Zitat von mooniz was passiert also wenn die neue staffel von \\\'heroes\\\' anläuft? da werden sich ein paar zuschauer, die bisher die serie nicht gesehen haben sagen, ach, da spielt doch spock mit, da schaue ich doch mal rein. nach den ersten worten wird sich der zuschauer aber denken, hä, wieso hat spock nicht die gleiche stimme, wie im film? und wieso spricht da jemand anderes mit spocks stimme? nee, das ist doch mist, und schaltet wieder ab. und wieder einmal ist die verwirrung beim zuschauer eingetreten. das gleiche bei jennifer morrison. sie spielt in der erfolgreichsten serie im deutschen fernsehen mit und hat im film auf einmal eine andere stimme. was werden sich die zuschauer also denken? hä, wieso hat sie auf einmal eine andere stimme? und wieder ist der zuschauer der gearschte.
Du überschätzt die Bedeutung einer Synchro gewaltig. Du achtest sicher mehr darauf als andere, denen so ein Stimmwechsel relativ egal ist. Niemand aus meinem Freundeskreis würde sagen "Das ist aber nicht die Stimme aus der Serie XXXX", sondern höchstens "Die Stimme passt jetzt aber nicht". Keiner ist der Auffassung, es gäbe nur eine passende Stimme. Der Überzeugung, dass man tatsächlich Zuschauer verliert, weil man nicht in jeder Rolle Kontinuität hat, ist sicher nicht auch jeder. Die Problematik, dass Serien oft in anderen Städten synchronisiert wurden als ein Film, oder dass ein Regisseur bestimmte Sprecher aus Prinzip nicht besetzt, wird dir sicher auch bekannt sein. Seriensynchros arbeiten häufig mit festen Stimmenpools, so dass viele Castings gar nicht erst in Betracht kommen. Soll denn jede Filmsynchro sich an eine vielleicht zweitklassige Seriensynchro binden lassen? Ich finde es auch sehr übertrieben, dass man nach einer einzigen Serienrolle schon von einem Kontinuitätsbruch redet. Dass bei aufstrebenden Schauspielern anfangs mit Stimmen experimentiert wird, halte ich hingegen für ganz normal. Kurzum: Sklavische Kontinuität ist weder nötig, noch möglich, noch wünschenswert.
Um allen noch mal kurz die Vorgehensweise bei solch Blockbuster Projekten zu erklären: 1. Die Synchronfirma muss ein Probesprechen auf die wichtigsten (manchmal auch kleinsten Mini-) Rollen organisieren, d.h. Regie und Aufnahmeleitung schauen, wer wen schon mal gesprochen hat (und auch ob Serienrollen dabei sind). Ist eine "etablierte Stimme" dabei, wird die natürlich auch zum Probesprechen eingeladen (allerdings kommt es auch vor, dass sich manche weigern, weil sie der Meinung sind, schon oft genug bewiesen zu haben, dass sie gut passen). Dann werden weitere "Ideen" aufgenommen, in der Regel 3 pro Schauspieler/in Je nachdem, wieviel Zeit für das Probesprechen vorhanden ist, hat man Zeit und Möglichkeit Lieblingsbesetzungen zu casten. Und es kommt natürlich auch auf die Verfügbarkeit während der Aufnahmezeit und der Mischung an. (Ist jemand während der Mischung des Filmes auf Kreuzfahrt, dann kann man ihn nicht besetzen, weil es dann keine Möglichkeit gibt, eventuelle Re-takes mit ihm aufzunehmen. Und leider ist heute ja auch beim Synchron, wie beim Film, Zeit Geld) Hat eine Lieblingsbesetzung keine Zeit für das Probesprechen, dann greift man manchmal auch auf Szenen aus anderen Filmen, wo dieser Schauspieler von ihm gesprochen wurde, zurück. Das kommt aber darauf an, wie wichtig der Regie/Aufnahmeleitung diese Besetzung ist. (dies allerdings öfters im TV-Bereich als beim Kino) 2. Die aufgenommenen Szenen werden zum Verleih und/oder nach Amerika geschickt. Oft mit Kommentaren und Präferenz der Regie, also an 1. soundso, an 2. der etc. In der Regel auch mit einem Hinweis, wenn es sich in Deutschland um eine "established voice" handelt. Doch sind diese "established voices" natürlich eher vom Kaliber eines Leon Boden auf Denzel Washington u.ä. 3. Die Synchronfirma wartet auf das Ergebniss und manchmal geht alles von vorne los 4. Ist nur der deutsche Verleih involviert, ist denen Kontinuität am Wichtigsten 5. Ist Amerika (Vereih/Originalregisseur etc.) mit dabei, dann geht es ihnen hauptsächlich im ihren Film und die optimale Besetzung dafür 6. Selbst die ungeliebten Promis beim Zeichentrick müssen sich dieser Probesprechprozedur stellen (was viele wahrscheinlich nicht vermutet hätten) 7. Manchmal gibt es ein Probesprechen, es gab eine Entscheidung und dann wird doch nochmal umbesetzt, will man merkt: oops, passt doch nicht so gut.
Filme/Serien ohne Probesprechen sind mir am Liebsten
Zitat von SlartibartfastDu überschätzt die Bedeutung einer Synchro gewaltig. Du achtest sicher mehr darauf als andere, denen so ein Stimmwechsel relativ egal ist.
