Keine Ahnung, was in der OV gesagt wurde, aber in der (recht empfehlenswerten) Horrorsatire "Scary - Horrortrip in den Wahnsinn" fällt gegen Ende der Satz "Ich mach' dich tot!" .
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #220Der deutsche Dialog von "Sherlock" ist im Allgemeinen sehr gut gelungen, sogar heute übliche Fehler wie "Das macht Sinn" wurden vermieden (es heißt "Das ergibt Sinn" und so hört man es auch in der Synchro). Eine Stelle allerdings ist daneben gegangen - und das dürfte keinem passieren, der auch nur einmal Bastian Sick gelauscht hat: "Eine Haarnadel, die 9 Millionen wert ist?" - "Scheinbar." BZZZ ... FALSCH! Sie ist tatsächlich 9 Millionen wert, "scheinbar" aber heißt, dass etwas den Anschein erweckt, aber nicht so ist. "Scheinbar" ist zwar lippensynchron (zu "Seems so"), aber schlichtweg falsch. "Anscheinend" wäre korrekt, "offenbar" passt auch und wäre synchron.
Der bekannte Fehler, "scheinbar" an einer solchen Stelle zu verwenden, ist sogar Alexander Löwe einmal passiert; und zwar in "Catch Me, If You Can", als Frank Abagnale Jr. am Telefon behauptet, eine Pilotenuniform zu besitzen, die aber noch in der Reinigung sei ("Scheinbar dauert das etwas länger.").
Mal wieder eine Übersetzung der Marke Holzhammer aus "Eine schrecklich nette Familie". In der Folge "Früher oder später" soll Peggy Al dazu bringen, im Radio das Lied "The Wind Beneath My Wings" zu singen. In der dt. Fassung wurde daraus "Wind unter meinen Flügeln" . Also ich muss schon sagen, besonders im Bezug auf Film- und Liedtitel oder sonstige Anspielungen waren die Redaktionsarbeit und/oder das Dialogbuch teilweise verdammt schlampig.
Gert Günther Hoffmanns Dialoge werden ja häufig kritisiert wegen ihrer Veränderungen gegenüber dem Original (obwohl er sich nicht selten näher dran ist als so mancher seiner Kollegen wie Schick, Sommer oder Storeck, die nicht kritisiert werden). "Mord im Orient-Expreß" jedenfalls hat damit nicht zu kämpfen - eine fast durchweg gelungene Synchronisation mit vielen Kontinuitätsbesetzungen (außer Dux oder Glemnitz für Perkins - bedauerlicherweise - und Biederstaedt ist auch gewöhnungsbedürftig). Eine besonders witzige Stelle aber hat er verhauen: Poirot konfrontiert Ms. Debenham in heftigem Tonfall mit drei Vermutungen (bezüglich Kennenlernen mit dem Cornel, ihrer Liebesaffäre und "Warum müssen Engländer stets ihre Gefühle verbergen") und sie antwortet darauf verschmitzt "Ja, ja und ich weiß nicht". Warum sie in der deutschen Fassung statt dessen sagt: "Liebe - ja, Gefühle - ich weiß nicht", weiß ICH auch nicht.
Aber jenseits der Kleinkariertheit: In Roger Cormans "Die Verfluchten" kommt mir eine Übersetzung ziemlich merkwürdig vor: Nachdem Roderick Usher (Vincent Price) Philip Winthrop (Mark Damon) mehrere Fälle von Wahnsinn, Kriminalität und Dekadenz unter seinen Vorfahren aufgezählt hat, meint dieser, dann habe es in der Familie Usher eben einige "peculiarities of temperament" gegeben. Regisseur und Autor Ingo Hermes übersetzte dies mir "skurrile Typen". Wenn man "Typ" als Begriff der wissenschaftlichen Charakterisierung ("Typus") versteht, wirkt die Formulierung zu abstrakt; im umganssprachlichen Sinne ("Der Typ da!") wäre sie zu salopp. So oder so passt es nicht recht zur Gesprächssituation und klingt daher unangemessen.
In "Casino" sitzt Sam "Ace" Rothstein (Robert DeNiro) im Casino-Restaurant und bemerkt, dass er viel weniger Blaubeeren als sein Kollege in seinem Muffin hat worauf er in die Küche geht und seinem Koch sagt, er solle gefälligst die gleiche Menge Blaubeeren in jedes Muffin tun, was mich stutzig machte, weil mir diese grammatikalische Form nicht geläufig ist. Auch der Duden gibt "Der Muffin" an: http://www.duden.de/rechtschreibung/Muffin
Hab den Film schon oft gesehen, ist mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen. Grammatikalisch korrekt klingt's doch aber erst recht bescheuert: "die gleiche Menge Blaubeere in jeder Muffin."
