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Dieses Thema hat 396 Antworten
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berti


Beiträge: 17.486

11.09.2014 21:17
#271 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Ich wüsste nicht, dass du solche Zweifel hier geäußert hättest, sondern dachte nur, es könnte dir jenseits der Forumsbeiträge mal so gegangen sein. Im Thread über den Film wurde diese Frage vor Jahren auch schon diskutiert:Dotterbart
Bei der Brandtfilm ist "Dotterbart" zwar verzeichnet, aber das allein würde nicht unbedingt etwas über Brandts Federführung sagen (mittlerweile wird er allerdings bei Arne genannt).

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

11.09.2014 21:20
#272 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Und seine Mitwirkung als Tommy Chong spricht wohl auch dafür.

Gruß
Stefan

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

28.10.2014 10:12
#273 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Obwohl es mich zutiefst schmerzt, muss ich in dieser Kategorie auch zwei Olsenbande-Filme anführen, vor allem deshalb, weil das Niveau der DEFA-Synchronisation dieser Reihe für gewöhnlich außerordentlich hoch ist.

"Der wirkliche allerletzte Streich der Olsenbande" - dazu muss ich wohl kaum was sagen, oder doch?
Zum einen schon mal die Kürzungen - so ein Schwachsinn (wenn der zähe Film schon verkürzt werden muss), ausgerechnet Szenen rauszuwerfen, die die Zuschauer sehen wollen (nämlich mit Benny und Kjeld) und überflüssiges Gerede der Nebenfiguren drin zu lassen.
Aber die Besetzung von Benny mit Roland Hemmo ist die nicht zu toppende Katastrophe. Nicht, dass er schlechte Arbeit geleistet hätte (da muss ich ihn in Schutz nehmen), aber er ist stimmlich extrem vom vertrauten Peter Dommisch entfernt - da hätte es reichlich Alternativen gegeben: Uwe Karpa wäre die naheliegendste gewesen (der hatte Benny schon in Trailern für den MDR gesprochen und passte prächtig).
Und leider spürt man auch die fehlende Sensibilität der Regie (Hasso Zorn) für den Stil der Reihe, die auch von den erfahrenen Sprechern bemängelt wurde.
Und schließlich wäre es damals sehr wohl möglich gewesen, etablierte Sprecher für die wiederkehrenden Figuren zu engagieren (Hanisch statt Franzke für Axel Ströbye, Kießling oder Christian statt Drinda für Ole Ernst, Choynski statt Winkler für O.V. Hansen); auch hier - die endgültigen Sprecher haben einen guten Job abgeliefert, aber Kontinuität ist bei einer solchen Reihe sehr wichtig und die wurde fast schon mit Füßen getreten.

"Die Olsenbande steigt aufs Dach"
Hier liegt der böse Pferdefuß im Dialogbuch. Sicher ist es sehr störend, fremde Musik zu hören (da die ITs nicht bezahlt werden konnten), aber "Die Olsenbande sieht rot" ist trotz dieses Mankos eine tolle Synchro geworden.
Aber Heinz Nietzsche sah sich wohl selbst als eine Art Rainer Brandt der DDR - und wie dieser konnte er großartige Arbeit abliefern (ob mit oder ohne Sprücheklopferei), wenn er wollte. Aber hier versuchte er, der leisen Komik der Olsenbande seine Wortspiele aufzupropfen, was heftig in den Ohren schmerzt und die Charaktere böse verletzt. Teilweise befindet sich das Dialogbuch auf erschreckend gleichem Niveau mit der ZDF-Fassung von Michael Richter - und das ist weit unten.
Da können die Sprecher noch so kämpfen - es wundert mich, dass die erfahrene Hella Graf diesen Blödsinn hat durchgehen lassen statt im Studio Korrekturen vorzunehmen. Aber damals war so etwas wohl nicht möglich, man musste sich offenbar streng an das halten, was offiziell abgesegnet war.

Gruß
Stefan

Serienfan


Beiträge: 208

02.11.2014 08:21
#274 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Zitat von Lord Peter im Beitrag #60
Mein Klassiker der miesen überflüssigen Synchros, wo ich keine Gelegenheit auslasse ihn zu beschimpfen (alle meine Freunde können ein Lied davon singen ):

Die Drittfassung von Disneys "Schneewittchen"
Ein total überflüssiges Unterfangen, da 99% der Dialoge aus der Zweitsynchro (und 1% angeblich schon aus der Erstfassung) stammen und man die Tonspur künstlich gealtert hat. Wer jemals die Zweitsynchro mit Gisela Reißmanns Königin gehört hat (die objektiv betrachtet zwar auch ihre Macken hatte, aber mich als Kind halt tief beeindruckt hat), wird meinen Ärger sicher teilen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Auf Blu-ray ist eine Diamond Edition mit drei deutschen Tonspuren angekündigt. Vielleicht ist diesmal die "Zweitsynchro" dabei!

