Zitat von berti im Beitrag #7727Danke für das Interview!
Die Sache mit der nachlassenden Sehkraft ist ja (neben seinem Wohnsitz in Österreich) eine weitere Erklärung, warum er nicht nur (abgesehen von Harrison Ford) aus der Synchronbranche verschwunden ist, sondern auch seit Jahren weder Hörspiele noch Lesungen mehr macht. Aber jenseits davon scheint er noch in guter Verfassung zu sein.
Also das ist so ja nicht ganz richtig, zumindest was Hörspiele angeht. Seit 2020 hat er sogar eine Hauptrolle in den Lovecraft-Hörspielen von Winterzeit, außerdem ist er in letzter Zeit desöfteren mal in Produktionen von Contendo Medi azu hören und bei den IMAGA-Hörspielen ist der häufig die Off-Stimme.
In der Weihnachtsfolge vom "Bobcast" meldet sich Karl-Ulrich Mees noch mal kurz für 5 Minuten zu Wort, inkl. Grobi-Stimme. Schon krass wie vital und verhältnismäßig jung der für 94 noch klingt. https://ads.julephosting.de/podcasts/112...winterpause.mp3
Wirklich ein schönes Porträt, das sich viel Zeit lässt und in dem Wolfgang Draeger ausführlich über seine Kindheit und Jugend in schlimmen Zeiten erzählen kann. Daneben bekommt man durch den langen Ausschnitt der "Romeo und Julia"-Verfilmung wieder einen Eindruck, wie sehr die Synchronarbeit früher echtes Schauspiel war. Witzig war sein Auftritt im "blauen Bock" mit den Kollegen Duwner und von der Meden. Interessant, dass er in dieser Sendung von 1975 bereits als Bearbeiter der "Sesamstraße" vorgestellt wurde! Bisher dachte ich, er hätte erst nach dem Tod von Werner Bruhns Buch und Regie übernommen. Aber es kann natürlich auch sein, dass Bruhns schon in den Jahren zuvor nicht mehr so viel arbeiten konnte (er war offenbar schwer depressiv).
Die Aussage in dem älteren Interview, auf das Du in diesem Zusammemhang mal verwiesen hattest (Schlümpfe und Sesamstraße (2)), kann man speziell vor dem Hintergrund der Aussagen aus dieser neuen Dokumentation auch so verstehen, dass er schon von Beginn an parallel zur Übernahme seiner festen Sprechrolle auch Bücher geschrieben und Regie gemacht hat; als Urheber der dt. Liedtexte ist auf den ersten Schallplatten aber immer entweder Werner Bruhns oder einer der externen Liedtexter (z. B. Volker Ludwig) angegeben.