Zitat von N8falke im Beitrag #3129Freut euch schon mal auf die neue Dragon Ball Synchro. Dagegen sind die Entscheidungen hier bei One Piece wieder schnell vergessen.
War man da wenigstens so minimalintelligent und hat Frank Schaff geholt?
Firmen, die irgendwo im Westen nen Ableger haben und dann für mehrere Länder sowas entscheiden, sind mit die schlimmsten Synchronverbrecher. OP hat es da ja noch "gut" erwischt, da das einfach nur unnötig ist. Zumindest, solange man das Versprechen hält und es nicht das betrifft, was bei ProSieben Maxx läuft. Was ich aber nicht blindlings glauben würde... Irgendwann werden sich ja wohl die Master "überschneiden" bzw. wäre das neue Master, das jetzt Netflix bekommt, obsolet, weil man den Standard irgendwann mit Folge so und so eingeführt hat. Schlimmeres Beispiel neben DB wäre wohl Bleach, was noch ein wahnsinniger Flickenteppich ist. Da haben die ersten 41 Folgen wohl zwei Sychros/Casts, dann gibt es bis Folge 205 nur die Synchro mit dem alten Cast und anschließend 201 weitere Folgen mit neuem Cast.
Zitat von jjbgood im Beitrag #3125 Man stelle sich vor Knecht Ruprecht würde in den Simspons auf einmal "Santas kleiner Helfer" genannt werden, nach 35 Jahren Synchronisation...
Knecht Ruprecht ist das deutsche Äquivalent zu "Santa's Little Helper", also eine korrekte Lokalisation. "Ruffy" hingegen war schon immer falsch.
Das stimmt nun wirklich nicht. Mit "Santa's little helpers" sind, wie die Bezeichnung sagt, all die kleinen Helferlein des Weihnachtsmanns gemeint. Das können die Weihnachtselfen/-wichtel sein, die Rentiere, in einem weiteren Sinne auch die Eltern, die vll. doch mal beim Kauf oder Verstecken eines Geschenks beobachtet werden.
Knecht Ruprecht ist ein deutsches Ding, das es so in Amerika nicht gibt. In Kreisen mit Migrationshintergrund heißt das je nach Herkunft dann entweder auch Ruprecht oder Krampus.
Das erklärt ganz am Anfang der allerersten Folge ein Kind ja auch auf der Weihnachtsfeier der Schule:
"Fröhliche Weihnachten. That's German for ‘Merry Christmas.’ In Germany, Santa's servant Ruprecht gives presents to good children, and whipping rods to the parents of bad ones."
Die Bezeichnung "Santa's Little Helper" für den Hund passt, weil er am Ende - wenn auch auf ungeahnte Weise - das Weihnachtsfest der Familie rettet. Dieser Aspekt geht in der deutschen Fassung verloren, so gesehen könnte man auch das als "Fehler" bezeichnen.
Im Vordergrund stand aber natürlich, etwas dem deutschsprachigen Zuschauer sprachlich und kulturell Vertrautes zu bieten. Das war also kein Fehler, sondern eine künstlerische Entscheidung.
Und genau so sieht es auch bei OP aus. Die Namen wurden nicht (ausschließlich) aus Unkenntnis über Lautentsprechungen oder Wortbedeutungen verfälscht, sondern bewusst gewählt, weil sie klanglich (Ruffy) oder inhaltlich-assoziativ (Miss Bloody Sunday) oder in einer Kombination davon mit einem Wortspiel (Lügen-Lysop) etwas erzählten und Emotionen erweckten.
Jede Adaption sollte das leisten.
Man kann sich im Einzelnen über die Gelungenheit und Adäquatheit von Änderungen streiten, aber sie sind nicht pauschal falsch. Wer das nicht versteht, versteht Adaptionen nicht.
Die jetzt in Auftrag gegebene Neufassung wirkt daher, überspitzt, ein bisschen wie eine "Deutsche Fassung für Menschen, die keine deutschen Fassungen" mögen.
