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Dieses Thema hat 165 Antworten
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berti


Beiträge: 17.512

28.09.2013 11:39
#106 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #105
Der Hinweis auf die "zeitnahe" Synchro stimmt auch, da LAST TRAIN FROM GUN HILL erst im Juli 1959 US-Premiere hatte (laut imdb).

… und da Wolf Martini laut Wikipedia im Juni 1959 starb, konnte er demnach unmöglich für die Synchronaufnahmen zur Verfügung stehen, auch wenn diese noch 1959 stattfanden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Martini

berti


Beiträge: 17.512

05.10.2013 17:25
#107 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

In einer Szene von "Das Todesauge von Ceylon" (1963) ruft Eva Pflug verärgert aus: "Es ist alles zum Kotzen!"

berti


Beiträge: 17.512

28.12.2013 23:16
#108 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

In "Robin Hood und die Piraten" (DF 1961) schimpft Werner Lieven für Walter Barnes an einer Stelle: "Ach, Ihr könnt mich alle mal!"
Aus heutiger Sicht nicht weiter erwähnenswert, aber da der Film ansonsten relativ "brav" und harmlos wirkt, fällt es schon aus dem Rahmen.

c.n.-tonfilm



Beiträge: 1.495

29.12.2013 13:43
#109 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #105
@ berti: Huch, was machst du denn wieder hier, du musst dich doch schonen, Junge! Nimm dir ein Beispiel an fortinbras.

Ja, das Lexikon des Internationalen Films gibt auch den 19.2.1960 als deutsches Erstaufführungsdatum an, die Angabe 1959 bei Arne dürfte aber auch stimmen, da es höchstwarhscheinlich das Jahr der Synchroherstellung ist. Der Hinweis auf die "zeitnahe" Synchro stimmt auch, da LAST TRAIN FROM GUN HILL erst im Juli 1959 US-Premiere hatte (laut imdb).


Laut Filmhandbuch erfolgte die FSK-Prüfung am 15.04.1959; die deutsche Erstaufführung am 19.02.1960

berti


Beiträge: 17.512

27.01.2014 12:27
#110 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #101
In "Der letzte Zug von Gun Hill" legte F.A. Koeniger Anthony Quinn die Worte "Ach scheiß drauf!" in den Mund.

Die Wortwahl hat mich in diesem Kontext auch überrascht, gerade weil es absolut beiläufig und in einer (noch) nicht angespannten Situation erfolgt, als wäre die Formulierung in damaligen Synchros (oder Filmen) nichts Besonderes gewesen.
Ein anderer Western, der allerding erst einige Jahre später entstand: Zu Beginn von "Die gefürchteten Vier" spricht Burt Lancaster vom "Gesundstoßen", später ruft er, eine Kugel habe ihn "am A****" getroffen und erklärt, wenn nach dem Ende des Kriegs Politiker dazukämen, würde "alles Scheiße" (im Original kommt der Fluch so nicht vor). Letzteres verkündet Wilhelm Borchert (!) in herrlich hingerotztem Tonfall.
Den Ausdruck "Bastard" im Schlussdialog zu übernehmen, war unverzichtbar, um dessen Pointe zu erhalten.

berti


Beiträge: 17.512

29.05.2014 14:57
#111 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

In "Rebellion" von 1961 kommen auch einige derbere Ausdrücke vor, für die es im Original an der jeweiligen Stelle keine Entsprechung gibt.
So fällt in drei Szenen das Wort "Scheißkerl(e)" (zweimal von Heinz Giese), Arnold Marquis ist etwas "scheißegal" und Horst Niendorf flucht "verdammte Scheiße!".

Lord Peter



Beiträge: 4.951

02.06.2014 09:14
#112 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #7

Zitat von Er

Zitat von berti

Dieser Ausruf taucht auserdem (völlig deplaziert!) aus dem Mund von Gaius Bonus (Martin Hirthe) in der Erstsynchro von "Asterix, der Gallier" auf.

In der Erstsynchro von "Asterix der Gallier" gibt es noch andere deplazierte Kraftausdrücke:

Als man Caligula Minus zu den Galliern schleppt, sagt eine der Wachen zu ihm: "Halts Maul!", nachdem er zuviel gejammert hat.
Außerdem wittert Asterix im Wald "Makkaroni-Fresser"!
Wohl einer der Gründe, warum man hier nochmal synchronisiert hat. (Der andere Grund dürfte sein, dass diese Fassung schrecklich langweilig ist.)



