Und wo ich meine alten Tonbandaufzeichnungen mal schon so durchgeblättert habe, hab' ich auch noch dieses hier entdeckt:
Eine ca. 9 Minuten lange Radiosendung von NDR2 aus dem Jahr 1973 zur ZDF-Ausstrahlung von "Jason King". Zu hören sind zuerst Karlheinz Brunnemann, dann noch Jürgen Thormann, (Sprecher v. Jason King) und Peter Wyngarde himself. Die Jason King-Sprüche, am Anfang, hab' ich damals selbst drangebastelt. https://voca.ro/1jHDLH3kN9sE
Wirklich herrlich, die beiden Interviews! Vielen lieben Dank fürs Einstellen!
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #6096Ich hab' mir die "Sendung" natürlich schon X-mal angehört, aber Folgendes tonmäßig nicht vertstanden: Ganz zum Schluss lacht Brunnemann über eine Bemerkung vom Moderator. Was hat der denn da gesagt?
Zitat von iron im Beitrag #6097Als das letzte Wort dieser Bemerkung habe ich "leichter" verstanden, sonst kann ich dir leider nicht weiter helfen...
Der Interviewer sagt: "Alberne Sachen fallen Ihnen leichter." - Darauf Brunnemann lachend: "Gott sei Dank [nu?], ja."
"Geradeaus wie die Autobahn synchronisiert" ist dann wohl Brunnemanns Entsprechung zu Brandts "Good Morning, Mr. Miller". Trotz der Kürze ein interessanter Beitrag, dem man aber wieder anmerkt, wie sehr sich die Medienlandschaft im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Interessant übrigens, wie die Tatsache, dass die Herren Brunnemann und Thormann die Hauptfigur tuckig klingen ließen, nur sehr durch die Blumen angesprochen wird.
Bei der Bemerkung zu Peter Wyngardes verändertem Aussehen musste ich natürlich daran denken, dass Jürgen Thormann diesen Jahre vor "Jason King" bereits einmalig synchronisiert hatte - zwar quasi "unter Ausschluss der Öffentlichkeit", aber ebenfalls in einer Brunnemann-Synchro.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #6110Wirklich herrlich, die beiden Interviews! Vielen lieben Dank fürs Einstellen!
Gerngeschehen. Freut mich sehr, dass sie Dir gefallen.
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #6096Ich hab' mir die "Sendung" natürlich schon X-mal angehört, aber Folgendes tonmäßig nicht vertstanden: Ganz zum Schluss lacht Brunnemann über eine Bemerkung vom Moderator. Was hat der denn da gesagt?
Zitat von iron im Beitrag #6097Als das letzte Wort dieser Bemerkung habe ich "leichter" verstanden, sonst kann ich dir leider nicht weiter helfen...
Der Interviewer sagt: "Alberne Sachen fallen Ihnen leichter." - Darauf Brunnemann lachend: "Gott sei Dank [nu?], ja."
Klasse, genau das isses! Danke fürs aufmerksame Lauschen, das nimmt eine fast 50 Jahre andauernde Last von mir!
Zitat von berti im Beitrag #6112..., dass Jürgen Thormann diesen Jahre vor "Jason King" bereits einmalig synchronisiert hatte - zwar quasi "unter Ausschluss der Öffentlichkeit", aber ebenfalls in einer Brunnemann-Synchro.
Wäre toll, wenn Du verraten würdest in welchem Film oder welcher Serie das war.
Ich weiss nur, dass Wyngarde mal eine kleine Rolle in einer Folge von "Tennisschläger und Kanonen" hatte, bei der er auch von Jürgen Thormann gesprochen wurde. Das war aber, glaub' ich, eine Folge, die nach "Jason King" synchronisiert wurde. Diese späteren Folgen liefen unter dem Serientitel "Tennis lieber als Kanonen" im ARD-Vorabendprogramm und wurden zwar auch von der "DS" bearbeitet, aber nicht von Brunnemann, sondern Michael Miller bzw. Thomas Keck.
Zitat von berti im Beitrag #6112..., dass Jürgen Thormann diesen Jahre vor "Jason King" bereits einmalig synchronisiert hatte - zwar quasi "unter Ausschluss der Öffentlichkeit", aber ebenfalls in einer Brunnemann-Synchro.
Wäre toll, wenn Du verraten würdest in welchem Film oder welcher Serie das war.
Ich meinte die damals "skandalöse" "Mit Schirm, Charme & Melone"-Folge "Die Nacht der Sünder", die in den späten 60ern (unter dem Titel "Zur Hölle, Sir") für den Super8-Markt synchronisiert wurde und lange als verschollen galt:Mit Schirm, Charme und Melone (39)
[quote=berti| Ich meinte die damals "skandalöse" "Mit Schirm, Charme & Melone"-Folge "Die Nacht der Sünder", die in den späten 60ern (unter dem Titel "Zur Hölle, Sir") für den Super8-Markt synchronisiert wurde und lange als verschollen galt[/quote]
Vielen Dank für die Infos! Dass Brunnemann auch "Schirm, Charme & Melone"- Folgen bearbeitet habe ich bis jetzt nicht gewusst.
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #6117Dass Brunnemann auch "Schirm, Charme & Melone"- Folgen bearbeitet habe ich bis jetzt nicht gewusst.
