Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #103Brunnemann ist auch in der letzten Ausgabe von Bräutigams Synchronlexikon für Buch und Regie der "Zwei Asse" angegeben. (Da wäre ein Abgleich mit der Erstausgabe interessant.)
Die Erstausgabe habe ich noch, könnte aber erst in ein paar Stunden nachschlagen. Dass dieser Film dort aufgeführt wird, erscheint mir aber eher unwahrscheinlich.
Hab einfach mal geschaut..."Zwei Asse" kommt in der Erstauflage von Bräutigam nicht vor.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen... "Zwei Asse" ist zwar DS, aber nicht von Brunnemann. Der ist halt relativ harmlos synchronisiert. Weder so blumig wie "Pech und Schwefel" oder "Plattfuß" noch so überkandidelt wie "Missionare", "Zwei sind nicht zu bremsen" und Konsorten. Das Niveau ist eigentlich auf Petruo-Level wie "Supercop" oder "Ganovenschreck". Flotte Sprüche ala "Doppelbanane" sicherlich, saloppe Bemerkungen wie "Blondie", "du Flohfänger", "Blauauge". Aber kein Vergleich zu anderen Synchros. Am Ende war's Paula Lepa. :D
Ist eigentlich bekannt, was für Persönlichkeiten Klaus von Wahl, Dietmar Behnke oder auch Josef Wolf waren? Gibt es vielleicht Interviews, in denen Sprechern von der Zusammenarbeit mit den Regisseuren und der allgemeinen Atmosphäre im Atelier damals berichten? Über andere Regisseuren, wie Horst Balzer oder Conrad von Molo gab es ja immer Berichte darüber, dass die Zusammenarbeit nicht immer sehr angenehm gewesen sein soll. Aber wie war das bei den von mir genannten Regisseuren?
Bezüglich Josef Wolf hat Forumsmitglied Hans-Joachim Albrecht vor einigen Jahren mal folgendes geschrieben:
Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag Der Synchronopa erzählt... "JOSEF "JUPPI" WOLF war ein ganz, ganz lieber. Allerdings, wenn er in seiner Regie-Kabine saß, mußte er öfter aufstehen, um wach zu bleiben, denn er war oft schrecklich müde ins Studio gekommen".
Ansonsten wurde im Forum ja häufiger berichtet, dass Josef Wolf bei seinen Synchros auch gerne Sprecher aus anderen Städten dazuholte.
Ich erinnere mich, dass in einem noch nicht ganz so alten Synchroninterview ein wenig über Klaus von Wahl gesprochen wurde – aber welches das war, weiß ich leider im Moment nicht zu sagen (Katrin Fröhlich? Bianca Krahl? Simon Jäger?).
Dietmar Behnke muss wohl auch in irgendeiner Synchron-Doku (o. ä.) zu sehen gewesen sein; Donnie hatte mal einen Screenshot gepostet: Informationen über Dialogregisseure und -autoren (3) Vielleicht kann er oder jemand anderer noch mehr dazu sagen.
Über Conrad von Molo schrieb ich ja neulich an anderer Stelle kurz – das schließt sich natürlich nicht gegenseitig aus, aber in der Brückner-Doku kam er sehr charmant, offen und engagiert rüber.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #112Ich erinnere mich, dass in einem noch nicht ganz so alten Synchroninterview ein wenig über Klaus von Wahl gesprochen wurde – aber welches das war, weiß ich leider im Moment nicht zu sagen (Katrin Fröhlich? Bianca Krahl? Simon Jäger?).
Ich weiß nicht, ob du an dieses Interview dachtest; aber gegenüber Media-Paten hat Dorette Hugo (relativ zu Beginn) gesagt, Klaus von Wahl sein "wunderbar-toll" und "ein ganz feiner Herr" gewesen.
Ihm ist ja sogar ein Gedenkstein am Gendarmenmarkt gewidmet (auf dem nur seine Initialen K. v. W. und die Lebensdaten 1923–1997 zu lesen sind) – wie auch immer es dazu gekommen sein mag. Die Seite auf dem Berliner Stadtportal, die es dazu vor einiger Zeit noch gab, scheint inzwischen leider nicht mehr zu existieren. Bei der Suche danach bin ich allerdings noch auf einen hochinteressanten Bericht Klaus von Wahls aus dem NS-Widerstand gestoßen: https://www.dietrich-bonhoeffer.net/file..._12.12.2020.pdf (S. 52 f.)
Wirklich sehr interessant, dass jemand, den man in erster Linie mit dem Thema Synchronisation verbindet, auch einen familiären Bezug zu Personen der Zeitgeschichte hatte. Danke für den Link!
Nachtrag zu Dorette Hugo: In dem noch längeren Interview mit Talker-Lounge äußerte sie sich Anfang 2018 mit fast identischen Worten ebenfalls über Klaus von Wahl. Im selben Gespräch erwähnte sie auch Joachim Kunzendorf positiv und meinte, von ihm habe sie in Sachen Buch und Regie viel gelernt.
Mal wieder ein kleines Detail: Die Geschäftsführung der Rondo-Film hatte gemeinsam mit Werner Peters vorübergehend (um 1960) – Hansjörg Amon (-> *klick*). Sicherlich ein weiterer Kandidat für einige der Rondo-Synchros mit unbekanntem Autor & Regisseur. Amons eigene Firma ATF existierte wohl ab 1964 – das könnte ihn ab diesem Zeitpunkt natürlich wieder ausschließen. Andererseits war mit deren Produktionen, zumindest nach bisherigem Kenntnisstand, vor 1970 nicht einmal annhähernd ausgelastet.
Nachtrag: Wobei es da noch eine Merkwürdigkeit gibt. Die einzige bislang registrierte Arbeit der ATF vor 1968 wäre, mit einigem Abstand, "Hoppla, Lucy!": EA 1964 im ZDF – allerdings noch unter dem Titel "Bei uns zu Haus, da tut sich was". Klaus Spillmann beginnt bei der Listung der EA-Daten überhaupt erst 1971. Hat das ZDF hier möglicherweise zweimal synchronsieren lassen, und die ATF-Fassung ist die spätere?