Vielleicht schielt man auf neuere, dem Original nähere Fans. Vielleicht auf bessere internationale Vermarktbarkeit. Es hat ja auch einen Grund, dass die Juniortüte bereits seit langem Happy Meal heißt oder im Kino laufende Marvel-Franchiseprodukte überwiegend englische Namen behalten, auch dann wenn es bereits etablierte deutsche Entsprechungen gab.
Eigenartig ist auch, dass sich im Laufe der Bekanntgaben die Begründung verschoben hat: Hieß es am Anfang noch, Toei wollte als Lizenzgebener unbedingt die Synchronfassung und/oder rückt die alte nicht mehr raus, heißt es jetzt, vielleicht könnte es auch an Lizenzstreitigkeiten bezüglich der vorhandenen Fassung liegen.
Dass erscheint dem Marktkundigen natürlich deutlich wahrscheinlicher. Denn Urheber der alten Synchronfassung wird anfangs natürlich damals sicher noch nicht Toei selbst, sondern ein hiesiger Player gewesen sein.
Also ist es doch eher so: Toei/Netflix haben kein Interesse, bei dem erfolgreichsten Animefranchise Geld für Lizenzgebühren zu bezahlen und gibt lieber eine eigene in Auftrag, mit der man sich eine breitere Vermarktung verspricht. Als vermeintliches Goodie spricht man von Verbesserung und Vereinheitlichung und lässt das geschickterweise von einem bekannten, in dem Metier steckenden Influencer begleiten, um die Social-Media-affinen Altfans mitzureißen.
Natürlich wird es auch tatsächliche objektive Verbesserungen geben, aber dass die im Vordergrund stünden, ist jetzt eher ein Marketing-Narrativ.
Man sollte sich mal überlegen, wie arschviel Kohle Toei mit dem Franchise verdienen muss, wenn sie sich so etwas offenbar in mehreren Ländern leisten können, oder wie andererseits billig die Fassungen produziert sein müssen, damit sich das rentiert. (Wobei sich die Hauptsprecher vermutlich inzwischen ein bisschen was ausbedungen haben dürften, allein schon als "Schmerzensgeld", wie es unser lieber Ekki mal in Bezug auf den Smoker formuliert hat.)
Aufgrund der Lizenzsituation heißt das bislang, dass die bisherige Synchronfassung davon unberührt bleibt. Es wird natürlich interessant sein, ob ProSiebenMaxx noch einmal Wiederholungen mit der alten Fassung lizensieren darf oder man ihnen nun die neue aufzwingt. Da würden sie sich aus ähnlicher finanzieller Sturheit vermutlich weigern.
Es würde mich auch nicht arg wundern, wenn die Neufassung irgendwann abgebrochen wird. Man wird zwar schon einiges vorproduziert haben, wenn das bereits letztes Jahr losging. Aber wenn die auf Netflix jetzt nur mit 16 Folgen starten, wird das selbst bei, sagen wir, halbmonatlichem Rhythmus mit dieser Schlagzahl eine Weile dauern, um vorwärts zu kommen.
Netflix ist in der Vermarktung sehr Hype- und Event-orientiert, weil es immer darum geht, Neukunden zu gewinnen und inzwischen auch, vom monatlichen Kündigen abzuhalten. Und jeder Hype, auch und gerade bei Netflix, hat irgendwann ein Ende. Irgendwann sagen die vielleicht "Rechnet sich für uns nicht mehr, interessiert uns nicht mehr", und dann war's das.
Zitat von VanToby im Beitrag #3136 Eigenartig ist auch, dass sich im Laufe der Bekanntgaben die Begründung verschoben hat: Hieß es am Anfang noch, Toei wollte als Lizenzgebener unbedingt die Synchronfassung und/oder rückt die alte nicht mehr raus, heißt es jetzt, vielleicht könnte es auch an Lizenzstreitigkeiten bezüglich der vorhandenen Fassung liegen.
