Lange habe ich darauf gewartet und endlich gibt es jetzt ein Interview mit Bodo Wolf. War wie ich finde ein sehr interessantes und sympathisches Interview, bis auf ein paar Kleinigkeiten:
Die Frage warum er nicht mehr Bryan Cranstons Stammsprecher ist fand ich selten dämlich. Abgesehen davon, dass er Cranston außer in "Malcolm Mittendrin" nur zwei weitere Male gesprochen hatte dürfte doch einleuchten, dass Cranston erst in "Breaking Bad" seinen ultimativen Durchbruch hatte und da hatte ihn Tennstedt gesprochen, sodass er die deutsche Stimme von Cranston wurde. Außerdem ist es nichts ungewöhnliches, dass am Ende derjenige zum Stammsprecher wird, der den Schauspieler in seinem bekanntesten und vielleicht erfolgreichsten Werk/Rolle gesprochen hatte, unabhängig davon, ob der Sprecher generell perfekt auf den Schauspieler passt (*hust* Martin Freeman *hust*)
Dann natürlich noch der kleine Schnitzer, ob Wolf schon mal seine Sprecher persöhnlich getroffen hatte. Ja wer hat denn Bodo Wolf schon mal synchronisiert? Peer Augustinski? Klar war die Frage anders gemeint, was man an Wolfs Antwort erkennen konnte. Dennoch war dieser Fehler ein bisschen peinlich.
Ansonsten wie gesagt ein klasse Interview und die Anekdote zum Schluss war echt zum brüllen komisch.
Unglaublich. Weil der Herr Erik Paulsen Bodo Wolf nicht mochte, ist Joachim Tennstedt auf Bryan Cranston besetzt worden? Oh mann... dabei hätte ich ihn so gerne in der Hauptrolle gehört. Ich fand Bodo Wolf schon bei Malcolm Mittendrin absolut fantastisch! Sehr bedauerlich...
Zitat von Dark_Blue im Beitrag #3153Unglaublich. Weil der Herr Erik Paulsen Bodo Wolf nicht mochte, ist Joachim Tennstedt auf Bryan Cranston besetzt worden?
Joachim Tennstedt ist einer super Rollenbesetzung. Für Bryan Cranston allgemein allein finde ich ihn nur leider ziemlich unzureichend besetzt. Es ist immer schade, wenn sich die Besetzung einer Rolle durchsetzt, in der spielerische Bandbreite eingeschränkt statt umfassend ausgenutzt wird.
Zumal Bodo Wolf in der ersten Folge eine Gastrolle sprach. Das deutet darauf hin, dass er durchaus im Casting war, aber sich die Redaktion eben für J. Tennstedt entschied. Da aber schon geplant werden muss, bevor solche Entscheidungen oft fallen, werden häufiger alle Kandidaten disponiert und erst zuletzt festgelegt, wer nun HR und GR spricht.
Ist doch auch egal, was Bodo Wolf davon hält... Wenn ich mit Synchron mein Geld verdienen würde, würde ich mich sogar eher über möglichst viele Aufträge freuen. Überpräsenz hin oder her...
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #3152Die Frage warum er nicht mehr Bryan Cranstons Stammsprecher ist fand ich selten dämlich. Abgesehen davon, dass er Cranston außer in "Malcolm Mittendrin" nur zwei weitere Male gesprochen hatte dürfte doch einleuchten, dass Cranston erst in "Breaking Bad" seinen ultimativen Durchbruch hatte und da hatte ihn Tennstedt gesprochen, sodass er die deutsche Stimme von Cranston wurde. Außerdem ist es nichts ungewöhnliches, dass am Ende derjenige zum Stammsprecher wird, der den Schauspieler in seinem bekanntesten und vielleicht erfolgreichsten Werk/Rolle gesprochen hatte, unabhängig davon, ob der Sprecher generell perfekt auf den Schauspieler passt (*hust* Martin Freeman *hust*)
Bekanntestes Werk inwieweit? BrBa hat sicher Cranston Ruhm und Auszeichnungen eingebracht, aber im deutschsprachigen Raum ist seine Rolle in Malcolm mittendrin viel bekannter. BrBa premierte im Pay-TV und war nur nachts auf arte zu sehen, wo man so eine Serie nicht erwartet hat (eher Pro7). Durch die ganzen Millionen Ausstrahlungen auf Pro7 und ORF eins (und vllt ein schweizer Sender) pro Jahr hat Bodo Wolf den größeren Wiedererkennungswert als Tennstedt; der mMn auf dem eigentlich quirkigen Cranston nur in ernsten Rollen passen kann.
Zitat von Brian Drummond im Beitrag #3155Bodo Wolf hätte meiner Meinung nach überhaupt nicht zu Walter White gepasst (Joachim Tennstedt aber auch nur zur Hälfte).
Ich weiß, das es stark vom Original abweicht, da ja Cranston eine recht dunkle Stimme hat. Wenn hättest du den besetzt?
Zitat von Koboldsky im Beitrag #3160Wenn ich mit Synchron mein Geld verdienen würde, würde ich mich sogar eher über möglichst viele Aufträge freuen. Überpräsenz hin oder her...
Genauso ist es. Alles andere wäre für jemanden, der davon lebt, kapitaler Blödsinn.
Zitat von 8149 im Beitrag #3161Bekanntestes Werk inwieweit? BrBa hat sicher Cranston Ruhm und Auszeichnungen eingebracht, aber im deutschsprachigen Raum ist seine Rolle in Malcolm mittendrin viel bekannter. BrBa premierte im Pay-TV und war nur nachts auf arte zu sehen, wo man so eine Serie nicht erwartet hat (eher Pro7). Durch die ganzen Millionen Ausstrahlungen auf Pro7 und ORF eins (und vllt ein schweizer Sender) pro Jahr hat Bodo Wolf den größeren Wiedererkennungswert als Tennstedt; der mMn auf dem eigentlich quirkigen Cranston nur in ernsten Rollen passen kann.
Deshalb hatte sich Tennstedt auch erst etwas später etabliert, als bereits schon die letzte Staffel anlief bzw. erst nachdem die Serie zu ende ging, als der Hype um die Serie auch schon in den deutschen Medien durchgedrungen war und alle sie als Kult-Serie abfeierten. Da brauchte es keinen Fernsehsender mehr, um "Breaking Bad" richtig bekannt zu machen (Internet & Mund-zu-Mund-Propaganda sei dank). Zu der Zeit war "Breaking Bad" auch in meinem Umfeld Gesprächstheme Nr.1. In meiner alten Schule hatten sich meine Mitschüler ständig über "Breaking Bad" unterhalten. Viele wussten nicht einmal, dass der Walter White Darsteller, auch in "Malcolm Mittendrin" war. Zudem kommt Tennstedt dem O-Ton deutlich näher als Bodo Wolf, sodass einige, die sich "Breaking Bad" im O-Ton angeschaut hatten auch nicht wirklich irritiert waren, als sie Tennstedt auf Cranton in irgend einem Film gehört hatten.
Insofern bleibe ich dabei, dass Bodo Wolf nie wirklich Stammsprecher von Bryan Cranston war.
Edit: Ach ja. "Breaking Bad" markiert für mich auch den Zeitpunkt, wo eine Serie nicht zwangsweise erst durchs Fernsehen populär und bekannt werden muss, sondern schon mal nur übers Internet. In Zeiten von Netflix und Amazon Prime ist das mittlerweile auch schon Alltag geworden.