Zitat von Stefan der DEFA-Fan"Late" im Sinne von "verstorben" - "tote" wäre also halbwegs rhythmisch gewesen. Solche "false friends" gibt's bei Jürgen Neu leider öfters (siehe "Hafenseite" statt "Steuerbord"). Gruß Stefan
Ich kann bis heute nicht verstehen, warum der Mann mal als "bester Dialogbuchautor Deutschlands" bezeichnet wurde.
In diesem Fall war es vielleicht kein gutes Beispiel für eine "gelungene Synchro", da mir die Dialoge nicht durchgehend als herausragend aufgefallen sind. Aber speziell diesen Fehler fand ich dann doch zu auffällig.
Zitat von berti Tja, leider hat man das im Weißen Haus nicht beachtet. Denn als Marilyn Monroe dort (kurz vor ihrem Tode) auftrat, um Kennedy ein Ständchen zu bringen, wurde sie (da sie sich etwas verspätet hatte) laut einer Anekdote als "The late Mrs. Monroe" angekündigt.
Was aber sogar die Muttersprachler soweit aus dem Konzept gebracht hat, dass gerade dieser Satz Nährboden für Verschwörungstheorien rund um Mrs. Monroes Tod wurde.
In den "Zurück in die Zukunft"-Teilen sind mir einige englische Begriffe aufgefallen, die nicht unbedingt hätten sein müssen: So redet die Antiquitätenhändlerin im zweiten Teil davon, was der Sport-Almanach denn für ein tolles "Feature" hätte (den Schutzumschlag). Und im dritten Teil spricht Doc davon, den Zug zu "hijacken", korrigiert sich direkt darauf, zu borgen. So doofe Fehler wie 120 km/h (Teil 1) --> 88 Meilen/Stunde (Teil 2/3) oder "Eins Punkt Einundzwanzig Gigawatt" (Teil 1 --> "Eins Punkt Zwei-Eins Gigawatt" (Teil 3) kommen wahrscheinlich durch den Regiewechsel bzw. schlechte Recherche. Fällt bei den Filmen leider extrem auf, weil sie ja quasi einen langen Film darstellen.
Dass dem renommierten Autor Alexander Löwe bei "Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn" ein grober Grammatikfehler ("Egal, ob mit oder ohne Ihre Hilfe") unterlaufen ist, wurde im Thread über den Film bereits ausgiebig diskutiert. Unerwähnt blieb dabei ein anderer Fehler, der eigentlich jedem Kenner der Comics aufgefallen sein müsste: Bekanntlich lauten Kapitän Haddocks Lieblingsflüche "Hunderttausend Höllenhunde!" und "Hagel und Granaten!". In der Originalfassung des Films kommen diese Flüche (bzw. natürlich ihre englischen Pendants) mehrfach vor. Auf Deutsch flucht Haddock dagegen meist (in leichter Textvariation): "Meerechsenschleim* und Makrelenschiet!", ein Ausruf, der in den Comics NIE vorkommt. Da Löwe sich ansonsten durchaus an den Comicübersetzungen orientiert zu haben scheint (er benutzte die dort verwendete Übersetzung des Gedichts auf den Pergamenten). Selbst einem oberflächlichen Kenner der Comics müsste eigentlich Haddocks Standardspruch bekannt sein. Zumal dieser selbst in der Brunnemann-Synchro des "Sonnentempels" verwendet wurde, obwohl diese ansonsten teilweise von der Comicübersetzung abweicht (Nestor heißt Hector, Haddock duzt Tim). Wie einem renommierten Autor ein darmaßen gravierender Schnitzer bloß passieren konnte?
*Was verwirrenderweise noch wie "Meereschenschleim" ausgesprochen wird!
Ich bin gerade dabei, mir die DVD von "Stirb an einem anderen Tag" anzusehen. Im Prolog ist mir auch eine Übersetzungsmerkwürdigkeit aufgefallen.
james Bond sagt (im Original): "My african military friends owe you many thanks, colonel Moon."
In der DF wurde daraus: "Meine Freude beim afrikanischen Militär sind ihnen dankbar, Colonel Moon."
Hat Afrika 2002, als der Film in die Kinos kam, vielleicht schon über eine gemeinsame Armee verfügt? Sinnvoller wäre mMn. etwa gewesen: "Meine afrikanischen Freunde beim Militär", oder "meine afrikanischen Militär-Freunde". In den DVD-UT ist der Militärberzug überhaupt verschwunden: "Meine Freunde in Afrika danken ihnen, Colonel Moon." Dieser Bezug hätte zu dieser Szene gepasst, weil sie in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea spielt, wo Bond den beiden nordkoreanischen Offizieren gegenübersteht.
In der Erstsynchro von "Schwarze Geschichten" fällt an einer Stelle der merkwürdig gebaute Satz: "Ich habe kein Recht, so etwas zu sagen, zumal ich ebenfalls Sie ansehe!"
Der Satz fällt in der dritten Episode ("Der Fall Valdemar"). Dort sagt ihn der Arzt Dr. James zu Valdemars Frau, als es darum geht, dass Carmichael sie merkwürdig angesehen habe. Inhaltlich entspricht er dem Original, nur der Satzbau wirkt sehr merkwürdig.
In Con Air (1997) gibt es eine Szene, in der Duncan Maloy (Colm Meaney) mit seinem silbernen Wagen vorfährt. Der Leiter des US Marshal Büros begrüsst ihn folgendermassen: "Duncan, good to see you! She [damit meint er das Auto] sure is beautiful!"
Woraufhin Maloy entgegnet: "Beautiful? Sunsets are beautiful, newborn babies are beautiful. This ... this is fucking spectacular!"