Dass erscheint dem Marktkundigen natürlich deutlich wahrscheinlicher. Denn Urheber der alten Synchronfassung wird anfangs natürlich damals sicher noch nicht Toei selbst, sondern ein hiesiger Player gewesen sein.
Widerspricht dem nicht aber etwas, dass bei ADN die erste Fassung laufen wird? Es würde mich wundern, wenn man den einen erlaubt, die Fassung zu benutzen, und den anderen nicht. ADN dürfte auch weitaus das kleinere Budget mitbringen, wenn man es mit Netflix vergleicht. Und bisher gab es weder für die DVD noch für die TV-Ausstrahlungen bei VIVA oder Maxx Probleme mit der Synchro. Der Auftraggeber der damaligen Fassung war RTL 2 bzw. Tele München.
Spekulation: Ich habe eher das Gefühl, dass die deutsche Fassung hier wieder Opfer der Streamer wurde, dass also für mehrere Märkte neue Fassungen entstehen, ob es Sinn macht oder nicht. Das war bei der Evangelion Neusynchro für Amazon damals ein ähnlicher Fall. In ein paar Märkten hat sie durchaus Sinn gemacht, bei uns war es bis auf wenige Besetzungen quasi eine 1:1-Kopie.
Zitat von N8falke im Beitrag #3129Freut euch schon mal auf die neue Dragon Ball Synchro. Dagegen sind die Entscheidungen hier bei One Piece wieder schnell vergessen.
War man da wenigstens so minimalintelligent und hat Frank Schaff geholt?
Netflix sagt, wenn wir schon eine Synchronfassung (mit-)bezahlen, dann wollen wir die exklusiv haben oder sehr selektiv selbst entscheiden, wem wir sie lizensieren. So war das bisherige Vorgehen.
Toei weiß, dass aus Netflix viel Geld rauszuholen ist und aus ADN nicht (so viel), und lässt sie das Bild ohne die Neufassung lizensieren, sofern Netflix das überhaupt mitspielen würde. Lieber ein bisschen Geld als gar kein Geld.
Mit Tele München wird es vermutlich zähe oder zumindest mal spezielle Verhandlungen gegeben haben und man lässt nur eine eingeschränkte Verwendung zu gewissen Bedingungen zu. Vielleicht Geoblocking oder so etwas.
Das muss man auch immer im Kopf behalten: Weltweite Player wollen am liebsten eine weltweit und zeitlich uneingeschränkte Verwendbarkeit. Dafür verlangen deutsche/semi-internaionale Player zurecht astronomische Gebühren oder haben prinzipiell kein Interesse daran.
Wie es sich bei ADN am Ende tatsächlich verwirklichen wird, wird sich zeigen.
Zitat von jjbgood im Beitrag #3125 Man stelle sich vor Knecht Ruprecht würde in den Simspons auf einmal "Santas kleiner Helfer" genannt werden, nach 35 Jahren Synchronisation...
Knecht Ruprecht ist das deutsche Äquivalent zu "Santa's Little Helper", also eine korrekte Lokalisation. "Ruffy" hingegen war schon immer falsch.
Das stimmt nun wirklich nicht. Mit "Santa's little helpers" sind, wie die Bezeichnung sagt, all die kleinen Helferlein des Weihnachtsmanns gemeint. Das können die Weihnachtselfen/-wichtel sein, die Rentiere, in einem weiteren Sinne auch die Eltern, die vll. doch mal beim Kauf oder Verstecken eines Geschenks beobachtet werden.
Durchaus. Deswegen habe ich Äquivalent geschrieben und nicht Übersetzung. Man kann sicher darüber diskutieren, welche Helfer des Weihnachtsmannes, bzw. Nikolaus' gemeint sind. Und klar, geht auch die Anspielung mit dem geretteten Weihnachten flöten. Alles in allen finde ich, dass Knecht Ruprecht es ganz gut trifft, zumal es auch um einen (Renn)Hund geht. Natürlich können wir weiter darüber sprechen, ob die Umsetzung in dem Fall gut gelungen ist. Aber es verhält sich bei "Ruffy VS Luffy" doch anders.
