Es ist vollkommen richtig, dieses Geld nachzufordern, weil der Gewinn der Studios an den Filmen trotz allem unverhältnismäßig ist. Was die hier einstreichen, entbehrt jeglicher Grundlage. Es ist eben nicht so, dass die Studios ein wirkliches Risiko haben, da sie von vorn herein scheiße bezahlen, um dieses Risiko zu kompensieren. Und das ist ein unhaltbarer Zustand, der erstmal ausgeglichen werden muss. Risiko gehört dazu, wenn ich Projekte realisiere. Sich darum zu drücken und das auf dem Rücken der Angestellten zu tun - indem man z.B. von vorn herein finanziell so massiv Sparflamme fährt, dass man möglichst GAR nicht fallen kann -, ist schmutzig.
NUR Off am Erfolg zu beteiligen, ist allerdings Schwachsinn. Spitzer müsste ebenfalls mehr Geld bekommen. Hemmo auch. Etc.pp.
Ich werde mich einmal drauf einlassen, weiß aber jetzt schon, dass ich es bereuen werde.
Zitat von MückeWas nicht so ungerechtfertigt ist, denn wer sich beim Gewinn den mit Abstand größten Teil vom Kuchen abschneidet, der muss beim Verlust halt auch bereit sein, die Hosen runter zu ziehen.
Hab ich was anderes behauptet? Genauso ist es und so ist es durchaus in Ordnung.
Zitat von MückeMag ja sein, dass der Sozialismus inkonsequent ist. Aber bist du nicht sogar inkonsequenter?
Nein, weil der Status Quo ja richtig ist. Keine Ahnung, wieso du da was anderes rausgelsen hast.
Zitat Wer A sagt, muss auch B sagen.
Auch hier wieder: Genau das das sage ich doch! Aber Off will was vom Gewinn, obwohl er dafür kein Risiko getragen hat. Er sagt nur A, aber eben nicht B. So läuft's nicht und so wird's auch nie laufen.
Zitat Es ist vollkommen richtig, dieses Geld nachzufordern, weil der Gewinn der Studios an den Filmen trotz allem unverhältnismäßig ist. Was die hier einstreichen, entbehrt jeglicher Grundlage. Es ist eben nicht so, dass die Studios ein wirkliches Risiko haben, da sie von vorn herein scheiße bezahlen, um dieses Risiko zu kompensieren. Und das ist ein unhaltbarer Zustand, der erstmal ausgeglichen werden muss.
Wie kommst du auf die Idee, dir anzumaßen, die Verhältnismäßigkeit einschätzen zu wollen? Wer soll den von dir geforderten "Ausgleich" denn bitte schaffen und mit welchem Recht? Du sagst im Grunde "Wer reich ist, hat dies nicht verdient, also muss man es ihm nehmen, damit alle wieder gleich sind." Es gibt ein paar Staaten in Osten Europas, die an dieser Denkweise zu Grunde gegangen sind.
Off geht es auch nicht etwa um seine Kollegen, er versucht einfach nur per Gerichtsurteil an möglichst viel Geld zu kommen (was durchaus erlaubt ist). Das dient jedoch ausschließlich seiner Bereicherung und wird die Branche am Ende nicht positiv sondern negativ verändern. Ein "weißer Ritter" ist er deshalb nicht.
Zitat von SlartibartfastIch werde mich einmal drauf einlassen, weiß aber jetzt schon, dass ich es bereuen werde.
Dass du dir mit diesem "Vorwort" schonmal die Rechthaberhoheit zugesprochen hast und mich bewusst in ein unglaubwürdiges Licht rückst, ist dir hoffentlich bewusst, aber gut...
Zitat Off geht es auch nicht etwa um seine Kollegen, er versucht einfach nur per Gerichtsurteil an möglichst viel Geld zu kommen (was durchaus erlaubt ist). Das dient jedoch ausschließlich seiner Bereicherung und wird die Branche am Ende nicht positiv sondern negativ verändern. Ein "weißer Ritter" ist er deshalb nicht.
Komischerweise sehe nicht nur ich das anders, sondern dir ging sogar noch unmittelbar ein Post von Brian Drummond voraus, der dem ebenfalls widerspricht.