Die deutsche Fassung von "Dracula und seine Bräute" (Regie: Konrad P. Totstein, Buch: Alice Franz) ist vom Dialog her eigentlich ganz passabel, aber eine Sache wirkt zunächst merkwürdig, dann sogar verheerend, da sie einen Dialog ungewollt ins Lächerliche zieht: die Übersetzung des Begriffs "Undeads". Bereits beim Vorgänger "Dracula" wurde dieser Ausdruck nicht (wie man es mittlerweile selbstverständlich tut) mit "Untote", sondern mit "Nicht-Tote" übersetzt. Aus heutiger Sicht etwas komisch, aber nicht weiter tragisch. In den "Bräuten" jedoch wählte man die Übersetzung "Nicht-Gestorbene". Das ist für sich gesehen schon ziemlich absonderlich. An einer Stelle fragt ein Priester jedoch van Helsing auch noch, wie man die Untoten von den Lebenden unterscheiden könne. Daraus wurde in der Synchro die völlig idiotische Frage: "Aber wie kann man die Nicht-Gestorbenen von den Lebenden unterscheiden?" Tja, wie soll das gehen? Ob das Dialogbuch von keiner Redaktion Korrektur gelesen wurde? Anders kann ich mir diesen Satz nicht erklären.
Ich hab vor kurzem auf Arte "Natural Born Killers" gesehen, dabei ist mir eine Szene an einer Tankstelle aufgefallen: Mallory sagt zum Tankwart: "Füll sie auf." Die wörtlich Übersetzung von "Fill her up" > Volltanken. Daraufhin hab ich mich natürlich gefragt, ob das wohl der einzige Lapsus war. Ist jemandem sonst noch was an der deutschen Fassung aufgefallen?
Kommt ja auch drauf an, welche Synchronfassung ausgestrahlt wurde: Die neue DC-Synchro (mit Rettinghaus für Downey, Jr.) oder die Kinosynchro (mit Meister für Downey, Jr.).
"Aliens" Ein großartiger Ulrich Gressieker, aber zwei Übersetzungen, die irgendwie komisch sind. Als Ripley sich den Gabelstaplerroboter ausleihen will, ist die Antwort "Seien Sie mein Gast", obwohl "Be my guest" in diesem Zusammenhang eigentlich eher "Bedienen Sie sich" bedeutet. Klarer Fall von 1:1-Übersetzung. Die zweite Stelle, die ich ein wenig unschön finde, ist, als Ripley die Alien-Königin als "Mistvieh" bezeichnet. Klar, als Übersetzung von "Bitch" durchaus im Rahmen, aber "Miststück" wäre schöner gewesen, weil es sie dadurch auf eine gleiche (menschliche) Ebene hebt, quasi über das reine Tier hinaus. Naja, wenigstens ist es nicht "Pissnelke" geworden wie bei "Big Lebowski".
"True Blood" Ich finde die Synchro eigentlich ganz okay, aber in Staffel 3 kommt dann das, worauf ich schon lange gewartet habe: Eine fiese, faule 1:1-Übersetzung. Der Vampirkönig schlägt vor, als es um das geht, was sie vernaschen (im Sinne von aussaugen) wollen, etwas "ethnisches" zu nehmen. Sowas geht mir auf den Sack, ganz ehrlich. Vielleicht irre ich mich, aber wenn hier jemand jemanden kennt, der so spricht, belehrt mich bitte eines Besseren. Von meinem Sprachgerfühl her würde das nämlich niemand sagen, da würde man sich eher etwas "exotisches" bestellen, aber "ethnic" in diesem Zusammenhang 1:1 zu übersetzen halte ich schlicht für falsch und faul. Und wenn ich irgendwann mal in einer Synchro höre, daß bei "this is consistent with the other information" jemand "das ist konsistent mit den anderen Informationen" sagt, dann rege ich mich richtig auf!
Zitat von iron im Beitrag #215 Ich bin gerade dabei, mir die DVD von "Stirb an einem anderen Tag" anzusehen. Im Prolog ist mir auch eine Übersetzungsmerkwürdigkeit aufgefallen.
james Bond sagt (im Original): "My african military friends owe you many thanks, colonel Moon."
In der DF wurde daraus: "Meine Freude beim afrikanischen Militär sind ihnen dankbar, Colonel Moon."
Hat Afrika 2002, als der Film in die Kinos kam, vielleicht schon über eine gemeinsame Armee verfügt? Sinnvoller wäre mMn. etwa gewesen: "Meine afrikanischen Freunde beim Militär", oder "meine afrikanischen Militär-Freunde". In den DVD-UT ist der Militärberzug überhaupt verschwunden: "Meine Freunde in Afrika danken ihnen, Colonel Moon." Dieser Bezug hätte zu dieser Szene gepasst, weil sie in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea spielt, wo Bond den beiden nordkoreanischen Offizieren gegenübersteht.
Es gibt in dem Film die schöne Stelle, an der Graves fragt: "What happend to you?" - "Bond." Im Trailer wurde das, wenn ich mich richtig erinnere, auch tatsächlich mit "Was ist dir denn passiert?" - "Bond." übersetzt, während im Film dann ein eher ödes "Wer hat dir das angetan?" wurde.