Heiner Lauterbach war natürlich 1-A. Wer auch sehr edel war, ist Randolf Kronberg. Michael Christian war ein bisschen sehr speziell, funktionierte irgendwie nicht. Ebenso Uwe Paulsen. Frank Glaubrecht kenne ich nicht für ihn. Mit Norbert Gescher werde ich nach dem wiederholten Mal "Batmans Rückkehr" noch etwas warm. Passte gut zur kalten Visage von Max Shreck.
Fand auch, dass Bodo Wolf Walken ziemlich glatt geschliffen hatte. Rollenbezogen hatte ich zwar kein Problem mit ihm gehabt, aber es fehlte das Besondere. Walken ist an sich schon ein speziellerer Typ. Da ist es im deutschen schwer eine ideale Stimme für ihn zu finden, die auch hätte seine Feststimme werden könnte. Hab bei Walken bisher nur Besetzungen gehört, die wirklich nur rollenbezogen für ihn mehr oder weniger funktionierten. Lutz Riedel hab ich noch nicht für Walken gehört. Das sollte ich vielleicht mal nachholen.
Fairerweise muss man sagen, dass Umbach immer irgendwie geht und ich ihn auch nicht als katastrophal fehlbesetzt für Goldblum empfinde. Gleichzeitig steckt da aber dennoch das Problem drin: Er bügelt eben leider vieles nieder, was Goldblum im Original so witzig und individuell macht. Den ersten Jurassic Park bspw. mit Ian Malcolms trockenen Bemerkungen könnte ich mir niemals mit Umbach vorstellen. Eine ideale Alternative wüsste ich aus dem Stegreif aber auch nicht. TNW auf gar keinen Fall. Tennstedt wäre vielleicht witziger, aber ist auch irgendwo 08/15. Hmh... Torsten Michaelis vielleicht? Glaube aber kaum, dass da noch weiter experimentiert wird. Schade eigentlich.
Tatsächlich hat es Goldblum mE von allen ehemaligen Elsholtzschauspielern noch am besten erwischt. Ich finde Umbach macht eine sehr gute Figur und verleiht ihm zumindest noch ein gewisses Maß an Charisma. Klar, es ist nicht Elsholtz und er wird es auch nie sein. Und so viele Alternativen gab es 2016 ja auch nicht mehr: Gescher hatte sich bereits zurückgezogen, Kunzendorf war ab den 80ern eigentlich fast nur noch regiemäßig tätig (von Kleinstrollen unter eigener Führung mal abgesehen) und Tennstedt, na ja... ob das so der große Wurf gesehen wäre?
Und mal ehrlich, wenn es PPA geworden wäre, hätte die andere Seite wieder gemeckert😉😉
Nico Sablik für Chris Pine. Zu sagen, dass mir die Besetzung nicht gefällt, wäre eine Untertreibung. Ich finde sie richtig furchtbar. Dabei habe ich absolut kein Problem mit Sablik selbst (mehr). Spielerisch hat er sich stark gemausert über die Jahre. Seine ersten Einsätze für Pine empfand ich als sehr bemüht, vor allem in Star Trek. Aber er passt mit seiner frischen und immer noch sehr jugendlichen Stimme für mein Empfinden gar nicht auf den immer kerniger werdenden und mittlerweile auch grau gewordenen Pine. Wenn ich dann noch auf den O-Ton wechsle, wird es für mich nur noch deutlicher. Gut, O-Ton ist geschenkt, wenn es vom Gesicht kommt, aber das tut es nicht für mich. Pine bleibt im Deutschen für mich weit hinter seinen Möglichkeiten, dabei steckt da ein interessanter Schauspieler hinter.
Auch nicht optimal, aber deutlich cooler war Norman Matt in seinem einen Einsatz.
In den 80ern war für Erst- und Neusynchros Horst Schön eine ziemlich feste Besetzung für Spencer Tracy, vielleicht war das angesichts unterschiedlicher Synchronmetropolen sogar eine Vorgabe der ARD (es ist doch bestimmt kein Zufall, dass Weppers "Querschläger" fürs ZDF entstand). Generell befürworte ich solche Kontinuitäten, nur frage ich mich, wie es zu dieser Wahl kam. Tracys Gesicht und Schöns Stimme kriege ich einfach nicht zusammen. Sei es nun der schnarrende O.E. Hasse, der knorrige Suessenguth oder der heisere Deltgen - diese früheren Sprecher passten auf ihre jeweilige Weise großartig zum ledrigen Gesicht Tracys. Schön ist da einfach zu glatt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #217Tracys Gesicht und Schöns Stimme kriege ich einfach nicht zusammen. Sei es nun der schnarrende O.E. Hasse, der knorrige Suessenguth oder der heisere Deltgen - diese früheren Sprecher passten auf ihre jeweilige Weise großartig zum ledrigen Gesicht Tracys. Schön ist da einfach zu glatt.