Es betraf auch nur vier Folgen der s/w-Ära, die das ZDF damals (aus verschiedenen Gründen) zu anstößig fand, weswegen sie extra für die Super8-Veröffentlichung synchronisiert wurden. Bevor sie von Forumsmitgliedern gesichtet werden konnten, wurde zunächst auf Hamburg als Standort getippt. Aber nachdem die Listen vorlagen, stellte sich heraus, dass die Besetzungen (abgesehen von den beiden Hauptfiguren) nahezu 1:1 denen der ZDF-Phase entsprachen, obwohl dort Brunnemann kaum am Werk gewesen sein dürfte, sondern eher Werner Peters und mindestens ein Alternativ-Regisseur. Aber zu letzterem Punkt wurde im Thread über die Serie (und woanders) schon öfter etwas geschrieben, besonders von Stefan.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #6110Der Interviewer sagt: "Alberne Sachen fallen Ihnen leichter."
Jetzt nachdem du uns verraten hast, wie die Bemerkung lautete, konnte ich die Frage (nach ein-, zweimaligem Nachhören) plötzlich selbst einigermaßen heraushören!:D
Im ersten Audiobeitrag hatHerr Brunnemann u.a. geimeint, der deutschen Dialoge sollten "sinngemäß" überinstimmen. Im zweiten hat er das ähnlich, jedoch diesmal stärker betont. Damit scheint er imho. (meistens?) eine etwas andere Herangehensweise als sein langjähriger Arbeits- und Geschäfts Partner Brandt praktiziert zu haben.
Ich dachte dabei wohl an die Parallelen zu Billy Wilders "Stalag 17", wo die Deutschen schließlich mE. vergleichbar schlecht wegkommen, wenngleich einige (bes. der lagerkommandant) deutlich strenger charakterisiert wird. Auch hier wickeln die Kriegsgefangenen einen gewissen, gutmütigen und um Strenge bemühten Schulz(!)um die Finger, der sich das mehr oder minder gefallen lässt. Gestern habe ich ihn mir für die Recherche wieder mal angeschaut und erinnere mich an eine Szene in dem ein Amerikaner einem Wächter uberrumpelt Farbe ins Gesicht schmiert... Wenn es in den 60er und 70er-Jahren so ein Sakrileg war, die serie zu synchronisieren, hätte man sich imho. evtl.jeweils auch mit einigen Schnitten behelfen können.
Zitat von iron im Beitrag #6119Im ersten Audiobeitrag hat Herr Brunnemann u.a. gemeint, der deutschen Dialoge sollten "sinngemäß" übereinstimmen. Im zweiten hat er das ähnlich, jedoch diesmaL stärker betont. Damit scheint er imho. (meistens?) eine etwas andere Herangehensweise als sein langjähriger Arbeits- und Geschäfts Partner Brandt praktiziert zu haben.
Einen Unterschied bei der Herangehensweise sehe ich da nicht: Brandt meinte ja auch in Interviews öfter, bei Komik ginge es ihm darum, was der Autor im Kontext seines Sprach-/Kulturraums bewirken wolle und wie man eine ähnliche Wirkung im Deutschen erzielen könne.
Zitat von iron im Beitrag #6119Ich dachte dabei wohl an die Parallelen zu Billy Wilders "Stalag 17", wo die Deutschen schließlich m. E. vergleichbar schlecht wegkommen, wenngleich einige (bes. der lagerkommandant) deutlich strenger charakterisiert wird. Auch hier wickeln die Kriegsgefangenen einen gewissen, gutmütigen und um Strenge bemühten Schulz(!)um die Finger, der sich das mehr oder minder gefallen lässt. Gestern habe ich ihn mir für die Recherche wieder mal angeschaut und erinnere mich an eine Szene in dem ein Amerikaner einem Wächter überrumpelt Farbe ins Gesicht schmiert... Wenn es in den 60er und 70er-Jahren so ein Sakrileg war, die Serie zu synchronisieren, hätte man sich imho. evtl. jeweils auch mit einigen Schnitten behelfen können.
Sicher hat "Stalag 17" (zusammen mit "Gesprengte Ketten") als Vorbild für die Serie gedient. Aber man darf nicht vergessen, dass Wilders Film 1953 von der FSK für die deutschen Kinos gesperrt wurde und erst 1960 herauskam:https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43063141.html Wäre der Regisseur nicht so bekannt (und gerade um 1960 auf dem Höhepunkt seiner Karriere und Popularität) gewesen, hätte es sicher noch länger gedauert. Wenn es innerhalb einer Serie einzelne Folgen mit Nazi-Bezug gab, wurden diese auch oft entweder durch Kürzungen und veränderte Dialoge entschärft ("Columbo", "Magnum") oder zunächst ausgekoppelt ("Star Trek", "Die Zwei"). Brandt jedenfalls dürfte mit Humor zum Thema Nationalsozialismus/Zweiter Weltkrieg wenig Hemmungen gehabt habe. Damit meine ich jetzt nicht seine oft erwähnte Entgleisung in "Louis´ unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen", sondern "As der Asse" und die Zweitsynchro von "Die große Sause", bei denen er sich austoben durfte.