Aber viel wichtiger: In dem vor einiger Zeit hier verlinkten Interview mit Anne Will - das ist mir momentan noch am ehesten präsent - hat Brandt doch sogar selbst gesagt, dass er sich zusammen "mit dem Regisseur, mit dem Karlheinz Brunnemann" überlegt habe, wie man daraus etwas Interessantes machen könnte, und die beiden beschlossen hätten: "Da geben wa mal richtig Gas!" (Minute drei im Video: Link). Ich sehe auch keinen Grund, warum man dieses Thema umschiffen sollte (das mich ebenfalls sehr interessiert). Was dann dabei rauskommt - mal abwarten. Ich freue mich jedenfalls drauf.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #6015Ihr stellt euch solche Fragen konfrontativ vor. So meine ich sie aber nicht, und so führt man auch kein Interview.
Konfrontative Interviews gibt es durchaus. Aber an ein solches hatte ich hier nicht gedacht, zumal das Format von Media-Paten dafür sowieso der falsche Ort wäre. Mir ging es eher darum, dass Brandt jahrzehntelang mit dieser Serie in Verbindung gebracht wurde. Sicher hat er Brunnemanns Beteiligung daran auch nicht verschwiegen; aber würde er diesem plötzlich den größeren Anteil zuschreiben, würde das mit dem von ihm selbst gepflegten Mythos in Konflikt geraten.
Man muss Interviews nicht konfrontativ führen, um Dinge heraus zu kitzeln und auch mal was Neues zu erfahren. Es kommt immer drauf an, wie gut man vorbereitet ist und wie man die Fragen stellt. Außerdem sollte man zuhören und nachfragen, wenn man eine interessante Spur findet. Wenn man also z.B. fragt: Wie waren die Synchronarbeiten zu "Die Zwei" oder die ewige Frage "Wie sind sie denn auf diese lustigen Sprüche gekommen", bekommt man das, was man immer bekommt. Oder man fragt: "Sie haben die deutsche Synchro von Die Zwei zusammen mit dem ebenfalls sehr bekannten Kollegen Brunnemann gemeinsam entwickelt und beschlossen Gas zu geben - wie stell ich mir das vor: Der eine drückt aufs Pedal, der andere schiebt noch kräftig hinterher...hat man sich gegenseitig immer wieder Sprüche um die Ohren gehaun....wie haben sie da zusammengearbeitet?" Dann könnte sich die Antwort eventuell anders entwickeln und man kann nachhaken, ohne an der Legende zu kratzen. Wenn einen dieses Thema interessiert, so wie das hier im Forum wohl der Fall ist.
Ich will nur sagen: Die Standardfragen:
Wie waren die Synchronarbeiten bei Die Zwei Wie waren die Synchronarbeiten bei Spencer+Hill Wie kamen sie auf die Sprüche etc. etc. - braucht so eigentlich niemand mehr.
Bei einem Interview entwickelt sich im besten Fall auch ein Gespräch. Fragen abhaken ist nie gut. Ich befürchte aber, dass man Brandt selbst als bester Interviewer nicht viel entlocken kann. Dubber hat es gesagt: Der Mann hat seine eigene Legende gestrickt und kennt die Antworten auf die immer gleichen Fragen längst auswendig.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #6018Bei einem Interview entwickelt sich im besten Fall auch ein Gespräch. Fragen abhaken ist nie gut. Ich befürchte aber, dass man Brandt selbst als bester Interviewer nicht viel entlocken kann. Dubber hat es gesagt: Der Mann hat seine eigene Legende gestrickt und kennt die Antworten auf die immer gleichen Fragen längst auswendig.
Sicherlich. Deshalb stand RB ehrlich gesagt auch nie auf meiner persönlichen Wunschliste für Media-Paten. Aber trotzdem bin ich natürlich gespannt, da er sicher auch ein paar Sachen zu verstorbenen Größen zu erzählen hat (selbst wenn es eher in Richtung Klatsch gehen sollte).