Ich halte dagegen, dass es bei One Piece damals eine rein künstlerische Entscheidung (also Absicht) war. Ich glaube weiterhin an einen Fehler. Da du so einen schönen Monsterpost verfasst hast, möchte ich das auch, um mich zu erklären und weil ich ein wenig gekränkt bin, weil du mir unterstellst, ich würde nicht verstehen, was eine Adaption ist. ;)
Wir dürfen nicht vergessen, dass nicht PPA und Co. das entschieden haben, ja nicht mal die Redaktion bei RTL2. "Ruffy" war schon in der Manga-Übersetzung von Carlsen Comics. Ich weiß nicht, ob es irgendwann mal eine offizielle Stellungname eines Übersetzers oder Redakteurs gab, aber sehen wir uns mal den Namen an:
Er wird auf Japanisch ルフィ(lufi oder rufi) geschrieben. Die Japaner schreiben immer so, wie sie sprechen. Hätte Eiichirō Oda tatsächlich eine Aussprache mit "a" gewollt (also quasi Englisch), hätte er ラフィ (lafi oder rafi) geschrieben. Eine Anspielung, bzw. ein Wortspiel ist laut Herrn Oda hier nicht vorhanden. Er fand einfach, dass der Name cool klang. Erst später soll er erfahren haben, dass es mit dem englischen "luff" bzw. "luffing" sogar ein Wort gibt, mit dem eine sinnige Anspielung zustande kommen würde. Es ist also anders als bei "Santa's Little Helper" und "Knecht Ruprecht". Da gibt es im O-Ton eine Bedeutung, die man einfangen sollte.
Ich nehme an, der Übersetzer tappte ein wenig im Dunkeln. L und R ist im Japanischen dasselbe. Es spielt für einen Japaner keine Rolle. Was also tun? Man hat einen seltsamen Namen, weiß nicht worauf er basiert. Rufi? Lufi? Luffy? Ruffy? Das wäre alles möglich gewesen (ohne Anhaltspunkt) und man hat sich für "Ruffy" entschieden. Sieht ja auch gut aus. Ob sich der Übersetzer (und/oder die Redaktion bei Carlsen) gedacht hat, dass man den Namen dann englisch ausspricht? Also "Raffi" (ich muss an Raphael von den Ninja Turtles denken)? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich glaube aber, dass man hier nicht gewusst hat, was Sache ist und man eventuell auch nicht beabsichtigt hatte, dass "Ruffy" englisch ausgesprochen wird. Wenn doch, ja okay, dann kann man das schon als Absicht und künstlerische Entscheidung abstempeln. Aber es ist meiner Meinung nach dennoch ein Fehler. Im Japanischen kommt eben KEIN "a" im Namen vor. Herr Oda hat "rufi" oder "lufi" geschrieben. Das ist eigentlich unmissverständlich.
Auch hier wieder, wir können darüber diskutieren. Ähm, machen wir ja auch gerade. Aber denkt mal drüber nach, liebe Synchronfreunde: Würdet ihr "Ruffy" (oder ähnliche Fälle) so vehement verteidigen, wenn ihr die Figur mit diesem Namen nicht seit weit über 25 Jahren kennen würde? Nein, sicher nicht. Hätten wir von Anfang an "Luffy" gehabt und "Ruffy" wäre vielleicht sein Name in der englischen Version gewesen, würden dieselben Nasen, die jetzt meckern, wahrscheinlich über "die dummen Amis" den Kopf schütteln, bis sie einen Termin beim Orthopäden machen müssten. Übrigens hat fast jede andere Lokalisation auch Luffy. Ich glaube nur die Italiener haben sich noch weiter entfernt und ihn "Rubber" genannt, was übrigens wirklich eine künstlerische Entscheidung war und sogar irgendwie Sinn ergibt, wenn man die Figur kennt. Es ist aber auch nicht das, was Herr Oda beabsichtigt hatte.
