Das Interview ist doch recht allgemein gehalten, also ganz konkret gibt's keine Auskunft zu manchen Dingen, wie etwa frühe Arbeiten. Das wird irgendwie auf "Satanas" hingebogen, könnte man sagen.
Ich glaube eher, dass Fürbringer für Fonda geplant war. Elsholtz dachte sich, das wäre wohl Hepburns letzter Kinofilm und dafür wolle er die grossen alten Stars engagieren. Da würde Fürbringer hineinfallen mit seiner Bühnen-, Ufa- und umfangreichen späteren Film-/Fernseharbeit. Dazu äussert er sich aber gar nicht.
Zu Christian Brückner/Kevin Kline:
Soviel ich das verstanden habe, hat Brückner schon erhebliche Teile synchronisiert, es scheiterte aber an einem Schlüsselsatz. Bitte jetzt nicht fragen welcher-ich finde "Wanda" einen der überflüssigsten Filme der 80er und kann mir da nix merken. (Bitte erschlagt mich nicht!)
Anscheinend wollte der Verleih zunächst Brückner, weil er Kline so erfolgreich in "Silverado" sprach (kenne ich gar nicht).
Zitat von fortinbras im Beitrag #1547 Anscheinend wollte der Verleih zunächst Brückner, weil er Kline so erfolgreich in "Silverado" sprach (kenne ich gar nicht).
Hm, in "Silverado" passte Brückner recht gut (auch weil Kline hier mit Bart auftrat), aber in "Wanda" kann ich mir ihn mir weniger vorstellen. Trotzdem sicherlich schade.
Die BD ist heute angekommen (die DVD war nicht lieferbar) und ich muss sagen, dass es wirklich toll war, mal ein ausführlicheres Interview mit dieser Legende im Synchrongeschäft sehen zu können. Habe mir den Film ja sowieso nur deshalb gekauft und das hat sich gelohnt. Ein "Extended Cut" mit noch mehr Material aus dem Interview würde ich mir ebenso direkt wieder zulegen. Nochmals Danke für den Tipp, fortinbras!
Bei dieser Gelegenheit hätte ich wirklich gerne eine Interview-DVD mit quasi zwei "Hauptfilmen": 1. Rainer Brandt, Thomas Danneberg und Wolfgang Hess zu den ganzen Bud Spencer & Terence Hill Filmen und dann 2. die "Monty Python" Crew (soweit noch verfügbar) im Interview. Kaufe ich blind mit Kusshand - das wäre doch mal was
Brükner war auf Kevin Kline auch in Schrei nach Freiheit zu hören. Ich stelle es mir interessant vor, ihn abseits von De Niro und der dazugehörigen Sprechweise in einer Komödie bzw. auf Kline zu hören. Ich tue mir andererseis schwer damit. Möglicherweise lag es ja wirklich an dem Bart, dass Christian Brückner passend erschien. Vielleicht ginge es ja wenn er sich an den Depardieu-Synchros orientieren würde... Insofern kann ich es verstehen - als überspitzte Kritik - Brückner habe keinen Sinn für Humor.
Leider ist es ja bei vielen Interviews so, dass sie dermaßen zusammengestückelt sind. Wäre schön gewesen, dies auch in einer Länge zu haben wie mit Walter Niklaus (in einer Holmes-Box) oder Jürgen Thormann (Jason King-Box). Gibt's eigentlich längere Interviews mit Wolfgang Hess? Ich hatte immer den Eindruck, dass er ungern über Bud Spencer spricht und lieber über Mastroianni reden würde. Als man Spencers Erinnerungen auf Hörbuch aufnahm, dachte ich eigentlich, das sollte doch Hess machen. Fragte man ihn nicht oder wollte er nicht? Bin nicht so der große Bud Spencer-Fan, aber ich mag ihn und er war ja doch Teil meiner Kindheit. Und mit Hess war/ist er einfach am Besten!
(kann das Original nicht Online stellen, also schreib ichs ab)
"Streisands Stimme"
Ein Artikel aus der "Tiroler Tageszeitung" von Alexandra Plank (leider kann ich das Jahr nicht zuordnen, weil ich das so dumm eingeklebt habe-etwa 2008/2009-trotz kleinem Rechenfehler der Autorin)
Steckbrief:
Laufbahn: Dagmar Heller ist Schauspielerin. Sie hatte u. a. Engagements am Thalia Theater (Hamburg), Theater in Berlin, bei Musicals in München und Frankfurt und war im Fernsehen u.a. im Tatort, Der Alte, Derrick zu sehen.
Stimme: Sie ist die Stimme von Barbra Streisand, Mia Farrow, Joan Crawford, Mimi Rogers. Weiters lieh sie ihre Stimme Jamie Lee Curtis, Jessica Lange, Bo Derek.