In der Synchro ist der Dialog: "Duncan, schön, Sie zu sehen! Das ist ein wunderschönes Baby!"
"Wunderschön? Sonnenuntergänge sind wunderschön, Babys sind wunderschön. Aber das ist einfach sensationell!"
Der Spruch funktioniert an sich, nur finde ich es etwas unglücklich, dass es hier eine Wortwiederholung gibt ("Baby"). Man hätte sicher auch einen anderen Begriff für die Umschreibung des Autos finden können.
Ansonsten ist die Synchro von Con Air aber top, an einigen Stellen finde ich sie sogar noch besser als das Original.
Der deutsche Dialog von "Sherlock" ist im Allgemeinen sehr gut gelungen, sogar heute übliche Fehler wie "Das macht Sinn" wurden vermieden (es heißt "Das ergibt Sinn" und so hört man es auch in der Synchro). Eine Stelle allerdings ist daneben gegangen - und das dürfte keinem passieren, der auch nur einmal Bastian Sick gelauscht hat: "Eine Haarnadel, die 9 Millionen wert ist?" - "Scheinbar." BZZZ ... FALSCH! Sie ist tatsächlich 9 Millionen wert, "scheinbar" aber heißt, dass etwas den Anschein erweckt, aber nicht so ist. "Scheinbar" ist zwar lippensynchron (zu "Seems so"), aber schlichtweg falsch. "Anscheinend" wäre korrekt, "offenbar" passt auch und wäre synchron.
Im Film "K-Pax - Alles ist möglich" spricht einer der Darsteller im Original sinngemäß den Satz: "If this man up there in New York is really Robert Porter, I don't have to know so soon". Im Deutschen wurde daraus ein sehr seltsames "Wenn der Typ, den sie da in New York haben wirklich Robert Porter ist, dann sollte ich es so bald wie möglich nicht erfahren". Schriftlich ist zwar noch einigermaßen zu verstehen, was er da meinte, aber ich und meine beiden Mit-Filmanseher waren komplett verwirrt, was da jetzt gemeint war. Ganz einfache Lösung wäre gewesen "...sollte ich es nicht so bald erfahren", zumal der Darsteller in dieser Szene noch nicht mal im Bild ist und keinerlei Synchronität mit den Lippen beachtet werden musste.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #220Der deutsche Dialog von "Sherlock" ist im Allgemeinen sehr gut gelungen, sogar heute übliche Fehler wie "Das macht Sinn" wurden vermieden (es heißt "Das ergibt Sinn" und so hört man es auch in der Synchro). Eine Stelle allerdings ist daneben gegangen - und das dürfte keinem passieren, der auch nur einmal Bastian Sick gelauscht hat: "Eine Haarnadel, die 9 Millionen wert ist?" - "Scheinbar." BZZZ ... FALSCH! Sie ist tatsächlich 9 Millionen wert, "scheinbar" aber heißt, dass etwas den Anschein erweckt, aber nicht so ist. "Scheinbar" ist zwar lippensynchron (zu "Seems so"), aber schlichtweg falsch. "Anscheinend" wäre korrekt, "offenbar" passt auch und wäre synchron.
Dieser verbreitete Fehler tauchte sogar in der "guten alten Zeit" auf, und zwar in der eigentlich gelungenen Synchro von "Rächer der Unterwelt" (Buch & Regie: Alfred Vohrer). An einer Stelle sagt Edmond O´Brien (mit der Stimme von Paul Klinger): "Scheinbar wartete er (der Schwede) auf seinen Mörder."
Zitat von Stefan der DEFA-FanDer deutsche Dialog von "Sherlock" ist im Allgemeinen sehr gut gelungen, sogar heute übliche Fehler wie "Das macht Sinn" wurden vermieden (es heißt "Das ergibt Sinn" und so hört man es auch in der Synchro).
In der Episode "Die Hunde von Baskerville" gibt es einen Dialog, wo ein scheinbarer Fehler auftaucht, der aber kein direkter Fehler ist, sondern sich aus der Situation mit britischen und amerikanischen Begriffen ergibt. Der Dialogautor hat hier also den Kürzeren gezogen. Es geht um einen Spezialisten in einem Labor, der Sherlock Holmes seine "Cell-Phone"-Nummer gibt. Später stellt sich heraus, dass er Amerikaner ist, der selbstverständlich statt "Mobile phone" "Cell phone" sagt.
Mir ist was kurioses in Lost Staffel 6 Folge 8 (Der Kundschafter) aufgefallen: Sawyer sieht sich im Fernsehen "Unsere kleine Farm" an! Der Ausschnitt ist auch in der deutschen Version komplett in Englisch gelassen! Besonders schade, da die Dialoge offenbar in Sawyer etwas auslösen und ihn sehr berühren! Hätte mir gewünscht, diesen Ausschnitt auf Deutsch zu sehen!
Zitat von Eifelfilmfreak im Beitrag #224Mir ist was kurioses in Lost Staffel 6 Folge 8 (Der Kundschafter) aufgefallen: Sawyer sieht sich im Fernsehen "Unsere kleine Farm" an! Der Ausschnitt ist auch in der deutschen Version komplett in Englisch gelassen! Besonders schade, da die Dialoge offenbar in Sawyer etwas auslösen und ihn sehr berühren! Hätte mir gewünscht, diesen Ausschnitt auf Deutsch zu sehen!
War es den Verantwortlichen in diesem Fall zu aufwendig zu recherchieren, aus welcher Folge der Dialog stammte, um ihn einfügen zu können? Andererseits hätte man dann natürlich auch eine "eigenständige" Synchro erstellen können.