Zitat von MarkusKennt denn jemand eine Rolle Clausnitzers, wo er turbulenten Slapstick bringt? Klar, auf Moore konnte er oft Ironie ausspielen, aber ich kenne ihn doch eher als Gentleman mit ruhiger Stimme. Gruß Markus
Als "Willie Tanner" bei Alf durfte er schon den ein oder anderen hysterischen Anfall bringen. Da dies auch meine erste Erfahrung mit Clausnitzer war, fiel es mir lange schwer, ihn auf anderen Rollen zu akzeptieren (ähnlich wie Tommi "Alf" Piper). Bis ich ihn dann auf Moore hörte. Aber auf Grant gefiel er mir überhaupt nicht, ebenso wie die Wischmann auf der Bergmann.
Gibt es außer Heiko und mir eigentlich noch jemanden, der sich Paul Klinger als Roger Thornhill vorstellen könnte? (Mücke vermutlich nicht...) Klinger fand ich vor "Über den Dächern von Nizza" sehr passend, z. B. in "Liebling, ich werde jünger" (mit Ackermann in einer Nebenrolle). In "Stolz und Leidenschaft" fand ich ihn auf den optisch gealterten Grant allerdings nicht mehr ganz so passend, aber 1959/60 wäre er für mich unter den Sprechern im entsprechenden Alter noch die beste Alternative zu Ackermann gewesen, jedenfalls passender als Pasetti, Engelmann oder Lukschy. Das Problem ist natürlich, dass die Besetzung Klinger/Grant zu dieser Zeit bei der BSG ziemlich unwahrscheinlich gewesen wäre. In München hätte man ihn vielleicht besetzt, aber dann müsste man wohl auf Friedrich Joloff verzichten.
Paul Klinger könnte ich mir eigentlich ganz gut vorstellen. Ich hätte ihn für eine eventuelle Neusynchro früherer Filme, wie z.B. "Arsen & Spitzenhäubchen", auch auf jeden Fall viel eher besetzt als den völlig unpassenden Wolfgang Lukschy oder Curt Ackmermann - wenn auch ganz bestimmt nicht eher als Ottokar Runze oder Peter Pasetti...wobei...vielleicht hätte er Pasetti sogar getoppt...!?! Auch für den späteren Grant ist er durchaus denkbar...Vielleicht vom Typ her etwas zu "bodenständig", aber stimmlich nicht wirklich daneben. Was ich nicht so ganz verstehe ist, warum du Heinz Engelmann nennst... M.E. zählt Grant zu den wenigen Stars von damals, denen Engelmann nie seine Stimme lieh.
Zitat von MückeWas ich nicht so ganz verstehe ist, warum du Heinz Engelmann nennst... M.E. zählt Grant zu den wenigen Stars von damals, denen Engelmann nie seine Stimme lieh.
Engelmann hatte ich genannt, weil er rein altersmäßig zu den Sprechern gehört hätte, die zu Grants Rollenalter gepasst hätten.
Zitat von bertiGibt es außer Heiko und mir eigentlich noch jemanden, der sich Paul Klinger als Roger Thornhill vorstellen könnte? (Mücke vermutlich nicht...)
Oh ja, Klinger war mein erster Gedanke (damals noch für mich ohne Namen) bei meinem schockierten Erstkontakt mit der Synchro, wobei ich mir mittlerweile auch Ackermann vorstellen könnte, da ich in den letzten Jahren erst richtig registriert habe, was für eine unglaubliche Palette er hatte.
Zitat von bertiDas Problem ist natürlich, dass die Besetzung Klinger/Grant zu dieser Zeit bei der BSG ziemlich unwahrscheinlich gewesen wäre. In München hätte man ihn vielleicht besetzt, aber dann müsste man wohl auf Friedrich Joloff verzichten.
Die BSG zeichnete doch gar nicht für den Film verantwortlich, sondern die MGM Synchronabteilung - da wäre unter einem anderen Regisseur Klinger sogar sehr wahrscheinlich gewesen (siehe Dean Martin in "Verdammt sind sie alle"). Und in München hätte man wahrscheinlich Lukschy für Mason besetzt - womit ich auch hätte leben können.
Zitat von berti <blockquote><font size="1">Zitat von bertiDas Problem ist natürlich, dass die Besetzung Klinger/Grant zu dieser Zeit bei der BSG ziemlich unwahrscheinlich gewesen wäre. In München hätte man ihn vielleicht besetzt, aber dann müsste man wohl auf Friedrich Joloff verzichten.
Die BSG zeichnete doch gar nicht für den Film verantwortlich, sondern die MGM Synchronabteilung - da wäre unter einem anderen Regisseur Klinger sogar sehr wahrscheinlich gewesen (siehe Dean Martin in "Verdammt sind sie alle"). Und in München hätte man wahrscheinlich Lukschy für Mason besetzt - womit ich auch hätte leben können.