Hättest du hier eine Wunschbesetzung? Kurz dachte ich an Günther Sauer, aber der scheint praktisch nur in München gearbeitet zu haben; Wolfgang Völz bringe ich mal nicht ins Spiel (auch wenn er sich sehr zurückgehalten hätte).
Völz und Niendorf wären auch für den noch recht jungen Tracy zu alt gewesen - tatsächlich hätte ich Hellmut Lange gern gehört (okay, den höre ich sowieso gern), was auch zum hauptsächlichen Standort Hamburg durchaus gepasst hätte. Auf jeden Fall eine eher rauhe, handfeste Stimme.
Zitat von N8falke im Beitrag #216Nico Sablik für Chris Pine. Zu sagen, dass mir die Besetzung nicht gefällt, wäre eine Untertreibung. Ich finde sie richtig furchtbar. Dabei habe ich absolut kein Problem mit Sablik selbst (mehr). Spielerisch hat er sich stark gemausert über die Jahre. Seine ersten Einsätze für Pine empfand ich als sehr bemüht, vor allem in Star Trek. Aber er passt mit seiner frischen und immer noch sehr jugendlichen Stimme für mein Empfinden gar nicht auf den immer kerniger werdenden und mittlerweile auch grau gewordenen Pine. Wenn ich dann noch auf den O-Ton wechsle, wird es für mich nur noch deutlicher. Gut, O-Ton ist geschenkt, wenn es vom Gesicht kommt, aber das tut es nicht für mich. Pine bleibt im Deutschen für mich weit hinter seinen Möglichkeiten, dabei steckt da ein interessanter Schauspieler hinter.
Auch nicht optimal, aber deutlich cooler war Norman Matt in seinem einen Einsatz.
Chris Pine altert wie saure Milch, das hat er von seinem Vater. In "CHiPs" war der 36 und sah aus wie 50. Muss aber noch lange nicht heißen, dass sich auch die Stimme verändern oder alt klingen muss. Gibt genug ältere Männer, die sich stimmlich kaum verändern und das passt dann halt nicht zum Aussehen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #220tatsächlich hätte ich Hellmut Lange gern gehört (okay, den höre ich sowieso gern), was auch zum hauptsächlichen Standort Hamburg durchaus gepasst hätte. Auf jeden Fall eine eher rauhe, handfeste Stimme.
Langer kriege ich nicht recht mit Gesicht und Stimme zusammen. Passt für mich nicht recht zu Spencer Tracy. Für Walter Abel war er in "Blinde Wut" allerdings ziemlich stark.
Wer mir noch eingefallen ist und verblüffenderweise vor allem in den 80ern in allen drei Städten tätig war, natürlich überwiegend in Hamburg, ist Rolf Becker. Nicht zu rauh, aber auch nicht zu weich. Das war dann sowieso die Krux an beiden Synchros von "Fury": während Elmar Wepper viel zu lieb und weich für die Rolle war, ist Karl Sturm viel zu hart und polternd.
Zitat von HalexD im Beitrag #221Chris Pine altert wie saure Milch, das hat er von seinem Vater. In "CHiPs" war der 36 und sah aus wie 50. Muss aber noch lange nicht heißen, dass sich auch die Stimme verändern oder alt klingen muss. Gibt genug ältere Männer, die sich stimmlich kaum verändern und das passt dann halt nicht zum Aussehen.
Naja ich muss sagen, mir hat die Kombi Pine/Sablik schon in den "Star Trek" schon nicht so gut geschmeckt. Sablik war damals erst 21 und wirkte mit dem fast parallel stattfindenden Finale der Harry Potter-Reihe in meinen Augen als Cpt. Kirk recht unglaubwürdig - vor allem im Zusammenspiel mit der wesentlich älteren Mitbesatzung um Kluckert und Niesner. Was mich aber am Meisten an der Sache gestört hat war, dass Sablik (habe ich an anderer Stelle bereits moniert) ihn viel zu sehr als lässigen Superheld¹ angelegt hat. Das fand ich gerade mit der Interpretation der alten Reihe im Hinterkopf doch unpassend; fast "anachronistisch".
¹man muss zu Sabliks Verteidigung allerdings sagen, dass die Filme selber in meinen Augen irgendwann angefangen haben, von der Machart auf den Zug der ebenfalls parallel anlaufenden Marvelfilme aufzuspringen. Das hatte dann mit dem alten "Star Trek" leider garnichts mehr zu tun.
Zitat von Silenzio im Beitrag #223Wer mir noch eingefallen ist und verblüffenderweise vor allem in den 80ern in allen drei Städten tätig war, natürlich überwiegend in Hamburg, ist Rolf Becker.
Eine Stimme, die bei mir nicht hängen bleibt. Was aber auch von Vorteil sein kann - trotzdem bin ich bei einem Gesicht wie Tracys mehr bei einer ... tja, nennen wir es "Star-Stimme". Deshalb konnte ich - so absurd und klischeehaft es klingt - mit GGH in der "großen Metro-Lachparade" einigermaßen klar kommen, obwohl er eigentlich gar nicht passte. (Er sprach allerdings auch betont rauh.)