Er2 ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2014 10:11
#275 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #273
Obwohl es mich zutiefst schmerzt, muss ich in dieser Kategorie auch zwei Olsenbande-Filme anführen, vor allem deshalb, weil das Niveau der DEFA-Synchronisation dieser Reihe für gewöhnlich außerordentlich hoch ist.

"Der wirkliche allerletzte Streich der Olsenbande" - "Die Olsenbande steigt aufs Dach"

Gruß
Stefan


Während ich mit den beiden von dir genannten Filmen weniger große Probleme habe, insbesondere mit "Die Olsenbande steigt auf's Dach", kann ich mir "Die Olsenbande läuft Amok" kaum ansehen. Bennys Ersatzstimme von Kurt Kachlicki gefällt mir gar nicht. Benny wirkt dadurch, wie ein hyperaktiver Kasper. Das menschliche und liebenswerte, das Dommisch vermitteln konnte, fehlt mir vollständig. Das ruiniert für mich den ganzen Film. Roland Hemmo fand ich da nicht so störend zumal Benny im letzten Film auch optisch deutlich gewichtiger war und die tiefere Stimme Hemmos da ganz gut passt. Seine Interpretation der Rolle finde ich auch ganz gelungen (im Gegensatz zu Kachlikis).

Das die Kürzungen unverständlich und höchst ärgerlich sind, stimmt allerdings, insbesondere, da es nur Szenen betrifft, die "innerhalb" der Olsenbande spielen, die ja das Herz der Filme sind. Die Kürzungen würde ich aber nicht der Synchro anlasten, sondern dem auftraggebenden MDR, der den Film wohl ins 90 Minuten Format pressen wollte.

An der ganzen Reihe stört mich aber die erstaunlich schlechte Sprecherkontinuität. Kein einziges Mitglied der Olsenbande hat eine durchgehende Stimme. Einige Ersatzstimmen passen zwar ganz gut (Rolf Ludwig für Egon, Helmut Müller-Lankow für Kjeld) andere passen wie gesagt gar nicht (Kachlicki). Bei Yvonne, die insgesamt 5(!) Stimmen hatte, sind m.M. nach nur Margit Bendokat und Helga Hahnemann wirklich überzeugend. Die anderen imitieren eher die vorhergehenden Sprecher, was nicht unbedingt funktioniert. Auch für die wiederkehrenden Nebenrollen gibt es kaum eine durchgehende Stimme. Holm hatte bereits drei Sprecher (Michael Christian, Günter Schubert und Gert Kießling) da stört stört Horst Drinda als vierter Sprecher mich wenig. Die Umbesetzungen beim letzten Film fallen da m.M. auch bei den anderen kaum ins Gewicht, da sich die meisten auch optisch Stark verändert haben und die schaupielerische Leistung der Sprecher nicht negativ auffällt.

Insgesamt finde ich die DEFA Synchro aber sehr gelungen - trotz des Stimmengemisches.

Hast du beispiele für deiner Meinung nach vollkommen misslungene Dialoge bei "... steigt auf's Dach".

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

02.11.2014 10:51
#276 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Ich finde, dass für eine so lange laufende Reihe (immerhin 14 Jahre, was die deutschen Premieren betrifft, den letzten Film mitgerechnet sogar 28 Jahre) die Kontinuität sogar erstaunlich ist (wenn natürlich auch ärgerlich, dass es gerade bei Kjeld so viele Wechsel gegeben hat), zumal Kontinuität nicht gerade zu den Stärken der DEFA zählte.
Rolf Ludwig war ja Kontinuität zu der "Einesteils der Liebe wegen"-Reihe (ebenso wie Müller-Lankow, mit dem ich viel besser konnte als mit Schubert) und wäre es möglicherweise auch geblieben, wenn er nicht die Lust verloren hätte.
Interessanterweise kann ich "Die Olsenbande läuft amok" in der deutschen Fassung gut ertragen - trotz Kachlicki (der bei allen seinen Einsätzen in der Olsenbande verblüffend schwach war, das kenne ich so nicht von ihm) und trotz Schubert (der aus Kjeld eine Nervensäge macht), möglicherweise wegen der grandiosen Leistung von Winfried Wagner, der so gründlich zeigen durfte, dass er nicht nur den tragischen russischen Helden drauf hatte.

