Ein wirklich sehr angenehmes Interview. Hätte nicht gedacht, dass Markus Off sich außerhalb des Mikros genauso anhört wie in seinen Synchronrollen. Für mich jemand, der mit einer besonders angenehmen und sanften Stimme ausgestattet ist und sehr nuanciert spielen kann. Da in seiner Stimme auch etwas edles und gebildetes mitschwingt wäre er sicherlich auch eine ideale Besetzung für intellektuelle Engländer. In der Zeichentrickserie "Cosmo & Wanda" hat er aber auch gezeigt, dass er schon mal ganz anders kann. Wie er da den völlig wahnsinnigen und abgedrehten Lehrer Denzel Crocker gesprochen hatte war schon genial. Schade, dass man ihn da nicht gefragt hat was er von dieser Rolle so hält und wie es so ist den Crocker zu sprechen.
Für Simon Baker finde ich ihn auch genial. Das hat auf Anhieb gepasst, nicht nur für die Rolle des Patrick Jane in "The Mentalist". Stimme und Darsteller verschmelzen da so wunderbar. Dementsprechend höre ich diese Kombi auch sehr gerne. Im großen und ganzen höre ich Off aber allgemein sehr gerne im Synchron und Schauspielerisch ist er für mich locker auf gleicher Augenhöhe zu anderen großen Leuten wie Benjamin Völz.
Zu der Disney Sache möchte da nicht mehr allzu viel sagen, da dies in den letzten Jahren ohnehin bis zum Erbrechen ausdiskutiert wurde. Nur eins noch: So wie Off das ganze schildert klingt das ganze so als wären die Verleiher generell nicht gerade erfreut, wenn die Sprecher auf eine Nachvergütung bestehen. Off hatte ja zunächst mit Disney sehr gut zusammen gearbeitet bis zu dem Moment als er dann nach mehr Geld fragte, weil die Filme so ein großer Erfolg wurden. Da wurde die Geschäftsbeziehung schlagartig ziemlich frostig und es ging dann nur noch alles über Anwälte. Ist ja bekanntlich auch bei anderen Synchronsprechern so abgelaufen wie z.B. bei Ursula Hugo oder Ricardo Richter. An sich könnte man sagen, dass was die Arbeit anbelangt alles gut läuft, aber wehe man will mehr Geld haben. Ob berechtigt oder unberechtigt spielt da keine Rolle.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #3798Ein schöner Beitrag, Nyan-Kun. Kann ich voll und ganz unterschreiben - und hast du auch hübsch formuliert.
Tja, dass Oben Unten ungern abgibt, ist fest in die menschliche DNA eingebaut. Diese Habgier-Helix aufzubrechen ist Auftrag für spätere Generationen.
Danke schön. Ob sich in der Hinsicht was ändert bezweifle ich. Die menschliche Gier hat sich im großen und ganzen über Jahrtausende kaum sonderlich geändert und hat die Menscheit erst zu dem Punkt gebracht an dem wir uns heute befinden. Wer gierig genug ist kommt tendenziell eher in die obere Reihe als die Leute, die sich auch mit weniger zufrieden geben können. Fällt mir jedenfalls in meinem Umfeld und an mir selbst auf. Wer sich mit allen Mitteln bis zum Posten des Vorstandsvorsitzenden eines großen Finanzunternehmens durchgeboxt hat ist allein durch das erlebte und den eigenen daraus entwickelten Charakter aus einem ganz anderen Holz geschnitzt als der typische Otto-Normal Arbeitnehmer oder der hippe "Work-Life-Balance"-Prediger.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #38011. Warum benutzt man kein Mikrofon für das Interview? 2. Warum stellt man immer die GLEICHE FRAGE - wie bist Du dazu gekommen? 3. Sonst nice.
1. Tut man doch oder hast du das Ansteckmikro am Kragen nicht gesehen? 2. Ist eben die typische Standard-Anfangsfrage. Da kommt man auch ganz gut rein in das Interview und man erfährt etwas über die Anfangszeit des Sprechers, die bei jedem unterschiedlich ausfällt. Diese Frage wird auch von jedem anderen Interviwer gestellt, wenn er Synchronsprecher interviewt. Ist ja nicht so als hätten die Media-Paten diese eine Frage für sich gepachtet.
