Zitat von Serienfan im Beitrag #4180Natürlich wünscht man sich für Kinder ein "geregeltes Einkommen". Genau das bietet der Schauspiel-Beruf nicht. Es war ja eindrucksvoll, wie oft Marianne Groß immer noch zum Casting musste, um sich für Rollen zu bewerben und sich dabei durchzusesetzen. Gerade Schauspieler wissen, wie unsicher das Einkommen aus diesem Beruf ist.
Dass der schauspielberuf Schattenseiten hat (Stichwort "sicheres Einkommen"), kann und will ich gar nicht bestreiten, ich glaube nur nicht, dass Adjektive wie (un)anständig) dem gerecht werden und Frau Groß das Problem damit nicht auf den Punkt gebracht hat.
Was Joachim Kemmer betrifft, fehlt mir ein genauerer Überblick über seine Rollen nach seinem Umzug und und ich habe seine Synchron-Laufbahn sicherlich etwas oberflächlich Betrachtet.
Zitat von iron im Beitrag #4186Was Joachim Kemmer betrifft, fehlt mir ein genauerer Überblick über seine Rollen nach seinem Umzug und und ich habe seine Synchron-Laufbahn sicherlich etwas oberflächlich Betrachtet.
Mir war schon früher aufgefallen, dass er nach 1990 zwar noch oft im Zeichentrick zu hören war, seine Einsätze für "reale" Schauspieler (abgesehen von Humphrey Bogart in TV-Synchros) aber immer seltener wurden. Die chronologische Auflistung in der Synchronkartei (bei der die Bogart-Filme allerdings ihrem Entstehungsjahr entsprechend weiter unten stehen) gibt das ganz gut wieder:https://www.synchronkartei.de/sprecher/324/2
Zitat von Wilkins im Beitrag #4175Ich finde Interviews im Allgemeinen dann spannend, wenn man einen Eindruck von den Menschen hinter der Arbeit bekommt. Nicht weil ich auf Klatsch scharf bin, sondern weil mich interessiert, wie diese Leute ticken.
Ich finde es auch interessant, wenn man auf diese Weise auch etwas über längst verstorbene Größen der Branche erfährt, mit denen die Interviewten früher oft zusammengearbeitet haben. Oder auch über Synchronregisseure, die nicht mehr leben/aktiv sind und über die ansonsten wenig bekannt ist.
Leider wird das Thema "Synchronisation" so gut wie ausgespart, auch wenn es in Borcherts Leben und Werk - schon rein zeitlich, aber auch vom eigenen Anspruch her - sicherlich eine große Rolle gespielt haben muss, wenn man sich einmal Martins Liste anschaut: https://www.synchronkartei.de/sprecher/67/2. (Wahrscheinlich war dem Fragensteller das Thema 1977 nicht bedeutsam genug, um die "Theater- und Filmlegende" damit nicht zu "beeinträchtigen".)
Zitat von Harvey im Beitrag #4192 Leider wird das Thema "Synchronisation" so gut wie ausgespart,[...] (Wahrscheinlich war dem Fragensteller das Thema 1977 nicht bedeutsam genug, um die "Theater- und Filmlegende" damit nicht zu "beeinträchtigen".)
Herr Götze-Clarén hat das Stichwort Synchronisation sehr wohl geliefert, aber Borchert hat den Faden leider nicht mehr aufgenommen und Ersterer hat danach nicht weiter "naschgebohrt". Ich mutmaße mal, dass EWB irgendwie abgelenkt wurde, da der Fragensteller in dem Zusammenhang allgemein von "Funk" und nicht etwa von Kinos sprach.
Damals hatte das "Audio-Vido" eine andere, selbstprodzuzierte Aufmachung, vielleicht war Harvey ja davon iritiert und dachte es sei ein anderes Hörfunkinterview...;)) Oder man kann einfach bei der enormen Anzahl an Postings und Threads nur allzu leicht die Orientierung verlieren!
Mich hat es gewundert, dass Borchert von seinem Stimmklang her ungewohnt anders klang als in den Synchros...!
Finde ich gar nicht. So edel und dinstiguiert wie immer. Eine einmalige Stimme mit einem beeindruckenden Intellekt dahinter. Dass seine Passion fast einzig dem Theater galt, ist herauszuhören. Insofern hat der ganz wunderbare Götze-Clarén völlig zurecht den natürlichen Fluss des Gespräches nicht beeinflusst. Ich bin mir sicher, Borchert ist seinen großen, zu vertonenden US-Kollegen mit gebührlichem Respekt begegnet und hat das Synchronisieren auch als Kunstform verstanden. Seine große Liebe war dennoch das Theater.
Ein Genuss, nebenbei bemerkt, wie man damals das Gegenüber noch hat ausreden lassen.
So gern ich diesem Interview zugehört habe, so schade finde ich, dass es anscheinend keines gibt, in dem seine Synchronarbeit im Mittelpunkt stand. Gerade weil er auf Charakterrollen und -köpfe spezialisiert war, hätte Herr Borchert zu den speziellen Herausforderungen in manchen Filmen sicher Einiges erzählen können!
Matthias Klie finde ich persönlich gar nicht sooo passend für Mads Mikkelsen ... wahrscheinlich bin ich durch "Casino Royale" einfach zu sehr auf Axel Malzacher festgelegt. Mein Favorit ist eigentlich Titus Welliver alias Harry Bosch. Aber (wie immer) ein sehr schönes Interview!
Zitat von smeagol im Beitrag #4198Aber (wie immer) ein sehr schönes Interview!
Neben der Erwähnung seiner dänischen Sprachkenntnisse (und der Anekdote dazu, wie er diese mal einsetzen konnte) finde ich besonders seine Antwort auf Frage zum X-en interessant, weil sie ungewöhnlich differenziert ausfällt und sich deutlich von den erst vor ein paar Tagen beschriebenen beiden Standard-Positionen abhebt. Und es war überraschend zu hören, dass er zwar von Joachim Kerzel ausgebildet wurde, aber nie zusammen mit diesem synchronisiert hat.
Auf Herrn Klie freue ich mich sehr, gehört für mich zu den Unterschätzten seiner Zunft. Weltklasse für Nick Offerman in Parks and Recreation und immer gern gehört für beide Mikkelsen.