Auch von meiner Seite danke! Zuvor hatte ich mir die abweichende Übersetzung ebenfalls damit erklärt, dass "alle Zeit der Welt haben" ein Anglizismus und zum Zeitpunkt der Synchro unüblich gewesen sei.
Bei The Searchers ist der deutsche Titel schon eine Merkwürdigkeit: Der schwarze Falke. Manche Titel werden eingedeutscht wie Reverend = Herr Pastor/ Colonel = Herr Oberst/ Lieutenant = Leutnant. Andere wieder nicht, so bleibt es bei Captain Clayton. Namen wie Deborah oder Aaron werden deutsch ausgesprochen. Was solls, so weit so gut.
Aber mich stört immer wieder, dass aus dem Begriff Texas Rangers die Bürgerwehr von Texas gemacht wird. Ob die Polizei von Texas besser gewesen wäre? Die Truppen von Texas, texanische Truppen...? Texas Rangers hätte im Original belassen werden sollen.
Die Synchronisation habe ich auch als sehr steif und unnötig altmodisch in Erinnerung. Wenn ich mich recht erinnere, wurde "Lucy" da auch zur "Luzie" - was einfach nur piefig-deutsch klingt und so gar nicht ins Bild des Wilden Westens passt.
Frage: Ist der "Schwarze Falke" (der Name des Schurken) eigentlich eine Erfindung des Synchron-Autors, um einen griffigen deutschen Titel zu haben, oder heißt der im Original auch "Black Hawk" oder sowas?
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #618Die Synchronisation habe ich auch als sehr steif und unnötig altmodisch in Erinnerung. Wenn ich mich recht erinnere, wurde "Lucy" da auch zur "Luzie" - was einfach nur piefig-deutsch klingt und so gar nicht ins Bild des Wilden Westens passt.
Naja, es ist eben eine Synchro von 1956.
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #618Ist der "Schwarze Falke" (der Name des Schurken) eigentlich eine Erfindung des Synchron-Autors, um einen griffigen deutschen Titel zu haben, oder heißt der im Original auch "Black Hawk" oder sowas?
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #618Die Synchronisation habe ich auch als sehr steif und unnötig altmodisch in Erinnerung. Wenn ich mich recht erinnere, wurde "Lucy" da auch zur "Luzie" - was einfach nur piefig-deutsch klingt und so gar nicht ins Bild des Wilden Westens passt.
Naja, es ist eben eine Synchro von 1956.
Mir ist schon klar, dass man keine heutigen Maßstäbe ansetzen kann. Aber selbst für damalige Verhältnisse kam das irgendwie alles unpassend rüber.
Zitat
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #618Ist der "Schwarze Falke" (der Name des Schurken) eigentlich eine Erfindung des Synchron-Autors, um einen griffigen deutschen Titel zu haben, oder heißt der im Original auch "Black Hawk" oder sowas?
Im Original heißt der Häuptling "Scar".
Danke für die Info. Der Falke scheint also tatsächlich für den deutschen Titel erfunden worden zu sein.
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #620Mir ist schon klar, dass man keine heutigen Maßstäbe ansetzen kann. Aber selbst für damalige Verhältnisse kam das irgendwie alles unpassend rüber.
Mir erschien das für diese Zeit gar nicht so ungewöhnlich (oder "unpassend").
Zitat von Sünkro im Beitrag #617Aber mich stört immer wieder, dass aus dem Begriff Texas Rangers die Bürgerwehr von Texas gemacht wird. Ob die Polizei von Texas besser gewesen wäre? Die Truppen von Texas, texanische Truppen...? Texas Rangers hätte im Original belassen werden sollen.
Das hätte aber mit Sicherheit niemand, oder wenn überhaupt, die wenigstens verstanden. Allerdings scheint mir "Bürgerwehr" nicht ganz die stimmige Übersetzung zu sein. Der Film spielt ja 1868 und da habe ich gelesen, dass die "Texas Rangers" zu diesem Zeitpunkt schon wieder aufgebaut wurden. Man hätte also vielleicht besser etwas anderes nehmen können. Hätte der Film um 1860 gespielt, wäre die Übersetzung gar nicht mal so falsch gewesen, da die "Texas Rangers" zu diesem Zeitpunkt keine große Bedeutung bzw. keine Funktion hatten, sondern Freiwilligenkommandos waren.
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #618Die Synchronisation habe ich auch als sehr steif und unnötig altmodisch in Erinnerung. Wenn ich mich recht erinnere, wurde "Lucy" da auch zur "Luzie" - was einfach nur piefig-deutsch klingt und so gar nicht ins Bild des Wilden Westens passt.
Naja, es ist eben eine Synchro von 1956.
@Chow: Wirklich "Luzieje", oder doch "Luzziie"?
Derartige Eindeutschungen (im doppelten Sinne) sind aber bestimmt nicht in jeder Synchro der 50er-Jahre vorgekommen.;)) Mich stört es, wenn man manche namen in div. Klassikern ausspricht, wie wir es im Deutschen tun würden, andere hingegen einigermaße korrekt (halt nur ohne "englisches r"). Ich nehme an (ich habe den Streifen nicht in Erinnerung) John Waynes Rolle wird mit Vornamen "Iiißen" ausgesprochen, "Brad" "Bräd" und die von Margot Leonard gesprochene Figur "Lorrie". Ich weiß auch nicht mehr ob "Martha Edwards" "Marta", oder doch richtiger "Maa(r)ßa" () genannt wird.