Beispiele für misslungene Dialoge ... zum einen so völlig überflüssige Hinzufügungen in eigentlich stummen Szenen (die Stewardess auf dem Flughafen, Kjelds blödsinniger Einwurf "Ich komme mir vor wie'n Uhr-mensch", Bennys Gequassel beim Knacken des Tresors und viele andere), zum anderen die unsinnigen Wortspielchen: "Meine Güte, deine Güte", "Da! Dort!" - "Wo denn nu, da oder dort?", der übermäßig raue oder unanständige Ton, den Egon anschlägt und der teilweise an den "Kasernenhofton" (Zitat aus der Sekundärliteratur) der ZDF-Fassungen erinnert ("Reichsregistratur, du Hirni!", "Ich bespringe dich wie eine Straßenbahn!") und nicht zuletzt die teilweise Zerstörung der Kultsätze - sicher sagt Benny immer wieder "mächtig gewaltig" *, aber an vielen Stellen, wo es ebenfalls von ihm kommt, sagt er plötzlich was ganz Anderes (besonders übel die Stelle, an der Benny eine Bierflasche aus dem Automaten holt und ein Mitarbeiter im Kittel beeindruckt "skide godt" erwidert - auf deutsch sagt er "Das erste Mal, dass es funktioniert" - der Gag ist völlig zerstört).

* "Mächtig gewaltig" - ja, das ist definitiv ein Minuspunkt von "... läuft Amok", dass Benny hier statt dessen "Das fetzt ein" sagt. Ich vermute, dass es volle Absicht war, dem ungewohnten Sprecher NICHT den Standardspruch in den Mund zu legen nach der Theaterregel "Neuer Darsteller = neue Rolle", aber das ging nach hinten los.

Gruß
Stefan

iron


Beiträge: 5.106

05.11.2014 16:16
#277 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Ein ganz ählicher Fall, wie bei Lehmanns "Schweinebacke" und Dannebergs "Schweinenase"...
Die Filmdarsteller und die Rollen bleiben ja die Selben. Es ist meiner Ansicht nach wichtiger, die Erwartungen an die Figur (wo solche Sprüche dazugehören) zu berücksichtigen, bzw. auf Rollenkontinuität zu achten. Ich finde es einigermaßen überzogen, wenn dem Darsteller aus mMn. ziemlich übertriebener Rüksicht vor dem Publikum ein anderer Spruch in den Mund gelegt wird, nur weil er eine neue, ungewohnte Stimme bekommt.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 20.442

02.12.2014 13:20
#278 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #273

"Der wirkliche allerletzte Streich der Olsenbande" - dazu muss ich wohl kaum was sagen, oder doch?

Aber die Besetzung von Benny mit Roland Hemmo ist die nicht zu toppende Katastrophe. Nicht, dass er schlechte Arbeit geleistet hätte (da muss ich ihn in Schutz nehmen), aber er ist stimmlich extrem vom vertrauten Peter Dommisch entfernt - da hätte es reichlich Alternativen gegeben: Uwe Karpa wäre die naheliegendste gewesen (der hatte Benny schon in Trailern für den MDR gesprochen und passte prächtig).
Und leider spürt man auch die fehlende Sensibilität der Regie (Hasso Zorn) für den Stil der Reihe, die auch von den erfahrenen Sprechern bemängelt wurde.


Eigentlich schade, denn zumindest zu DEFA Zeiten (und nach der Wende führte er ja eh kaum mehr Regie) hatte Hasso Zorn eigentlich ein recht gutes Händchen bei Besetzungen. Wobei ich grundlegend konform mit der Meinung von Er2 gehe. Die meisten Schauspieler/Rollen sind ja hier eh merklich gealtert und Benny hat z.B. um einiges an Gewicht zugelegt. Was im Umkehrschluss natürlich nicht heißt, dass es deswegen zwangsläufig Roland Hemmo sein musste. Da hätte es wirklich bessere Alternativen gegeben. Eine kühne Idee wäre vielleicht noch Wolfgang Ostberg, der ja in der tatsächlichen Synchro auch in einer kleinen Rolle zu hören ist (als trotteliger Wachmann in der Verbrennungsanlage). Bert Franzke für 'Kommissar Jensen' gefiel mir auch nicht sonderlich. Aber eine Umbesetzung war ja unvermeidbar. Dietmar Richter-Reinick ist ja leider kurz zuvor gestorben. Und der vorgeschlagene Hans-Joachim Hanisch wäre wohl nicht gegangen. So viel ich weiß hat er sich ab 1992 komplett aus dem Berufsleben zurückgezogen. Wolfgang Winkler für das 'Dumme Schwein' dagegen fand ich gar nicht mal so verkehrt.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

14.02.2015 12:12
#279 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

"Planet der Vampire" (1965)

Da hatte man bei der Interopa 1968 wohl einige Bretter vorm Kopf, als man die Synchronfassung machte.

