Zitat von producer im Beitrag #4169 Dafür dürftet ihr gern die vermaledeite X-en Ja/Nein-Frage ersatzlos streichen, da es darauf sowieso nur 2 Antworten gibt. Die Alten finden es schade, da früher mehr Leute im Atelier waren und man dann so schön lachen und quatschen konnte, und den Jungen ist es egal, sie kennen es nicht anders, brauchen keinen Anspielpartner, interessieren sich nicht für erfahrenere Kollegen und werden allein mit ihren Takes schneller fertig. In die gleiche Kategorie fällt aus meiner Sicht übrigens auch die "Hast du Schauspieler XY schon mal persönlich kennengelernt"-Frage. Who cares? Antwort JA: Ah, ja, haha, toll. Antwort NEIN: Ah, oh, okay, naja. Pffffft.
Stimm ich zu. Vorallem die X-en Frage brauch ich nicht. Entweder fandet man das ganz toll, weil es Spaß gemacht hat oder man findet es gut so wie es jetzt ist, weil schneller.
Na ja, manche Antworten auf die "X-en-Frage" waren afaik. doch differenzierter... ("sowohl als auch") Nagelt mich nicht auf bestimmte Interviewte/Videos fest!;)
Tolles, tolles Interview mit Frau Groß! Ein weiteres Highlight. Und JA - die Synchro von Forrest Gump ist meiner Meinung nach auch heute noch in jeder Hinsicht perfekt, genau so, wie sie ist. Unfassbar aber auch schön, dass Frau Groß sich für einen DER Sätze aus dem Film so hat einsetzten müssen. Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen ... Arne at his very best in einem zeitlosen Klassiker.
Hätten die Supervisor durchgesetzt, dass statt Pralinen Schokolade gesagt wird hätte das wirklich im deutschen absolut keinen Sinn ergeben. Gut, dass sie sich immer so gut durchsetzen konnte.
Zitat von producer im Beitrag #4169Dafür dürftet ihr gern die vermaledeite X-en Ja/Nein-Frage ersatzlos streichen, da es darauf sowieso nur 2 Antworten gibt. Die Alten finden es schade, da früher mehr Leute im Atelier waren und man dann so schön lachen und quatschen konnte, und den Jungen ist es egal, sie kennen es nicht anders, brauchen keinen Anspielpartner, interessieren sich nicht für erfahrenere Kollegen und werden allein mit ihren Takes schneller fertig.
Im Kern würde ich deinen gesamten Beitrag unterschreiben, allerdings möchte ich noch zweierlei anmerken:
Es gibt durchaus namhafte und seit langer Zeit aktive Sprecher und Regisseure, die das X-en bevorzugen. Da wäre diese Frage durchaus spannend, weil man das Thema dann von einer anderen Seite beleuchten kann. Ich erinnere mich da einen interessanten Abschnitt im "Handbuch Synchronisation" über das X-en, in dem auch Pro-Argumente abseits von Zeit- und Kostenersparnis gab. So etwas ließe sich gegebenenfalls in einem Vorgespräch abklären. Aus dem regulären Fragekatalog könnte man das X-en allerdings streichen. (...um nicht zu sagen: Raus-X-en).
Ansonsten hat mir das Interview mit Frau Groß gerade deshalb besonders gefallen, weil einige der Fragen weiter in die Tiefe gingen als üblich. "Wie ist es mit dem Partner zusammenzuarbeiten?", "Wie gehts du an ein Dialogbuch heran?" oder die Frage bezüglich Sarah Riedel.
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Zum Abschluss ein paar eigene Gedanken: Ich finde Interviews im Allgemeinen dann spannend, wenn man einen Eindruck von den Menschen hinter der Arbeit bekommt. Nicht weil ich auf Klatsch scharf bin, sondern weil mich interessiert, wie diese Leute ticken. Mich haben z.B. die damaligen Radio-Interviews mit Mackensy oder Kerzel oder das neulich verlinkte Gespräch mit Condrus angesprochen. (Das Letztgenannte ging leider völlig unter - Unbedingt nachholen! Wolfgang Condrus ist danach noch höher in meinem Ansehen gestiegen. Alleine deshalb, weil er Kaffee auf die einzig richtige Weise trinkt. ) Da steckte viel Persönliches von den Interviewten drin. Die MediaPaten konzentrieren sich von Haus eher auf die Synchron-Karriere ihrer Gäste (was völlig in Ordnung ist, weil man nicht jede Woche stundenlange Gespräche über Gott und die Welt führen kann). Daher freue ich mich jedes Mal, wenn man z.B. nach persönlichen Standpunkten gefragt und auf diese Weise an der Oberfläche gekratzt wird.
