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Dieses Thema hat 7.839 Antworten
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berti


Beiträge: 17.494

03.08.2019 17:32
#4531 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Das wundert mich auch; gerade deswegen hätte ich hier gerne etwas mehr gehört. Zumal Borchert der Branche die Treue hielt, als er Film, Fernsehen und selbst dem Theater längst den Rücken gekehrt hatte. Synchronisiert hatte er bekanntlich zuletzt ein Jahr vor seinem Tod, mit über 80.

Freddy


Beiträge: 123

03.08.2019 20:11
#4532 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Ich habe das ehrlich gesagt ganz anders verstanden. Eher in Richtung, dass das synchronisieren eine etwas minderwertige Tätigkeit für einen gestandenen Theaterschauspieler wie ihn (Borchert) war und er deshalb Probleme mit dem Thema an sich hatte. So als notwendiges Übel. Haben so nicht einige von den Urgesteinen gedacht? Aber vielleicht bin ich ja auch auf dem falschen Dampfer 😊

marginal


Beiträge: 260

03.08.2019 20:56
#4533 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Wahrscheinlich ging es dabei weniger um die Tätigkeit an sich, als vielmehr die Tatsache, dass man viel Standardware zu bearbeiten hatte. War halt nicht alles - nicht viel - vom Kaliber 'Lawrence von Arabien' & Co.

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

04.08.2019 12:29
#4534 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Das ist eine schöne Deutung, Freddy. Mag mich dem anschließen. Borchert war auch tatsächlich ein Topstar der Theaterszene, also kein Tingeln durch die Provinz.

Wobei, selbst wenn er sich mit dem Synchronisieren schwer tat (ob technisch oder reputationell), der Weg ist eh egal - das Ergebnis zählt. Und wenn es 10 Takes sind...

Eh bemerkenswert, dass fast alle der großen Alten vom Theater kamen. Ist heute nicht mehr der übliche Weg. Warum?

ftde



Beiträge: 766

04.08.2019 13:13
#4535 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Laienfrage: Was ist denn heute der übliche Weg? Ich würde denken: von Kindheit an hinein wachsen, was früher ja nicht möglich war. Liege ich falsch?

marakundnougat


Beiträge: 4.485

04.08.2019 14:51
#4536 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Ich könnte mir vorstellen, dass es zu einem großen Teil am Popularitätsschub liegt, den die Synchronbranche in den letzten Jahren erlebt hat. Viele der älteren Sprecher - Lutz Mackensy erwähnte das auch mal in einem Interview - erinnern sich noch, dass über Synchron (so ähnlich wie auch über Filmdreh) früher die Nase gerümpft wurde und das Theater als die Königsdisziplin galt. Synchron machte man mehr nebenbei zum Geld verdienen. Dadurch, dass sich das heute geändert hat und Synchron als ein dem Theater und Filmdreh mindestens ebenbürtiger Pfad des Berufs "Schauspieler" wahrgenommen wird, gehen mehr junge Menschen in eine Schauspielausbildung, um am Ende Synchronsprecher zu werden und haben demnach gar kein Interesse, groß Theater zu spielen. Ich hatte jedenfalls mit einigen jungen Schauspiel-Schülern zu tun, die entsprechende Berufswünsche geäußert haben. Man muss ja auch sagen, dass das (moderne) Theater sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch bei Regisseuren und Schauspielern im Vergleich zu den aktiven Zeiten von Wilhelm Borchert und Co. deutlich an Stellenwert verloren hat.

Man könnte also stark vereinfacht sagen, früher holte man sich die Schauspieler vom Theater, weil eben jeder Schauspieler, der etwas auf sich hielt, Theater spielte. Heute bewerben sich mehr ausgebildete Schauspieler bei den Synchronstudios, um Synchronsprecher zu werden und haben wenig Theatererfahrung, weil sie schlicht kein Interesse am Beruf des Theater-Schauspielers haben.

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

04.08.2019 16:21
#4537 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Klingt logisch. Und ein wenig traurig - denn die damaligen Stimmen waren definitiv prägnanter. Durchdringender. Individueller.

iron


Beiträge: 5.111

04.08.2019 18:45
#4538 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Dubber, ich teile euren Pessimismus nur bedingt. Mir würden nach und nach quer durch die Geburts-Jahrgänge/Generationen zahlreiche Namen zu Stimmen einfallen, die ich noch nie verwechselt habe!;)))
Das Gilt nach meinem Eindruck allerdings mehr für die jüngere und jungere "Garde" - wobei es auch hier imho nicht gar so wenige Ausnahmen gibt.;) die Älteren zwischen 60 und (unm die) Neunzig würde ich kaum mehr dazu zählen, unter ihnen gibt es die meisten, die ich als Unverwechselbar bezeichnen würde, behaupte ich jetzt einmal.

