Quantum Trost gefällt vielen zwar nicht, ich persönlich halte den Film für einen der besten Bondfilme. Ein ernster, harter, gut gemachter Action Bond mit vielen tollen Einfällen bei der Bildgestaltung. Aber da wundert es wohl auch nicht, dass meine Lieblingsbondfilme jeder Zeitperiode meistens die Filme sind, die viele nicht mögen. Imho: Bester Connery Bond: Man lebt nur zweimal. Bester Moore Bond: Leben und sterben lassen. Bester Dalton Bond: Lizenz zum Töten. Bester Brosnan Bond: Goldeneye.
Das ist erstaunlich, die mag ich fast alle auch sehr gern. Aber mich hat "Ein Quantrum Trost" extrem kalt gelassen. Ich habe seinen Zorn über Vespers Tod nicht gespürt, ich habe ihn nicht gespürt und die Action war zu hektisch, um reingesaugt zu werden. Für mich wirklich ein Anti-Bond, der eine ganz schlimme Enttäuschung war. Nebenbei bemerkt auch für Craig, der auf den Film jetzt schon mehrfach draufgeschissen hat.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #196Aber da wundert es wohl auch nicht, dass meine Lieblingsbondfilme jeder Zeitperiode meistens die Filme sind, die viele nicht mögen.
Kann ich gut nachvollziehen. "Lizenz zum Töten" gehörte immer schon zu meinen Lieblings-Bonds. Aber überall, wo ich das erwähne, werde ich mit Fackeln und Heugabeln aus dem Dorf getrieben.
Quantum ist für mich in erster Linie der Bondfilm der verpassten Gelegenheiten. Es gibt da schon Szenen, die mich berühren. Z.B. zwischen Bond und Mathis im nächtlichen Flieger. Da merkt man schon, dass Vespers Tod Spuren hinterlassen hat. Oder wenn der sterbende Mathis Bond den Rat gibt, sich selbst zu verzeihen. Craig spielt die Emotion halt hinter einer verhärteten Fassade, so wie's buchstäblich auch im Buch (will sagen in den Romanen) steht. Vor allem krankt der Film aber - und da gebe ich Dubber Recht - an einem viel zu blassen Bösewicht.
Das wird im November hoffentlich ganz anders kommen.
OMG, bitte hört auf mit dieser "Ur-Bond-Dikussion". Auf die Frage, was ein "klassischer" Bondfilm ist, gibt es KEINE ANTWORT!
Es gibt Leute, die die Connery-Bonds für die klassischen Filme halten, es gibt Leute, die die Moore-Bonds für die klassischen Filme halten und es gibt durchaus Leute, die die Dalton-Bonds für die klassischen Filme halten. (Nur Brosnan kommt da eher schlecht weg^^)
Wie willst du hier also auf einen gemeinsamen Nenner kommen?
P.S. Quantum hatte im Wesentlichen am Autorenstreik zu leiden. Forster würde ich das nicht in die Schuhe schieben.
Bereits nach einer halben Minute hat man das Gefühl, wichtige Teile der Handlung zu kennen -> ein Trailer soll doch Appetit machen und einem nicht gleich das ganze Menü im Schnelldurchlauf servieren.
Aber es wird nicht klar, was "Skyfall" ist, was es damit auf sich hat. Dieser begriff kommt im neuen Trailer nicht mehr vor. Vielleicht hat er ja etwas mit dieser "Mordmaschine" zu tun?
Also zum Thema Dominic Green = Blasser Bondbösewicht. Zustimmen tu ich da auf jeden Fall. Ich hab mir von Skyfall aber auch schon den Deutschen Trailer angeschaut, und finde das Javier Bardem in der Rolle von Silva, allein schon im Trailer wesentlich Böser wirkt, als Mathieu Amalric als Dominic Green in "Ein Quantum Trost".
EDIT: Ich vermute das mit "Skyfall" ein tiefer Sturz im Sinne dessen wenn man zu jemanden sagt "Du bist aber verdammt tief gesunken". Ich mein es geht ja um "M's" Vergangenheit, durch die sie eingeholt werden soll. Ich vermute das dieser tiefe Fall damit irgendwie zusammenhängt. Aber sicher hat das auch irgendwie mit Bond selbst zu tun, der vielleicht selber so eine Art von Persönlichen Absturz erlebt. Das wären jedenfalls so meine Vermutungen.