Mich hätte bei Marianne Groß noch interessiert, was sie von Synchronsprechern hält, die keine Schauspielausbildung haben, weil sie als Kinder in den Beruf reingerutscht sind.
Zulässigerweise heutmorgen beim durchzappen entdeckt.
Sebastian Fitzner und Valentina Bonalana im Tigerenten Club zum Thema Synchronisation. Neben der Beantwortung von Allgemeinenfragen wird auch Einblick in die Synchronarbeiten der neuen KiKa-Serie "Arthur und die Freunde der Tafelrunde" gewährt, die dass Hauptthema der Sendung ist.
Mich wundert es ziemlich, dass Joachim Kemmer einfach wegen seines Umzugs nach Wien umbesetzt wurde. Schließlich hat diese Tatsache nichts daran geändert dass er weiterhin in Berlin (und nicht etwa im relativ nahe gelegenen München) eingesetzt wurde. Die Reaktion "Lern was Anständiges" hätte ich eher von Eltern(teilen) erwartet, die der Schauspielerei als "brotlose Kunst" betrachten und ihr - sagen wir - reserviert gegenüberstehen. Aha - also dann arbeiten Lutz Riedel und Marianne Groß also seit Jahrzehnten in einem "unanständigen" Beruf, bzw. haben ihn erlernt...
Na ja. Seit Kemmer nach Wien umgezogen ist hat er auch nicht mehr allzu viel Synchron gemacht. Größtenteils waren es seine allseits bekannten Zeichentrickfilmrollen. Zwischendurch noch ein paar kleinere Synchronrollen in Realfilmen und Gastauftritte in Serien. Die "Arielle - Die Meerjungfrau"-Serie zähle ich nicht mit. Da dürfte Disney ohnehin ganz andere Mittel gehabt haben.
Die "Lern was Anständiges"-Reaktion kann ich schon nachvollziehen. Groß hat ja diesen Beruf aus erster Hand erfahren und wusste wohl was die Schattenseiten sind. Eltern (zumindest gute) sind da immer um das wohl ihrer Kinder bemüht und besorgt und wollen, dass sie für die Zukunft versorgt sind und es ihnen eben gut geht. Gibt natürlich auch Eltern, die wollen, dass ihre Kinder in ihre Fußstapfen treten, aber bei den meisten von denen hab ich den mehr Eindruck, dass sie über ihre Kinder versuchen wollen erfolgreich zu sein nach dem Motto "In dem Beruf hab ich es nicht so weit gebracht, aber zumindest will ich meine Kinder den Weg ebnen, der mir verwehrt blieb damit sie den Traum leben können, der mir verwehrt blieb. Das fiel mir u.a. bei Sebastian Vettels Vater auf als ich eine Doku zu Vettels Karriere gesehen habe, auch wenn Sebastian Vettel selbst schon als Kind eine gewisse Ader zum Motorsport hatte. Nur hatte sein Vater dies sehr früh gefördert, viel auf sich genommen und auch dafür seine eigenen mittelprächtige Rennfahrerkarriere begraben, um seinen Sohn intensiv zu fördern und zur Seite zu stehen.
Mir hat das Interview ausgesprochen gut gefallen! Es macht enorm Freude, wenn man erlebt, dass hier jemand wirklich mit viel Leidenschaft und Qualitätsanspruch an die Arbeit geht.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #4164Hab auch glaube ich noch von keinem gehört, dass er Marianne Groß für Whoopy Goldberg in "Ghost" daneben fand.
"Daneben" ist eher die hartnäckig falsche Schreibweise von Whoopi Goldberg im deutschsprachigen Internet!
Zitat von iron im Beitrag #4178Die Reaktion "Lern was Anständiges" hätte ich eher von Eltern(teilen) erwartet, die in der Schauspielerei als "brotlose Kunst" betrachten und ihr - sagen wir - reserviert gegenüberstehen.
Natürlich wünscht man sich für Kinder ein "geregeltes Einkommen". Genau das bietet der Schauspiel-Beruf nicht. Es war ja eindrucksvoll, wie oft Marianne Groß immer noch zum Casting musste, um sich für Rollen zu bewerben und sich dabei durchzusesetzen. Gerade Schauspieler wissen, wie unsicher das Einkommen aus diesem Beruf ist.
Zitat von producer im Beitrag #4169Dafür dürftet ihr gern die vermaledeite X-en Ja/Nein-Frage ersatzlos streichen, da es darauf sowieso nur 2 Antworten gibt.
Gerade hier hat doch Frau Groß gezeigt, dass dem nicht so ist. Ihre Antwort "weil die Jungen nicht mehr von den Alten lernen können, so wie ich damals von den Alten gelernt habe" ließ für mich tief blicken und war ein Aspekt, den ich so noch gar nicht bedacht hatte.