Privates: Sie ist 1957 (offiziell) in Berlin geboren, ihre Mutter ist Wienerin. Ihr Sohn heisst Dion und ist 25 Jahre. Heller lebt in München. Derzeit spielt sie in einer Produktion des Innsbrucker Kellertheaters. --------------------------------------- Einleitung: Hört, hört! Das möchte man sagen, wenn Dagmar Heller redet. Sie hat Größen wie Barbra Streisand, Mia Farrow und Jamie Lee Curtis synchronisiert. Zurzeit spielt sie im Innsbrucker Kellertheater. ----------------------------------------- Hauptartikel:
Markant. Variabel, von sinnlich-fein-lieblich bis mittelkräftig. So beschreibt Dagmar Heller ihre Stimme. Markant ist untertrieben. Omnipräsent wäre zutreffender. So erlebt sie es schließlich auch selbst. "Wenn ich beim Metzger etwas bestelle, dann drehen sich aufeinmal die Leute um. Sie hören meine Stimme und suchen jemanden.", sagt sie lachend. Kein Wunder. Hat sie doch vielen großen Schauspielerinnen ihre Stimme geliehen. Wenn Barbra Streisand in "Yentl" spricht, dann ist das Heller. Auch Mia Farrow redete-in fast 15 Woody Allen-Filmen- mit den Engelszungen der Deutschen. Doch auch die toughe Jamie Lee Curtis wird in "My Girl 1 und 2" von ihr gesprochen. "Es sind ganz unterschiedliche Frauentypen. Bei mir ist das so, wie wenn ich eine Schublade öffne. Einmal bin ich Streisand, dann Farrow, dann Curtis, das geht wie von alleine", sagt die 48-jährige.
Harte Arbeit Die Leichtigkeit, mit der sie die unterschiedlichen Register zieht, soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Synchronsprechen harte Arbeit ist. "Es erfordert viel Disziplin und Technik. Inzwischen ist es auch so, dass man kein Gegenüber mehr hat, was die Arbeit erschwert", sagt die Deutsche. Zurzeit hat die ausgebildete Schauspielerin ein Gastspiel am Innsbrucker Kellertheater. Dort ist sie in der Produktion "Hochsaison oder Die Kunst des Wasserlassens" zu sehen. "Ich war sehr aufgeregt, nach sechs Jahren wieder zum ersten Mal auf der Bühne zu stehen. Aber mittlerweile sind wir bei der 20. Vorstellung und jetzt läuft es wie geschmiert." Auch im Publikum stecken die Menschen während der Vorstellung die Köpfe zusammen und wispern sich zu: "Diese Stimme kenne ich doch!" Ein Umstand, der Heller nicht nur freut. "Sicher ist es eine Gnade, eine unverwechselbare Stimme zu haben, aber ein Schauspieler möchte vor allem für seine Darstellung geschätzt werden." Das Leben im Off, wie das Schicksal der Synchronsprecher genannt wird, habe auch seine Schattenseiten. "Das Glücksgefühl nach der Arbeit hält nur kurz an. Wenn man auf der Bühne steht, ist man zufriedener", sagt Heller.
Seelenverwandt Die Streisand, mit der sie sich auch seelenverwandt fühlt, hat sie selbst einmal in einer PR-Aktion getroffen. "Wir haben uns die Hände geschüttelt und ein paar Worte gewechselt. Das war schon ein ganz besonderer Moment." Verärgert ist Heller darüber, dass immer mehr Synchronsprecher ausgetauscht werden. "Eigentlich ist das gar nicht möglich, weil die Filme darunter leiden. Die Menschen sind ihre Stars mit einer bestimmten Stimme gewöhnt. Aus Kostengründen werden manche Synchronisationen von München nach Berlin verlagert." Die Streisand wird ihr aber sicher bleiben. Derzeit versucht Heller ihr Drehbuch für eine Hauptabendserie an eine Fernsehanstalt zu verkaufen. Worum es genau geht, das will sie noch nicht verraten. In den vergangenen Jahren war sie auch mit Hörbüchern sehr erfolgreich. "Das ist eine Mammutarbeit. Man nimmt zwei oder drei Tage je acht Stunden auf", erzählt sie. Immer nur vorlesen, einem Regisseur, der einen hin und wieder korrigiert und einen die Passagen wiederholen lässt. Auch Hörspiele hat Heller schon gemacht. Die Mutter eines 25-jährigen Sohnen, er ist Motorsport-Journalist, könnte sich vorstellen, auch in Tirol heimisch zu werden. "Innsbruck liegt so wunderschön in den Bergen eingebettet. Seit ich hier bin, habe ich gar nicht das Gefühl zur Arbeit zu gehen." (Der letzte Absatz folgt extra)
Fortsetzung des Interviews mit Dagmar Heller-den falsch geschriebenen Schauspielernamen hab ich dem Artikel genau so entnommen:
Erotische Stimmen Natürlich achtet jemand, dessen Leben so stark auf die Wirkung der Stimme gebaut ist wie das von Dagmar Heller auch auf besondere Töne. "Die Synchronstimme von Jack Nickelson, Joachim Kerzel, gefällt mir sehr gut und auch die von Al Pacino, Frank Glaubrecht, ist sehr erotisch", sagt die Expertin. Plaudernd verlassen wir den Gastgarten. Die Leute lauschen und drehen sich nach und um. ----------------------------------------
Tja, mit dem Geburtsdatum hat Frau Heller wohl etwas geflunkert...
Nachtrag zu Dagmar Heller: leider habe ich den Artikel online nicht gefunden und über's Kellertheater auch nicht, da war auf Google momentan nichts zu finden, bzw kam immer "Error" beim Anklicken. Meine Eintrittskarte ist auch vergilbt und unlesbar, aber ich habe die Tageszeitung angemailt wegen dem Erscheinungsdatum des Artikels-falls ihn sich jemand samt Bildern ordern möchte. Ich war zwischen 2006 und 2010 so oft in diesem schrecklichen Gebirgswinkel, dass ich's geistig nimmer zuordnen kann. Es gab da auch ein Gespräch mit Theaterbesuchern, da sagte Frau Heller, dass sie Joanna Lumley besonders gerne gesprochen hätte und es sehr bedauerte, dies nicht in "Absolutely Fabulous!" habe machen können.