Koch Media hat auf der Neuausgabe des Corman-Klassikers "Die Maske des roten Todes" ein rund 20 minütiges Interview mit Arne Elsholtz in das Bonusmaterial integriert. Habe die Dvd aber noch nicht.
Morgen in etwa werd ich's wissen...! Da ich kaum aktuelle Filme sehe und demzufolge auch wenige Trailer kenne, dürfte der Eindruck vielleicht interessant sein. Ich muss ihn vor sechs, sieben Jahren letztmals ganz topaktuell gehört haben. Sonst dauernd, aber in älteren Filmen. Tommy Hanks steht nicht unbedingt auf meiner Speisekarte.
Ui - da bin ich auch gespannt. [Off-Topic]:Habe gestern mal circa 4 Minuten in "Ice Age 4" reingeschaut und dort klingt er wirklich sehr frisch und kräftig. Kann aber eben an der Charge für diese Trickfigur liegen.
Der folgende Beitrag hat nicht direkt was mit Synchronisation zu tun aber da ich ihn so gut finde, dachte ich mir ich stell den folgenden Beitrag mal rein. "theclaninover" (Stimmenimitator und Musiker/Parodist auf YouTube) hat in einem Video viele wichtige Charaktere aus dem Film "Der König der Löwen" imitiert und das sehr gut: http://www.youtube.com/watch?v=ZJfyUFe7oD8
Zum Interview mit Arne Elsholtz auf der Dvd "Die Maske des roten Todes":
Das Interview von rund 20 Min ist ganz amüsant. Ich muss gestehen, dass mir seine Stimme sehr gealtert und fremd vorkam, ungewohnt rau-aber zum Alter passend. Ich habe seit Jahren keinen aktuellen Film mehr mit ihm gehört. Im Interview ist er allein zu sehen. Bei den deutschen Ausschnitten des Filmes sind die SprecherInnen dazu eingeblendet.
Nach einer kurzen Intro erzählt er von seinen Anfängen (Lawrence von Arabien, West Side Story), seinem Vater Peter, ein wenig über Ingo Hermes und zum Film "Satanas", wo er kurz und knapp die Stimmen kommentiert. Er sagt auch man erkenne daran, wenn er wo zwei Sätze sprach, auch immer Regie führte. Er erzählt kurz davon, dass es für ihn als jungen Synchronregisseur schwierig war, sich den Respekt der etablierten Leute zu erkämpfen und musste sich mal mit Martin Hirthe und Franz Otto Krüger anlegen. Mit Edgar Ott konnte man viel lachen, mit Norbert Langer scheinbar nicht-der von Elsholtz als bürgerlich und offenbar etwas humorlos geschildert wird. Als Lieblingsfilme nennt er mal E.T. Und "Das Leben des Brian", seine Lieblingspassage darin "Moin, Heiland!" Zu "The Doors" berichtet er in einem Satz, dass aus vier Tagen zwölf wurden und es teuer war. Für "Am goldenen See" wollte er Marianne Hoppe für Katherine Hepburn, bei der Probeaufnahme hatte sie ein Hustenbonbon im Mund und es klapperte. Als sie im Studio anfing, wusste Elsholtz sofort, dass es nicht ginge. Man täuschte Maschinenschaden vor, verlegte den Termin und da konnte Hoppe nicht, also ergab sich alles dann von selbst. Für Bill Murray und Tom Hanks habe er sich selbst erfunden. Wenn Fans Murray nicht mit einer anderen Stimme hören wolle, würde ihn das freuen. Scheinbar mag er Murray ein wenig lieber als Hanks. Zu am Schwierigsten synchronisieren nennt er Jeff Goldblum. Christian Brückner hätte in "Ein Fisch namens Wanda" Kevin Kline sprechen sollen, das wollte der Verleih. Brückner habe alles toll gemacht, aber keinen Sinn für die Komik gehabt. Brückner habe ihm das "nie" verziehen, dass er ihn abgesetzt hatte. Elsholtz sagt auch, dass er Danneberg auf Stallone und John Cleese besetzte. Zuletzt redet er kurz über seine Arbeit für Arthur Brauner und auch "Dr. M schlägt zu". Da war er beim Nachdreh selbst dabei und erzählt eine nette Anekdote dazu. Romy Schneider und Walter Slezak nannte er entzückend und Christopher Lee als elegant. Alles in allem sehr nett, aber nicht sehr in die Materie gehend.
Soviel ich im Handel gesehen habe, sind Dvd und BD ident, was das Bonusmaterial anbelangt! Das übrigens wirklich gelungen ist. Elsholtz spricht übrigens auch eine kleine Einleitung vor dem Hauptfilm. Und der deutsche Trailer ist auch drauf-in dem Klaus Miedel ganz wahnsinnig vor sich hin fiebert...