Dialogbuch und -regie sind an und für sich tadellos uns sehr sauber gemacht. Leider macht das die Besetzung zunichte, auch wenn die Sprecher ihr Bestes geben.

Aber leider sind nur die Frauenstimmen (Leonard und Lutz) passend und gut besetzt.

Bei den Männern - auweia!

Da wäre zunächst einmal Edgar Ott. Er passt auf den knorrigen älteren Barry Sullivan schon mal überhaupt nicht. Sicherlich eine einfallsreichere Besetzung als Marquis oder Petruo, aber diese hätten z. Bsp. doch die für die Rolle notwendige Härte und Autorität eingebracht. Ott klingt viel zu freundlich für den positiven, aber konsequenten und starken Captain des Raumschiffes. Zudem hört er sich viel zu jung an in diesem Gesicht.

Gerd Holtenau war erst 40 bei der Synchro, aber eigentlich klang der immer schon wie 60. Die von ihm gesprochene Rolle ist zwar nicht mehr ganz so jung, aber er klingt dennoch fast zu alt und wiederum zu hart. Auch Toni Herbert, der damals Mitte 50 war, spricht einen Schauspieler, der Anfang 30 ist und das passt überhaupt nicht.

Besonders deplaziert wirkt die Stimme von Joachim Nottke für den Schiffsingenieur Wess. Der Schauspieler dieser Figur kann möglicherweise zwar schon 30 gewesen sein, wirkt aber optisch wie ein Mittzwanziger. Wenn der mit Nottkes Stimme spricht, hört sich das einfach vollkommen idiotisch an. Er hat zudem einen so väterlichen Klang. Also der ältere Captain spricht mit salopp junger Stimme zum halb so alten Ingenieur, der ihm väterlich klingend antwortet - das ist krass.

Ganz die Freude am Film nehmen kann einem die Synchro gottseidank nicht, aber es ist auch so ein Moment, an dem man sich dankbar an Klischeebesetzungen erinnert und diese herbeisehnt. Das ist immer noch besser als Experimente, die im Grunde nicht aufgehen.

Klaus



Beiträge: 713

15.02.2015 09:36
#280 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Die DVD-Neusynchro von Steven Spielbergs Erstwerk DUELL steht in meiner persönlichen Synchronisationstabelle ganz klar auf einem Abstiegsplatz! Insbesondere Martin Umbach kann hier Horst Stark für Hauptdarsteller Dennis Weaver nicht das Wasser reichen, speziell wenn es um die vielen Panikattacken des schwer gebeutelten Fahrers geht, die von Stark in der Erstsynchro m. E. wesentlich überzeugender rübergebracht wurden. Glücklicherweise besitze ich noch meine alte TV-Aufnahme mit dem bekannten Dino-Sound am Schluss.

Gruß und schönen Sonntag
Klaus

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

20.04.2015 09:24
#281 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Auch wenn mich die Serie sowieso nicht interessiert, werde ich bei "CSI: New York" durch die Synchronisation endgültig abgeschreckt.
Sperrige Dialoge, pathetische Sprecher, die absolut voice-over klingen (an Schauspiel finde ich da kein Quäntchen) und deren Stimmen noch nicht einmal Raumklang haben (der bei den Geräuschen allerdings zu hören ist, was die Illusion endgültig zerstört).
So muss Synchronisation klingen, damit die Verächter richtig Futter zum Lästern haben (und dabei stammt die Fassung noch nicht einmal aus einer kleinen Klitsche).

Gruß
Stefan

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

20.04.2015 12:25
#282 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Diese ganzen CSI-Serien hören sich so an. Ich staune immer wieder, wie sich das anhört, wenn ich gelegentlich zwei Minuten davon zu hören bekomme. Erinnert mich teilweise an die Durchsagen in den Öffis, wo man trocken aufgenommene Einzelwörter oder Satzteile variabel zusammenhängt für irgendwelche Informationen.

Eine Serie, die mich grundsätzlich interessieren würde, ist "Dowton Abbey". Die ertrage ich aber in der Synchronfassung nicht. Die deutschen Dialoge haben kein Gespür für das "Englische" und auch die Zeit, in der die Serie spielt. Entweder triefen sie vor Pathos oder sind betont locker und dadurch eigenartig ungelenk. Die Synchronbesetzung hat einige altgediente Profis zu bieten, die sich allesamt aber anhören, als würden sie das Telefonbuch vorlesen. Und die jungen Stimmen, vor allem die weiblichen, haben eine nahezu unerträgliche Sprachmelodie, die bestenfalls in eine Serie a la "Verliebt in Berlin" gehört: ein Mix aus gestelztem Getue und überzogener Alltagsausdrucksweise.

