Zitat von berti im Beitrag #6051Danke für den Hinweis auf den Podcast! Mal sehen, wann ich Zeit für den haben werde.
Es ging schneller als gedacht. Im Prinzip kein inhaltlicher Unterschied zu Media-Paten; die Anekdoten und Sprüche überschnitten sich meist; es kamen zwar neue hinzu, aber der Stil blieb gleich. Natürlich darf auch nicht die Geschichte vom angeblichen Umschneiden des "großen Blonden" fehlen ... Immerhin waren die eingestreuten Ausschnitte eine gute Sache!
War denn wirklich nichts dran an der Geschichte mit dem Umschitt? Wieso?
Zitat von Geppo im Beitrag #6050Leider hat sich Mike da nicht grad überworfen...mit seinen Fragen an Herrn Brandt.
Stimmt, sehe ich ähnlich - aber andererseits kann man das Format nicht grundlegend auf den Kopf stellen, nur weil diesmal ein Rainer Brandt zu Gast war. Zumandes die kurzen Fragen haben mAn. die übliche "Gesprächsdramaturgie" ein wenig aufgelockert.
Witzig habe ich immerhin gefunden,Elvis Presley von Brandt und Kollegen Kurzerhand in "Erwin Priesnitz "umbenannt" wurde! Mir scheint, auch dieses Detail schon irgendwo gehört zu haben!
Und ich würde sagen, mir gefallen auf alle Fälle die meisten Sprüche von Brandt (nicht alle!).
Zitat von iron im Beitrag #6062War denn wirklich nichts dran an der Geschichte mit dem Umschnitt? Wieso?
Es wurde schon öfter gesagt, dass sowohl die DEFA-Fassung als auch die DVD mit französischem Master und die Brandt-Synchro eine identische Schnittfolge haben. Daneben ist im Kinotrailer (der auf Youtube und diversen DVDs zu sehen ist), dies sei ein Film "über den ganz Europa lacht" und der nun auch in Deutschland herauskomme. Das widerspricht Brandts Behauptung, der "große Blonde" sei zuvor gefloppt*. Jenseits davon ist es fragwürdig, sich zu rühmen, durch einen Eingriff sei ein Film "besser" als von den eigentlichen Machern beabsichtigt geworden.
*Übrigens stimmt das auch in Bezug auf "Die Zwei" nicht, wie schon öfter erwähnt wurde: Zwar war sie in den USA (trotz des Amerikaners Curtis in einer der beiden Hauptrollen) durchgefallen, weil sie "zu europäisch" gewirkt habe; aber in Großbritannien und anderen europäischen Ländern lief sie recht gut, natürlich ohne den Kultstatus hierzulande.
Zitat von berti*Übrigens stimmt das auch in Bezug auf "Die Zwei" nicht, wie schon öfter erwähnt wurde: Zwar war sie in den USA (trotz des Amerikaners Curtis in einer der beiden Hauptrollen) durchgefallen, weil sie "zu europäisch" gewirkt habe; aber in Großbritannien und anderen europäischen Ländern lief sie recht gut, natürlich ohne den Kultstatus hierzulande.
Darüberhinaus ist die Serie auch nicht so stinklangweilig ("Det konnte man vajessen"), wie von Brandt immer behauptet wird. Das eigentliche Problem der Serie ist, dass die Gags öfter mal nicht so zünden, aber im Grunde ist die Serie schon nicht schlecht. In der Folge "Die tote Tänzerin" gibt es sogar eine Stelle, in der m.E. die Originalfassung besser ist und zwar an der Stelle, wo Brett Sinclair den Choreographen befragt. Nachdem die Tänzerinnen durch sind, geht Sinclair mit den Worten "Wonderful, excellent, terrific, terrible" (schöne Fallhöhe) auf den Choreographen zugeht. In der deutschen Fassung hört man "Wunderbar, sowas antiquiertes hab' ich ja schon lange nicht mehr gesehen". Ach ja: Und die Geschichte mit Tony Curtis, der angeblich Brandt begeistert vorgeschlagen hatte, dass er die Drehbücher für die Serie doch gleich selbst schreiben könne, steht mittlerweile auch auf Wikipedia
Außerdem stimmt, wie hier mal ein Forumsmitglied festgestellt hat, auch nicht die Behauptung, das Team der französischen Synchronfassung hätte Brandts Fassung als Grundlage für die entsprechende Fassung, also die Französische, genommen.
Zitat von ironWitzig habe ich immerhin gefunden, Elvis Presley von Brandt und Kollegen Kurzerhand in "Erwin Priesnitz "umbenannt" wurde! Mir scheint, auch dieses Detail schon irgendwo gehört zu haben!
Ja, Rainer Brandt hat diese Anekdote auch so ähnlich bei einer Veranstaltung beim "geheimnisvollen Filmclub Buio Omega" erzählt. Den habe ich auch zufällig gerade gefunden. Wer sagt's denn?
