Zitat von bertiWarum, ist mir ein Rätsel. Denn dass Esser ursprünglich für diese Rolle vorgesehen sein könnte, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Und dass man umgekehrt ihn nach Abschluß der Aufnahmen für einige fehlende Takes nahm, auch nicht recht (dazu ist der Bruch zu deutlich).
Mag ja sein, dass der Bruch zu deutlich war und dass Esser den Film schon eingesprochen hatte, ist ein absurder Gedanke, zumal man die Takes dann sicher nicht drin gelassen oder dann halt wirklich noch einen Dritten genommen hätte, wenn die Takes mit Esser-Nachfolger Schoenfelder vergessen worden wären, aber der andere Punkt gibt mir Rätsel auf, was dir da durch den Kopf geht.....woran soll es denn sonst gelegen haben, wenn du dir nicht vorstellen kannst, dass man ihn für fehlende Takes nahm, weil Schoenfelder schon außer Reichweite war?? Du tust ja gerade so, als sei ein stimmlicher Bruch ein K.O.-Kriterium für jedes Synchronstudio.
Glaubst du, da kam eines Tages ein Visi ins Studio und dann spielte sich folgende Szene ab?:
"HALT! STOP! Die letzten Takes macht der Esser!" "Wie jetz'? Wir sind doch fast fertig." "Mach das. Ich will das so!"
Wohl kaum. Wahrscheinlich ist, dass die unter Zeitdruck waren und deswegen halt mal eben Esser genommen haben, um das einzusprechen oder dass ihnen der Bruch am Poppes vorbei ging, weil Esser das aus Spaß mal direkt für ne Mark Fuffzig gemacht hat und sie keinen Bock hatten für wen anders Drei Vierzig zu bezahlen oder sich die Hacken krumm zu laufen, um irgendwo im Städtchen Marquis auf einer Studio-Couch zu finden , der es vielleicht sogar umsonst gemacht hätte...
Es könnte auch sein, dass für die deutsche Auswertung am Ende doch eine leicht geänderte Version gegenüber der, die Schoenfelder eingesprochen hatte, gewählt wurde. Damals wurde ja auch bezüglich internationaler Schnittfassungen viel rumgedoktert.... da kann sich immer nochmal was geändert haben und dann musste halt mehr deutscher Ton her. Das wäre zumindest eine Erklärung, warum man das in gleich drei Szenen hat. Und häng dich jetzt bitte nicht an den internationalen Fassungen auf. Es ist völlig Wurscht, ob es irgendwo auf den Malediven eine Fassung gibt, wo die Szenen mit Esser fehlen oder nicht. Ich meine damit nur, dass damals oft mal Szenen in einem Land drin oder länger gelassen wurden usw. usf. Solche Entscheidungen mögen auch mal kurzfristig gefallen sein.
Gerade bei dieser Filmreihe sind die deutschen Fassungen teilweise erheblich anders geschnitten, und bei diesem speziellen Film enthalten die deutsche und die englische Fassung nicht nur jeweils Szenen, die die andere nicht hat, sondern die Filmhandlung hat sogar eine teilweise völlig andere Reihenfolge der Szenen. Natürlich kann es sein, dass man sich nicht um den Bruch geschert hat. Aber Esser ist eigentlich ein Sprecher, der auf einen ganz anderen Rollentyp als Schoenfelder besetzt wurde. Allerdings passten beide für mich nicht so recht zu Douglas Wilmer.
Wie ich gerade festegestellt habe, bin ich hier nicht der erste, der sich über die Mehrfachbesetzung innerhalb dieses Films gewundert hat. Vor einigen Jahren gab es dazu sogar einen eigenen Thread:Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
Der Italo Western STIRB ODER TÖTE ist in der Hinsicht ziemlich heftig. Aber auch was Mehrfachbesetzungen angeht, ist die Synchro nicht zimperlich. Ich glaube Brunnemann, Amerbacher und Toni Herbert sind jeweils in mindestens fünf kleineren Rollen zu hören und wechseln sich auch mal ab, wie es die nachfolgenden Beispiele zeigen.
Barkeeper - erst Karlheinz Brunnemann, einige Szene später dann Toni Herbert älterer Pokerspieler (mit Brille) - Karlheinz Brunnemann, später Wolfgang Amerbacher aber ganz besonders witzig: Claudio Ruffini hat erst Toni Herbert - zwei Minuten später plötzlich Brunnemann. Weiter kurios ist, dass Brunnemann aber auch für Franco Ukmar (in der selben Szene!) spricht.
Zitat von c.n.-tonfilmIn LOLITA (UK 1961/DF 1962) wird Peter Sellers an einigen Stellen von Bruno W. Pantel gesprochen anstatt wie sonst Georg Thomalla. Eine Erklärung hierfür könnte sein, daß man wegen des heiklen Stoffes mit der FSK Ärger bekam, die Änderungen verlangte, als die Synchronarbeiten schon abgeschlossen waren. Zu diesem Zeitpunkt stand Thomalla dann möglicher Weise nicht mehr zur Verfügung.
Ich hab den Film vor einigen Jahren mehrmals gesehen, aber ein Sprecherwechsel ist mir bei Sellers nie aufgefallen! In welchen Szenen ist denn Pantel zu hören?