Zur Aussprache/Synchro: Das Problem mit der Aussprache war keines für die Leute bei Carlsen. Das stellte sich erst bei der Synchronisation. Und sicherlich mögen Fans, die den Manga gelesen haben, schon vorher "Ruffy" englisch ausgesprochen haben. Ergibt ja auch Sinn, wenn man nicht weiß, was auf Japanisch da steht. Da hat niemand Schuld. Und ebenso würde ich den Leuten bei PPA oder der Redaktion von RTL2 keinen Strick draus ziehen. "Ruffy" als "Ruffi" (also deutsch) aussprechen? Klingt ja völlig behämmert.
Man muss aber dazu sagen, dass es in dieser Zeit äußerst schwierig war, solche Namen richtig zu adaptieren/umzusetzen/zu lokalisieren. Ja, es gab das Internet, aber wie ihr wisst, nicht wie heute. Die möglichkeiten zur Recherche waren limitiert. Bei One Piece (und auch Dragon Ball) haben die meisten Namen ja eine Bedeutung und es ist nicht immer klar, welche. Die Schwierigkeit ist halt die japanische Umschrift. Bei Luffy kommt dazu, dass der Name laut Eiichirō Oda eben keine Bedeutung hat. Man muss mit dem zurechtkommen, was dort steht: ルフィ(lufi oder rufi).
Hey, es ist alles irgendwie "Kunst", aber das heißt ja nicht, dass man dabei keine Fehler machen darf und auch nicht, dass man diese später korrigieren kann.
Und noch eine kleine Anmerkung: Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht angebracht, die Namen und Begriffe jetzt für die Neusynchro der alten Serie zu ändern. Davon abgesehen, dass diese sowieso unnötig ist. Wobei ich mich für die Beteiligten freue. Damit sind viele Mieten im Sack. Aber ich hätte es ebenfalls begrüßt, wenn man die Fehler beim Remake (also "The One Piece" oder wie auch immer es heißen wird) korrigiert, oder besser gesagt, wenn man alles auf Anfang stellt und sich alles nochmal ansieht und "vernünftig" mit dem heutigen Wissen umsetzt.
Ich kann den Unmut der Fans verstehen, bin aber auch - trotz über 20 Jahren Internet-Erfahrung - dennoch irgendwie schockiert, wie engstirnig viele Fans sind und einfach viel Meinung ohne viel Ahnung zu haben. Andererseits, wenn man sich die Welt heute ansieht, ist das ja nicht nur bei diesem trivialen Thema so. Ich bin wohl einfach zu naiv.
Die neue Namensgebung ist eine Sache und für mich absolut kritisierenswert. Eine andere ist, dass etablierte Sprecher auf eine Figur keine Doppelbesetzungen mehr bekommen sollen, wie nun Shanks/Chopper.
Da ohnehin auch einige Sprecher ausgetauscht werden (müssen), ist die Frage, ob man sich mit dieser halbzufriedenstellenden Lösung für die Neusynchro so viel Freude seitens des deutschen Synchronteams macht.
Für die alten Fans, die mit Ruffy und Lysop aufgewachsen sind, sind neben den Namen ja auch die ganzen Stimmen der Charaktere fest verwachsen. Da man nun die originalen Namen aber verwendet, gibt es zurecht einen Aufschrei bei den alteingesessenen Fans.
Mit der Neuausrichtung will man nun Fehler glatt bügeln und ja wohl dadurch auch neue Zuschauer für die Serie begeistern, die aber ohnehin nicht viel mit den deutschen Namen oder Sprechern zu tun hatten. Hier wäre es meiner Meinung nach wohl ausnahmsweise daher sinnvoller gewesen sich für einen komplett eigenständigen neuen Cast zu entscheiden, wenn man schon alles wieder von neuem macht und die Zuschauer, die die Serie nun zum ersten Mal schauen, hätten damit ja auch kein Problem.
