Synchron war für Michael Lucke wohl eher eine Nebentätigkeit, hauptsächlich stand er auf der Bühne - Als Schauspieler und Musiker. Definitiv einer der denkwürdigsten Sprecher aus dem Raum Hessen, wobei er zuvor schon in Ostberlin und später in Köln synchronisierte. Schade, dass Lucke seine markante Stimme meist nur für Werbung oder Billigsynchros hergeschenkt hat. Mit der Röhre hätte er glatt einige Rollen von Wolfgang Kühne übernehmen können.
Wie jetzt durch die Facebook-Seite einer namhaften Synchronschauspielerin bekannt wurde, ist der Dialogautor und -regisseur Heinz Freitag am 13. März im Alter von 76 Jahren in Berlin gestorben.
Ob anspruchsvolle Kinofilme (Monsieur Ibrahim, Der Pianist, Der Elefantenmensch, Der ewige Gärtner, House of Flying Daggers) oder Fernsehserien (Hart aber herzlich, The Munsters, Hotel) - im Laufe der Zeit habe ich viele seiner Arbeiten kennen- und schätzen gelernt. Besonders nachhaltig hat mich bis heute die deutsche Fassung von "Yes Minister" beeindruckt - immer wenn ich Folgen im Original sehe, halte ich sie quasi für nicht adäquat übertragbar, aber wenn ich dann den deutschen Ton einschalte, bin ich verblüfft, wie gut das Ergebnis letztlich doch geworden ist.
Dem schließ ich mich an. Bei den Media-Paten-Interviews wurde er ja in gefühlt jedem zweiten Video erwähnt, war demnach wohl auch für die Schaffenden eine prägende Persönlichkeit.
Wie ich gerade bei Wikipedia und auf der Seite der "Welt" gelesen habe, ist eine der markantesten Stimmen Deutschlands am 1. Juni im Alter von 89 Jahren verstorben: Egon Hoegen. Er war über viele Jahrzehnte die Stimme der Reihe "Der 7. Sinn", Ansager beim "internationalen Frühschoppen" mit Werner Höfer und war darüberhinaus als Off-Sprecher im Sendegebiet des WDR bekannt (ich habe ihn als Nachrichtensprecher im WDR-Hörfunk kennengelernt). Desweiteren hat er z.B. als Off-Stimme bei einigen "Need for speed"-Computerspielen und bei der Lehrfilm-Parodie "Staplerfahrer Klaus - Der erste Arbeitstag" mitgewirkt. Darüberhinaus hat er auch einen kuriosen Synchroneinsatz zu verzeichnen und zwar als Sprecher bei "FedNet" im Film "Starship Troopers".
EDIT: Ich habe hier noch den Beginn der WDR-Nachrichten angehängt (Aufnahme: 22.01.1989).
Dateianlage:
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Ende Oldieshow 22.1.89.mp3
Egon Hoegen wird für mich immer unvergessen als Off-Stimme in den früheren "Need for Speed"-Spielen sein. Mit seiner nüchternen und trockenen Erklärstimme war er geradezu perfekt, um einen etwas über die verschiedenen Automodelle erzählen zu lassen. Da hatte er mich schon ganz gut durch die Kindheit begleitet und so bei mir erst das Interesse an Autos geweckt. Keine peinliche Gangsterattitüte oder obercooles Gehabe wie in den späteren NFS-Teilen, die mehr auf Arcade ausgelegt waren. Einfach nur sachlich mit harten Fakten dargelegt, was an den jeweiligen Autos so toll war. Hatte mich als 7-jähriger direkt in den Bann gezogen.
Seinen kuriosen Synchroneinsatz hat er übrigens Benjamin Völz zu verdanken, der auch bei "Starship Troopers" die Synchronregie führte. Er hatte irgendwo mal im Forum gesagt, dass Hoegen unglaublich viel Spaß gehabt hatte an seiner Rolle und Völz selbst war auch ganz Stolz auf diese Besetzung.
Einen Extra-Thread wollte ich zu ihr jetzt nicht aufmachen, dazu ist sie wohl im Forum auch einfach zu unbekannt. Aber kürzlich entdeckte ich, dass Juliane Koren bereits am 07.05. verstorben ist. 1951 wurde sie in Weimar geboren und ist die Schwester von Helga Koren (die ja auch immer mal wieder synchronisiert hat). Wie viele andere ihrer Generation absolviere sie ihr Schauspielstudium an der Hochschule "Ernst Busch" in Berlin. Später folgten Engagements an den verschiendesten Theatern wie in Dessau, Magdeburg oder in Berlin, wo sie festes Ensemble-Mitglied am Theater der Freundschaft wurde. Ihre wohl bekannteste Filmrolle dürfte wohl die von Dornröschen in der gleichnamigen Verfilmung von 1971 gewesen sein. Es folgten Auftritte in den üblichen DFF-Serien wie "Polizeiruf" oder " Der Staatsanwalt hat das Wort". Auch im Hörspiel war sie ein gern gesehener Gast.
Aber auch im Synchron war ihre liebliche Stimme sehr gefragt. So sprach sie z.B. Melissa Gilbert in "Das Tagebuch der Anne Frank", Lea Massari im wuchtigen italienischen Drama "Verboten" oder Dagmar Patrasová in tchechischen Krimi "Per Anhalter in den Tod". Schade, dass man nach der Wende gänzlich nichts mehr von ihr hörte. Ich habe ihre sanfte, liebliche Stimme immer gern gehört.
Ich weiß nicht, ob darüber schon geschrieben wurde, aber ich habe erst vor kurzem registriert, daß BERND SIMON anscheinend schon seit Ende letzten Jahres verstorben ist. Das tut mir sehr sehr leid.
Wie sicher viele mitbekommen habe ist der große Showmaster Dieter-Thomas Heck verstorben. Ich wollte fragen, ob man für ihn auch einen eigenen Thread aufmachen kann, denn er hat auch in einigen Hörspielen mitgesprochen. Mir fällt da jetzt nur Arborex ein, in dem Hörspiel hat er den gleichnamigen alten weisen Baum gesprochen.