Schade . Ich wusste gar nicht, dass Manfred Heidmann auch vereinzelt als Synchronsprecher gearbeitet hat. Mir war nur bekannt, dass er in den 70er und 80er Jahren als Kommissar Schäfermann in den SR-Tatorten zu sehen war. "Tote reisen nicht umsonst" ist übrigens die einzige Folge, die mir aus seinem "Tatort"-Schaffen bekannt ist.
An dieser Stelle wollte ich noch ein paar Stimmspieler bzw. Stimmspielerinnen nennen, deren Tod in den letzten Monaten hier noch nicht zur Sprache gekommen ist:
Februar: Marianne Kopatz, deren Name sich mehrfach in Remagener Besetzungslisten findet, starb im Alter von 90 Jahren.
März: Der Theaterschauspieler Gerhard Friedrich, der im Alter von 90 Jahren starb, war auch gelegentlich im Hörspiel- (Matthias Sandorf, Professor van Dusen) und Synchronbereich (Dallas und Sir Ian Holm in Wetherby) tätig.
April: Christiane Daß, Schauspielerin und Impresaria, Witwe des Bildhauers Rainer Kriester, starb mit 83 Jahren. In den 1970er und 1980er Jahren war sie immer mal im Synchronbereich aktiv, u.a. für Dallas, Ein stahlharter Mann, Pokerspiel für zwei.
Mai: Wolfgang Höper, der im Alter von 87 Jahren starb, war mir als Synchronsprecher zwar bisher nicht geläufig (als Bühnen- und Fernsehschauspieler natürlich schon), aber vor kurzem wurde er hier im Forum für mehrere Rollen in Der Mann von Interpol genannt.
Juli: Die im Alter von 86 Jahren nach schwerer Krankheit verstorbene Dinah Hinz war auch immer mal wieder im Synchronbereich aktiv - ob für Dawn Addams in Schlag 12 in London, für Iva Janzurova in den tschechoslowakischen Serien Der fliegende Ferdinand, Die Märchenbraut (ARD-Fassung) und Die Rückkehr der Märchenbraut und für Elizabeth Taylor in Hotel International und Telefon Butterfield Nr. 8.
August: Die Schauspielerin, Hörspielsprecherin und -regisseurin Dagmar von Kurmin starb im Alter von 86 Jahren. Neben zahlreichen Rollen in Hörspielen von EUROPA und Titania konnte man sie auch in Synchronrollen erleben (z.B. Call the Midwife, In guten Händen).
Oktober: Die Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin Hannelore (Damm-)Gray starb im Alter von 83 Jahren. Ich denke bei ihr sofort an Disneys Hercules und Das grüne Leuchten.
Die Augsburger Schauspielerin Christel Peschke starb im Alter von 86 Jahren. Als Sprecherin bei der Augsburger Puppenkiste ist ihre Stimme einer ganzen Generation durch Figuren wie "Ping Pong" und "Sursulapitschi" (Jim Knopf) oder "Papagena" (Zauberflöte) bekannt.
November: Stephan Orlac, der als Vater Wichert ein Stück ZDF-Geschichte schrieb, war auch sporadisch im Synchron zu hören - für mich am einprägsamsten in Lars von Triers Geister.
Der im Alter von 85 Jahren verstorbene Michael von Rospatt war ein häufiger Gast in den Hamburger Hörspielstudios (Die drei ???, Hui Buh, Der Glöckner von Notre Dame, Asterix [Decca]) und auch hin und wieder in Hamburger Synchros zu hören (z.B. Rollen in Notruf California und Jacques Toja in den beiden Die drei Musketiere-Verfilmungen von 1961).
Bei einer Internet-Recherche über Stephan Orlac – als Moesgaard auch für mich unvergessen; was für ein Glück, dass man diesen wunderbaren Schauspieler hin und wieder auch als Gast fürs Synchron gewinnen konnte! – bin ich auf eine weitere traurige Nachricht gestoßen:
Bereits vor zwei Monaten starb im Alter von 73 Jahren Frank Günther – nicht nur renommierter und leidenschaftlicher Shakespeare-Übersetzer, sondern auch Dialogbuchautor. Und was für einer! (Wilkins hatte ihn vor einigen Monaten in einem schönen Beitrag gewürdigt.) In der Synchronkartei sind zwar nur vier Einträge verzeichnet, doch laut diesem unbedingt lesenswerten Nachruf soll er die deutschen Synchronbücher für über 70 (!) Spielfilme verfasst haben. Wie gern würde ich wissen, welche Arbeiten noch auf das Konto dieses Sprachkünstlers gehen ...
