Harald Leipnitz? (nur hat der nicht seltener als Drache synchronisiert)
Bingo! Aber nicht, weil der Name richtig wäre, sondern weil es der war, mit dessen Nennung ich gerechnet hatte. Vielleicht fällt dir nach einem weiteren Hinweis doch noch jemand ein.
Eigentlich dachte ich, dieser Satz würde schon alles klären:
Zitat von berti im Beitrag #722Vor der Kamera machte er eine Karriere, von der GGH nur träumen konnte (einmal trat er dabei in die Fußstapfen von Joachim Ansorge und Hans-Christian Blech).
Am häufigsten war er noch für einen Schauspieler zu hören, der kein wirklicher Star war, aber in einigen Klassikern mitspielten und dort u. a. von Hansjörg Felmy, Rolf Schult oder Horst Schön synchronisiert worden war.
Wen sonst, es bleibt ja kaum noch jemand übrig. Hattest du daran Zweifel? Er war öfter für Roy Scheider zu hören, daneben auch für Donald Sutherland (der war mit dem Schauspieler gemeint, den man heute sicher eher mit Rolf Schult assoziiert), Paul Newman, Charlton Heston, James Coburn, Jason Robards, Ralph Richardson, Gary Cooper und Jack Palance. Besonders seine Einsätze für Newman und Heston wundern mich sehr. Und was die "Fußstapfen" betrifft: Im deutschen Fernsehspiel "Laura" durfte er den Ermittler geben.
Rüge! Zwei falsche Fährten! Dass er wesentlich weniger synchronisiert hat als Heinz Drache, mag ein subjektiver Eindruck von Dir sein, aber bei Arne sind längst nicht alle seine Einsätze verzeichnet - er hatte auch diverse kleine, "unwichtige" Rollen in Fernsehserien wie "Simon Templar" und "Columbo" (simpler Broterwerb in mageren Zeiten?). Das hat mich eher von Lange weg- als hingeführt, denn natürlich war ich auch schon auf Sutherland gekommen. Er trat auch nicht in Ansorges Fußstapfen - es war umgekehrt, da das mir bekannte TV-Spiel eineinhalb Jahrzehnte früher entstand als die Synchronisation. Und dass Roy Scheider kein wirklicher Star war, würde ich auch bestreiten - nun gut, das ist mein persönliches Empfinden.
Was die Anzahl seiner Rollen betrifft, habe ich mich auf die Synchronkartei gestützt. Im Vergleich kamen mir Draches und Leipnitz´ Einsätze deutlich häufiger vor. Und "kleine, unwichtige Rollen" bleiben nicht unbedingt so stark haften. Was Scheider betrifft, so hat er zwar in einigen Klassikern aus den 70ern mitgespielt, aber in "French Connection" spielte er die zweite Geige, im "Marathon-Mann" trat er vor dem Handlungsteil ab, der dem Zuschauer sicher am stärksten im Gedächtnis bleibt. Im "weißen Hai" ist er unstrittig ein Hauptdarsteller, aber seine Partner Dreyfuss und Shaw werden im Nachhinein wahrscheinlich noch stärker mit diesem Film in Verbindung gesetzt.
Leider hat es dieser großartige Schauspieler nie zu einer kontinuierlichen Kombi bringen können - das war in seinem Land eine Seltenheit. Aber am beständigsten sprach er für einen Akteur, mit dem er einige Gemeinsamkeiten hatte - nicht nur die Größe, sondern auch das gleichermaßen vertretene Schauspiel- und Gesangstalent. Das wurde in seinen letzten Jahren leider sträflich vernachlässigt. Oft war er an der Seite eines beliebten Serben zu sehen, wo nicht, hörte man ihn zumindest dort - häufig erzählte er dann etwas über ihn. Das tat er sowieso gern, auch bei anderen. Höchst bedauerlich, dass er nicht öfter die Gelegenheit bekam, James Mason oder Philippe Noiret zu sprechen, bei Sean Connery hätte es wohl wirklich nur dieses eine Mal funktioniert. Das ist jetzt schon wieder zu leicht, oder? Aber dieser große Schauspieler - einer meiner vielen Lieblinge - muss so ein wenig gewürdigt werden. Sein Sohn übrigens durfte oft durch die Gegend ballern - deutlich unter seinen Fähigkeiten.
Wenn man sich diesen Schauspieler ansieht, kann man sich gut vorstellen, dass er von Engelbert von Nordhausen und Hartmut Neugebauer synchronisiert wurde, Helmut Krauss und Wolfgang Hess erscheinen ebenfalls wahrscheinlich. Aber daneben noch Wilfried Herbst, Uwe Paulsen, Michael Habeck und Gerd Duwner? Da wäre Edgar Ott sehr viel naheliegender gewesen, aber auf ihn scheint man komischerweise nie gekommen zu sein. Dafür aber (in einem seiner bekanntesten Filme) auf F. G. Beckhaus, der auf dem Papier etwas merkwürdig wirkt.
In derselben Rolle wurde er neben F. G. Beckaus auch von Lutz Schnell gesprochen. Sehr gut besetzt war auch Donald Arthur; neben dem stimmlichen Volumen passte dort sogar der Akzent perfekt!