Oder es wurden neue deutsche Namen verwendet, die dann auch deutsch ausgesprochen werden ( wobei es mir nicht darum geht, dass früher englische Namen durch andere im selben Sprachraum gebräuchliche ersetzt wurden, wie in dt. Bearbeitungen mancher alter Serien). Ich erinnere mich noch gut an ein Beipiel in "Denn sie wissen nicht was sie tun": der kleine Bruder von "Judy" (N. Wood) heißt im amerikanischen Original "Beau", aber wurde der DF konsequent "Paul" genannt... Ähnlich verfuhr man afaik. mit dem Hund der Familie. Dieser Sprachen-Mischmasch bei Rollen-Namen in alten Filmen aus dieser Zeit (wohl bis hinein in die frühen 60er) missfällt mir noch heute sehr, auch wenn ich ihn in der Form relativ selten gehört habe.
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #625Schauspielerisch ist die Synchronisation aber fantastisch!
Ist leider häufig der Fall, dass ein 'seltsamer Text' eine sehr gut gespielte Synchro nach unten zieht. Mir fällt da immer wieder GoodFellas ein. Das Spiel der Sprecher ist genial, aber der Text ist stellenweise ziemlich hölzern und steif übersetzt. Nicht die ganze Zeit über, aber neben organischen Stellen kommen Passagen wo man das Gefühl hat, der Dialogbuchautor (in diesem Fall Horst Balzer) wusste gar nicht worum es geht und hat nur 1 zu 1 übersetzt. Gerade Joe Pescis ikonische "Komisch-Szene" klingt merkwürdig hölzern und hat inhaltlich wenig Sinn ("wumm, batsch, die Wichser!") oder auch Textpassagen wie "Ich schwöre" (als Satzanfang zur Bestätigung/Beschreibung eines Faktes), "Die würden das gefunden haben" (3x hintereinander von Evelyn Maron und Udo Schenk in einer panischen Stresssituation gebrüllt) lassen das ganze ein wenig disharmonisch klingen.
Ein verspätetes Danke, dass sich aus meinem Beitrag zu Der Schwarze Falke von vor knapp zwei Wochen eine kleine Diskussion entwickelt hat.
@Chow Yun-Fat : Da ging sie ab die Luzie. An die ältere der beiden Töchter hatte ich gar nicht gedacht. Und auch andere Namen wie Ethan (Iiiten) oder Martha die bereits zur Sprache kamen, wurden teilweise falsch ausgesprochen. Ich sollte es eigentlich wissen, denn The Searchers, Vier Söhne der Katie Elder und El Dorado sind die Wayne Western, die ich am meisten geschaut habe. Und in keinem war Arnold Marquis für den Duke zu hören. Allerdings zweimal auf dem jeweiligen Gegenüber.
Das dass ganze teilweise altmodisch und steif klang kann ich bestätigen. Ein großes Plus ist na klar Heinz Engelmann. Kein Vergleich mit dem monotonen Gelaber was ich mir in Rio Bravo (1959) anhören musste. Wie @berti bereits erwähnte, ist der Name Der schwarze Falke eine Erfindung des deutschen Verleihs, was verwirrend wirkt. Bei Wikipedia steht auch etwas dazu.
@Lammers : Egal was für ein Begriff man genommen hätte: Wahrscheinlich ist alles besser als Bürgerwehr von Texas. Die deutsch ausgesprochenen Namen stören mich wie gesagt wenig bzw. teilweise, aber bei der Bürgerwehr verdrehen sich meine Augen (Autsch).
@iron: In Das war der wilde Westen (1960) war es besonders schlimm. Da wurden sogar die Anreden eingedeutscht: James Stewart ist Herr! Rawlings, seine "Interessentin" ist Fräulein Prescott was auch ständig wiederholt wird. Bei dem ersten Treffen zwischen den beiden sagt Siegmar Schneider andauernd: Hallo Mein Fräulein, Ich freue mich Mein Fräulein, Sie werden entschuldigen Mein Fräulein.... So geht das auch mit anderen Personen den ganzen Film über. Ich denke die militärischen Titel wurden im englischen belassen.
Zitat von Sünkro im Beitrag #629In Das war der wilde Westen (1960) war es besonders schlimm. Da wurden sogar die Anreden eingedeutscht: James Stewart ist Herr! Rawlings, seine "Interessentin" ist Fräulein Prescott was auch ständig wiederholt wird. Bei dem ersten Treffen sagt Siegmar Schneider andauernd: Hallo mein Fräulein, ich freue mich mein Fräulein, Sie werden entschuldigen Mein Fräulein.... So geht das auch mit anderen Personen den ganzen Film über.
Das war einige Jahre ein besonderes Merkmal der Synchros von MGM-Filmen ("Der unsichtbare Dritte", "Stadt in Angst", "Die Saat der Gewalt", "Die Katze auf dem heißen Blechdach"). Es gab natürlich auch MGM-Synchros ohne dieses Merkmal ("Singin´in the Rain", die "Miss Marple"-Filme, "Vom Winde verweht"); das lag wohl am jeweiligen Regisseur/Autor der deutschen Fassung.