Nach längerer Zeit habe ich den Film jetzt wieder auf DVD gesehen und bei Sellers Dialogszenen genauer hingehört. Ein Sprecherwechsel ist mir jetzt tatsächlich aufgefallen, allerdings nur an einer Stelle: Als Quilty auf der Hotelterasse Humbert Humbert gegenüber den leicht gestörten Polizisten spielt und ihn mit wirrem Geschwätz überschüttet. Pantel spricht an der Stelle, als Quilty sagt, sein guter Freund George Swine (der Portier) könnte dafür sorgen, dass Humbert Humbert und Lolita ein Zimmer bekämen, in dem sie von den tagenden Polizisten nicht gestört würden. Im Prinzip ist mir nur eine Veränderung im Vergleich zum Original aufgefallen: Dort ist davon die Rede, die beiden könnten eine "bridal suite" (Hochzeits-Suite) bekommen. Pantel hat es an dieser kurzen Stelle erstaunlich gut geschafft, Thomallas Tonfall und Sprechtempo zu imitieren, so dass mir der Bruch normalerweise gar nicht aufgefallen wäre. Da sie beiden ansonsten nicht gerade ähnlich klingen, will das was heißen. Ist er tatsächlich noch an anderen Stellen für Sellers zu hören? Mir ist nur diese eine aufgefallen.
Ein Paradepferd für diesen Thread tauchte bisher noch gar nicht auf: "Der mysteriöse Dr. Lao". Tony Randall wird hier in seinen drei Dialogrollen (die anderen sind stumm) von drei Sprechern synchronisiert: Gerd Duwner, Ernst Wilhelm Borchert und Rolf Marnitz. Ärgerlicher als "Dr. Seltsam", da der Originaltitel ja lautet "7 Faces of Dr. Lao" - darin liegt ja ein Teil der Magie des Dr. Lao, dass er blitzartig von einer Person in die andere wechselt - dieser Effekt geht in der ansonsten geglückten deutschen Fassung fast verloren. Ob Duwner für alle Rollen geeignet gewesen wäre, darüber lässt sich streiten - es gibt genug Passagen in diesem Film, die er sensibel und ohne jeder alberne Komik spricht und beweist, dass er trotz seiner comichaften Stimme auch im dramatischen Fach zu Hause war. Stimmlich wäre er für den Seher Apollonius gewöhnungsbedürftig ... ebenso wie Borchert für Dr. Lao. Vielleicht wäre Friedrich Schoenfelder hier sogar geeigneter gewesen als in "Die Morde des Herrn ABC".
Zitat von MückeWalter Gotell in "James Bond 007 - In tödlicher Mission": Walter Reichelt, in einer Szene: Wolfgang Hess
Habe ich gerade am Anfang des Threads entdeckt. Damit kein falscher Eindruck entsteht - Hess steuerte bloß das Gelächter von Gotell bei
Ein Beispiel, das in einem anderen Thread schon erwähnt wurde: Bei der Neusynchro von "Jäger des verlorenen Schatzes" besetzte man Gerald Schaale auf Ronald Lacey als Toht. Als dieser sich jedoch in einer Szene die Hand verbrennt, wurden sein schmerzhaftes Kreischen und das anschließende Wimmern (als er im Schnee herumhüpft) weder von Schaale beigesteuert, noch aus dem Original übernommen: man übernahm beides vielmehr aus der alten Synchro und damit von Wolfgang Spier.
Am Anfang von "Der Untergang des römischen Reiches" spricht Heinz Klevenow den Prologtext, bis auf dessen letzten Satz, den Heinz Engelmann übernimmt. Im alten Forum wurde dieses Beispiel schon genannt (und ergänzt, dass es im Original nur ein Sprecher sei), hier aber noch nicht.
Zitat von berti im Beitrag #119In "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" wird Douglas Wilmer von Friedrich Schoenfelder gesprochen. In insgesamt drei Szenen hat er aber (zweimal gegen Ende, einmal zu Beginn) kurz die Stimme von Paul Esser. (...) Roger Hanin hat im selben Film in einer Szene plötzlich nicht mehr Helmut Ahner, sondern (den völlig anders klingenden) Bruno W. Pantel.
Im Nachfolger "Die Rache des Dr. Fu Man Chu" hört man den ganzen Film über Siegmar Schneider für Douglas Wilmer, bei dessen letztem Satz aber nicht mehr. Anhand eines Soundfiles wurde vermutet, dass der Satz von Werner Bruhns gesagt würde und Stephen meinte, dass er sowieso auf diesen als Regisseur tippe. Wahrscheinlich wurde der Satz entweder vergessen oder falsch abgemischt, und als man ihn neu einsprechen musste, war Schneider schon nicht mehr in Hamburg, so dass der Regisseur selber übernahm.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #10In der ZDF-Fassung von "Der Hund von Baskerville" wurde eine Sequenz vergessen oder gelöscht und Nigel Bruce hat plötzlich eine andere Stimme - für einen Satz. Ein völlig unpassender Sprecher versuchte (vergeblich), Hinrich Köhns Tonfall zu imitieren. Immerhin - versuchte.
Ich dachte an ihn, weil er für mich nach dem Sprecher klang, der bei der Rekonstruktion von "Spiel mir das Lied vom Tod" einen Satz für Charles Bronson sagte.