Zitat Wie kommst du auf die Idee, dir anzumaßen, die Verhältnismäßigkeit einschätzen zu wollen? Wer soll den von dir geforderten "Ausgleich" denn bitte schaffen und mit welchem Recht?
Das Recht ist ganz einfach. Die Studios kämen keinen Meter weit, wenn die Synchronsprecher alle "Fuck you!" sagen würden, denn dann hätten sie niemanden, der ihre Filme adäquat synchronisiert. Ohne Leute wie Off, könnte Disney am deutschen Markt "ganz leise Servus" sagen. Disney ist von Leuten wie Off, Jan Spitzer, Giuliana Jakobeit, Klaus-Dieter Klebsch, Karl Schulz und wie sie nicht alle heißen ABSOLUT abhängig, beteiligt sie am Gewinn aber nur marginal. Es geht hier nicht um "Ausgleich", sondern darum, dass man für ein Brot schließlich auch nicht nur 15 Cent bezahlt. Alles hat einen angemessenen Preis, wird dieser nicht gezahlt, wird irgendwann gestreikt. Und das, was Off hier macht, ist nichts als eine alternative Form des Protests, die mit einem Streik nicht wenig gemein hat.
Zitat Du sagst im Grunde "Wer reich ist, hat dies nicht verdient, also muss man es ihm nehmen, damit alle wieder gleich sind."
Sage ich nicht. Dieses Zitat ist lediglich ein absolut typischer Spruch, den Sozialismus-Gegner PERMANENT Leuten in den Mund zu legen versuchen, von denen sie den Eindruck haben, dass sie mit dem Sozialismus sympathisieren, um sie zu dämonisieren und unglaubwürdig zu machen.
Es gibt auch Leute, die reich sind und auf eigene Faust, durch eigene Leistung, ohne dass die Arbeit fast nur von anderen gemacht wird, Mehrwerte geschaffen haben. Die Chefs von Disney haben an der deutschen Synchronisation aber keinerlei Anteil, außer der Befehlsgewalt und künstlerischen Aufsicht, für die sie auch die Verantwortung haben. Zu glauben, dass "Verantwortung" allein einen Löwenanteil am Verdienst rechtfertigt, ist jedoch vollkommener Humbug. Wenn es danach ginge, müsste Löw auch mehr verdienen als Gomez. (Wohlgemerkt bin ich nicht der Ansicht, dass es sorum wie im Fußball richtiger ist - das ist das andere Extrem, zeigt aber zumindest, dass die Variante 'Studio verdient sich an Synchro schön' nicht so "logisch" und "naheliegend" ist, wie du es hier mehr oder weniger darstellst.) Die Visis und Studios haben zwar einerseits Verantwortung und Risiko, müssen dafür aber auch fast nichts anderes tun als ein paar Leute auszuwählen und den Kram zu überwachen...wobei selbst die Auswahl teilweise noch an schlecht bezahlte Leute vom Synchron delegiert wird - Disney & Co. können also die Zeit während der der Film eingesprochen wird faul im Sessel rumsitzen. Off muss zwar nicht die Besetzung zusammenstellen und eventuelle Fehler diesbezüglich verantworten, dafür aber ein paar Wochen lang jeden Tag paar Stunden im Studio stehen. Ich wüsste jetzt nicht, was Disneys Anteil da jetzt so viel "aufwendiger" macht, dass sie mal eben Dutzendfach mehr Gewinn einstreichen dürften - ausgerechnet auch noch auf dem deutschen Markt. Da haben sie für die OV zumindest noch mehr getan.
Noch ein Hinweis: Nicht jede Kurskorrektur vermessener Ausbeutung ist automatisch sofort "Gleichmacherei". Ich weiß...Westerwelle glaubt das auch...aber das wiederum ist ja schon fast der Beleg dafür, dass es nicht stimmt...
Zitat von SlartibartfastIch werde mich einmal drauf einlassen, weiß aber jetzt schon, dass ich es bereuen werde.
Dass du dir mit diesem "Vorwort" schonmal die Rechthaberhoheit zugesprochen hast und mich bewusst in ein unglaubwürdiges Licht rückst, ist dir hoffentlich bewusst, aber gut...