Zitat Bei einem Interview entwickelt sich im besten Fall auch ein Gespräch. Fragen abhaken ist nie gut. Ich befürchte aber, dass man Brandt selbst als bester Interviewer nicht viel entlocken kann. Dubber hat es gesagt: Der Mann hat seine eigene Legende gestrickt und kennt die Antworten auf die immer gleichen Fragen längst auswendig.
Es gab hier vor einiger Zeit auch einen Podcast, in dem Brandt interviewt wurde (habe gerade den Namen vergessen) und wo man das auch gemerkt hst. Es gab da zwischendurch auch ganz interessante Fragen oder Spekulationen, die Brandt aber öfter leider mit einem "Weiß' ich nicht" beantwortet hat. Das fand ich schade, da gerade diese Fragen durchaus interessant waren und nicht zu denselben fünf Fragen gehörten.
Konfrontative Interviews gibt es. Ja. Da hast du Recht, Berti. So eines wird man bei den Mediapaten nicht bekommen. Wäre auch Unfug. Wie Ronny ja schon ausgeführt hat. Schauen wir mal, ob Brandt auch anderen Platz lässt, oder wie du glaubt, das würde seinen Mythos schmälern.
- Welche Sprecher der damaligen Zeit haben ihn selbst beeinflußt/beeindruckt? - Ihm ist es offensichtlich wichtig gewesen, mit einem ausgewählten Sprecherpool zu arbeiten. Hat er das gebraucht für die eigene Kreativität, dass Menschen um sich hat, die u.U. auf der gleichen Wellenlänge liegen? Oder spielte es eher eine Rolle, dass sie die Regieanweisungen und Dialogbücher besonders gut umsetzen konnten? - Wie war/ist es mit der eigenen Frau am Pult zu stehen? - Wie ist er in die Regie gerutscht? Hat ihn jemand protegiert? - Warum hat er aufgehört, regelmäßig zu synchronisieren (wenigstens kleine Rollen - seine Stammschauspieler sind ja mehr oder weniger ausgeschieden)? An Arbeit hat er ja wohl noch Spaß, sonst hätte er ja nicht über Jahre am Potsdamer Platz auf der Bühne gestanden. - Wie war die Synchronarbeit zu "Das große Fressen"? Wie war es Marcello Mastroianni zu sprechen, den er ja sonst nie sprach (ungewohnt, funktioniert aber mMn)? Wie ist er an den Auftrag gekommen? Daran anknüpfend... - Konnte er sich nach "Die Zwei" die Filme/Serien, die er bearbeitete aussuchen? Er dürfte ja damals so ziemlich der einzige Synchronsprecher/-regisseur gewesen sein, der einem breiteren Publikum überhaupt bekannt gewesen sein dürfte. - Hat sich die Prominenz also auf die Auswahl der Projekte ausgewirkt? - Er hat bei ernsthaften Rollen mMn immer eine gute Figur gemacht, warum hat er sich selbst bzw. wurde er selten auf solche Rollen besetzt? - Er hat schon häufig beklagt , daß die heutigen Stimmen so farblos seien (was mMn nach auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist). Gab es damals eine andere Stimmbildung in der Schauspielausbildung? Oder war es den Schauspielern selbst wichtig, eine "Charakter"stimme auszubilden? - Wurde bei seinen Synchros viel improvisiert? Durften sich die Sprecher dann auch "austoben"?
Es bringt nichts die Fragen hier zu stellen. Der Aufruf ist auf Instagram gemacht worden.
Dirk Bublies im Interview bei den Media-Paten (Themen: u.a. TWD und Krankheit im Synchron, Convention zu TWD, Mindhunter und seine Verbindung dazu, Kabarett in zB Afghanistan, seine Synchron-Biker-Gang)
Als Sprecher ist mir Bublies ehrlich gesagt nie wirklich aufgefallen, aber ich mag seine Regiearbeiten und auch sein Engagement nach neuen frischen Leuten Ausschau zu halten und wenn möglich nicht immer die gleichen verbrauchten Sprecher zu nehmen. Finde es daher auch schön, dass er sich im Interview ausgiebig zu seinen Regiearbeiten äußern konnte.