Dass die MGM ein eigenes Studio für ihre Filme hatte, wusste ich schon. Ich hatte den Fall gemeint, dass der Film einen anderen Verleih (und damit auch ein anderes Synchronstudio) bekommen hätte. Die BSG hat allerdings komischerweise Stanley Kubricks "Lolita" bearbeitet. In München hätte ich mir übrigens auch Hans Nielsen auf James Mason vorstellen können. Nielsen hat ja in "Citizen Kane" Orson Welles in München synchronisiert, und wenn er Mason so herrlich aalglatt-abgefeimt gesprochen hätte wie Ray Milland in "Bei Anruf Mord" hätte das m. E. auch ganz gut gepasst. Aber dazu hätte man wohl Warner Brothers als Verleih und die Mondial-Studios gebraucht...
Zitat von Lord PeterMein Klassiker der miesen überflüssigen Synchros, wo ich keine Gelegenheit auslasse ihn zu beschimpfen (alle meine Freunde können ein Lied davon singen ): Die Drittfassung von Disneys "Schneewittchen" Ein total überflüssiges Unterfangen, da 99% der Dialoge aus der Zweitsynchro (und 1% angeblich schon aus der Erstfassung) stammen und man die Tonspur künstlich gealtert hat. Wer jemals die Zweitsynchro mit Gisela Reißmanns Königin gehört hat (die objektiv betrachtet zwar auch ihre Macken hatte, aber mich als Kind halt tief beeindruckt hat), wird meinen Ärger sicher teilen. An sich hervorragende Sprecher (Gisela Fritsch, Manfred Lichtenfeld, Klaus Sonnenschein, Friedrich Schönfelder) geben sich hier eine Blöße nach der anderen, und Manja Doerings quietschendes Schneewittchen sägt an den Nerven des Zuhörers. Lediglich Hermann Ebeling gelang es, mich als Zauberspiegel zu überzeugen, da er nicht wie weiland Klaus Miedel seine Texte ins Mikro bellte, sondern sich um sanfte, ätherische Aussprache bemühte, was sogar besser paßte. Ansonsten durch die Bank eine Zumutung (die gesplittete Königin!), und wer diese Fassung heute hört, ohne die andere zu kennen, wird wahrscheinlich nie begreifen, wie Disney auf diesen Film seinen Erfolg gründen konnte. Was bleibt dem geneigten Fan? Eine seltene Schallplatte mit sehr spärlichen Auszügen der alten Fassung (wie auch von der Erstsynchro). Eine Schande! weitere Fälle: Arielle, die Meerjungfrau (Zweitsynchro) Ebenso überflüssig, wie die 3. Schneewittchenfassung, aber da auf VHS erschienen, wenigstens nicht völlig aus dem Verkehr gezogen.
Ehrlich gesagt hatte ich mich schon gewundert, dass beide Beispiele nicht schon viel früher genannt wurden. Gerade bei "Arielle" gibt es ja schon seit einigen Jahren Initiativen im Netz, die eine Wiederveröffentlichung der Erstsynchro fordern.
Zitat von Chow Yun-FatKlaus Sonnenscheins "Erschrecker" bei SCHNEEWITTCHEN klang aber immerhin besser als der von Arnold Marquis.
Edigrieg hat das ja als das "traurige Highlight" dieser Fassung bezeichnet und gemeint, Marquis höre sich eher danach an, als ob die Königin den Jäger nur von einem Golfspiel abhalte.
Zitat von Lord Peter Als "Willie Tanner" bei Alf durfte er schon den ein oder anderen hysterischen Anfall bringen. Da dies auch meine erste Erfahrung mit Clausnitzer war, fiel es mir lange schwer, ihn auf anderen Rollen zu akzeptieren
Oja! Ich bekomme heute noch das Grausen wenn ich einen Roger-Moore-Bond sehe. Niels Clausnitzer IST für mich Willie Tanner und niemand anders! Diese Rolle hat er aufs Hervorragendste gesprochen und sie eine der Stimmen, mit der ich aufgewachsen bin, weil ich "ALF" noch lange bevor ich überhaupt wusste, dass das eigentlich ne Fernsehserie war, auf Hörspiel-Kassette gehört habe. Die "ALF"-Kassetten sind eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen.
In Antwort auf:Roger Moore hat Clausnitzer allerdings schon lange vor Willie Tanner gesprochen.
Genau. Und im Gegensatz zu Isch muss ich sagen, dass mir Clausnitzer auf Roger Moore, besonders als James Bond, gut gefällt da er das ironische und vielleicht auch britische gut rüberbringt. Allerdings kommt bei einem anderen Film, nämlich "Die Wildgänse kommen", auch mal der Willie Tanner durch.