Also zumindest "Etüde in Schwarz" ist von der ARD nie vollständig synchronisiert worden. Dies wird in der Konzertszene deutlich, wo die Musikuntermalung aufgrund der kürzeren Laufzeit völlig vom Original abweicht. Im Original hört man beim Tierarzt aus dem Fernseher Mozart, in der ARD-Fassung noch die Beethoven-Symphonie, und Columbo und der Tierarzt reden darüber hinweg. Außerdem, wenn alle ARD-Columbos vollständig synchronisiert vorliegen, warum hätte RTL dann von 8 Folgen (u.a. auch "Playback") Neusynchros machen sollen?
Eben weil diese deutsche Fassungen dann eben wohl bereits vorher von der ARD entsorgt worden wären!
Also, wenn es wirklich so war wäre gerade das noch neben der nachherigen Kürzung eigentlich bereits synchronisierter Szenen eine Riesensauerei gewesen (und in diesem Fall zudem ja auch noch ein Ärgernis für die beteiligten Synchronschauspieler neben Werner wie Klaus Schwarzkopf usw., die dafür ja extra mehr geschuftet haben, wenn man Teile ihrer Arbeit der Öffentlichkeit schließlich vorenthält und/ oder gar vernichtet oder soll es diese einfach kalt lassen?) !
Ansonsten müsste Oskar Werner das Ganze sogar völlig schnurz gewesen sein, solange er trotz Kürzungen eine hohe, ausreichende Gage für seinen Synchroneinsatz bekam! Ob es ihn da interessierte, dass man alles von ihm in der Episode auf Deutsch hört, sein Geld für seinen schauspielerischen Einsatz in Person bekam er sowieso für die GANZE Arbeit bereits in Amerika! Gruß, Pete!
Zitat von Lord PeterAußerdem, wenn alle ARD-Columbos vollständig synchronisiert vorliegen, warum hätte RTL dann von 8 Folgen (u.a. auch "Playback") Neusynchros machen sollen?
Das habe ich doch gerade lang und breit erklärt. Zunächst wird eine vollständige Synchronisation erstellt. Diese Rohfassung wird dann von der Redaktion begutachtet, die ans Synchronstudio genaue Anweisungen hinsichtlich der Endabmischung gibt. Erst bei der Endabmischung werden die Sprachaufnahmen dann mit der Hintergrundmusik in Einklang gebracht, unerwünschte Szenen kommen gar nicht mehr in die endgültige Fassung. Die Sprachaufnahmen werden nach Erstellung der Sendefassung nicht mehr benötigt (dass ein anderer Sender diese Folgen später ungekürzt zeigen will, konnte man damals unmöglich wissen) und wandern daher in den Müll. Somit existieren nicht mehr die getrennten Sprachaufnahmen, die man benötigt, um die Musik wieder originalgetreu anzupassen; ebenfalls existieren nicht mehr die Sprachaufnahmen für die geschnittenen Szenen. Dies ist zwar alles eine theoretische Annahme von mir, aber bislang ist mir keine konkrete Aussage eines Verantwortlichen bekannt, der dieser Annahme widerspricht - im Gegenteil: Im Zusammenhang mit einer anderen Synchronisation, die im deutschen Sprachraum nur stark gekürzt ausgestrahlt wurde (Doku-Reihe "Unser Kosmos" mit Carl Sagan), beklagte sich der deutsche Sprecher Norbert Langer im GONG darüber, dass das ZDF die Folgen von einer Stunde auf 45 Minuten gekürzt hätte und bei der Endabmischung unsauber gearbeitet worden sei, wodurch es teilweise zu Asynchronitäten gekommen sei.
Ja genau! Das ist das Ärgernis, auf das ich hinweisen wollte! Dann gab´s das also tatsächlich- zumindest in diesem Fall!
Heißt das etwa auch, dass die ARD eventuell auch von "Magnum" ursprünglich komplette Folgen synchronisiert haben könnte und erst nachher schnitt- es wurde hier ja wohl auch von Anfang an zusätzlich in den Dialogen gefälscht, aber es gab ja nicht nur Folgen mit Vietnam-Bezug! Gruß, Pete!
Das wäre allerdings sehr obskur. Warum hat die ARD dann aber bitte zahllose 70-Minuten-Episoden und auch einige 90-Minuten-Episoden ungekürzt synchronisiert und gesendet, und gerade diese 8 Episoden nicht, wenn sie vollständig eingesprochen wurden? Von "Wenn der Schein trügt" mal abgesehen (der bis auf den Hitler-Gruß ungeschnitten ist und "nur" dialogmäßig verfälscht wurde), welchen Sinn hätte so eine Aktion? Gerade bei so "besonderen" Folgen wie "Schach dem Mörder" und "Playback", wo man Heidi Brühl und Oskar Werner zur Selbstsynchro antreten ließ, wäre das doch völlig widersinnig. Warum überhaupt gekürzt wurde, verstehe ich sowieso nicht, mit verschiedenen Synchronisations- und Sendezeiträumen kann es nicht zusammenhängen, denn bei der dt. EA liefen die geschnittenen schön gemischt mit den ungekürzten.
Nochmal zu "Playback": die ARD-Synchro dauert etwa 65 Minuten, fehlen also ca. 5 Minuten. Abzüglich der Galerieszene dürften Werners Szenen komplett sein.
Ob die betreffenden 8 Folgen jemals vollständig eingesprochen wurden, werden wir sowieso nie erfahren, ich glaube es eher nicht. Ein weiterer Hinweis bietet "Klatsch kann tödlich sein", wo der deutsche Dialog um den Bezug auf eine geschnittene Szene erleichtert wurde (Nora Chandlers trinkt nur unter Streß, wie ein Requisiteur Columbo in der Originalfassung erzählt; darauf nimmt Columbo später direkt Bezug. In der ARD-Fassung erwähnt er nur "Chandler trinkt hastig, ist offenbar nervös"). Dies würde eher gegen ein ungekürztes Dialogbuch sprechen.
