Zitat von Joshua Tree im Beitrag #568Vielleicht sind wir dafür einfach "zu jung". Wenn ich mal in den alten SPIEGELN suche, finde ich beispielsweise in der Ausgabe vom 24. Novemer 1953 ein Bild von John Huston mit der Unterschrift "Mit Akademiepreis ("Oscar")" Könnte als in den 1950ern durchaus eine gebräuchliche deutsche Form gewesen sein...
Interessant, das könnte eine Möglichkeit sein wirkt aus heutiger Sicht natürlich etwas antiquiert.
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #566GGH sagt Orvill als dieser ihm an der Tankstelle seine Songs andrehen will, schicken Sie es an meinen Agenten Gerry Duwner in Hollywood! Einerseits ein netter Insider -Gag andererseits seltsam das so etwas es in eine seriöse deutsche Fassung schafft.
Nicht umsonst wurde dieses Beispiel schon mehr als einmal im "Insider"-Thread erwähnt. Dort finden sich auch andere Beispiele aus "seriösen" Synchros.
Übrigens: Herzlich Willkommen im Forum!
Vielen Dank! Dann werde ich später mal im Insider-Thread vorbeischauen Solche Gags mag ich sehr gerne.
Ein weiteres Beispiel findet sich in dem Film der Unbeugsame von 1967: dort wurde Martin Strothers legendärer Satz What we've got here is a failure to communicate. ( was wir hier haben ist ein Kommunikationsproblem) folgendermaßen übersetzt: Ich weiß ganz genau was ihm fehlt, dieser Mensch ist ohne jegliches Vertrauen. Und das wundert mich schon außerordentlich denn sonst sind die Dialoge eigentlich sehr gut übersetzt, man nimmt sich zwar hier und da minimale Freiheiten doch der Sinn des Orginals bleibt bis auf den obigen Satz stets erhalten.
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #573Ein weiteres Beispiel findet sich in dem Film der Unbeugsame von 1967: dort wurde Martin Strothers legendärer Satz What we've got here is a failure to communicate. ( was wir hier haben ist ein Kommunikationsproblem) folgendermaßen übersetzt: Ich weiß ganz genau was ihm fehlt, dieser Mensch ist ohne jegliches Vertrauen. Und das wundert mich schon außerordentlich denn sonst sind die Dialoge eigentlich sehr gut übersetzt, man nimmt sich zwar hier und da minimale Freiheiten doch der Sinn des Orginals bleibt bis auf den obigen Satz stets erhalten.
Im Gegensatz zu heute war damals der Ausdruck "Kommunikation" noch nicht verbreitet und geläufig - das dürfte der Grund für den aus heutiger Sicht naiven Übersetzungsfehler sein.
Das Wort "Kommunikation" war nicht geläufig? Wie bitte? Was hat man denn stattdessen gesagt? Das ist doch ein ganz normales Wort, das nichts mit moderner Sprache zu tun hat.
Vielleicht sprach man stattdessen eher von "mitteilen"? "Kommunizieren" und "Kommunikation" ist mir in Dialogen aus älteren Filmen und Büchern jedenfalls auch noch nicht untergekommen. Vielleicht wäre hier "Verständnisproblem" passend gewesen? Es hätte zumindest den Sinn des Gemeinten getroffen.
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #575Das Wort "Kommunikation" war nicht geläufig? Wie bitte? Was hat man denn stattdessen gesagt? Das ist doch ein ganz normales Wort, das nichts mit moderner Sprache zu tun hat.
Äh ... wir reden vom Jahr 1967. Das Wort Kommunikation war sehr wohl schon bekannt, wurde aber beim weitem nicht so häufig verwendet wie heute. Man kommunizierte nicht miteinander, man sprach oder unterhielt sich. Die Kommunikation per Telefon war noch eine Verständigung. Zum Modebegriff wurde die "Kommunikation" nach meiner Einschätzung erst in den 80ern.