Das Hans-Jürgen Wolf sehr an "The Walking Dead" hing glaube ich Bublies auch aufs Wort.
Zitat von Moviefreak im Beitrag #6022Meine Fragen an Brandt wären diese:
Hervoragende Vorschläge! Sicher können im Laufe des Gesprächs nicht alle untergebracht werden; aber wenn zumindest einige davon gestellt werden sollten, bin ich gespannt, was er dazu zu erzählen hat.
Tolles Interview! Dirk Bublies macht einen sehr sympathischen Eindruck und man merkt ihn das Interesse und die Bewunderung für seine Kollegen an.
23:25 Ein sehr schöner Punkt den er hier anspricht. Hier musste ich irgendwie an Hans-Werner Bussinger in "Evangelion: 1.11" denken. Er klang in den Film schon ziemlich Kränklich, aber trotzdem hat man ihn wieder für seine Rolle genommen und es ist auch immer wieder schön ihn nochmal zuhören. Insgesamt bewundere ich Menschen, die bis zum Ende trotz ihre Krankheit weiter Arbeiten.
So viele Namen zu anderen Synchronstars und -sternchen (vor Allem aus dem Mund von Dirk Bublies) sind bestimmt in einem Gespräch noch nie gefallen! Wenn mir mal langweilig ist, werde ich einmal die Mühe machen, mitzuzählen, wie viele es waren!
Hochsmphatischer Typ und das ist imo. ein recht kurzweiliges Interview geworden!
Weiß wer was er mit seinem "inneren Danneberg" meinte? Kommt er etwa ihm in der Charge nahe oder geht's ihm eher um was anderes?
Außerdem finde ich seinen Umgang mit Auftragsleuten toll. Dass er sie mit ins Studio nimmt, sofern sie noch nie dabei waren, damit sie wissen was wie abläuft und um Respekt den sie verdienen zu bekommen (und nicht gehetzt werden).
Wusste auch nicht, dass die Leute sich Streiche trauen in dem schnell-arbeitenden Gefilde. Tut aber sicher gut für die Psyche, damit man nicht ständig mit finsterer Miene in den Kammern sitzt.
Zitat von 8149 im Beitrag #6028Weiß wer was er mit seinem "inneren Danneberg" meinte? Kommt er etwa ihm in der Charge nahe oder geht's ihm eher um was anderes?
In dem Beitrag von Kaffee-Man im Zamunda 2 Thread hatte er was dazu gesagt. Er bezieht sich da mehr auf die Charge, wobei ich nicht finde das er damit Danneberg sonderlich ähnlich klingt. Dennoch spüre ich bei Bublies Quack da etwas was mich irgendwie an Danneberg erinnert. Jedenfalls mehr als Eggers gewollte Danneberg-Imitation.
Zitat von Dubby im Beitrag #5922Am Wochenende gab's die zweitägige Comic Con Stuttgart in der Online-Version im Livestream, u.a. mit mehreren Synchronpaneln. Bemerkenswert war das Panel zu "King of Queens", mit Synchronregisseur Peter Minges, Thomas Karallus, Charles Rettinghaus und Eckart Dux — der eine Anekdote nach der anderen brachte und seine Kollegen kaum zu Wort kommen ließ. Sehr sehenswert! Hier ab Timecode 05:08:00 -> https://www.twitch.tv/videos/819611627
Weitere Gäste im Verlauf waren u.a. Lena Rettinghaus, Victoria Sturm, Manou Lubowski, Giuliana Jakobeit, Rhea Harder, Sascha Draeger, Tobias Diakow und Ingo Albrecht, der sich als "Querdenker" sieht und mit seinen Aussagen zur Pandemie die Runde fast gesprengt hätte. Nur ganz knapp gelang die Kurve zurück zum Thema Synchronisation.
Falls ein paar noch bequem auf YouTube es sehen möchten, bitte schön.