Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #217Glücklicherweise wurde Herbert Weicker nach Berlin geholt, obwohl Spock nur wenig zu sagen hat
Laut Slartibartfasts Ausführungen sprach Herr Weicker seine Takes in München ein - ohne Regisseur und ohne über den Inhalt des Films informiert zu werden! http://old.synchronkartei.de/classic%20guide/
Unabhängig davon, daß Fritz Lang durchaus bessere Filme gemacht hat, handelt es sich eigentlich um eine mit Rosemarie Fendel und Klaus Kindler in den Hauptrollen schön besetzte TV-Synchro - aber warum hat man über 20 Minuten herausgeschnitten? Die rekonstruierte Fassung der letzten TV-Ausstrahlungen ist ein akustischer Flickenteppich, ständig springt der Ton zwischen den Sprachen, oftmals von Satz zu Satz und wieder zurück. Eigentlich bin ich da nicht so empfindlich, und besser OmU als Kürzungen, aber in der vorliegenden Fassung macht der Film einfach keinen Spaß. Die ursprüngliche ZDF-Fassung kann auch nicht mehr übermäßig viel Sinn ergeben haben, dafür fehlt einfach zuviel. Schade, da hätte man zu Lebzeiten der beiden Hauptsprecher noch nachbessern sollen. Ansonsten bleibt nur der Originalton...
Wenn es damals anstatt von Arte (gelbe Untertitel in einem SW-Film machen sich ja auch besonders gut ) eine Reko vom ZDF (mit Aufüllen der fehlenden Stellen) gegeben hätte, könnte ich mir als Double ziemlich gut Rainer Doering vorstellen. In mehreren dieser spät synchronisierten Italo Western sprach er Hauptrollen, die "früher" auch Klaus Kindler hatte - so z.B. Anthony Steffen in "Shangos letzter Kampf", wo Doering dann Kindler verblüffend nahe kam.
Mein "Favorit" in Bezug auf Hasssynchros ist ohne jeden Zweifel jene, die man auf der Blu-ray von "Dementia 13" vorfindet. Coppola's zweite Regiearbeit wird hier durch vollkommen fehlbesetzte und hörbar talentlose Sprecher verhunzt. (Ginge es hier nicht um ansich gute Filme, würde ich auch "The Frankenstein Syndrome" und "Der Kindermörder" aufführen, die vermutlich von denselben Dilettanten beschädigt wurden.) An zweiter Stelle käme dann für mich "Im Angesicht des Todes", der von Fehlern nur so wimmelt (aus "silicon" - ohne E - wird "Silikon", aus "psychotic" wird "schizoid" und an mindestens drei Stellen wechseln Figuren ihre Sprecher).
Zitat von Tremor im Beitrag #229an mindestens drei Stellen wechseln Figuren ihre Sprecher)
Mir ist bis jetzt nur aufgefallen, dass in der vorletzten Szene M mit der Stimme des Verteidigungsministers spricht. Wo finden denn noch Wechsel statt?
"M" spricht kurz mit der Stimme von Paul Bürks??? Das habe ich ganz vergessen, das muß ja gleich in meinen Robert Brown-Thread. Das ist wohl der Moore-Bond, den ich am allerseltensten gesehen habe.
Stimmt, in der von dir genannten Szene ist das der Fall. Und dann noch hier:
In der 64. Filmminute (die Zeitangaben beziehen sich auf die Blu-ray) ruft Zorin "Ein Mann runter zur Kontrolle!" - mit der deutschen Stimme von Scarpine. Dann fragt May Day in der 107. Minute den vorbeifahrenden Scarpine, ob er "einen Mann und eine blonde Frau gesehen" habe - und dieser antwortet mit einer fremden Stimme. Übrigens hat der Minenvorarbeiter denselben Synchronsprecher wie Bob Conley (beide sehen sich ähnlich).
Danke! Da ich den Film schon länger nicht mehr gesehen und weiß, dass er früher an einigen Stellen gekürzt lief, bin ich unsicher, ob diese beiden Stellen nicht vielleicht erst später hinzugefügt wurden oder bereits Teil der Kinosynchro waren.
Zitat von Tremor im Beitrag #232Übrigens hat der Minenvorarbeiter denselben Synchronsprecher wie Bob Conley (beide sehen sich ähnlich).
Bisher dachte ich (wegen Norbert Gastells Stimme) immer, der Mann, der gegen Zorins Befehl protestiert, wäre tatsächlich Conley.
Gern geschehen. Diese Szenen gehörten bereits zur (deutschen) Kinoversion. Und was den Protestler betrifft, hast Du recht: Dass ist tatsächlich Conley. Bei dem Vorarbeiter handelt es sich um eine andere Rolle: Ihn sieht man als Bond und Stacey in die Mine wollen (er atmet nach dem Anblick Stacey's schwer aus) und trägt Arbeitsbekleidung (im Gegensatz zu Conley, der mit seiner braunen Jacke eher zivil gekleidet ist). Dass es sich um unterschiedliche Charaktere handelt, wird besonders in der 109. Minute deutlich: Zorin, Scarpine und Conley sind mit der Bombe beschäftigt während der besagte Vorarbeiter in der Mine unterwegs ist (und auch da wieder von Gastell gesprochen wird), dann noch ein Schnitt und wir sehen noch immer Zorin, Scarpine, Conley und die Bombe.