Es lag wohl nicht am Autorenstreik, dass Quantum auf ein sich geradezu anbeitendes Finale verzichtet. Das Wasser wird einmal gezeigt, dabei hätte Bond die Reservoirs in einem Showdown entleeren können - ja müssen! Himmel es ist Bond und kein kleiner Auftragskiller.
Im Gegensatz zu den letzten Bonds (vielleicht mit Ausnahme von Casino Royale) scheint es diesmal endlich mal wieder einen interessanten Bösewicht zu geben: Die blonde Frisur und Aufmachung von Bardems Figur ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, hat allerdings mMn einen hohen Wiedererkennungswert.
Und Bardem ist ohnehin schon ein bekanntes Gesicht. Das war z.B. bei Amalric in "Ein Quantum Trost" und bei Stephens in "Stirb an einem anderen Tag" anders. Ich meine, habt ihr davor oder danach von diesen Darstellern je etwas gehört? Ich nur von Stephens in "Severance", der allerdings auch nicht gerade zu den allerbekanntesten Filmen zählt.
Und zu Almarics gespielten Bösewicht: War der im Film nicht Chef einer Firma/Organisation, die die Nachhaltigkeit (von Rohstoffvorkomnissen) auf der Erde oder so ähnlich verfolgt? Also quasi ein guter Bösewicht ...
Dann noch Mendes auf dem Regiestuhl, wobei American Beauty zu meinen engeren Lieblingsfilmen zählt - der Film kann hoffentlich nur gut werden!
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #202Es lag wohl nicht am Autorenstreik, dass Quantum auf ein sich geradezu anbeitendes Finale verzichtet. Das Wasser wird einmal gezeigt, dabei hätte Bond die Reservoirs in einem Showdown entleeren können - ja müssen! Himmel es ist Bond und kein kleiner Auftragskiller.
Word.
Das sehe ich auch so. Das Finale von Quantum Trost ist wirklich schwach. Leider.
Zitat von weyn im Beitrag #203Ich meine, habt ihr davor oder danach von diesen Darstellern je etwas gehört?
Ah, doch noch was themenverwandtes. Toby Stephens spricht in den von BBC Radio aktuell produzierten Hörspielen Dr. No, Goldfinger und Liebesgrüße aus Moskau die Rolle eines gewissen Mr. Bond...
Zitat von weyn im Beitrag #203Ich meine, habt ihr davor oder danach von diesen Darstellern je etwas gehört? Ich nur von Stephens in "Severance", der allerdings auch nicht gerade zu den allerbekanntesten Filmen zählt.
"Severance" kam aber auch erst 2006 in den Kinos, also ganze 4 Jahre nach "Stirb an einem anderen Tag". Vorher kannte ihn also vermutlich so gut wie niemand.
Es ist ja oft so, dass eine ganz bestimmte Rolle in einem Film für einen Schauspieler ein Sprungbrett für weitere und bessere Angebote ist. Das war aber bei beiden genannten Herren von mir nicht der Fall.
Bezogen auf Amalrics Rolle: Da fand ich schon nur die Ueberlegung, dass ein Franzose die Gegenseite spielen soll, grundlegend falsch. Rohrbeck mit seinem Akzent kam auf mich überhaupt nicht bedrohlich oder gar ernstzunehmend rüber.
Aber das ist okay, der ganze Film funktionierte null. Craig selbst macht den Autorenstreik dafür verantwortlich, sie konnten somit nichts mehr am Finale schrauben, Slartibartfast. Oder vielmehr "durften".
Und dass Forster zudem kein Gespür für Action hat, lässt sich nicht übersehen, Insomnio. Wie gesagt, bei "World War Z" geht es gerade und insbesondere deswegen drunter und drüber. Er wollte seine Action-Leute von "Quantum Trost" mitbringen, Studio Paramount lehnte aber ab. Nicht grundlos. Und trotzdem ist die Action so halbgar und nichtssagend, dass der Film enorme Reshoots bekommt. Das trägt allein einen Namen: Forster.
Das sind aber die "Action-Leute", die auch schon für die Bourne-Reihe verantwortlich sind. Und die hat sicher nicht Forster zu Quantum mitgebracht. Überhaupt hatte Forster mit den Action-Szenen in Quantum wohl eher wenig zu tun. So etwas kann auch über die Second Unit laufen (= eben das Bourne-Team). Da muss der Regisseur nicht zwingend dabei sein.