Die Frage zum Einstieg in die Synchronbranche finde ich dennoch ein wenig seltsam, wenn man bedenkt, dass die meisten eh über den Weg der Schauspielerei (oder als Kindersprecher) hinkommen und das in der Regel recht unspektakulär ablaufen dürfte.
Interessant könnte es allenfalls bei Quereinsteigern sein.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #38011. Warum benutzt man kein Mikrofon für das Interview? 2. Warum stellt man immer die GLEICHE FRAGE - wie bist Du dazu gekommen? 3. Sonst nice.
1. Tut man doch oder hast du das Ansteckmikro am Kragen nicht gesehen? 2. Ist eben die typische Standard-Anfangsfrage. Da kommt man auch ganz gut rein in das Interview und man erfährt etwas über die Anfangszeit des Sprechers, die bei jedem unterschiedlich ausfällt. Diese Frage wird auch von jedem anderen Interviwer gestellt, wenn er Synchronsprecher interviewt. Ist ja nicht so als hätten die Media-Paten diese eine Frage für sich gepachtet.
Dann war das Mikro nicht an. Das ist eindeutig nur die Atmo-Tonspur. Ich seh bei Böll aber auch kein Ansteck-Mikro. Ich rede nicht von den Media-Paten. Die liefern perfekte Tonqualität.
Dein Punkt 2 ist doch auf die Media-Paten bezogen - klare Zuteilung, dann gibt es keine Verwirrung. Das Böll-Interview klingt in der Tat so, als sei es in einer Waschmaschine aufgenommen worden.
Diese Mediapaten-Einstiegsfrage finde ich auch unglücklich. Kann mir nicht helfen, aber irgendwie schwingt da auch was Negatives mit. Im Stile von "hey, wie bist 'n da reingerutscht?". Schätze, auch deshalb betonen so viele fast übertrieben ihre profunde Schauspielausbildung. Es sind Schauspieler, die synchronisieren. Das darf als etabliert angesehen werden.
Wobei mich die Ixen-Frage noch mehr nervt. Ist thematisch auch ein echter Downer, bei dem fast alle anfangen, von der schönen, verlorenen Vergangenheit zu jammern.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #3807Wobei mich die Ixen-Frage noch mehr nervt. Ist thematisch auch ein echter Downer, bei dem fast alle anfangen, von der schönen, verlorenen Vergangenheit zu jammern.
Die Frage nach dem x-en kann ich übrigens mittlerweile noch viel weniger ab als die Einstiegsfrage. Da dürfte es von anderen Sprechern auch keine neuen Antworten mehr zu geben. Mit dem x-en hat sich die Gemütlichkeit endgültig aus den Synchronateliers verabschiedet. Das war letztendlich die konsequente Weiterführung der effizienteren und schnelleren Arbeit bei den heutigen Synchros. Gemeinsames Aufnehmen ist aber zumindest noch im Esemblebereich üblich. Bei den größeren Rollen wenn überhaupt nur noch die Ausnahme. Wenn ich dran denke als Peer Augustinski mal in den 90ern bei der Harald Schmidt Show gesagt hatte, dass er für "Jumanji" geixt werden musste, weil er keine Zeit hatte. Da klang das schon so als wäre das bei ihm ein Ausnahmefall gewesen. Wie sich die Zeiten doch geändert haben.
Das Interview mit PPA (u.a.) ist in einem Café oder so aufgenommen worden.
Ja, die gierigen Chefs. Lassen nicht mit sich reden. Die wollen es wirklich auf den Anwalt ankommen lassen bzw. jede Möglichkeit den Nerv zu rauben/Geld zu sparen ausnutzen, selbst wenn sie (klar) im Unrecht liegen.
Nur für's Protokoll: Die Interviews sind per se interessant, die paar Anmerkungen sind nett gemeint. Ist auch supi zu wissen, dass Böll mit Fratzenfell nach Pornokino-Besitzer aussieht.