Nyan-Kun


Beiträge: 4.897

05.08.2019 13:12
#4539 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Zitat von marakundnougat im Beitrag #4536
Man könnte also stark vereinfacht sagen, früher holte man sich die Schauspieler vom Theater, weil eben jeder Schauspieler, der etwas auf sich hielt, Theater spielte. Heute bewerben sich mehr ausgebildete Schauspieler bei den Synchronstudios, um Synchronsprecher zu werden und haben wenig Theatererfahrung, weil sie schlicht kein Interesse am Beruf des Theater-Schauspielers haben.
Das trifft es ziemlich gut. Als Synchronsprecher zu arbeiten ist heutzutage deutlich populärer geworden und theoretisch kann man in dem Bereich durchaus zu Ruhm kommen. Da hat das klassische Theater in der allgemeinen Wahrnehmung durchaus an Relevanz verloren. Natürlich muss man dazu auch sagen, dass dies nur auf die Leute zutrifft, die eine ikonische Synchronrolle sprechen oder einen berühmten ausländischen Schauspieler.

Zitat von iron im Beitrag #4538
Das Gilt nach meinem Eindruck allerdings mehr für die jüngere und jungere "Garde" - wobei es auch hier imho nicht gar so wenige Ausnahmen gibt.;) die Älteren zwischen 60 und (unm die) Neunzig würde ich kaum mehr dazu zählen, unter ihnen gibt es die meisten Unverwechselbar bezeichnen würde, behaaupte ich jetzt einmal.
Vor allem die aktuell junge Garde die so nachkommt, also die jetzigen höchstens 26 jährigen klingen für mich größtenteils profillos und austauschbar. Die damals "jungen Wilden" sind mittlerweile auch schon alle in der mittleren Altersklasse, auch wenn sie teils immer noch Leute in den 20ern synchronisieren. Da gibt es noch viele unverwechselbare Stimmen und bei den Urgesteinen aus den großen Zeiten des Theaters sowieso.

Koboldsky


Beiträge: 3.333

05.08.2019 13:42
#4540 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Bei der jüngeren Generation sehe ich aber auch durchaus noch Zeit zum Reifen. Jemand wie - keine Ahnung - Christian Zeiger z. B. dürfte mit 50 wahrscheinlich sowieso nochmal anders klingen als jetzt mit 27.

Habe letztens mal in die allererste Synchronrolle von Arne Elsholtz, nämlich "West Side Story" von 1961, reingehört. Da war er 17/18 Jahre alt und wenn ich nicht gewusst hätte, dass er da mitspricht, hätte ich ihn ehrlich gesagt auch als einen beliebigen, unspektakulär klingenden Jungsprecher abgebucht. Elsholtz' damalige Stimme klang auch "profillos und austauschbar".

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

05.08.2019 14:17
#4541 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Sogar nervig, wie auch der junge Tennstedt. Stimmt schon. Mal soll ja nicht zu pauschal werden. Und mit Kluckert, Schalla, Nathan haben wir im höheren Alter ja quasi Glaubrecht, Danneberg und Brückner abgedeckt.

Nyan-Kun


Beiträge: 4.897

05.08.2019 14:50
#4542 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Christian Zeiger ist einer der wenigen aus dieser Altersklasse, der bei mir einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Seine Projekte als Synchroregisseur fand ich übrigens durch die Bank weg auch tadellos.

ronnymiller ( gelöscht )
Beiträge:

05.08.2019 16:52
#4543 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Die Stimmen waren früher aber wesentlich diverser, abwechslungsreicher, unverwechselbarer - auch bei den jungen Sprechern, bevor sie reiften. Es gibt doch niemanden mehr, der eine so außergewöhnliche Stimme hätte wie Santiago Ziesmer und auf junge Schauspieler besetzt würde (wie Ziesmer früher).

Nyan-Kun


Beiträge: 4.897

05.08.2019 17:18
#4544 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Da muss ich ronnymiller mal recht geben. Alleine wenn ich schon in die 80er zurückgehe und mir Filme wie "Zurück in die Zukunft" wieder ins Gedächtnis hervorrufe und vor allem so höre wie da die Jugendstimmen so waren und das mal mit heute vergleiche.
Gibt natürlich auch Ausnahmen. Wilhelm-Rafael Garth hatte schon als Kind eine wie ich finde markante Diktion gehabt und klang nach dem Stimmbruch schon nach was besonderem. Constantin von Jascheroff hat auch noch einen gewissen Klang in der Stimme, der sich hervorhebt.

CeBe


Beiträge: 126

05.08.2019 17:43
#4545 RE: Interviews und sonstiger Stuff Zitat · antworten

Hier was von Lutz Riedel zu Wilhelm Borchert:

https://www.youtube.com/watch?v=7iUaKO8cTDI

(ab 2.56 Min)

Ganz offensichtlich hat ihm Synchron doch ne Menge Spass gemacht.

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