Ich bins mal wieder (: Dieser Thread hat es mir echt angetan! Ich weiß nicht ob folgendes hier reinpasst denn diesmal hab ich eher eine allgemeine Frage: Warum Tun sich Synchros von älteren Filmen oft mit der Übersetzung von Beleidigungen und Kraftausdrücke schwer? So wird Son of a Bitch also Hurensohn oft zum Hundesohn oder Mistkerl, auch wird Shirley MacLaines Ass in ein Fressen für die Geier in der deutschen Fassung zum harmlosen Hintern. Es gibt noch viele Beispiele aber ich glaube ihr wisst worauf ich hinaus will.
Das mit dem "Hintern" ist besonders verunglückt. Ich habe mich gefragt, warum Eastwood so entsetzt guckt, nur weil eine Nonne das Wort "Hintern" in den Mund nimmt. Ich meine... Das sagt man doch eigentlich gerade dann, wenn man ein unflätigeres Wort vermeiden will. Vielleicht ein Kommunikationsproblem.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #577Äh ... wir reden vom Jahr 1967. Das Wort Kommunikation war sehr wohl schon bekannt, wurde aber beim weitem nicht so häufig verwendet wie heute.
Aber dann wäre es doch Aufgabe des Autors gewesen gründlich zu recherchieren was das Wort bedeutend anstatt sich einfach schlampig ein paar Zeilen aus den Fingern zu saugen?
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #578So wird Son of a Bitch also Hurensohn oft zum Hundesohn oder Mistkerl
Da "bitch" (auch) "Hündin" bedeutet, wäre "Hundesohn" eher eine wörtliche Übersetzung, "Mistkerl" (oder alternativ "Scheiß-" oder "Dreckskerl") würde im Deutschen etwa der Schwere entsprechen, die die Beleidigung im englischen Kontext hat. Die von dir genannte andere Möglichkeit wäre dagegen eine deutlich härtere Beleidigung.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #577Äh ... wir reden vom Jahr 1967. Das Wort Kommunikation war sehr wohl schon bekannt, wurde aber beim weitem nicht so häufig verwendet wie heute.
Aber dann wäre es doch Aufgabe des Autors gewesen gründlich zu recherchieren was das Wort bedeutend anstatt sich einfach schlampig ein paar Zeilen aus den Fingern zu saugen?
Keiner kann sagen, warum diese Änderung vorgenommen wurde - ob der Autor schlicht den Sinn des Satzes nicht verstanden hat oder ihn sinnlos fand - jedenfalls denkst du aus der Perspektive des Jahres 2021. Und das ist meiner Meinung unangebracht.
Ich habe Gerade in "Category 7 - das Ende der Welt" einen groben Auslassungsfehler, oder Versprecher (wie man's nimmt) aus dem Mund von Joachim Höppner bemerkt:
Judith Carr (Elisabeth Günther), die neue Direktorin der zuständigen Behörde, konfrontiert den Minister mit der ursprünglichen, unüberarbeiteten Fassung des brisanten "Ross Duffy-Reports". Dieser hält nichts davon, sichert ihr aber zu, weiterhin Ursachenforschung zu betreiben. Abschließend sagt er noch Folgendes wie erwähnt mit Höppners Stimme: "Und wenn sich was Neues ergibt, dann werd' ich ihnen sagen!" (sic!) Der(Halb-)Satz muss damit sowohl der Regie, als auch auch Aufnahmeleitung, oder dem Cutter offenkundig gründlich entgangen sein...:O
Sonst sind die deutschen Diaoge dieses Thrillers hingegen zum Glück auch grammatisch gesehen einwandfrei und können soweit durchaus als gelungen angesehen werden!
Erst beim wiederholten Sehen von "Frühstück bei Tiffany" (Buch: Fritz A. Koeniger, Regie: Curt Ackermann) ist mir aufgefallen, dass Audrey Hepburn/Marion Degler einmal das Wort "Puseratze" verwendet. Das ist ein alter Berliner Ausdruck, der eigentlich nur im Zusammenhang mit "keine Puseratze" vorkommt und so viel wie "keinen Groschen, pleite" bedeutet. Das dürfte damals, 1961, nur in Berlin bekannt gewesen sein und ist heute so gut wie ausgestorben. Der Satz ist ganz schnell weggenuschelt und war vermutlich ein Privat- und Insider-Späßchen der Beteiligten.