An diese Rolle kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Das beschriebene Durcheinander bei den Besetzungen erinnert mich fast an Auswüchse, wie es sie bei Brandt und Brunnemann teilweise gab!
Hass trifft es nicht ganz, aber es ist wohl eine der inkompetentesten Synchros aller Zeiten:
FREE ENTERPRISE
Man könnte sich jetzt damit rausreden, dass die kein Geld hatten (oder kann eine Synchro, in der Wolf Frass für Shatner spricht, Geld gehabt haben?), aber das entschuldigt nicht das Ergebnis. Dass nun durch Shatner kein Wiedererkennungswert auftritt macht den Film genauso kaputt, wie es das Buch eines Unwissenden tut - ich meine, wenn man einen Film, bei dem es um Star Trek geht übersetzen läßt, warum nimmt man dafür dann jemanden, der offensichtlich NIE eine Folge Star Trek gesehen hat? Dass ein paar Filmtitel (Logan's Run, Der Tag an dem die Erde still stand) richtig übersetzt wurden ist hier schon daS Höchstmaß an Kompetenz, aber alles was mit ST zu tun hat wird entweder nicht verstanden, drübergebügelt oder FALSCH übersetzt. Man könnte ein Trinkspiel daraus machen - aber dann wär man am Schluß echt hacke. Aber gehen wir ein klein wenig ins Detail... nur ein wenig. - bei der ersten Erwähnung von "Wrath of Khan" macht man daraus "Star Wars" - bei der späteren "Die Rache des Khan" (mein persönlicher Höhepunkt) - aus Han Solo wird "Die drei ???" - Logan's Run in Anspielung auf das Alter wird völlig ignoriert und - wie vieles, das der Übersetzer nicht verstanden hat - in allgemeines Geschwätz umgewandelt - irgendwas wird in "Außenplanet 33" fehlübersetzt - als Episodentitel als der 3. Staffel TOS wird "Der Entropie-Effekt" genannt, der lustigerweise existiert, es müßte das erste ST-Buch gewesen sein, das außer den Filmadaptionen je auf dem deutschen Markt erschienen ist... woher er den Titel wohl hatte? - ein weiterer Höhepunkt, der das große Wissen wiederspiegelt: Im "Paradies Syndrom" (heißt: "Der Obelisk") wird Kirk - und da mußte ich wirklich lachen - zu einem "indischen Gott". Hihi. Tja, indisch oder indianisch, wo is da der Unterschied? Und das, meine Lieben, ist nur, um einen deutschen Episodentitel heranzuziehen, "Die Spitze des Eisbergs". Ich frage mich nur, wenn man einen solch spezifischen Film als Billiglabel synchronisiert, warum zieht man dann nicht wenigstens ST-Fans dazu heran? Die hätten die Sache wahrscheinlich besser gemacht und auch noch Spaß daran gehabt. So wird das, was der Film sein soll, komplett runiniert... aber dafür spricht der neuen Khan mit!
Von FREE ENTERPRISE gibt es nur eine amerikanische Fassung und eine deutsche mit Münchner Synchro, die relativ zeitnah damals in meinem Kopf entstanden ist.
Denn wenn es wirklich so eine grausam an der Zielgruppe vorbei produzierte Hannoveraner Billigsynchro geben würde, wie du behauptest, mit Sascha Rotermund für Florian Halms Eric McCormack - also, das wäre ja nicht auszudenken, wäre das!
Aber danke für den Einblick in diese fiktive Realität aus einem finsteren Paralleluniversum - ich habe mich immer schon gefragt, wie das Ergebnis da ausgesehen hätte!
Ach Mist, da hast du mich erwischt. Und ich dachte, es wäre Paralleluniversums 1. April.
Wer spricht in der wirklichen Fassung denn William Shatner?
Oh, und ich hatte noch vergessen, dass man in "meiner" Fassung auch aus "Exalbia" den Planeten "Exkalibur" gemacht hat... haben würde, wenn es diese unsägliche Fassung wirklich gegeben hätte.
Ich hätte dann doch Klaus Sonnenschein aus Berlin geholt in Ermangelung einer besseren Alternative. Das war ja noch vor Hartmut Neugebauer in BOSTON LEGAL. Ich überlegte aber, für die Szene in der Vergangenheit Andreas Neumann zu nehmen. Ich wäre auch nicht so sicher, ob Neugebauer für diesen noch nicht so übershatnerischen Shatner der Richtige wäre. Man könnte allerdings sicher sein, dass der Shakespeare-Rap auf Deutsch mit ihm richtig gut werden würde. Ansonsten - v.a. wenn es denn unbedingt unbekannte Größen sein sollen ;) - würde ich es mal mit Andreas Seyferth probieren, weil er mich so an einen ganz alten GGH erinnert.
Gerade sehe ich den Film mal wieder (vielen Dank auch fürs Verleiten, als hätte ich nicht eigentlich Arbeit zu erledigen ...) und muss ganz unbescheiden sagen, dass ich auch jetzt, ca. 10 Jahre später, mit meinen Besetzungen einverstanden gewesen wäre. Ich war da bis eben noch viel skeptischer. Das einige davon inzwischen nicht mehr arbeiten, in Berlin leben oder tot sind, was alles auf das Gleiche hinausläuft, wäre natürlich etwas hinderlich.