Hier also der Auftritt vom 16.08.2008 in der Schauburg Gelsenkirchen, der insgesamt echt unterhaltsam war:
Zitat von Lammers im Beitrag #6066Und die Geschichte mit Tony Curtis, der angeblich Brandt begeistert vorgeschlagen hatte, dass er die Drehbücher für die Serie doch gleich selbst schreiben könne, steht mittlerweile auch auf Wikipedia
Außerdem stimmt, wie hier mal ein Forumsmitglied festgestellt hat, auch nicht die Behauptung, das Team der französischen Synchronfassung hätte Brandts Fassung als Grundlage für die entsprechende Fassung, also die Französische, genommen.
Interessant übrigens, dass Brandt einerseits diese beiden Legenden immer wieder gerne verbreitet, andererseits aber seine freien Bearbeitungen damit rechtfertigt, dass Humor stark an den jeweiligen Sprach- und Kulturraum gebunden sei und sich daher nicht 1:1 übertragen lasse. Letzteres ist sicher oft richtig, beißt sich aber mit den anderen Aussagen. Den seine Schnodder-Sprache ist eben extrem an den deutschen Kontext gebunden.
Zitat von iron im Beitrag #6062War denn wirklich nichts dran an der Geschichte mit dem Umschitt? Wieso?
Brandts Variante vom Erfolg des Films "Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh" in Frankreich und der "angebliche Karrierebeginn" von Pierre Richard durch die deutsche Fassung ist totaler Bullshit. Irgendein Idiot hat das auch in den deutschen Wikipedia-Artikel gesetzt. Der Film kam in Frankreich im Dezember 1972 in die frz. Kinos und hatte dort 3,4 Mio. Besucher. Daraufhin lief er auf der Berlinale 1973 und bekam den Silbernen Bären... daraufhin kam dann 'ne deutsche Synchro und deutsche Kinoauswertung - ohne Umschnitt. Und Pierre Richard hatte vor diesem Film schon Beachtungserfolge durch den "Zerstreuten" und "Alfred, die Knallerbse" (wohlbemerkt in F.!).
Aber, dass Brandt sehr gern die Schere angelegt hat, ist ja bei einigen Bud-Spencer-, Belmondo-, und De-Funès-Filmen (auf den deutschen DVDs & BluRays) erkennbar. Zum Teil hat er da Filme um ganze 45 Minuten gekürzt etc. - und damit wahrhaft seine "eigenen Filme" erstellt. Das Bsp. "Louis, der Geizkragen" zeigt es ja, der ganze Film in der dt. Fassung ergibt überhaupt keinen Sinn. De Funès hatte den Original-Molière sich vorgeknöpft und Brandt hat das verschandelt - eigentlich hätten die Franzosen IHM dafür eine vor den Latz hauen müssen. Da kennen die Franzosen keinen Spaß. Er hat wahrscheinlich nie einen Molière am Theater gesehen, geschweige denn in einem gespielt... sonst hätte er das nicht gewagt, den originalen Text vollkommen zu verändern. Brandt hat sicher schon gute Bearbeitungen hingelegt, aber irgendwannn uferte dies auch aus.
Das mit den 45 Minuten dürfte aber eine Ausnahme gewesen. "Louis, der Geizkragen" ist aber tatsächlich wesentlich in der deutschen Fassung 43 Minuten kürzer als das Original sein und vom Geist des Originals dürfte ziemlich übrig geblieben, was nicht zuletzt auch an der Synchro liegen dürfte. Aber waren es denn wirklich so viele Filme, die er um so viele Minuten gekürzt hat?
Zitat von Lammers im Beitrag #6070... Aber waren es denn wirklich so viele Filme, die er um so viele Minuten gekürzt hat?
Nobody ist der Größte Eine Faust geht nach Westen Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel Buddy haut den Lukas Plattfuß am Nil Plattfuß in Afrika Der Puppenspieler Die Glorreichen Der Boss Die große Sause Balduin, der Trockenschwimmer Sing Sing (Celentano) Der Größte bin ich (Celentano)
... die mir spontan einfallen! Und es waren im Durchschnitt ca. 15-20 Minuten und mehr..
"Hector" ist allerdings nicht von Brandt, sondern von Brunnemann und Elsholtz. Daneben wäre die Frage, ob die Kürzungen wirklich auf ihn zurückgingen oder auf den Verleih/das vorliegende Material. Seine Neubearbeitungen der "Dollar"-Filmen waren auch an vielen Stellen gekürzt, aber das waren die Erstsynchros in diesen Fällen ebenso*.
*Und auch die britischen Schnittfassungen, wie aus den Audiokommentaren von Christopher Frayling hervorgeht.
Zitat von Geppo im Beitrag #6073Die meisten Filme kamen ja bei der Tobis heraus. Und da hatte Brandt ja oft freie Hand, auch im Schnitt. In Absprache mit Wendlandt.
Gibt es dafür eigentlich auch jenseits von Brandts Aussagen irgendwelche Belege?
Zitat von Lammers im Beitrag #6066Ach ja: Und die Geschichte mit Tony Curtis, der angeblich Brandt begeistert vorgeschlagen hatte, dass er die Drehbücher für die Serie doch gleich selbst schreiben könne, steht mittlerweile auch auf Wikipedia
Solange Brandt das immer wieder so sagt und niemand ihm da groß widerspricht wird das auch so bleiben.