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Dieses Thema hat 852 Antworten
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 Synchronschaffende
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Begas


Beiträge: 2.636

13.08.2022 08:23
#781 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Jeder, denke ich, weiß hier, wer Frank war.

Bei den Filmen danach war es abwechselnd Herbig und Lott (vermutlich abhängig vom Budget und Herbigs Terminplan). In einer Talkrunde, ich meine es war bei Johannes B. Kerner, hatte Augustinski einmal betreffend der Zeit nach seiner Reha gesagt, man habe ihn für "irgend so einen Puppentrickfilm" angefragt. Er habe aber abgelehnt. Ich nehme stark an, bei "irgend so einem Puppentrickfilm" handelte es sich um "Toy Story 3". Sprich, ich gehe davon aus, dass Disney Augustinski anfragte, er aber nicht konnte (Gesundheit) oder wollte. Für den Trailer griff man dann vermutlich auf Frank zurück, der Woody bereits im Cameo in "Cars" gesprochen hatte. Ich nehme aber an, zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass man eine Promibesetzung vornehmen würde. Dass man dann auch noch das "Bully Parade"-Trio bekam war dann natürlich Kalkül. Nenne wir das Kind doch beim Namen. Herbig kann schauspielern und hat auch eine durchaus prägnante Stimme, ist aber, wie bereits gesagt, auf Woody eine komplette Fehlbesetzung! Die Idee Rick Kavanian auf Rex zu besetzen war da naheliegender, auch wenn ich fürchte, dass man für seinen Namen Lenik tatsächlich ausbootete, der, wie ich mir vorstellen kann, die Rolle noch einmal übernommen hätte. Tramitz für Ken war dann so gar kein Glücksgriff: sehr alt und träge. Als ich den Film letztens sah, war ich auch überhaupt nicht begeistert: ist das nur auf Disney+ so, oder war bereits auf Kaufmedium "Du hast nen Freund in mir" im Original zu hören? Zudem klingen absolut alle Sprecher komplett lustlos.

Filmfan93


Beiträge: 330

13.08.2022 10:24
#782 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Zitat von Begas im Beitrag #781
ist das nur auf Disney+ so, oder war bereits auf Kaufmedium "Du hast nen Freund in mir" im Original zu hören?



Das war bereits vorher schon so.

berti


Beiträge: 17.847

18.08.2022 12:38
#783 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Zitat von Gast im Beitrag #527
Sorry, Herr Völz...!

Wolfgang Völz für Nicol Williamson in "Columbo: Mord per Telefon".

Eine meiner Lieblingsfolgen (nicht zuletzt wegen Columbos unbezahlbarem Hund - wo kriegt man so ein phänomenal agierendes Tier her?), aber leider finde ich, daß sie sehr unter der Fehlbesetzung mit Wolfgang Völz für Williamson leidet. Auch wenn er hier noch nicht so kauzig-knautschig klang wie später in der "Matthau-Phase" und sich bemüht: es klappt einfach nicht. Völz' Stimme paßt erstens mal schon gar nicht zu Williamson selbst, ausserdem auch nicht zu dessen Spiel. Völz kann andere Arten von Mörder spielen, aber keine so eiskalt abgefeimten, die eine ziemliche Überlegenheit ausstrahlen. Vermutlich hätte der für sein Opfer eingesetzte Hans Sievers besser gepasst.

Sievers, Wolfgang Kieling, Helmo Kindermann, Manfred Reddemann - man hätte vor Ort einige passendere Sprecher gehabt.

Nachdem ich diese Folge neulich erstmals gesehen habe, wollte ich zu dieser Besetzung auch noch etwas schreiben.
Hier bin ich zwiegespalten: Schauspielerisch finde ich Völz hier teilweise beeindruckend, gerade in den ruhigeren Momenten. Und sowohl angesichts des Schauspielers als auch wegen seiner Rolle war diese Besetzung erfreulich unstereotyp; Jürgen Thormann oder Lothar Blumhagen wären für einen Columbo-Widersacher (noch dazu von einem Schauspieler verkörpert, der von den britischen Inseln stammte) einfallslos gewesen.
ABER: Zum Gesicht will mir die Stimme einfach nicht passen.
Wolfgang Kieling hätte mir damals schon zu schwer und auch etwas zu alt geklungen, Helmo Kindermann war zum Zeitpunkt der Synchro (selbst wenn diese einige Jahre vor 1984 entstanden sein sollte) kaum noch aktiv, Manfred Reddemann wäre als Bösewicht nicht gerade originell gewesen (in Hörspielen wurde er oft als Unsympath besetzt).
Stattdessen könnte ich mir hier aber Eckart Dux vorstellen, der zu dieser Zeit nur einen Columbo-Mörder synchronisiert hatte (in der ersten Fassung von "Etüde in schwarz"), mit dem Gesicht gut harmoniert und auch nicht zu alt geklungen hätte (bekanntlich funktioniert er lange auf Schauspieler, die deutlich jünger als er waren).

Ozymandias


Beiträge: 1.233

18.08.2022 12:42
#784 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Horst Schön.

berti


Beiträge: 17.847

18.08.2022 14:15
#785 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Den habe ich bisher noch nicht auf Williamson erlebt.
Eckart Dux kam mir in den Sinn, weil er und der jüngere Harry Wüstenhagen lange auf ähnliche Schauspieler/Rollen besetzt wurden; Wüstenhagen passte in "Kein Koks für Sherlock Holmes" ganz gut, hätte aber in den 80ern schon zu heiser geklungen (außerdem scheint er praktisch nur in Berlin synchronisiert zu haben).

iron


Beiträge: 5.216

19.08.2022 14:00
#786 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Horst Schön habe ich bis vor Kurzem ausschließlich mit Berlin verbunden, bis ich bei Arne entdeckt habe, dass er ab 1985 auch in Hamburg vertreten war. Zuvor war er demnach bis auf drei Ausnahmen in München für Filmsychros immer in Berlin tätig.
Die Verbindung mit Wolfgang Völz finde ich (gerade wenn seine Stimme hörbar knarzt) weniger als ideal, nur wenn er besonders ruhig und zurückhaltend sprach, ging er für mich gerade noch.
Gestern war mir Horst Schön selber in den Sinn gekommen (nachdem ich Williamson versuchsweise einen Satz von Horst Schön unterlegt habe, hätte ich ihn mir tatsächlich lebhaft auf ihm vorstellen können!).
Ich würde allerdings aus dem erwähnten Grund davon ausgehen, dass er 1983 in Hamburg sehr unwahrscheinlich, wenn nicht gar ausgeschlossen gewesen wäre (außer er hätte die Möglichkeit bekommen, die Rolle in Berlin aufzunehmen).
Wenn nicht Horst Schön, dann hätte ich mich für einen von den Hamburgern mit ähnlicher Stimmfarbe oder Stimmlage entschieden, wobei auch Dux oder etwa auch Claus Wilcke für mich dafür durchaus in Frage gekommen wären.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.230

29.08.2022 14:05
#787 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Siegmar Schneider passte auf verblüffend viele Schauspieler verschiedenster Art. Da darf es auch mal einen Ausreißer geben:
Lex Barker.
Konnte ich mir nie vorstellen, dass diese Kombi funktionieren sollte, aber ich wollte mich doch wenigstens mal überzeugen. Aber ich hatte recht - passt vorn und hinten nicht. Und dazu dann auch noch die ebenso unpassende und noch absurdere Besetzung von Paul Edwin Roth für Elisha Cook (beide getauscht hätte vielleicht sogar funktioniert). Da frage ich mich, welches Würfelspiel im Besetzungsbüro bei "Donnernde Hufe" betrieben wurde (zumal auch noch Lukschy in einer damals irritierend untypischen Rolle zu hören ist).
Schade, denn es war eine ungewöhnliche Rolle für Barker, die auch für Horst Niendorf eine Herausforderung geworden wäre (GGH als arroganter Schnösel wäre dagegen fast schon phantasielos).

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.847

29.08.2022 22:49
#788 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Der Film ist mir noch nicht untergekommen, aber den nicht gerade "kräftig" klingenden Schneider für den muskulösen, breitschultrigen Barker stelle ich mir auch absonderlich vor.
Ähnlich abstrus wirkte es auch auf mich, wenn Schneider mal aus dem Mund eines rundlichen Schauspielers tönte, etwa in "Die Abenteuer des Rabbi Jacob".
Schneider hatte eine enorme Bandbreite und harmonierte mit vielen Schauspielern - solange diese eine relativ schmale Statur hatten!

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.230

29.08.2022 22:56
#789 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #788
Schneider hatte eine enorme Bandbreite und harmonierte mit vielen Schauspielern - solange diese eine relativ schmale Statur hatten!

Das sehe ich eben nicht so - auch zu eher massigen Darstellern wie Jack Hawkins oder Charles Gray passte er erstaunlich gut. Hauptsache Charaktergesicht - und da war Barker zu glatt und schön.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.847

29.08.2022 23:01
#790 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Für Gray habe ich ihn bis jetzt noch nicht erlebt, für Hawkins fand ich ihn nicht so markant, wie z. B. Ackermann gewesen wäre.
Und für Albert Lieven in "Die Kanonen von Navarone" passte er mir auch nicht so recht (zumal Lieven im Original sowieso überwiegend Deutsch sprach).

Ludo


Beiträge: 1.308

03.09.2022 15:57
#791 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Joachim Kerzel für Martin Sheen in "Catch me, if you can" (2002). Ich finde die Besetzung irgendwie total einfallslos und so richtig passen wollte er überdies auch nicht.
Man hätte Stammsprecher Brückner oder auch Wolfgang Condrus in Berlin zur Verfügung gehabt, warum griff man hier plötzlich auf Kerzel zurück, der zu dem Zeitpunkt ja nun wahrlich genug Schauspieler in der Altersklasse hatte?
Nur weil Sheen etwas beleibter als z.B. in "Apocalypse Now" war und man den "dünneren" Brückner als unpassend empfand?