Das einzige Problem dabei könnte jedoch sein, dass dieselbe Zielgruppe möglicherweise schon die Realserie gesehen haben könnte, und dadurch die Stimmen bereits kennt und Netflix Realserie und ihre HD Anime Fassung stärker miteinander verknüpfen wollen. Aber keine Ahnung, wie viel Einfluss Netflix selbst hier genommen hat.
Huh? Das Reel von Instagram ist weg nur noch mit dem Link ansehbar und nicht mehr auf den Profilen und alle Kommentare sind auch weg/deaktiviert worden
Zitat von Brian Drummond im Beitrag #3140und weil ich ein wenig gekränkt bin, weil du mir unterstellst, ich würde nicht verstehen, was eine Adaption ist. ;)
Ich habe auch gemerkt, dass man das so auffassen kann. So war das natürlich nicht gemeint.
Aber (und ich weiß, dass dass nach einem Aber alles Vorhergesagte wertlos ist) klingt die Art, wie du argumentierst, schon ein bisschen nach Hardcore-O-Ton-Fan.
Japanische Schriftzeichen, Herr Sowieso hat gesagt ....
Who cares?
Wir reden hier nicht von einer Doktor-Arbeit. Natürlich sollte man auf mögliche O-Intentionen nicht komplett scheißen, aber das Japanische in seiner Lautung war v.a. damals noch so weit entfernt, dass es eigentlich schon egal ist, ob nun ein R oder ein L gemeint ist. Ähnlich z.B. die Längen und Lautungen der verschiedenen Osim Japanischen oder überhaupt die Schwa-artigen Vokale. Ja, heute sind wir, gerade auch Fans in der Gesamtheit schlauer. Aber für den allgemeinen Zuschauer ist das immer noch so fremdartig, dass man sich eine behutsame Laut-Variierung herausnehmen kann.
Speziell bei dem Namen denke ich auch, dass da eine Kette von Unkenntnissen mitwirkte, da gebe ich dir recht - jedoch nicht allein ausschlaggebend war. Dass aus dem Lufy über Ruf(f)y (mit unklarer Aussprache) schließlich "Raffi" wurde, halte ich für keinen Zufall. Keine Reihe unglücklicher Ereignisse. Ich behaupte, dass man das vor allem deswegen so aufgenommen hat, weil es cool klang. Lufi klingt für mich eine Mischung aus Loser, Goofy und Lauch. (Es ist insofern auch praktisch, dass er dadurch lautlich und schriftbildlich klarer vom aus anderen Gründen so umbenannten Lysop unterscheidbar ist.)
Zitat von Brian Drummond im Beitrag #3140Deswegen habe ich Äquivalent geschrieben
Der absoluten Exaktheit halber hast du DAS Äquivalent geschrieben, so als wäre "Knecht Ruprecht" die einzig passende Entsprechung. Es ist aber allenfalls ein mögliches Äquivalent. Auf ähnliche (ja, nicht ganz identische) Weise war aus westlich-deutscher Sicht R "ein" Äquivalent zu L.
Es war eine statthafte Adaption, zumal du selbst sagst, dass das im Prinzip Fantasie-Namen sind. Da von richtig und falsch zu reden ist - gerade wenn es kulturell-sprachlich so weit entfernt ist - müßig.
Vielleicht ist es fachlich ungenau und falsch, aber kein (bedeutender) Fehler.
Um ein anderes Beispiel aus den Simpsons heranzuziehen: Ich mochte den intellektuell-böse angelegten Sideshow Bob, wie er der ursprünglichen Intention der Macher entsprach, lieber als den Slapstick-tollpatschigen Tingeltangel-Bob. Auch Ivar Combrincks damalige Erläuterung lässt vermuten, dass er die ursprüngliche Tiefe nicht verstand oder nicht kennen konnte. Trotzdem passt der Name zu dem, was die Figur wurde. Sie wurde eine richtige Marke damit, und ich finde es absolut richtig, dass der Name aus Respekt vor der Tradition und den Fans auch in den neueren Folgen beibehalten wird. Ob der O-Name dabei nun an der Wort "psycho" erinnen soll oder nicht, ist dabei der mit Abstand unwichtigste Aspekt.
