Michael Christian auf Anthony Wong in "Color of the Truth - Zeit der Rache"
Ich verstehe durchaus den Gedankengang hinter der Besetzung, aber er wirkt mir vor allem auf der Rolle viel zu weich. Wong funktioniert für mich im allgemeinen auch nur mit richtig maskulinen Stimmen.
Oliver Rohrbeck für Jack Nicholson in "The Terror - Schloss des Schreckens" (1972). Rohrbecks Stimmfarbe bzw. seine "halbe" Teenagerstimme liegt überhaupt nicht auf Nicholsons Gesicht (zumal er damals bereits über 30 war), außer wenn die Belichtung imho. ein wenig davon ablenkt. Für Nicholson braucht es eine deutlich maskulinere Stimme (um ein Stichwort des letzten Posters aufzugreifen), eine von denjenigen, die ihm in später entstandenen Synchros mindestens schon einmal ihre Stimme geliehen haben.
Keine Fehlbesetzung im klassischen Sinne, sondern einfach eine ärgerliche: Hans-Georg Panczak für Jed Brophy als Zwerg Nori in „Der Hobbit 1 u. 2“. Wäre an sich nicht weiter tragisch, aber Panczak gibt schon in „Herr der Ringe“ den Rohan-Hofmeister Háma – also eine unnötige Doppelbesetzung, wenn man Hobbit/HDR als Ganzes sieht.
Klar sind beides eher kleinere Rollen aber auch keine One-Liner (Háma hat bestimmt c.a 10-12 Sätze über 30-40 Minuten gestreckt) und gerade seine Szene mit Gandalfs Stab und dessen Erwiderung „Ihr wollt einem alten Mann doch nicht etwa seine Stütze nehmen“, ist sehr vielen wahrscheinlich im Gedächtnis.
Da hätte es für Nori bestimmt andere passende Sprecher gegeben, oder die Regie hat nicht mitgedacht – schade!
Schauspielerisch ist Kielings Leistung nicht zu beanstanden; aber seine damals schon recht schwere Stimme klingt mir zu wuchtig für den mageren Ferrer und dessen schmales Gesicht. Holger Hagen und Helmo Kindermann (die ihn beide kurz zuvor synchronisiert hatten) wären viel passender gewesen, daneben auch Erik Schumann (der erst ein paar Jahre später zum Zuge kam). Oder auch Harald Leipnitz (der diese Rolle vielleicht sogar selbst hätte spielen können). Es gab in München also gleich drei Möglichkeiten und den relativ "flexiblen" Kindermann; warum also extra Kieling importieren, der zu dieser Zeit sicher schon teurer war? Oder bestand die Regie vielleicht auf seiner Stimme (warum auch immer)?
Bodo Wolf auf Rick Hoffman in "Postal". Finde beide toll, aber es war einer der wenigen Fälle, bei denen mich eine Fehlbesetzung tatsächlich mehr stört als es normalerweise so ist.
Laut Arne und der DSK wurde George Cole im Klassiker "Kennwort: Berlin-Tempelhof" von Walter Bluhm eingesprochen. Auf dem schneidigen, zackigen jungen "Sergeant Roger Morris"ist er aufgrund seiner Stimme und Sprechweise in (Sprech)rollen, die ich von ihm kenne (von Stan Laurel, Ned Glass in "West Side Story" sowie den alten "Miss Marple"-Filmen, und die "Momo"-Hörspiele) jedenfalls für mich "auf dem Papier" grob fehlbesetzt... Stattdessen hätte ich Wolfgang Draeger (der mir als Erster in den Sinn kam), oder Herbert Stass (offensichtlich immerhin in einem Film) bevorzugt.
Ich muss jedoch betonen, dass mir der Streifen küzlich auf Youtube in der Originalfassung "A prize of Gold" vorgeschlagen wurde und ich die DF leider nicht gesehen habe, um diese und andere Kombis darin fundiert beurteilen zu können.
Ronald Nitschke für Willem Dafoe in Auto Focus - fürchterlich! Ich empfinde ja schon Stammsprecher Reiner Schöne und auch den häufiger auf ihn besetzten Manfred Lehmann als äußerst fragwürdige (Fehl-)Besetzungen, aber das toppte gerade alles. Nitschke kommt praktisch null vom Gesicht, liegt dadurch total neben der Figur, klingt ziemlich missgelaunt und seine Stimme tönt auch viel zu breit und zu schwer (ja ich weiß, Schöne ist auch so schwer, daher auch "äußerst fragwürdig"). Zum Glück ist es ein recht 'unwichtiger' Film, wo man nichts verpasst hat, wenn man ihn nicht kennt, aber es bestätigte mir zumindest wieder einmal, dass man Dafoe seit knapp 25 Jahren irgendwie dauernd falsch oder unpassend besetzt.
