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Dieses Thema hat 158 Antworten
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 Allgemeines
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fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

28.07.2014 11:47
#106 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Balsam für meine Seele, lieber Silenzio: "Barry Lyndon" ist für mich eindeutig Kubricks bester Film. Ich muß zwar sagen, daß ich mit Ryan o' Neal nicht so ganz glücklich bin, aber er ist keineswegs ein Störfaktor. Er ist mir etwas zu wenig "antik", daran liegt es wohl.

Jörg Pleva war in "Uhrwerk Orange" ganz fantastisch. "Shining" mag ich weniger und Jack Nicholson ist auch nicht mein Fall, aber auch hier paßte er zu Rolle und Schauspieler. In "Barry Lyndon" fand ich ihn mit seiner unkonventionellen Sprechweise und dem "aufsässigen" Grundton seiner Stimme als fehlbesetzt. Er wirkte noch weniger wie ein Mensch des 18. Jahrhunderts als Ryan o' Neal. Das machte die Figur teilweise unglaubwürdig, weswegen der Film synchronmäßig nicht die volle Wirkung erreicht. Randolf Kronberg hätte ohnehin gepaßt, wenn schon eine eher nicht so präsente Stimme, hätte man wohl auch auf jemanden wie Hansjörg Felmy zurückgreifen können, der trotz des Altersunterschiedes wohl gepaßt hätte.

Im Unterschied zu "2001" oder "Rollerball", ist "Barry Lyndon" ebenso wie "Die Strohpuppe" einer der wenigen Filme, wo die rein aus klassischen Werken zusammengestellte Musik zu 100% funktioniert.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.475

30.07.2014 01:10
#107 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Da ja Hamburger Synchro hätt ich mir für Ryan O'Neal meinetwegen auch jemanden wie Horst Stark vorstellen können oder gar Uwe Friedrichsen. Aber so... eines der Hauptprobleme ist wohl, dass Plevas Stimme einfach zu speziell ist. Das passt auf bestimmte Rollen super, aber beißt sich wiederum auf andere wie eben hier.

Zitat von fortinbras im Beitrag #106

Im Unterschied zu "2001" oder "Rollerball", ist "Barry Lyndon" ebenso wie "Die Strohpuppe" einer der wenigen Filme, wo die rein aus klassischen Werken zusammengestellte Musik zu 100% funktioniert.

Ein paar Filme würden mir da noch einfallen. Allen voran Pasolinis unterschätztes Bibelepos "Das 1. Evangelium - Matthäus" oder auch "Picknick am Valentinstag" (okay, hier hört man ja neben Mozart, Beethoven und Tschaikowski noch das eigentliche Hauptthema des Films - die furiose Panflötenmusik von Zamfir).

Eifelfilmfreak


Beiträge: 337

02.08.2014 00:03
#108 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Mir fällt immer wieder Michael Habeck auf Wiliam Forsythe in "Deadly Revenge- Das Brooklyn Massaker" ein! Der Gegenspieler von Steven Seagal mit der Stimme von Oliver Hardy! