotzdem harmoniert Tennstedt in meinen Augen nicht besonders gut. Ich hätte in der Rolle irgendwie Ekki Belle (damals zwar auch schon markant-rau, aber noch nicht so dunkel wie in späteren Jahren) gesehen, der es ja sogar auf 2 Einsätze für Lambert schaffte. In München auch nicht vollkommen unwahrscheinlich.
Und ja, Dannebergs Lambert-Besetzung fand ich schon immer ganz, ganz merkwürdig. Dass er einerseits aufgrund seiner schon damals recht überbordenden Synchronpräsenz eine ziemlich uninspirierte Wahl für CL gewesen ist, ist das Eine (selbst Tennstedt war zu dem Zeitpunkt ja verglichen mit Danneberg fast unterrepräsentiert). Aber wie man dann ein paar Jahre später bei Highlander 2 ausgerechnet auf Danneberg kam, ist mir ein großes Rätsel. Welcher Freigeist da wohl verantwortlich war - etwa das Duo Elsholtz/Baumgartner, dass den 2.Teil bearbeitete, oder doch ein gewitzter Redakteur?
Zitat von Ludo im Beitrag #812Aber wie man dann ein paar Jahre später bei Highlander 2 ausgerechnet auf Danneberg kam, ist mir ein großes Rätsel. Welcher Freigeist da wohl verantwortlich war - etwa das Duo Elsholtz/Baumgartner, dass den 2.Teil bearbeitete, oder doch ein gewitzter Redakteur?
What?? Ich kann echt nicht ganz folgen. Welcher Freigeist war für was verantwortlich? Du fragst erst wer bei Teil 2 verantwortlich war, beantwortest das aber irgendwie selbst, dass es Elsholtz/Baumgartner waren. Bin mehr als verwirrt.
Meint wohl, dass Danneberg in "Highlander" den Schurken Kurgan (großartig) sprach.
Es kann nur einen geben. Und der übernimmt im Deutschen die Stimme seines letzten Gegners.
Na ja. Auch wenn Danneberg ihn anders anlegt, klappt das nur leidlich. Tennstedt klang zu dünn für Lambert. Dessen hingehauchtes Original-Röcheln tönt schon anders. Will nicht ganz zusammengehen.
Zitat von Ludo im Beitrag #812 Und ja, Dannebergs Lambert-Besetzung fand ich schon immer ganz, ganz merkwürdig. Dass er einerseits aufgrund seiner schon damals recht überbordenden Synchronpräsenz eine ziemlich uninspirierte Wahl für CL gewesen ist, ist das Eine (selbst Tennstedt war zu dem Zeitpunkt ja verglichen mit Danneberg fast unterrepräsentiert). Aber wie man dann ein paar Jahre später bei Highlander 2 ausgerechnet auf Danneberg kam, ist mir ein großes Rätsel. Welcher Freigeist da wohl verantwortlich war - etwa das Duo Elsholtz/Baumgartner, dass den 2.Teil bearbeitete, oder doch ein gewitzter Redakteur?
Abgesehen davon hatte Danneberg im ersten Film bereits den Antagonisten gesprochen. Macht das ganze sogar noch einfallsloser. Wobei ich Danneberg schon interessant und erfrischend fand so wie er Kurgan damals angelegt hatte.
Zitat von Silenzio im Beitrag #813 What?? Ich kann echt nicht ganz folgen. Welcher Freigeist war für was verantwortlich? Du fragst erst wer bei Teil 2 verantwortlich war, beantwortest das aber irgendwie selbst, dass es Elsholtz/Baumgartner waren. Bin mehr als verwirrt.
Ich hab' das etwas missverständlich ausgedrückt, Verzeihung😅. Das mit dem "welcher Freigeist" war in etwa so gemeint, wie man auf die Schnapsidee kam, die Stimme des Antagonisten des Vorgängerfilms - wie Nyan und Ozymandias richtig erwähnten - als neue Stimme zu etablieren. Dass der Sprecher dann auch noch Danneberg hieß, macht die Sache noch bescheuerter.
In "Zwei ritten zusammen" wird James Stewart (ebenso wie kurz zuvor in "Der Kommandant") von Wolfgang Lukschy synchronisiert. Als ich das vor Jahren erstmals las, war mein erster Gedanke: "Streckfolter für den, der auf diese Besetzung gekommen ist!" Neulich habe ich mir den Film dann doch angesehen. Stewarts Figur wirkt sowieso (für seine Verhältnisse) reichlich unsympathisch; die wenige sympathischen Momente verliert er leider dadurch, dass Lukschys Stimme extrem schwer draufliegt und die Rolle so extrem steif wirkt. Siegmar Schneider hätte zumindest ein gewisses Gefühl der Vertrautheit herstellen können. Ob das mit dazu beitrug, dass ich bei der ersten Sichtung schon nach 30 Minuten (und bei der zweiten ab einer Stunde) öfter einnickte? Der Film an sich war schon schwerfällig; da war es tödlich, dass einer der beiden Hauptdarsteller ebenso und zugleich auch noch unsympathisch wirkte. Selbst Richard Widmark/Arnold Marquis in der zweiten Hauptrolle konnten nichts retten, da man dieser anmerkte, dass sie ursprünglich für einen deutlich jüngeren Schauspieler gedacht war (wofür Schauspieler und deutsche Stimme natürlich nichts konnten).
