Böll ist Gründungsmitglied des IVS, dass heißt er setzt sich für eine faire Vergütung in der Synchronbranche ein. Dass das den großen Produktionsstudios oftmals nicht passt hat man schon bei der Fluch der Karibik sowie der Hunger Games Reihe gesehen.
Zitat von Jaden im Beitrag #107Böll ist Gründungsmitglied des IVS, dass heißt er setzt sich für eine faire Vergütung in der Synchronbranche ein. Dass das den großen Produktionsstudios oftmals nicht passt hat man schon bei der Fluch der Karibik sowie der Hunger Games Reihe gesehen.
Naja, aber gab es bei Böll auch einen konkreten Fall wie bei Off oder Richter?
Joo. Im Vergleich zu den Filmstars ist das Budget und die Honorierung für Sprecher natürlich gering. Aber sie verdienen trotzdem sehr sehr gut. Gerade die Top-Sprecher können sich nun wirklich nicht beklagen und anders als Serien- und Filmschauspieler in Deutschland gibt es praktisch keine Zeiten, in denen es gerade keine Aufträge gibt. Jeder gute Sprecher kann regelmäßig arbeiten und gut verdienen. Dazu noch Hörbücher und Hörspiele und Werbung machen. Ja, faire Vergütung ist was feines - aber hier beklagt man sich auf hohem Niveau. Das sich da einige fantastische Sprecher ins Abseits geschossen haben, ist so traurig wie unnötig gewesen.
Zahlen und einen konkreten Fall bei Böll kenne nicht, dafür fehlt mir das nötige Wissen. Dass Böll aber hinter dem steht was er tut kann man schon in einigen Interviews mit ihm sehen, sofern man etwas zwischen den Zeilen liest.
Gerade schaue ich Arctic Justice, in dem Sven Brieger auch mitspricht. Könnte ich mir auch vorstellen, nicht zuletzt wegen der ähnlich kratzigen Wärme in der Tiefe. Wär aber jetzt kein Muss-Kandidat.
Ich wäre für Jörg Hengstler. Seine einprägsame Stimme ist mir zwar hauptsächlich auf Adrian Paul in Highlander in Erinnerung, aber ansonsten fällt er mir immer wieder in guten Nebenrollen auf. Zeit, ihn in die A-Liga zu heben.
Will hier mal meinen Senf zu den bisher genannten Kandidaten geben:
Wolfgang Wagner klingt nicht gefühlvoll genug. Bierstedt klingt zu dünn auf der Brust. Jan Odle ist zu jungendlich und auch Synchronlaien zu bekannt als Stimme von Will Smith. Kröger ist zu hart. Albrecht nicht gefühlvoll genug und schauspielerisch nicht auf dem selben Level wie Boden. Schwartz ist zu leicht. Habe mir die Szene in "2 Guns" angeschaut, in der Boden und Schwartz gemeinsam zu hören sind und konnte mir Schwartz nicht auf Washington vortstellen. Wenn man den Klang von Boden wiederhaben will, finde ich Peter Sura eine gute Wahl, hat mich kürzlich im Netflix-Film "Der Schacht" auch schauspielerisch überzeugt. Vogt wäre ok, mehr aber auch nicht. Außerdem finde ich auch, die neue Stimme sollte exklusiver sein. Wenn man bereit ist, sich vom Boden-Sound zu entfernen, gefallen mir Weygand und Münchow, die beide ne gute Mischung aus Coolness und Gefühl haben. Tramitz ... bin ich noch unentschlossen. Klingt mittlerweile sehr dünn, aber schön kratzig. Hengstler kann ich mir gut vorstellen. Mein Favorit ist Udo Wachtveitl. Der wäre am exklusivsten, schauspielerisch auf jeden Fall in der Lage und klingt nicht so synchrontonig.
Ingo Albrecht ist auf den ersten Blick ziemlich nahe liegend und für einige Schauspieler von Boden auch gut besetzbar, aber das Spiel von Washington hat etwas filigranes, sanftes an sich, was Albrecht, imho, nicht gut (genug) bedienen kann. Ehrlich gesagt hat mich keiner der genannten Namen wirklich überzeugt. Wüsste aber auch niemanden, der es tun könnte. Am Ende sehe ich mich auch hier vermutlich wieder öfters auf den O-Ton ausweichen.
Stephan Schwartz macht doch auch (leider!) gar kein Synchron mehr, selbst Andy Garcia wollte er zuletzt nicht mehr in Berlin sprechen... Wie kommt man dann darauf, er könnte für Denzel Washington im Rennen sein?
"Man", in dem Fall: ich, kommt als prinzipielle Überlegung darauf. Ein Vorschlag - das Konzept ist hier im Forum nicht gänzlich unbekannt. Das heißt nicht, dass er "im Rennen" ist, ich bin keine relevante Größe. Eine würdige Aufgabe mag ihn locken. Komplexer ist der Sachverhalt nicht, Euer Gnaden.