Nee, das ist nicht gut. Wie an deinem vermeintlichen "Grinsen" via Smiley zu erkennen, Mücke. Ich fand diese Präambel auch unnötig, Slartibartfast, und verletzend in Richtung Mücke. Das kannst du besser. Ich lese eure Diskussionen mit großem Interesse, und zwar beide Seiten. Solche Sticheleien müssen nicht sein.
Mücke, Deinen letzten Beitrag verstehe ich so, daß die Disney-Verantwortlichen angesichts Ihres geringen Anteils bei der Synchro keinesfalls den kompletten Gewinn einstreichen dürfen, sondern Off & Co nachträglich quasi beteiligt werden MÜSSEN.
Weiter oben (Tepepa-Zitat) heißt es dagegen sinngemäß, daß die Disney-Verantwortlichen im Falle eines Flops die komplette Verantwortung zu tragen hätten, auch wenn sie faktisch nichts dafür können.
Das ist ein Widerspruch, der ins Auge springt. Bei erfolgreichen Entscheidungen soll demnach brav geteilt werden, bei Mißerfolg durch falsche Entscheidungen muß dagegen der Entscheidungsträger allein den Kopf hinhalten?
Gibt's da nicht ein Sprichwort in etwa: "Der Erfolg hat viele Väter, der Mißerfolg ist ein Waisenkind". Welcher Synchronsprecher würde schon die Verantwortung für einen Flop übernehmen? Einen Erfolg dagegen schreibt man sich eiligst auf die Fahne ... Marcus Off der Vater des Erfolges bei den Karibik-Filmen? Ganz bestimmt NICHT !! Also auch kein Recht auf Nachforderungen.
Und ganz allgemein: Synchronisieren ist ja kein sooo schlecht bezahlter Hungerleider-Job, das Gejammere auf relativ hohem Niveau ist für mich nicht nachvollziehbar. Marcus Off soll für knapp 3 Monate Arbeit ca. 18.000 Euro bekommen haben - dafür muß der 'normale' Arbeitnehmer 6 bis 9 Monate arbeiten, manch einer noch länger. Ausbeutung?? Sorry, kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Hätte ich einen derart hoch dotierten Job, wäre ich hocherfreut und würde gewiß nicht mit einem Prozess alles auf's Spiel setzen, um mit neidischem Blick auf die ganz großen Absahner noch mehr Geld zusammenzuraffen. Vielleicht ist Off auch nur das Bauernopfer der Interessen-Verbände, die wie man hört auch die Prozesskosten tragen.
Und drittens wird in unserer schnelllebigen Zeit gern übersehen: Eine gute Arbeit muß sich nicht sofort in Heller und Pfennig auszahlen, die 'Belohnung' kommt automatisch mit den Jahren, indem man eine gute Reputation erwirbt und dann irgendwann dank guter Leistungen groß im Geschäft ist. Wenn heutige Synchron-Größen wie Brückner, Danneberg oder Hess bei ihren ersten wichtigen Einsätzen und Erfolgen in den 70er Jahren gleich Beteiligungs-Prozesse geführt hätten, wären die schon lange weg vom Fenster ... Gute Leistung setzt sich langfristig (fast) immer durch, da braucht man keine Prozesse führen ...
Gruß, kogenta
PS: Truffaut hat mal etwas über Schauspieler gesagt, das sinngemäß auch für Synchronsprecher gilt: "Zuerst rackern sie sich ab für einen Hungerlohn, sind sie dann berühmt, halten sie für viel Geld nur noch ihr Gesicht in die Kamera".
Synchronisieren ist ja kein sooo schlecht bezahlter Hungerleider-Job, das Gejammere auf relativ hohem Niveau ist für mich nicht nachvollziehbar. Marcus Off soll für knapp 3 Monate Arbeit ca. 18.000 Euro bekommen haben - dafür muß der 'normale' Arbeitnehmer 6 bis 9 Monate arbeiten, manch einer noch länger.
