Heinz Petruo teilweise stereotype Besetzung als (Ober-)Bösewicht wurde nicht nur hier, sondern auch in anderen Threads öfter erwähnt. Teilweise wurde sie (von Mücke, Silenzio oder Stefan) auch mit Brandts bzw. Brunnemanns Besetzungspolitik in Verbindung gebracht. Kann man sagen, dass dieses Schurken-Klischee bei Petruo im Wesentlichen auf seine Besetzung bei Brandt und Brunnemann zurückgeht, bevor ihn dann auch andere Regisseure öfter so besetzten? Oder hatte er dieses Image schon vor Brandt und Brunnemanns Regie-Arbeiten, und die beiden haben es lediglich besonders stark bedient?
Bei der Durchsicht der Sprecherliste einiger Hörspielserien, dem Kramen in meinen Erinnerungen und dank Youtube ist mir ein Verdacht gekommen: Kann es sein, dass Lutz Mackensy speziell in den Achtzigern und teilweise auch danach in Hörspielen oft klischeehaft in negativen Rollen besetzt wurde? Mir sind jetzt schon einige solcher Rollen bei TKKG, manche bei den drei Fragezeichen, Tullius Destructivus in "Streit um Asterix" und Mitsuhirato in "Der blaue Lotus" aus der Tim und Struppi-Reihe als Beispiele aufgefallen. Vorher war ich gar nicht darauf gekommen, sondern hatte Mackensy wegen seiner hohen, weichen Stimme eher mit verschmitzten, komischen in jedem Fall aber harmlosen Rollen assoziiert.
Es handelt sich hierbei zwar um keine Klischeebesetzung, aber ich wusste nicht wohin sonst mit meinem geistigen Ausfluss.
Mir ist beim Filme schauen in letzter Zeit aufgefallen, dass Computerstimmen häufiger von Claudia Urbschat-Mingues gesprochen werden.
Sie ist die Stimme des Bordcomputers in dem letzten Star Trek Film. Ebenso die Stimme des Batmobils in Batman Begins. Und auch die Computerstimme des Headquarters des MI6 in den Craig-Bond-Filmen. Und in dieser Serie "Solitary" auf ProSieben hat sie den weiblichen Computer "Alice" gesprochen.
Ich bin grundsätzlich gegen Klischeebesetzungen, aber ich finde es gibt ein paar Sprecher, die man nur innerhalb ihres Klischees besetzen kann, ein Beispiel wäre Christian Rode, er klingt einfach wie ein Bösewicht. Ich kann mir einfach keine durchweg positive Rolle vorstellen, die von ihm synchronisiert wird und ich glaube, das er den Rollencharakter deutlich verfälschen würde.
ich lasse mich gerne überraschen, da Christian Rode zu meinen Lieblingssprechern zählt, aber ich bleibe dennoch skeptisch.
Wilhelm Borchert kann sowohl gut als auch böse sprechen, ist jedoch stets cool und abgeklärt, hysterisch und überdreht kann ich ihn mir beim besten Willen nicht vorstellen, da gibt es wohl in der tat Ausnahmen.
Zitat von Ohne Wiederkehr im Beitrag #171Ich bin grundsätzlich gegen Klischeebesetzungen, aber ich finde es gibt ein paar Sprecher, die man nur innerhalb ihres Klischees besetzen kann, ein Beispiel wäre Christian Rode, er klingt einfach wie ein Bösewicht. Ich kann mir einfach keine durchweg positive Rolle vorstellen, die von ihm synchronisiert wird und ich glaube, das er den Rollencharakter deutlich verfälschen würde.
ich lasse mich gerne überraschen, da Christian Rode zu meinen Lieblingssprechern zählt, aber ich bleibe dennoch skeptisch.
Demnach kennst du "Casablanca" noch nicht, wo er Paul Henreid als Victor Laszlo spricht? Oder "Das Privatleben des Sherlock Holmes" und "Spion zwischen zwei Fronten" mit ihm in der Hauptrolle? Richard Crenna als zu einem miesen Spiel gezwungener, von Gewissensbissen und aufkeimender Sympathie für sein Opfer gehemmter Gauner in "Warte, bis es dunkel ist" wäre ein weiteres Beispiel. Wilhelm Borchert zeigte sich durchaus auch emotional. Ein Beispiel wäre Alec Guinness in "Der Gefangene" (leider ein kaum bekannter Film, aber immerhin auf DVD greifbar), wenn der Kardinal im Verhör an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit stößt und in zwei Szenen seine Qualen herausschreit. Oder (ebenfalls für Guinness) "Unser Mann in Havanna", wenn ein notorischer Lügner sich im Gespinst seiner Geschichten verfängt und den Boden unter den Füßen verliert. Ebenfalls zu nennen wäre der Moment im Finale von "Der Marathon-Mann", wenn Szell um "seine" Diamanten bettelt ("Geben Sie mir mein Eigentum zurück!").
Die Filme mit Rode kenne ich tatsächlich noch nicht, machen mich aber neugierig. "Der Marathon-Mann" hingegen ist mir bekannt, an die Szenen kann ich mich jedoch komischerweise nicht mehr erinnern, da sollte ich unbedingt nochmal reinhören.
Bei Thomas Bräutigam heißt es, Ernst Konstantin sei im deutschen Film (da er diese Sprache beherrschte= oft als Russe besetzt worden. Hatte er solche Rollen auch öfter in Synchros? Spontan fiele mir bei ihm nur Kurt Kasznar in "Casino Royale" (natürlich die ältere Verfilmung!) ein.
Weiss nicht, obs schon genannt wurde, aber mir fällt auf, dass Stefan Gossler - neben Jackie Chan - in den letzten Jahren sehr oft für asiatische Typen im mittleren Alter besetzt wird und zumeist auch gleich den entsprechenden Akzent mitliefert.
Mittlerweile kann ich nur noch mit den Augen rollen, wenn ein großer Schwarzer mal wieder von Tilo Schmitz gesprochen wird. Früher fand ich das noch ganz witzig, aber mittlerweile finde ich es echt fragwürdig.
Konrad Wagner war nicht nur in vier Bonds für Bernard Lee als M zu hören sondern sprach auch Paul Dahlke im "Geheimnis der drei Dschunken" und Konrad Georg in "Todesschüsse am Broadway". Im Eurospy-Genre kenne ich mich kaum aus. Sprach Wagner dort öfter Geheimdienstchefs (analog zu GGH als Agent)? Wenn ja: Wäre es auch ein Fall für diesen Thread?