Zitat von fortinbras im Beitrag #1540Nach einer kurzen Intro erzählt er von seinen Anfängen (Lawrence von Arabien, West Side Story), seinem Vater Peter, ein wenig über Ingo Hermes und zum Film "Satanas", wo er kurz und knapp die Stimmen kommentiert. Er sagt auch man erkenne daran, wenn er wo zwei Sätze sprach, auch immer Regie führte. Er erzählt kurz davon, dass es für ihn als jungen Synchronregisseur schwierig war, sich den Respekt der etablierten Leute zu erkämpfen und musste sich mal mit Martin Hirthe und Franz Otto Krüger anlegen. Mit Edgar Ott konnte man viel lachen, mit Norbert Langer scheinbar nicht-der von Elsholtz als bürgerlich und offenbar etwas humorlos geschildert wird. Als Lieblingsfilme nennt er mal E.T. Und "Das Leben des Brian", seine Lieblingspassage darin "Moin, Heiland!" Zu "The Doors" berichtet er in einem Satz, dass aus vier Tagen zwölf wurden und es teuer war. Für "Am goldenen See" wollte er Marianne Hoppe für Katherine Hepburn, bei der Probeaufnahme hatte sie ein Hustenbonbon im Mund und es klapperte. Als sie im Studio anfing, wusste Elsholtz sofort, dass es nicht ginge. Man täuschte Maschinenschaden vor, verlegte den Termin und da konnte Hoppe nicht, also ergab sich alles dann von selbst. Für Bill Murray und Tom Hanks habe er sich selbst erfunden. Wenn Fans Murray nicht mit einer anderen Stimme hören wolle, würde ihn das freuen. Scheinbar mag er Murray ein wenig lieber als Hanks. Zu am Schwierigsten synchronisieren nennt er Jeff Goldblum. Christian Brückner hätte in "Ein Fisch namens Wanda" Kevin Kline sprechen sollen, das wollte der Verleih. Brückner habe alles toll gemacht, aber keinen Sinn für die Komik gehabt. Brückner habe ihm das "nie" verziehen, dass er ihn abgesetzt hatte. Elsholtz sagt auch, dass er Danneberg auf Stallone und John Cleese besetzte. Zuletzt redet er kurz über seine Arbeit für Arthur Brauner und auch "Dr. M schlägt zu". Da war er beim Nachdreh selbst dabei und erzählt eine nette Anekdote dazu. Romy Schneider und Walter Slezak nannte er entzückend und Christopher Lee als elegant. Alles in allem sehr nett, aber nicht sehr in die Materie gehend.
Das hört sich ja interessant an! Beim "goldenen See" hätte mich persönlich natürlich noch interessiert, ob Wilhelm Borcherts Nicht-Besetzung eine Vorgabe des Verleihs war oder ob Borchert eingeplant war, aber kurzfristig durch eine Erkrankung verhindert war (In diesem Fall natürlich ohne weitere Nachfragen!). Dass Christian Brückner über den Verlust dieser Bombenrolle und die Chance, sich so zu etablieren, verärgert war, kann ich mir gut vorstellen. Aber bei dem Gedanken, ihn als Otto zu hören, kann ich Herrn Elsholtz nur bei seiner Entscheidung Recht geben. Brückner hätte sicher auch funktioniert, aber kaum so genial! Mich persönlich hätte noch interessiert, ob er sich noch erinnern kann, bei welchem Film er zuerst Synchronregie geführt hat und ob es wirklich so war, dass er damit schon mit 19 angefangen habe (bisher ist ja keine so frühe Arbeit von ihm definitiv belegt). Wer weiß, ob er irgendwann nochmal für ein etwas in die Tiefe gehendes Interview zur Verfügung stehen kann! Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Zitat von berti im Beitrag #1544[quote="fortinbras"|p7313664]Dass Christian Brückner über den Verlust dieser Bombenrolle und die Chance, sich so zu etablieren, verärgert war, kann ich mir gut vorstellen. Aber bei dem Gedanken, ihn als Otto zu hören, kann ich Herrn Elsholtz nur bei seiner Entscheidung Recht geben. Brückner hätte sicher auch funktioniert, aber kaum so genial!
Ich hab mal versucht, mir Brückner auf Kline vorzustellen. Er hätte bestimmt auch funktioniert, allerdings wäre Brückners Kline bestimmt anders ausgefallen; sowohl stimmlich als auch vom Charakter her. Ich kann mir vorstellen, dass Brückners Version doch etwas psychopathischer ausgefallen wäre. Da kommt mir übrigens die Frage, ob Probematerial generell vernichtet oder archiviert wird ? Ich fänd es sehr interessant, das mal zu hören.