Zitat von Stefan der DEFA-FanBeides. Wären die Kürzungen und die Veränderungen nicht so drastisch, würde ich die Synchro sogar als Sternstunde bezeichnen ...
Die Charakterveränderung in Bezug auf Sterzenbachs Rolle fällt für dich also weniger schwer ins Gewicht?
Zitat von MarkusDefunes.de vom 21. März 2009: Man soll es kaum für möglich halten, nach über 12 Jahren zeigt das deutsche Fernsehen endlich wieder den Klassiker "Balduin, der Trockenschwimmer"! Am 17. Mai 2009 ist es soweit, das ZDF strahlt ihn um 13.50 Uhr aus. Gruß Markus
Und Kinowelt bringt ihn im Sommer auf DVD! Ob es was bringt, auf die Martienzen-Synchro hinzuweisen? Hat jemand eine Spur zur kompletten Fassung?
Hallölle, hab mir heut mal dieses Forum durchgelesen, und hab da mal ne Frage an den DEFA Fan, in der Deutschen Synchronkartei steht bei den Fantomas Filmen das die von Gerd nochmal fürs DDR TV 1984 synchronisiert worden sind, hat diese Versionen soweit vorhanden schon mal gesehn, wäre ja grad bei Fantomas II interesant, da der ja in der BRD Synchro von Klaus synchronisiert wurde! Hatte deswegen auch schon mal den MDR kontaktet aber da kam natürlich keine Antwort.
Alles, was über Neusynchros von "Fantomas" erzählt wird, ist kapitaler Blödsinn. Gerd Martienzen in einer DDR-Neusynchro? Noch dazu 1984? Klaus Miedel, der Louis de Funes synchronisiert hätte? Bist du sicher, dass du das irgendwo gelesen hast?
Zum ersten: Keiner der Fantomas-Filme wurde neu synchronisiert, das ist Tatsache. Zum zweiten: Gerd Martienzen war ein westdeutscher Schauspieler, den man natürlich niemals in einer DDR-Synchro gehört hätte. Zum dritten: 1984 arbeitete Martienzen gar nicht mehr. Zum vierten: Klaus Miedel sprach im ersten Film Fantomas, im zweiten sprach Reimer für DeFunes. Zum fünften: Der MDR ist nicht identisch mit dem DDR-TV, außerdem liegt das 25 Jahre zurück, sie hätten natürlich keine Infos mehr dazu.
An diesem Blödsinn bin ich indirekt wohl Schuld. Ich hatte mal eine de-Funes-Liste gemacht bei der ich auch die Kino- und TV-Erstausstrahlungen in der DDR berücksichtigt hatte, da ja einige Filme in der DDR eigene Synchros erhielten. In der Liste Stand dann z.B.
26.12.1984 TV DDR 1 Fantomas Fantômas 1964 -- Übernahme aus Westdeutschland (1965) Berlin Gerd Martienzen
Alle möglichen Leute haben dann die Liste im Netz nach Ihrem Belieben verwurstet; die letzten Spalten weggelassen und so wurden aus "Übernahmen aus Westdeutschland" dann plötzlich Neusynchros usw...
Was heißt schuld - die Angabe ist doch völlig korrekt. Wenn verstümmelte Angaben ohne Nachdenken weitergegeben und vielleicht nochmal verzerrt werden, ist das doch nicht deine Schuld, nicht mal indirekt. Und - pardon - aber anzunehmen, dass ein westdeutscher Schauspieler in einer DDR-Synchro gesprochen haben soll, ist (was die Zeit nach dem Mauerbau betrifft) mindestens naiv.
Zitat von Thobi1984 war übrigens vorm Mauerfall, wo der eine oder andere Westdeutsche für genügend D-Mark sich einkaufen ließ!
Hä?? Beispiel bitte, ein einziges nur! Aber bitte nicht das von Hans Clarin und Judy Winter, die sich selbst bei der DEFA synchronisierten - "Geächtet" war eine Auftragsproduktion der ARD.