Hier hat Regisseur Frank Schaff leider übel danebengegriffen, schade.
Ich habe gestern erst einen Beitrag im Danneberg Thread rein gestellt. Also hier nochmal. Danneberg auf Harrison Ford fand ich auch absolut unpassend. Er wurde ja bei ein Rabbi im Wilden Westen von ihm gesprochen. Natürlich ist es Geschmackssache. Wenn man allerdings Wolfgang Pampel gewohnt ist finde ich Danneberg absolut unpassend. Pampel hat ihn ja davor schon zweimal gesprochen.
Die DEFA-Synchro der slowakischen Serie "Flucht aus dem Goldland" ist eigentlich recht passend besetzt, wenn auch reichlich phantasielos (man hat immer den Eindruck, dass man die leipziger Sprecher an den Fingern abzählen konnte). Die Serie ist mehr als angeregt von den ZDF-Adventsmehrteilern, nicht nur in der Stoffwahl ("Lockruf des Goldes" wurde 2 Jahre vorher gedreht, allerdings deutlich weniger buchgetreu) - Frantisek Chmiel hat unübersehbare Ähnlichkeit mit Werner Pochath, der in "Zwei Jahre Ferien" den Schurken spielte - klein, schlank, leichter Silberblick, fieses Grinsen; er durfte zudem den meist beherrschten, aber manchmal durchdrehenden Psychopathen geben (auch Pochaths Spezialität). Wen würde man da in Leipzig besetzen? Wolfgang Jakob, Hasso Billerbeck, vielleicht Walter Jäckel mal abseits des Klischees - auf jeden Fall eine eher helle Stimme ... jaja, Kinski lässt grüßen. Auf keinen Fall aber Hans-Dieter Leinhos mit seiner schnarrenden, nach unten gedrückten Stimme, die außerdem immer viel älter klang als er wahrscheinlich gewesen ist (genaues Geburtsjahr nicht feststellbar), und dem sehr gebremsten Temperament. Leider hat Peter Kreusel genau diese Wahl getroffen.
Gerade wieder drüber gestolpert: Lutz Mackensy für Jackie Chan (WINNERS & SINNERS). Fällt mir eigentlich gar nix weiter zu ein. Hätte nicht passieren dürfen. Zum Glück nur ne kleine Rolle im Film.
Zitat von JamesWhiteu im Beitrag #756Bodo Wolf auf Rick Hoffman in "Postal". Finde beide toll, aber es war einer der wenigen Fälle, bei denen mich eine Fehlbesetzung tatsächlich mehr stört als es normalerweise so ist.
Also Regina Lemnitz auf Lindsay Hollister in Postal war auch eine mega fehlbesetzung da wäre Sonja Spuhl die sie in Blubberella gesprochen hat oder ihre stammsprecherin Natascha Petz oder Julia Ziffer lieber gewesen.
Bei vielen Filmen von Boll, wurde sehr experimentierfreudig besetzt. Mir fällt da noch: Frank-Otto Schenk auf Michael Benyaer ein. 28 Jahre Altersunterschied, die man mehr als gehört hat und drauf gepasst hat Schenk so halb. Zumindest waren die Synchros ansonsten, qualitative immer gut gewesen.
Zitat von CrimeFan im Beitrag #764Bei vielen Filmen von Boll, wurde sehr experimentierfreudig besetzt. Mir fällt da noch: Frank-Otto Schenk auf Michael Benyaer ein. 28 Jahre Altersunterschied, die man mehr als gehört hat und drauf gepasst hat Schenk so halb. Zumindest waren die Synchros ansonsten, qualitative immer gut gewesen.
Wie gesagt ich habe nicht viele Uwe Boll filme gesehen darum kann ich nicht viel sagen. Ok bei Bloodrayne - The Third Reich war nur das Dialogbuch schlecht ich sage nur (MotherF.cker) und im Deutschen Mieser Schweine Hund und (Guten Tag MotherF.ckers) und im Deutschen Guten Abend ihr Miesen Schweine. Ansonsten hat mir die sprecherbesetzung besonders Maria Koschny auf Natassia Malthe sehr gut gefallen nur das Dialogbuch war für die Tonne.