Ein weiteres Beispiel: Als Gaius Bonus am Ende in seinem Zelt einen Mantel findet, fragt er doch tatsächlich "welche Schlampe" ihn da hingeworfen hätte! In der Zweitsynchro entspricht (ausnahmsweise) der Dialog eher der Comic-Übersetzung.




In der Fortsetzung "Asterix und Kleopatra" gibt es auch noch ein schönes Beispiel: Obelix (Edgar Ott) bezeichnet die Piraten als "Schlappschw...ze!"

berti


Beiträge: 17.512

02.06.2014 09:36
#113 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Zitat von Lord Peter im Beitrag #112
In der Fortsetzung "Asterix und Kleopatra" gibt es auch noch ein schönes Beispiel: Obelix (Edgar Ott) bezeichnet die Piraten als "Schlappschw...ze!"

Wobei hier die Frage ist, ob dieser Ausdruck damals mit einer obszönen Bedeutung in Verbing gebracht wurde. Immerhin taucht er auch in Helmut Käutners Verfilmung des "Hauptmanns von Köpenick" von 1956 auf, wo die Frau des Bürgermeisters ihren Mann so nennt. Wäre der Ausdruck damals schon als schweinisch empfunden worden, hätte man ihn einer Dame aus "besseren Kreisen" sicher nicht in den Mund gelegt.
Bei "Schlampe" wurde (von Stefan auch schon darauf hingewiesen, dass damit in diesem Fall wohl nur eine nachlässige (also "schlampige") Art gemeint gewesen sei.

Begas


Beiträge: 2.575

02.06.2014 09:54
#114 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #113
Bei "Schlampe" wurde (von sTEFAN9 auch schon darauf hingewiesen, dass damit in diesem Fall wohl nur eine nachlässige (alsO "schlampige") Art gemeint gewesen sei.


Das war auch so! Es war durchaus noch bis in die achtziger Jahre gängig, eine unorganisierte und unordentliche (sprich schlampige) Person als "Schlampe" zu bezeichnen: "Er/sie ist eine richtige Schlampe!" Das hat mich, zugegebenermaßen, zunächst auch verwundert und sorgt nach unserem heutigen Sprachgebrauch unfreiwillig für mancheinen Lacher. Ich kann mich noch erinnern, dass in einer Folge von Wickie und die starken Männer, Snorre (Eberhard Storeck) in Halvars Haus kommt und ein Chaos vorfindet, woraufhin er im Bezug auf Halvars Frau entrüstet anmerkt: "Ylva ist ja auch so'ne richtige Schlampe!"

berti


Beiträge: 17.512

02.06.2014 10:01
#115 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Auf einer Hörspielseite sorgte es auch mal für Irritationen, dass dieser Ausdruck in einem älteren "Drei Fragezeichen"-Hörspiel vorkam.
Als Nachtrag zum "Schlappschwanz" wären hier zwei "offizielle" Definitionen:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Schlappschwanz
http://de.wiktionary.org/wiki/Schlappschwanz

berti


Beiträge: 17.512

12.06.2014 09:34
#116 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Als in "Geheimnis im blauen Schloss" Elsa Grohmann (Marianne Hoppe) mit ihrem Mann (Mario Adorf) streitet, schreit sie (gesprochen von Gisela Reissmann), dass Erbe der Gräfin sei ihr "scheißegal", worauf ihr Mann "Halt deine dumme Fresse!" brüllt. Im Original meint sie "nur", das Erbe sei ihr egal, woraufhin er "Shut up, you fool!" erwidert.

Pete


Beiträge: 2.799

20.06.2014 13:25
#117 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Passt aber so wirklich auch besser. Schmutzige Sprache auf schmutziges Wort ("Scheiß")!

Gruß

Pete

berti


Beiträge: 17.512

20.06.2014 13:37
#118 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Auch dann, wenn das "schmutzige Wort" (wie in diesem Fall) im Original ebenfalls nicht vorkommt?

Pete


Beiträge: 2.799

21.06.2014 12:59
#119 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Ich würde sagen ja. Die Frau und die Stimmung zwischen den beiden wirkt somit etwas angespannter, agressiver!

Gruß

Pete

berti


Beiträge: 17.512

21.06.2014 16:58
#120 RE: Ungewöhnlich "anstößige" Wortwahl in alten Synchros Zitat · antworten

Das kann natürlich so gewesen sein. Vielleicht ist es auch Adorf bei der Selbstsynchro auch rausgerutscht (so wie es Stefan mal bei Harald Juhnke für Marlon Brando in der "Faust im Nacken" vermutet hatte) und kurzerhand dringeblieben.

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