Ich weiß nicht, das hast du bei meinem Beitrag auch schon gemeint, aber ich habe nochmal rumgefragt und die Leute von Heute sind lange nicht so dumm und unaufmerksam wie vielleicht früher. Gerade das Thema Synchronisation ist jedem geläufig und jedem meiner Freunde ist nach Nachfrage schon mal ein Stimmenwechsel unangenehm aufgefallen. Ich denke es ist heutzutage wichtiger denje. Früher haben sich wenige damit beschäftigt, doch heutzutage, bei dieser Flut an Informationen und gerade durch die DVDs und den Originaltonspuren werden jedem immer mehr Synchros bewusst. Bei Leuten über 30 würde ich allerdings weiterhin sagen, dass sie darauf nicht achten und es ihnen nicht auffällt. Aber wir reden hier ja von der Zielgruppe von Heroes, und die ist wohl eher 14 - 29. ;)
Man kann sagen was man will, aber Kontiunität ist sehr wichtig!!! Gerade weil das Publikum der neueren Generationen zunehmend aufmerksamer wird. Alle anderen Ansichten sind veraltet.
Zitat von lysanderMan kann sagen was man will, aber Kontiunität ist sehr wichtig!!! Gerade weil das Publikum der neueren Generationen zunehmend aufmerksamer wird. Alle anderen Ansichten sind veraltet.
Nach meiner Meinung auch. Auch wenn es sich nicht immer durchsetzten kann und es oft ewig dauert, bis sich eine kontinuität einstellt.
Also in meinem Bekanntenkreis (16+) spielt das Thema Kontinuität ebenfalls eine kleine Rolle. Die Leute, die ich kenne achten so gut wie gar nicht drauf, wer wen spricht - Hauptsache er spricht Deutsch.
Zitat von dlhAlso in meinem Bekanntenkreis (16+) spielt das Thema Kontinuität ebenfalls eine kleine Rolle. Die Leute, die ich kenne achten so gut wie gar nicht drauf, wer wen spricht - Hauptsache er spricht Deutsch.
Ist bei mir genauso. Normalerweise ernte ich nur mitleidige Blicke, wenn ich etwas über Synchro erzähle oder mich über eine fehlende Kontinuität aufrege. Das einzige, was ich bis jetzt überhaupt an "unaufgeforderter" Reaktion bekommen habe, war von einer Freundin, die sich furchtbar aufregte, dass "Bambino" in den alten NCIS-Folgen eine andere Stimme habe, "die total doof klingt". (Falls der entsprechende Sprecher jetzt mitliest: ich bin nicht dieser Meinung. )
In meinem Freundeskreis löst ein Sprecherwechsel meistens Empörung aus. Wobei ich auch jemanden kenne, der sich selbst Detailverliebt nennt, aber Klaus Sonnenschein nicht von Jürgen Kluckert unterscheiden kann.
@ Slartibartfast: ich finde, das hier mit quinto ist eine sehr spezielle situation und ich bin mir sicher, daß das auffallen wird, wenn quinto in 'heroes' wiederkehrt und er dann ein star ist, als neuer spock. bei anderen serien und anderen schauspielern könntest du recht haben, aber ich rede jetzt von dieser ganz speziellen konstellation. das wird dem zuschauer unangenehm auffallen. ganz sicher!
und ja, sklavische kontinuität ist für den zuschaer nötig, wenn man eine passende stimme gefunden hat, weil der zuschauer dann entspannter und mit freude das filmereignis geniessen kann (anstatt sich schon wieder auf eine neue stimme einstellen zu müssen) und daher wünschenswert. nicht immer möglich, da gebe ich dir recht.
Zitat von mooniz@ Slartibartfast: ich finde, das hier mit quinto ist eine sehr spezielle situation und ich bin mir sicher, daß das auffallen wird, wenn quinto in \'heroes\' wiederkehrt und er dann ein star ist, als neuer spock. grüße ralf
Gerade bei Quinto gab es doch bloß eine bekanntere Rolle. Wer sagt, dass die Stimme da die beste war? Bei Serien ist es zwar weniger gängig, aber oftmals es doch sogar so, dass dann die neue Stimme, die den Schauspieler zum Star gemacht, in der Fortsetzung den Vorzug bekommt. Sprich, wenn es wirklich so sehr um Konti geht, müsste doch jetzt Niesner auch in "Heroes" besetzt werden. Im Kino wird das dauernd so gemacht (z.B. bei "Wolverine" in X-Men 2).
Zitat von SlartibartfastBei Serien ist es zwar weniger gängig, aber oftmals es doch sogar so, dass dann die neue Stimme, die den Schauspieler zum Star gemacht, in der Fortsetzung den Vorzug bekommt. Sprich, wenn es wirklich so sehr um Konti geht, müsste doch jetzt Niesner auch in "Heroes" besetzt werden. Im Kino wird das dauernd so gemacht (z.B. bei "Wolverine" in X-Men 2).
ganz genau DAS ist das verzwickte daran. deswegen hätte man fehlow besetzen sollen und ich bin mir sicher, daß wenn man ihm zeit gelassen hätte, hätte er es bestimmt hinbekommen (sehr viel besser als z.b. ein gewisser sprecher in 'star wars') und seine stimme ist so markant, daß sie zu spock paßt. aber er war ja leider krank.