Er wurde zwar meistens in kleine Nebenrollen besetzt (außer in M*A*S*H), aber ich habe ihn immer sehr gerne gehört, vor allem als Erzähler in einige Disney Cartoons noch.
Vielen Dank für diese (traurige) Information. Ich hatte mich schon seit Längerem gefragt, was nach seinem ziemlich stillen Rückzug aus der Branche aus ihm geworden ist. Ich war davon ausgegangen, dass er relativ unbemerkt verstorben sei. Für mich wurde dieser Mann sträflich unterschätzt. Zwar kenne ich ihn auch eher aus kleineren Rollen bzw. seiner Quasi-Nebenrolle aus "Akte X", aber gerade in "M*A*S*H" war er absolut wahnsinnig gut besetzt und hat ein tolles Talent für komödiantische Timing bewiesen. Schade, dass davon danach nicht mehr Gebrauch gemacht wurde.
...den habe ich unheimlich gern gehört. Volker Bogdan wird der Nachwelt - abseits seiner Tätigkeit auf der Bühne und vor der Kamera - wohl vorrangig als Hörspielsprecher in Erinnerung bleiben. Insbesondere durch sein jahrzehntelanges Wirken für EUROPA, obwohl er in den 70er und 80er Jahren praktisch keins der einschlägigen Hamburger Studios ausließ. Im Synchron dagegen war er erstaunlich selten anzutreffen - und meine Güte, bei kaum einen Sprecher war das so ungerechtfertigt wie bei ihm. Ein wunderbar markantes, derb-raues Timbre, das sich wohl am ehesten mit dem von Axel Lutter vergleichen lässt; dazu spielerisch stets zuverlässig. Ich habe mich jedes Mal wahnsinnig gefreut, wenn ich ihn irgendwo in einer Rolle entdeckt habe. Da er überwiegend kleine Parts sprach, war seine wiederkehrende Besetzung auf dem Charaktergesicht Dan Grimaldi (als Parisi-Zwillinge) in "Die Sopranos" umso erfreulicher, und einer der vielen Gründe, warum ich die Synchronbesetzung dieser Serie so lieb gewonnen habe. Neben zwielichtigen Typen und Gangstern wurde er desöfteren als Nachrichtensprecher besetzt, was wohl - ähnlich wie bei einigen Berliner Kollegen - daher rührte, dass Bogdan lange als Rundfunksprecher und Ansager für den NDR tätig war.
Am 14. Juli ist Ruth Friemel im Alter von 88 Jahren gestorben. Zwar habe ich sie eher aus ein paar kleineren Rollen (u.a. in britischen Komödien wie den Carry-on- oder Doctor-Sparrow-Filmen in Erinnerung, gehe aber - auch in Hinblick auf ihre Hörspieltätigkeit und das DEFA-Archiv davon aus, dass ihr tatsächliches Schaffen weitaus größer war.
BIslang konnte ich im Forum noch keine Nachricht dazu finden, deswegen schreibe ich es hier: Am 21. September ist Jochen Kretschmer mit 83 Jahren verstorben. Man kann ihn in verschiedenen Synchros aus den 1960er (etwa im polnischen Spielfilm "Brunftzeit") bis 1980er Jahren (beispielsweise in der DDR-Fassung von "Zwei Nächte mit Cleopatra" mit Sophia Loren in der Titelrolle) hören, allerdings in der Regel in kleineren Rollen. Aber seine Stimme hat einen gewissen Wiedererkennungswert. Nach 1990 (bzw. der Synchro von "Tausend Meilen Staub") ist er mir stimmlich allerdings in keiner Produktion mehr aufgefallen.
Der französische Schauspieler Georges Claisse, der gestern im Alter von 80 Jahren starb, war nicht nur in seiner Heimat ein gefragter Synchronschauspieler (u.a. Ian McDiarmid als Senator Palpatine/Imperator und Bill Nighy/Harry Potter), sondern hat auch hin und wieder in deutschsprachigen Synchros mitgewirkt, u.a. für Jean Reno (Da Vinci Code - Sakrile, Flyboys), Roman Polanski (Rush Hour 3) und Michael Lonsdale (München).
Eugen Stark (85) Stanley Baker (Robinson Crusoe; ORF)
Peter Tepper (78) George Pastell (Ich kenne den Mörder), Harry Riebauer (Der Schatz der Inkas)
Heidemarie Theobald (83) Bette Davis (Der versteinerte Wald), Haya Hayareet (Ben Hur)
Wolfgang Unterzaucher (87) Ron Frazier (Brubaker)
Nikki van der Zyl (85) in England häufig besetzte Synchronsprecherin, u.a. für Ursula Andress (Dr. No), Shirley Eaton (Goldfinger), Mie Hama (You Only Live Twice)