Also, ich hab mal gehört, dass auch noch eine Szene in der ARD-Version gefehlt haben soll, wo Werner mit seiner Frau zusammen lachend im Bett liegt oder so.
Für mich ist die einzige Erklärung für Nichtkürzung oder Kürzung, wenn nicht der Sendeplatz davon abhing, dass man da eben bevorzugt Folgen schnitt, wo man es (zumindest aus Sicht des "Ersten") am besten konnte oder wo der ARD die jeweiligen Szenen für unnötig oder unsinnig schienen und da fielen wohl eben leider auch "Playback" und "Schach dem Mörder" darunter, wobei ihnen halt der Einsatz von Heidi Brühl und Oskar Werner ärgerlicherweise wahrscheinlich nicht so wichtig schienen.
Da laut meines Wissens die 90-Minüter wie "Schwanengesang" oder "Wenn der Schein trügt" usw. ihre Premieren samstags nach 22 Uhr feierten, hätte man doch eigentlich die normalerweise längeren Folgen "Etüde in Schwarz" und "Mord unter eigener Regie" auch dort in der originalen Länge zeigen können, aber wahrscheinlich gefielen hier wieder Szenen nicht und/ oder man sah die Folge nicht unbedingt als richtig an für ein verlängertes "Samstags-Special"! Gruß, Pete!
Also, ich hab mal gehört, dass auch noch eine Szene in der ARD-Version gefehlt haben soll, wo Werner mit seiner Frau zusammen lachend im Bett liegt oder so.
Für mich ist die einzige Erklärung für Nichtkürzung oder Kürzung, wenn nicht der Sendeplatz davon abhing, dass man da eben bevorzugt Folgen schnitt, wo man es (zumindest aus Sicht des "Ersten") am besten konnte oder wo der ARD die jeweiligen Szenen für unnötig oder unsinnig schienen und da fielen wohl eben leider auch "Playback" und "Schach dem Mörder" darunter, wobei ihnen halt der Einsatz von Heidi Brühl und Oskar Werner ärgerlicherweise wahrscheinlich nicht wichtig genug war.
Da laut meines Wissens die 90-Minüter wie "Schwanengesang" oder "Wenn der Schein trügt" usw. ihre Premieren samstags nach 22 Uhr feierten, hätte man doch eigentlich die normalerweise längeren Folgen "Etüde in Schwarz" und "Mord unter eigener Regie" auch dort in der originalen Länge zeigen können, aber wahrscheinlich gefielen hier wieder Szenen nicht und/ oder man sah die Folge nicht unbedingt als richtig an für ein verlängertes "Samstags-Special"! Gruß, Pete!
Zitat von Lord PeterMein ich auch, zumal Werner ja nicht gerade als einfach galt. Ist er eigentlich dafür extra aus Amerika gekommen, oder war er schon wieder hier?
Vielleicht hilft der verlinkte Artikel etwas, diese Frage zu klären. Demzufolge war er Anfang 1975 wieder aus Amerika zurück und die Synchro ist ja im selben Jahr entstanden (dt. Erstausstrahlung von "Playback" am 18.09.1975 in der ARD):
Zitat von NorbertDiese Naivität wundert mich in einem Synchronforum doch etwas.
Vorsicht mit solchen Äußerungen! Sehr viele Filme und Serienfolgen sind bereits vor der Synchronisation gekürzt worden, was man in nicht wenigen Fällen schon den Dialogen eindeutig entnehmen kann (im Extremfall wurde der Teil eines Dialogs einer geschnittenen Szene einfach in eine andere verfrachtet, um die Information zu erhalten) ebenso wie der durchgängigen Musikuntermalung. Und es zeugt nicht von Fingerspitzengefühl, andere Forumsteilnehmer für naiv zu erklären ...
Meine Vermutung zu Ruth Gordon in "Alter schützt vor Morden nicht": Alice Treff
Ich hatte beim Gucken/Hören die ganze Zeit überlegt, und irgendwie kamen mir Gedanken an Jessica Tandy in "Die Vögel" und Lotte Lenya in "Liebesgrüße aus Moskau". Beides die Treff, und die Stimme von Ruth Gordon hört sich ähnlich (wenn nicht sogar genau so) an. Zudem sprach Alice Treff die Gordon auch in "Rosemary's Baby" und "Harold & Maude".
Deckt sich auch mit meiner Vermutung, ich hatte bloß nichts geschrieben, weil ich annahm, die Info "Tilli Breidenbach", die hier irgendwo im Thread steht, wäre eine bestätigte Angabe.
Kann es eigentlich auch sein, dass bei vielen Filmen und Serien zunächst doch alles synchronisiert wurde und man sich erst nachher kurzfristig zur Änderung entschied und halt die Szene dann wegschnitt (vielleicht wenn der jeweilige Auftraggeber-Sender so nicht zufrieden war)? Ist aber natürlich unwahrscheinlich, wenn man von vornherein kürzen wollte. Gruß, Pete!
Da ich damals die alte Fassung irgendwie verpaßt habe, habe ich leider keine Ahnung, wer da außer Klaus Schwarzkopf so zu hören war. Bei der neuen Fassung sind es: Peter Falk - Horst Sachtleben Trish van Devere - Christine Reinhart Laurence Luckinbill - Berno v. Cramm Patrick O'Neal - Herbert Weicker Ron Rifkin - ???
Hat vielleicht jemand Informationen zur alten Fassung?