Die deutsche Synchronfassung von "Downton Abbey" stufe ich auch in die Kategorie ein, dass sie Futter ist für Synchrongegner.

iron


Beiträge: 5.106

20.04.2015 14:08
#283 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Fortinbras, deine Kritikpukte zur Synchro von "Downton Abbey" würde ich im momentan nicht ohne Weiteres unterschreiben...

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

14.06.2015 13:02
#284 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Die in der ersten Hälfte der 70er gedrehte Kino-Doku "Auf den Spuren Draculas", in der Christopher Lee als Dracula und Vlad Tepes auftritt, sowie als Erzähler fungiert, wurde dem deutschen Publikum lange Zeit vorenthalten. Erst für den Dvd-Markt wurde eine Synchronfassung erstellt.

Da ist die Erwartungshaltung natürlich generell nieder, aber natürlich ist das einfacher als ein Film zu bewerkstelligen.

Das Resultat ist ausgesprochen unbefriedigend.

Das beginnt schon mal damit, dass man den sichtbaren und unsichtbaren Christopher Lee separiert hat. Ist er direkt mit Text im Bild zu sehen, wird er von einem älteren, als Erzähler aber von einem deutlich jüngeren Sprecher synchronisiert. Abgesehen davon, dass das nicht sehr logisch erscheint, war ja Lee damals etwa 50, wird das alles "Voice Over" gemacht: man hört also Lees wunderbare Originalstimme im Hintergrund, egal, wen man hört.

Der Sprecher des älteren Lee passt gut als Dokustimme. Nur fehlt es ihm an Sinn für's Schauspielen, er kann vor allem in der Schlußszene absolut nicht überzeugen, wenn Lee den Epilog zum Besten gibt (als Dracula), den Van Helsing nach Ende von Deanes Bühnenstück sprach - mit dem legendären Satz: "There are such things!"

Der junge Sprecher bemüht sich, aber hat kein Gefühl für den gesamten Stoff über die Geschichte Draculas, Aberglauben und Vampirmythologie. Teilweise hört er sich an wie ein etwas unbeholfener Teenager, der Märchen vorliest und an den falschen Stellen bedrohlich klingt. Das hört sich großteils nicht nur unprofessionell, sondern auch lachhaft an.

Seltsam auch, dass etwa Christopher Lee die Namen korrekt ausspricht, sein junges Pendant aber nicht. Im Falle von Elisabeth Bathory wird deutsch die auch von Lee nicht benutzte englische Ausdrucksform benutzt: "Elisabess Bessori". Im Hintergrund ist dann dauernd das korrekte Original zu hören.

Dann gibt es so holprige Übersetungen wie "Horror of Dracula, zu deutsch: Dracula". Man hätte es beim deutschen Titel belassen können, der Sprecher ist offensichtlich gestresst, mehr sagen zu müssen als Lee es tut.

Die deutsche Übersetzung von "theatrical" ist NICHT "theatralisch". Für unser "theatralisch" benutzen die Engländer den Begriff "operatic". In gewisser Hinsicht mag die deutsche Übersetzung stimmen, dass Henry Irving eine der theatralischsten Persönlichkeiten Englands war, aber dadurch entsteht nicht unbedingt der Eindruck, dass es sich um einen bedeutenden Künstler der Bühnenwelt handelt. Hier wurde sehr schlecht übersetzt.

Aber unter allen Fehlern erscheint einer doch am eigentümlichsten: warum wurde aus "Hammer Films" in der deutschen Fassung "Hammer Films Easy"??? Gibt es auch noch eine "Heavy"-Ausgabe der Firma?

DolleStimme


Beiträge: 60

16.06.2015 20:48
#285 RE: Eure ganz speziellen Hass-Synchros Zitat · antworten

Tobias Kluckert als Bane in Dark Knight Rises war mein persönliches Synchrontrauma. Ich bin total der Tobias Kluckert Fan, der hat auch schon einen guten Tom Hardy gemacht. Aber diesen Film hat er für mich komplett ruiniert. Ich kann ihn nie wieder auf Deutsch sehen. Der gesamte Charakter von Bane geht auf Deutsch komplett verloren. Was unglaublich schade ist da Tom Hardy da einen genialen Bösewicht macht, der ausgeglichen, smart und suverein kommt, doch auf Deutsch ist der einfach ein nicht ernst zunehmender wütender spacko.

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