Ok, völlige Fehlbesetzung wäre in der Beziehung ein wenig hart, aber jedes Mal beim Schauen von "Der Name der Rose" (ansonsten eine Topsynchro) frage ich mich wie man beim stämmigen Michael Lonsdale ausgerechnet auf den weichen, fast säuselnden Klaus Höhne gekommen ist. Nicht, dass er seine Sache schlecht macht und oberflächlich gesehen passt seine Stimmfarbe, die auf mich immer etwas "vergeistigt" klingt, sogar ein wenig zur Rolle aber irgendwie gehen Stimme gar nicht mit Optik und Gesicht Lonsdales zusammen.
Zitat von Ludo im Beitrag #818Ok, völlige Fehlbesetzung wäre in der Beziehung ein wenig hart, aber jedes Mal beim Schauen von "Der Name der Rose" (ansonsten eine Topsynchro) frage ich mich wie man beim stämmigen Michael Lonsdale ausgerechnet auf den weichen, fast säuselnden Klaus Höhne gekommen ist. Nicht, dass er seine Sache schlecht macht und oberflächlich gesehen passt seine Stimmfarbe, die auf mich immer etwas "vergeistigt" klingt, sogar ein wenig zur Rolle aber irgendwie gehen Stimme gar nicht mit Optik und Gesicht Lonsdales zusammen.
Falls du Fred Zinnemanns "Schakal" kennst, hast du mit Stefan Wigger vermutlich dasselbe Problem? Denn er hatte auch nicht unbedingt eine Stimme, die man mit einer so stattlichen Erscheinung wie Lonsdale verbinden würde. Wäre es dir lieber gewesen, man hätte Heinz Petruo importiert? Oder hättest du Holger Hagen vorgezogen?
Der Schakal sagt mir bislang nur vom Namen her was und auch Stefan Wigger kenne ich jetzt bewusst nur als Sk-Eintrag.
Gut, Holger Hagen wäre sicherlich eine Option gewesen. Heinz Petruo hätte ich eher weniger in der Rolle gesehen (von einer gewissen Unwahrscheinlichkeit, dass er überhaupt in Betracht gezogen worden wäre abgesehen) der wäre eher was für den Inquisitor Gui gewesen. Ich hätte als Regisseur tatsächlich jemanden wie Herbert Weicker besetzt.
Wie bei Michel Galabru passten für mich erstaunlich unterschiedliche Stimmen zu Lonsdale - ich hätte nie gedacht, dass die junge und schmale Stimme von Manfred Schott mit ihm harmonieren könnte, aber "Hibernatus" belehrte mich da eines Besseren. Hoehne finde ich gerade in der Rolle auch sehr passend - aber das ist ja wie immer subjektiv.
Zitat von Ludo im Beitrag #820Heinz Petruo hätte ich eher weniger in der Rolle gesehen (von einer gewissen Unwahrscheinlichkeit, dass er überhaupt in Betracht gezogen worden wäre abgesehen) der wäre eher was für den Inquisitor Gui gewesen. Ich hätte als Regisseur tatsächlich jemanden wie Herbert Weicker besetzt.
Auch wenn "Der Name der Rose" sich an ein etwas anderes Publikum als die Bond-Filme richtete, dürfte "Moonraker" neben dem "Schakal" Lonsdales bekanntester Film gewesen sein, wäre ein Import hier vertretbar gewesen, so wie man es bei Gottfried Kramer ja tatsächlich tat (im Trailer war noch Reinhard Glemnitz zu hören gewesen). Herbert Weicker ist im "Moonraker"-Trailer tatsächlich für Lonsdale zu hören, klang mir aber viel zu kratzig. Da wäre Weicker in München für F. Murray Abraham naheliegender gewesen, da es zwischen ihm und Kramer ja stimmliche Parallelen gab.
Zitat von berti im Beitrag #822[quote=""|p7676908] Da wäre Weicker in München für F. Murray Abraham naheliegender gewesen, da es zwischen ihm und Kramer ja stimmliche Parallelen gab.
Höre ich nur wenn Kramer lauter wurde, aber ich weiß was du da meinst. Klar, Weicker wäre sicherlich auch für FMA eine Option gewesen aber ich hätte ihn tatsächlich für Lonsdale gesehen.
Gut, Moonraker ist natürlich ein Argument....aber ob es dennoch realistisch gewesen wäre einen zweiten Import zu haben, der nicht "unbedingt" notwendig gewesen wäre (Petruo war nicht Stammsprecher und Lonsdale war eher die größere Nebenrolle).
Alternativ dachte ich noch über Wolfgang Hess nach, der allerdings uU zu heftig gewesen wäre - wobei er sich ja auch sehr zurücknehmen konnte.
Walter Reichelt (1923) für Walter Olkewicz (1948) in der Serie "Caulfields Witwen - Ein Duo mit Charme" (1984). Da die Erstausstrahlung erst 1990 war könnten es sogar 30 Jahre sein. Krasse Fehlbesetzung.
Wo wir schon bei Lonsdale sind. Total daneben und einfallslos glatt fand ich hier vor allem Heinz Petruo in "Moonraker". M. E. in der Synchro der belangloseste Bond-Schurke ever.
Auch zuvor zweimal hintereinander Herbert Weicker als Bond-Oberschurke für Kotto UND Lee besetzt zu haben, war allerdings nicht cool.
War Petruo damals eigentlich öfters in München zugange oder wurde er sogar noch extra importiert?
Höhne in "Der Name der Rose" war ganz klar ein Rollencast. Als solcher m. E. aber überragend. Zudem liefert Höhne schauspielerisch immer ab.