Die Synchronisation vom Film "Star Trek" aus dem Jahr 2009.
Mir ist natürlich klar, dass es sich hierbei um ein Reboot und nicht um eine Weiterführung des klassischen "Star Trek" handelt. Dennoch wäre hier eine stärkere Orientierung (aber keine 1:1-Kopie, sondern trotzdem etwas Eigenständiges!) an den Synchronisationen der alten Serien und Filme wünschenswert gewesen, um beim Zuschauer eine gewisse Vertrautheit zu erzeugen.
Die Stimmen der neuen Enterprise-Crew klingen meiner Meinung nach zu jugendlich und erinnern kaum an die TOS-Stimmen (GGH, Weicker, Schott/Kronberg, Kirstein/Grandke usw.) - wer kam denn auf die Idee, Kirk die Stimme von Nico Sablik zu geben und auf Spock Timmo Niesner zu besetzen?
Toby hat, soweit ich weiß, für Kirk beispielsweise mal Norman Matt vorgeschlagen. Eine ziemlich gute Idee, wie ich finde, da er sowohl ansatzweise an Gert Günther Hoffmann erinnert, aber auch zu Chris Pines Gesicht passt.
Sehr enttäuschend fand ich auch Norbert Gescher für Leonard Nimoy als alten Spock. Da war kein Wiedererkennungswert mehr vorhanden, da man sich anscheinend zu stark an Nimoys Spiel im O-Ton und nicht genug an Weickers Spock orientiert hat.
Was hätte Slartibartfast als eingefleischter Trekkie wohl aus der Synchro gemacht? Darüber darf man gar nicht nachdenken...
Da das neue STAR TREK mit dem alten eigentlich nix mehr zu tun hat, finde ich das nicht so wild. Sablik finde ich allerdings auch zu jung besetzt. Und mit Gescher hat man ja immerhin versucht, das letzte bisschen Rest-Kontinuität zu wahren. Allerdings war Gescher für den alten Nimoy auch wieder zu jung und klang auch eher gelangweilt.
Fand Film und Synchro damals ganz in Ordnung. Was mir aber negativ in Erinnerung geblieben ist, ist Geschers merkwürdige Betonung eines Schlüsselsatzes (da hat die Regie wohl nicht aufgepasst). Im Gespräch mit dem jungen Kirk sagt Spock bzw. Gescher "Ich war [Pause] und werde es immer sein ihr Freund." anstatt "Ich war und werde es immer sein [Pause] ihr Freund." Ist nicht ganz genau, da der Kinobesuch schon lange her ist, passte auf jeden Fall absolut nicht.
Ich fand eigentlich noch nicht einmal, dass Norbert Gescher für den späten Leonard Nimoy zu jung war (obwohl Nimoy im Original in der Tat sehr rau klang). Es hat bloß an der Rollenanlage gehapert.
Man könnte sich wahrscheinlich gedacht haben, besser eine etwas zu junge Stimme, als ih n für diese eine Rolle durch eine ganz andere, ungewohnte zu ersetzen... Wie ich unter "Alternativsynchros" geschrieben habe, hätte ich mir allerdings bereits für die alte Serie F.G. Beckaus vorstellen können, er hätte vom Alter und seinem Stimmklang her bestimmt optimal gepasst.
@dlh, die Regie hätte sich ein Beispiel an Herbert weicker in "Der Zirn des Khan" nehmen sollen, wo er ehe er "ihr Freund" sagt, eine weitere, zweite Sprechpause einlegt. Gestern konnte ich diesen Clip mit der Sterbeszene" aus diesem Film zu sehen. Ausgesprochen eindrucksvoll!:)
Beckhaus wäre mir für Nimoy zu beliebig gewesen. Als Notlösung hätte er schon irgendwie gepasst, aber nichts mit dem O-Ton und erst recht nichts mit Herbert Weicker zu tun gehabt.
Als guten Mittelweg hätte ich mir eher Uli Krohm vorstellen können.
Nicht schlecht, aber "beliebig" hin oder her - (meistens sowieso ein Totschlagargument gegen Alternativvorschläge) warum nicht, wenn er wahrscheinlich mit Nimoys Gesicht harmoniert hätte?! Am Nächsten am O-Ton wäre Alexander Allerson gewesen, der ja seit etlichen Jahren nicht mehr zur Verfügung steht; eine andere Stimme, die Herrn Weicker so nahe gekommen wäre, will mir nicht einfallen.
Hass wäre zuviel gesagt, aber wirklich, wirklich furchtbar wird es, wenn man an die JULES VERNE Boxen gerät. LOST CONTINENT, VON DER ERDE ZUM MOND (eigentlich ein Heinlein und kein Verne, aber wen interessierts?) und RAKETE ZUM MOND haben alle Synchros, die fast schon wie Parodien klingen und alle mit denselben Sprechern gemacht wurden. Besonders im Gedächtnis bleiben dabei Captain Kehlkopfkrebs, der seine Stimme bis zum Darm runterdrückt und gleichzeitig beim Sprechen alles verschluckt und der sowohl Cesar Romero (in CONTINENT) und Joseph Cotten (in ERDE-MOND) sprechen darf sowie ein anderer Typ, der irgendwie so klingt, als würde Kalkofe Synchros auf die Schippe nehmen. Weiß zufällig jemand mehr über diese Bearbeitungen, Sprecher etc., ich konnte nämlich bislang nix dazu finden.
Wenn wir schon dabei sind: die Billig-Synchros zu den Hitchcock-Filmen "Nummer 17" (glücklicherweise habe ich noch die alte TV-Synchro im Archiv) und "Der Mann, der zuviel wußte" (1934) sowie der beiden Propaganda-Kurzfilme.
Wie schon erwähnt, bei meinem Lieblingsfilm "Batmans Rückkehr" finde ich die Synchronisation von den meisten furchtbar. Dann die Neusynchronisation von "Arielle, die Meerjungfrau" von 1998. Ganz schrecklich! Die einzig wahre deutsche Stimme für Arielle, bleibt auch einfach für mich Dorette Hugo, zumindest bei der Sprache. Beim Gesang finde ich sowohl Ute Lemper als auch Jana Werner großartig. Und Sebastian bleibt für mich auch nur Joachim Kemmer.
Und im Grunde, jede Synchronisation von Ranja Bonalana, wo sie die weibliche Hauptrolle spricht.