Mit solchen Zahlen kannst Du Dich aber nicht generell auf die Synchronbranche beziehen, denn derartig hohe Pauschal-Gagen bekommen wirklich nur die Stars der Branche bzw. absolut unersetzbare Feststimmen. Der normale durch die Ateliers tingelnde Durchschnitts-Synchronschauspieler wird dagegen mit einem wesentlich niedrigerem Gagensystem bezahlt und muss - im Gegensatz zu dem von Dir genannten "normalen" Arbeitnehmer, der am Ende des Monats seine Kohle auf dem Konto hat - teilweise auch noch monatelang auf die Auszahlung eben dieser Gagen warten und seinem Geld buchstäblich hinterher telefonieren, Mahnungen schreiben etc. ... Ganz so rosig ist es nämlich nicht, lieber kogenta.
Zitat von SlartibartfastIch werde mich einmal drauf einlassen, weiß aber jetzt schon, dass ich es bereuen werde.
Dass du dir mit diesem "Vorwort" schonmal die Rechthaberhoheit zugesprochen hast und mich bewusst in ein unglaubwürdiges Licht rückst, ist dir hoffentlich bewusst, aber gut...
Wenn schon dabei Erklärungsbedarf ist: Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass danach vermutlich eine ellenlange Antwort von Mücke folgt, die vermutlich erneut von Missverständnissen meiner Thesen durchzogen ist. Und bereits deine erste Reaktion bestätigt dies: "Rechthaberhoheit" kann ich da persönlich nicht herauslesen, aber ich gebe zu dass man sie hineininterpretieren kann.
Zitat von MückeDas Recht ist ganz einfach. Die Studios kämen keinen Meter weit, wenn die Synchronsprecher alle "Fuck you!" sagen würden, denn dann hätten sie niemanden, der ihre Filme adäquat synchronisiert. Ohne Leute wie Off, könnte Disney am deutschen Markt "ganz leise Servus" sagen. Disney ist von Leuten wie Off, Jan Spitzer, Giuliana Jakobeit, Klaus-Dieter Klebsch, Karl Schulz und wie sie nicht alle heißen ABSOLUT abhängig, beteiligt sie am Gewinn aber nur marginal.
Dies sind erneut die gleichen Argumente, die nicht mal bei der IG Metall noch funktionieren. Die Sprecher sagen eben nicht alle gemeinsam "Fuck you". Es findet sich immer jemand, der den Job macht, unter anderem weil er das Geld zum Leben braucht und sich einen deartigen Protest gar nicht leisten kann. Einfach JEDER ist in der Branche ersetzbar. Es mag frustrierend sein, wenn eine Seite der anderen so wie hier unterlegen ist, aber durch Streikfantasien aus dem letzten Jahrhundert erreicht man heute nichts mehr. Die eigentliche Macht zum Protest hat ausschließlich der Zuschauer und dem wird es weiterhin sch***egal sein.
Zitat Und das, was Off hier macht, ist nichts als eine alternative Form des Protests, die mit einem Streik nicht wenig gemein hat.
Jetzt überttreib mal nicht. Off streikt nicht, ebensowenig protestiert er. Einen Rechtssstreit damit gleichzusetzen, halte ich für sehr problematisch.
Zitat Es gibt auch Leute, die reich sind und auf eigene Faust, durch eigene Leistung, ohne dass die Arbeit fast nur von anderen gemacht wird, Mehrwerte geschaffen haben. Die Chefs von Disney haben an der deutschen Synchronisation aber keinerlei Anteil, außer der Befehlsgewalt und künstlerischen Aufsicht, für die sie auch die Verantwortung haben. Zu glauben, dass "Verantwortung" allein einen Löwenanteil am Verdienst rechtfertigt, ist jedoch vollkommener Humbug.
Du bringst selber ein wesentliches Argument (Verantwortung) und verstehst es nicht einmal. Verantwortung ist in der Wirtschaft etwas, das tatsächlich zählt UND das anerkennenswert ist. Wer die Verantwortung übernimmt, hat jedes moralische Recht die Lorbeeren zu ernten oder im Falle eines Misserfolgs die Pflicht Kritik hinzunehmen.
Zitat Nicht jede Kurskorrektur vermessener Ausbeutung ist automatisch sofort "Gleichmacherei".
