Gerard Philippe (24) mit der Stimme von Joachim Siebenschuh (ca.46 - das Jahr der Synchro ist nur zu schätzen) in "Die Kartause von Parma", immerhin ein Alter, in dem so ein Unterschied schon was ausmacht.
Gerd Duwner (*1925) für Richard Griffiths (*1947) in dessen Doppelrolle. Da Griffiths als Dr. Meinheimer aber deutlich älter wirkt, fällt es nicht weiter auf.
Frank Glaubrecht (*1943) für Robert Goulet (*1933) fand ich sehr kurios. Für mich klingt Glaubrecht eigentlich früher wie heute circa 10 Jahre jünger, als er zum Zeitpunkt der jeweiligen Synchro war. Nicht umsonst sind einige seiner Stammkunden (Kevin Costner, Pierce Brosnan) deutlich jünger als er. Goulet schien mir auch so ein Fall zu sein, bis ich durch Imdb sein Geburtsjahr erfuhr. Vorher hätte ich ihn locker mindestens 15 Jahre jünger geschätzt. Also quasi der umgekehrte Fall zu Arnold Marquis in "Good Morning, Vietnam"!
Laut verschiedenen Internetseiten ist Hasso Zorn 1931 geboren. Ich hatte ihn vorher vom Stimmklang her deutlich älter eingeschätzt. Offenbar sind manche Synchronregisseure auch dieser Ansicht, denn Herr Zorn wurde schon öfter auf Darsteller besetzt, die erheblich älter waren als er selbst. Hume Cronyn (*1911) im Remake von "Die 12 Geschworenen" oder Eli Wallach (*1915) in "Glauben ist alles" z. B.. Am krassesten erscheint mir aber sein Einsatz auf Burgess Meredith (*1907) in "Ein verrücktes Paar" (keine Verfilmung von "The Odd Couple", sondern der deutsche Titel eines Filmes namens "Grumpy old men" von 1993). Hinzu kommt, dass Meredith dort den Vater von Jack Lemmon (*1925) spielt, der wiederum von Georg Thomalla (*1915) synchronisiert wird! Der Sohn hat also eine Synchronstimme, die 16 Jahre älter ist als die seines Vaters!
Rainer Brandt (*1936) für Martin Balsam (*1919) in "Die 12 Geschworenen"
Nicht nur vom Altersunterschied, sondern auch vom Typus (Balsam war klein und etwas dicklich) eine sehr unkonventionelle Besetzung, für die Peter Elsholtz sich hier entschieden hat!
Falls es noch nicht erwähnt wurde, gab es zu dem Film Das Geschenk ist noch zu teuer (1986) eine Neusynchro und da ist Tom Hanks 30 und da die Neusynchro von 2003 ist war Arne Elsholtz zum Zeitpunkt der Synchro 59.
Ähnliches dürfte wohl für die Neusynchro von Monty Pythons "Der Sinn des Lebens" gelten, die 2003 entstand. Nachfolgend das Alter der Pythons beim Dreh (Der Film entstand 1983) und das der Sprecher bei der Neusynchro:
John Cleese (44) / Thomas Danneberg (61) Graham Chapman (42) / Norbert Langer (62) / Udo Schenk (50) Eric Idle (40) / Arne Elsholtz (59) / Udo Schenk (50) Michael Palin (40) / Michael Nowka (51) Terry Jones (41) / Lutz Mackensy (59) Terry Gilliam (43) / Reinhard Kuhnert (58)
Ich kenne den Film noch nicht, aber das Beispiel wollte ich schon früher nennen, hab´s aber immer wieder vergessen. Durch einen neuen Thread ist es mir wieder eingefallen.
In "Der Löwe im Winter" ist aus dem Mund von Peter O´Toole (*1932) Wilhelm Borchert (*1907) zu hören! Selbst wenn O´Toole in diesem Film (wie ich gehört habe) auf älter geschminkt ist, stelle ich mir diese Besetzung ziemlich krass vor!
Mit Schrecken habe ich gerade in Der Couchtrip einen damals 55jährigen Norbert Gescher auf einen 28jhrg. Arye Gross gehört. Eine fürchterliche Fehlbesetzung.
In "Das zauberhafte Land/Der Zauberer von Oz" wurde 1951 der 36jährige Georg Thomalla auf den beim Dreh 49jährigen Frank Morgan besetzt. Das klingt nicht weiter ungewöhnlich. Angesichts von Morgans Rollenalter wäre allerdings eher ein deutlich älterer Sprecher zu erwarten gewesen. Bemerkenswert, dass Thomalla nicht im Geringsten zu jung klang!
Ich war vor kurzem verwundert, dass Ed Helms (*74) in Hangover vom durchaus älteren Uwe Büschken (*53) gesprochen wurde. Als ich dann allerdings in der Synchronkartei mal nach seinen vorherigen Sprechern forschte, musste ich überraschend festellen, dass Büschken wohl noch der jüngste (und vor allem am jüngsten klingende) war. Die Vorgänger waren nämlich Erich Räuker, Hans-Jürgen Dittberner (*45) und Helmut Gauß (*44). Letzterer allerdings nur in einer Animationsrolle, dass läßt sich noch entschuldigen.
Die Kinofassung von Guitrys "Napoleon" hat einige kräftige Fälle parat. Leider weiß ich nicht, wie der ca. 60jährige Schauspieler heißt, den der damals gerade 35jährige Herbert Weicker sprach, aber Bernard Dheran (*1926) hatte die Stimme von E.F.Fürbringer (*1900), was, wenn nicht unpassend, so doch auffällig ist.