Gruß Stefan
Jeannot
(
gelöscht
)
Beiträge:
08.08.2009 20:26
#206 RE: Die Filme von LOUIS DE FUNES in BRD und DDR
Die Filme des französischen Cholerikers wurden bekanntlich oft von Brunnemann und Brandt bearbeitet, was natürlich auf die Wirkung beim deutschen Publikum einen nicht unbeträchtlichen Einfluß hatte. In einigen Postings waren schon Urteile zu einzelnen Filmen enthalten, aber ich stelle die Frage mal direkt: Bei welchen de Funes-Filmen fandet Ihr die Synchros vom Gesamteindruck (Dialoge, Besetzung) her besonders gelungen? Und bei welchen weniger? Natürlich bezieht sich diese Frage jetzt nicht nur auf die Klamauksynchros von Brunnemann und Brandt, sondern auch auf die "normalen" von Manfred R. Köhler oder der BSG.
Meine Favoriten sind eindeutig "Balduin der Geldschrankknacker" und "Fantomas" - bei letzterem ist sowieso klar, dass die Kombi Funes-Martienzen unschlagbar ist (Marais-Klinger auch), Miedel eine grandiose Leistung als Titelheld gibt und die Dialoge geschliffen und spritzig sind. Dank "Geldschrankknacker" konnte ich Miedel als Alternativstimme endgültig akzeptieren (auch wenn ich natürlich ein wenig bedaure, dass Martienzen hier nicht zum Zuge kam), aber auch die andere Besetzung ist absolut perfekt (ich habe Uwe Paulsen nie so gut gehört wie in der Szene, in der er mit überkippender Stimme aus dem Keller um Hilfe schreit) ebenso wie die Dialoge (Funes heißt sogar trotz des Titels originalgetreu Victor). Die Brunnemann-Fassungen haben natürlich alle Martienzen auf ihrer Plusseite, aber die Dialoge sind weißgott nicht das Gelbe vom Ei (obwohl ... bei Brunnemann könnte es VIEL schlimmer sein) und die Besetzungen sind oft merkwürdig (Clasen & Schröder für Modo & Grosso - wer hat denn diese Idee gehabt?). Und wenn auch viele "Balduin der Trockenschwimmer" wegen der (FÜR SIE) unvertrauten Stimmen nicht so mögen - ich höre diese DEFA-Fassung immer wieder gern und bin ganz sicher, dass sie den anderen Fassungen des Films deutlich überlegen ist.
Dass du die Synchro des ersten "Fantomas" sowohl in Bezug auf die Dialoge als auch auf die Besetzung als Sternstunde empfindest, war mir noch gut in Erinnerung. Deswegen hatte ich schon damit gerechnet, dass du sie anführen würdest. Zu Miedels Einsätzen: c.n.-tonfilm hat einmal bedauert, dass die BSG zwar den bekanntlich hervorragenden F. A. Koeniger die Dialoge schreiben ließ, aber über mehrere Jahre statt Martienzen Miedel besetzte. Vermute ich richtig, dass neben dem "Geldschrankknacker" auch die anderen BSG-Synchros für dich Sternstunden wären, wenn dort Martienzen zu hören wäre (wenn ich richtig gelesen habe, besetzte man ihn in einem der Filme sogar in einer Nebenrolle)?
Ja, Martienzen ist als ausländischer Gangster in "Scharfe Kurven für Madame" zu hören, allerdings habe ich diese Synchro ohnehin nie so geschätzt, weil Miedel noch nicht richtig auf der Rolle lag und ich der DEFA-Fassung von 1976 sowieso in jeder Hinsicht den Vorzug gebe (resp. geben würde, wenn sie noch zu ergattern wäre). Vor allem das Wort "Untermenschen" hat mich sehr verstimmt.