Deine aber schon. Du träumst davon, wie die Welt sein müsste, wenn alle Menschen gut wären, was sie nicht sind. Du sprichst den Verantwortungsträgern ihren Verdienst ab und maßt dir an zu beurteilen, wer davon wieviel mehr verdient hätte. Du erliegst dem utopischen Weltbild, dass jeder für seine Leistung gerecht bezahlt wird, wobei du entschieden willst, was gerecht ist. Arbeit wird aber immer nur soviel wert sein, wie ein Mensch bereit ist dafür als Entlohnung zu akzeptieren.
Letztlich geht es hier auch gar nicht um die Entlohnung der Sprecher, die tatsächlich in vielen Fällen zu gering ist. Off hat für seine Leistung bereits gutes Geld bekommen und zwar weitaus mehr als in durchschnittlich budgetierten Synchros üblich ist. Er will aus meiner Sicht einzig und allein noch mehr Kohle, weil sie da ist. Nochmal klar gesagt: das ist legitim im Rechtsstaat, aber er tut es für sich allein und für sonst niemand.
Zitat Marcus Off soll für knapp 3 Monate Arbeit ca. 18.000 Euro bekommen haben - dafür muß der 'normale' Arbeitnehmer 6 bis 9 Monate arbeiten, manch einer noch länger. Ausbeutung?? Sorry, kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Der "normale Arbeiter" generiert durch seine Leistung verhältnismäßig ja auch bei Weitem weniger Profit. Und dort, wo er das aktiv tut, gibt es meist ein Provisionssystem.
Zitat Hätte ich einen derart hoch dotierten Job, wäre ich hocherfreut und würde gewiß nicht mit einem Prozess alles auf's Spiel setzen
Wenn du's kannst, wieso nicht? Ich finde, da haben Außenstehende Markus Offs Entscheidung zu respektieren, es ist für ihn ja auch bestimmt keine leichte gewesen.
Ich respektiere sie ja auch, wie ich zweimal betont habe. Was mich stört ist die Bewertung dieser Entscheidung. Nur weil in der Branche Lohndumping vorherrscht, wird der Rechtsstreit, der nur einem Einzelnen dient, als altroistischer Akt missverstanden.
Ich sehe übrigens noch einen Effekt, den Offs Verhalten auslösen wird. Die Abkehr von kontinuierlichen Besetzungen, um niemanden mehr in die Lage zu versetzen, den Verleih erpressen zu können.
Zitat von kogentaMücke, Deinen letzten Beitrag verstehe ich so, daß die Disney-Verantwortlichen angesichts Ihres geringen Anteils bei der Synchro keinesfalls den kompletten Gewinn einstreichen dürfen, sondern Off & Co nachträglich quasi beteiligt werden MÜSSEN.
Weiter oben (Tepepa-Zitat) heißt es dagegen sinngemäß, daß die Disney-Verantwortlichen im Falle eines Flops die komplette Verantwortung zu tragen hätten, auch wenn sie faktisch nichts dafür können.
Das ist ein Widerspruch, der ins Auge springt.
Nein, ist es nicht. Weil die Disney-Leute ihren Profit bereits mit der OV generieren, für die sie auch tatsächlich mehr getan haben als für die Synchro, denn diese auf die Beine zu stellen bedeutet mehr, als ein paar Sprecher auszuwählen und denen über die Schulter zu gucken. Sich dann aber auch noch an der Synchro, auf den Schultern der Sprecher, zu bereichern, ist ungerechtfertigt. Man muss irgendwo eine Grenze ziehen. Es kann nicht sein, dass jemand nur wegen einer "Idee" und "Verantwortung" bei ALLEM, was mit dem Film zu tun hat, IMMER das MEISTE Geld bekommt, selbst in Belangen, wo er eigentlich nichts mehr tut als Durchzuwinken, denn dadurch kommt es zu brachialen Verzerrungen der Größenordnungen.