Oder um näher am Japanischen zu bleiben. Bis vor kurzem war ich sehr ablehnend dem gegenüber, Suffixe ins Deutsche zu übernehmen, und an sich ist das auch jetzt noch meine Haltung. Egal ob Fernsehen oder Romane. Literarisch Begabte Übersetzer finden dafür elegantere Lösungen. Nicht nur dass asiatische Literatur gerade eine kleine Blüte hat und Japan den Lesenden immer näher rückt. Auch werden immer häufiger die japanische Sprache (auch die verschiedenen Schriftsysteme) thematisiert. Man kommt also immer schwer drumherum, sie zu übernehmen. Langsam ist es vielleicht soger irritierender, wenn sie fehlen. Trotzdem denke ich, dass das z.B. auch eine kulturelle Anbiederung seitens der Verlage ist, die das vermutlich so vorschreiben, und es früher (wie heute) nicht unbedingt falsch ist, sie zu tilgen oder sie je nach Situation durch etwas zu ersetzen, was vielleicht nicht 100%-ig das O abbildet.
PS, um ein noch drastischeres Beispiel zu geben: Wie wir aus der Forschung inzwischen wissen, wurde "Caesar", der Beiname des bekanntesten Gaius Iulius der Römer, zu seinen Lebzeiten als "Kaisar" ausgesprochen - daher auch das deutsche Wort "Kaiser", wie überhaupt die Aussprache etwas anders war, als man es lange im Schul-Latein lernte. Wenn man mich heute um Sprachberatung bittet, wäge ich ab, ob das eher akademisch korrekt oder allgemeines Bildungs(halb)wissen sein soll und entscheide mich dann für Aussprachevorgaben. Tendentiell häufiger sogar für die fachlich richtigere, manchmal leicht anachronistische, unrealistisch-artifiziellere Variante. Aber ich würde nie auf den absurden Gedanken kommen zu behaupten, man synchronisiere seinen Namen seit hundert Jahren falsch und deshalb sei es höchste Zeit, Asterix & Obelix gegen Kaisar antreten zu lassen.
Das Instagram Reel von Sven Plate und Daniel Schlauch ist wirklich offline. Nur wer es sich in der App oder so angeschaut hat kann es jetzt noch sehen (warscheinlich noch gecached) aber am PC in einen neuen Incognito Tab führt der Link ins leere.
Hmmm,... Das war ja eine kurze Zeit zum Aufatmen und um sich zu freuen. Also alles wieder auf Anfang und mögen die Spekulationen und Sorgen wieder von vorne beginnen.
Update 1: Die beiden Youtube Videos, das Instagram Statement sowie der Twitter Post von Ninotaku sind allesamt entfernt oder auf privat gestellt worden. Was geht da gerade im Hintergrund ab,... da würde man doch gerne mal Mäuschen spielen.
Versucht man da die Sache jetzt mit Zensur zu erschlagen,... oder was passiert hier gerade? Echt interessant. Zum Glück sind wir hier Zensurfrei^^
Update 2: Und auch der Youtuber "@Luufey" hat sein Reaction Video zu den Namensänderungen entfernt wenn ich das richtig sehe.
Update 3: Noch (stand 27.10.25 - 20:22 Uhr) ist das Video mit Daniel und Sven über Facebook abrufbar nachdem es von Instagram entfernt wurde. Hier der Link: https://www.facebook.com/reel/1528648021918546
Wahrscheinlich sind da Details ausgeplaudert worden, die Toei nicht an die Öffentlichkeit bringen wollte. Vor allem weil Toei als Auftraggeber, der gegen den Willen der Fans und des Produktionsteams die originalen Namen durchdrücken wollte, in den Statements in ein schlechtes Licht gerückt wird, wollte man das wohl nicht so stehen lassen, wäre meine Vermutung...
Allerdings: Was einmal im Internet stand, wird nicht mehr vergessen. Selbst wenn es gelöscht wird.