Nyan-Kun


Beiträge: 5.002

03.09.2022 20:37
#792 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Rollenbedingt hätte ich da doch eher Condrus den Vorzug gegeben. Kerzel hatte mich da jetzt aber nicht wirklich gestört. Zu der Zeit war er aber in der Tat recht präsent.

Ludo


Beiträge: 1.308

14.09.2022 17:29
#793 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Simon Jäger für Leonardo DiCaprio in "Schneller als der Tod" (1995): Auf dem Papier las sich die Besetzung mMn besser als das endgültige Ergebnis und ich kann mir eigentlich auch nicht so recht erklären warum.
Aber im Film hat das kaum harmoniert; Jäger liegt überhaupt nicht drauf und obwohl er nur zwei Jahre älter als DiCaprio ist, klingt er auf dem noch recht bubihaft aussehenden DiCaprio irgendwie schon wieder zu alt, bzw. es wirkt so, obwohl Jäger ja wahrlich keine altklingende Stimme hat* - erst recht nicht Mitte der 1990er, wo er neben einigen anderen quasi Stammkraft für jugendliche/Coming-of-Age-Rollen war.
Vielleicht liegt es aber auch einfach am jahrelangen GSF-Gewöhnungseffekt…wobei ich mit Nathan und Kim Hasper auf DiCaprio diesbezüglich keine Probleme hatte.

*Jäger hat hier halt schon seine typische Diktion inkl. Timbre und tönt quasi so wie in "Pearl Harbor", "Regenmacher" oder seinen ersten Heath Ledger-Einsätzen.

Mr.Voice


Beiträge: 769

18.09.2022 13:00
#794 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Also ich fand Simon Jäger auf Leo passender als David Nathan. Nathan wirkte für mich einfach schon zu alt auf den noch jungen Leo.

Pip


Beiträge: 380

20.11.2022 13:53
#795 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Da hier an anderer Stelle im Forum gerade wieder mal viel über GGH gesprochen wird:

eine sehr unpassende Besetzung mit ihm ist für mich sein Einsatz in dem Film DAS LEBEN IST LÜGE von 1957, wo er Montgomery Clift sprach.
Es war ja zu einer Zeit, wo Hoffmann noch nicht so festgelegt war und man ihn auf diverse Schauspieler ausprobierte, unter Anderem auch auf Marlon Brando, was ich persönlich als ähnlich unpassend empfand.
Im Gegensatz zu Brando hat aber Clift immer eine sehr weiche, schüchterne und zögerliche Sprechart gehabt. Hoffmann bemüht sich zwar, das einigermaßen hinzukriegen, aber irgendwie paßt es doch nicht so ganz zu seinem Typ (der meiner Meinung nach doch eher zu den coolen, verschmitzten etwas härteren Rollen paßt). Anders als z.B. Paul Edwin Roth, der durch sein Organ diese sanfte, schüchterne Art von Clift perfekt rüberbringen konnte, wirkt es bei Hoffmann Spiel leider eher aufgesetzt. Da wirkte ja sogar Wolfgang Kieling (der mir jetzt auch nicht unbedingt als Sprecher für Clift einfallen würde) in DAS URTEIL VON NÜRNBERG auf Clift noch überzeugender.
Zum Glück kam es zu der Kombi Clift/Hoffmann ja auch nur dieses eine Mal.

Bei einer Menge anderer Schauspieler (z.B. Clint Eastwood), wo von Vielen die Besetzung von Hoffmann als unpassend erlebt wird, finde ich es persönlich nicht ganz so schlimm, da nach meinem Empfinden dort die Rolle bzw. der Schauspieler zu Hoffmanns männlicher Art schon doch irgendwie paßt. Solche Besetzungen zu akzeptieren ist natürlich trotzdem, wenn man schon einen anderen Sprecher auf den jeweiligen Schauspieler gewöhnt ist bzw. in der Kombi einen anderen Sprecher sehr mag (so wie beispielsweise Kindler auf Eastwood oder Juhnke auf Brando), schon schwer .
Aber das ist dann doch eben eher subjektiv und eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Bei jemanden wie G.G. Hoffmann, der immens viele Rollen gesprochen hat, gilt natürlich ganz besonders: nicht ALLE Besetzungen und Leistungen von ihm können immer toll und genial sein!
Da gibt es eben (so wie bei jedem Anderen) auch mal den berühmten "Griff ins Klo" (um es mal blumig auszudrücken).

DAS LEBEN IST LÜGE ist für mich eben so ein Griff ;-)!

Von einer wirklichen Fehlbesetzung kann man meiner Meinung nach dann sprechen, wenn das Spiel des Sprechers irgendwie gekünzelt wirkt oder zur Darstellung des Schauspielers bzw. zu der Rolle einfach nicht passen will.
Jemanden unpassend als Sprecher für einen Schauspieler bzw. eine Rolle zu empfinden oder eine bestimmte Kombi nicht zu mögen, ist nochmal etwas anderes .
Es kann ja trotzdem eine gute, sprecherische Leistung sein, auch wenn man`s nicht mag (wie schon gesagt: da geht es dann wohl mehr um den eigenen Geschmack).

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