Generell gilt: Zu glauben, dass jemand, der für die Bauarbeiter Verantwortung trägt, aber einen Sessel vollpfurzt, während diese Männer dann schuften, erheblich(!) mehr Geld zu verdienen hat als sie, ist bedenklicher Unfug. "Verantwortung" ist eine Größe, die oftmals per Glaskugel völlig übersteuert wird. Es kann nicht sein, dass man sich mal eben Dreiviertel einstreicht, während sich der Rest das andere Viertel teilen darf, nur weil man als Mehdorn ja "Verantwortung" für den Bau der Schienen hat oder die "Idee" für etwas hatte usw. usf. Schwachsinn, Unsinn, Nonsens! Ammenmärchen, um das Volk milde zu stimmen! Faule Ausrede!
Einfaches Beispiel: Ich habe die "Idee", ein Mammutgebäude zu bauen, für das ich 500.000 Bauarbeiter brauche, die zu schuften haben, wie beim Bau einer Pyramide. Nur weil es meine Idee war und ich ja die Verantwortung habe, dass sie in die Tat umgesetzt wird, beanspruche ich aber mal eben 50% des Gesamtgewinns des Projekts für mich (und "nur" 50% ist nach heutigen Maßstäben schon fast großzügig). Wo ist das gerecht!?! Mal sorry...aber ich brauche die Leute ganz einfach, um so ein Projekt zu realisieren und das Gebäude würde NIEMALS zu errichten sein, gäbe es diese Leute nicht, würde stattdessen immer ein irrwitziger Wunschtraum bleiben. Es gibt KEINE, aber auch GAR KEINE Rechtfertigung, dass ich auch nur einen Cent mehr Profit an dem Projekt machen dürfte als die Bauarbeiter - geschweigedenn 50% "verdiene" oder gar mehr -, da sie für das finale Projekt keinen Deut weniger wichtig sind als ich. Ich hatte zwar die Idee, aber ohne die Bauarbeiter ist die einen feuchten Kehricht wert. Ende. Aus. Verantwortung ist nur ein Teil der Nahrungskette, der für sich genommen NICHTS wert ist. Ein Auto kann geil aussehen, aber ohne Räder fährt es trotzdem nicht. Die Verantwortung einfach am höchsten zu gewichten, ist Willkür. Sonst nichts. Und die hier beispielhaft besagte Parabel ist Sinnbild für genau das Prinzip nach dem Leute wie Mehdorn entlohnt werden, das VÖLLIG krank ist! Zumal Mehdorn noch nichtmal Ideen, sondern NUR Verantwortung hatte und selbst diese an "rechte Hände" weiterdelegierte, also unterm Stich fast gar nichts mehr tat - und von der Sorte gibt es Tausende, nein Millionen. Und nein...die Leute, an die so einer weiterdelegiert, werden nicht "dafür ja auch bezahlt", zumindest nicht so wie Mehdorn und Konsorten selbst.
Wenn überhaupt, müsste derjenige, der den meisten Profit macht, diese Verantwortung dann zumindest selbst wahrnehmen und sie nicht für einen Euro Fuffzich an jemanden weitergeben (z.B. Visis, die den Job dann machen). Aber selbst das wird ja nichtmal getan. Die Leute, die am meisten gewinnen, pfurzen fast nur in den Sessel.
Zitat Ich sehe übrigens noch einen Effekt, den Offs Verhalten auslösen wird. Die Abkehr von kontinuierlichen Besetzungen, um niemanden mehr in die Lage zu versetzen, den Verleih erpressen zu können.
Sollte Marcuss Off Erfolg haben mit seiner Klage, könnte dieser unschöne Nebeneffekt tatsächlich passieren.
Ist Off jetzt Schuld, wenn die Verleihe einen an der Klatsche haben und sich wie unprofessionelle Zicken verhalten, oder was? Vielleicht sollte man hier anstelle von Offs "Verhalten" eher mal die Verleihe kritisieren, weil es in der Tat absehbar ist, dass sie diese Konsequenz ziehen werden, als Off dafür verantwortlich zu machen, dass er sie zu so einem kindischen Verhalten "treibt".
Das ist nun wirklich wieder sehr, sehr einfach. Jemandem das Aufmucken verbieten, weil er damit übermächtige Leute zu kindischen Reaktionen treibt, anstatt die Aufmuckerei zu unterstützen und den eigentlichen Missstand - übermächtige Konsorten mit Machtkomplex und Zickenallüren - zu beseitigen. Am besten wir schlagen, wo wir einmal dabei sind, gleich auch noch alle Arten von Demonstrationen gewaltsam nieder, nur damit der Merkel die Laune nicht getrübt wird und sie sich deswegen, Gott bewahre, am Ende noch versehentlich drei statt zwei Stückchen Zucker in den Kaffee schmeißt...
Mücke, wir haben dir schon versucht zu erklären, dass Protest und Aufmuckerei in dem Fall zu nichts führen. Du willst es aus Prinzip unterstützen, weil du Partei für die vermeintlich schwächere Seite ergriffen hast. Konstruktive Verbesserungen funktionieren aber anders. Es gibt z.B. eine Initiative der Synchronproduzenten die die Kooperation sucht und nicht die Blockade. Das ist ein Weg, der für mich Vorbildcharakter hat.
Dein Weltbild ist, das wird mir immer klarer, von unsäglich schwarzweißer Färbung. Der Schwache ist bei dir automatisch der Gute und Verantwortungsträger sind bei dir nichts weiter als "Sesselfurzer". Ich finde das nicht nur sehr naiv, sondern vor allem auch antiquiert. Willst du eigentlich wirklich was an der Situation verbessern oder reicht es dir deine gefühlte Hilflosigkleit zu kultivieren?
Zitat von SlartibartfastMücke, wir haben dir schon versucht zu erklären, dass Protest und Aufmuckerei in dem Fall zu nichts führen.
Du fängst schon wieder mit derartigen Präambeln an.... Glaubst du wirklich, nur weil ich eure "mehrfachen" Erklärungsversuche für inkonsistent halte, habe ich deswegen die "Wahrheit" nicht verstanden? Ist die Wahrheit das, was du für richtig hältst?
Zitat Dein Weltbild ist, das wird mir immer klarer, von unsäglich schwarzweißer Färbung. Der Schwache ist bei dir automatisch der Gute und Verantwortungsträger sind bei dir nichts weiter als "Sesselfurzer". Ich finde das nicht nur sehr naiv, sondern vor allem auch antiquiert. Willst du eigentlich wirklich was an der Situation verbessern oder reicht es dir deine gefühlte Hilflosigkleit zu kultivieren?
Wenn ich mich deiner Meinung anschließe, verbessere ich jedenfalls nichts an der Situation, weil du den Status quo ja gnadenlos verteidigst - wenngleich immer unter der Prämisse, dass du ja "eigentlich gerne auch was ändern würdest, aber"... - und auch keine Lösungen anbietest, außer zu erzählen, wie falsch Offs Weg ist. Du betest permanent nur herunter, was Off alles nicht bedacht hat und was deswegen nun zu passieren droht... Ob du es beabsichtigst oder nicht, redest du den Verleihen hier pausenlos das Wort.
Wenn du mir Schwarz/Weiß-Malerei vorwirfst, könnte ich genauso sagen, dass du ein typischer Neutralo bist, der am Ende immer dabei herauskommt, dass es so, wie es ist, ja doch noch am besten läuft, sich aber - was für Neutralos typisch ist - immer dahinter versteckt, dass er eigentlich alles verbessern will, aber andererseits wiederum dies und jenes "berücksichtigen muss" - "eigentlich, aber"! -...und in der Tat stellt man das bei deinen Argumentationen häufig fest. Du bedauerst immer Situationen sehr, zählst dann aber die Fehler in der Herangehensweise der Leute auf, die etwas zu ändern versuchen und danach betest du herunter, warum wer am längeren Hebel sitzt und warum das auch richtig so oder kaum zu ändern ist. Super. Bringt weiter.
Sicher machen auch Leute wie Off Fehler, aber bei dir kommt es nahezu immer darauf hinaus, dass du jegliche Versuche, etwas zu ändern, vollkommen zerredest, während du die Gegenseite als Status quo mehr oder minder hinnimmst oder sogar verteidigst. Das ist mir schon mehrfach aufgefallen, dass du, wenn es um Aufmucker-Themen geht, immer in dieses Muster verfällst.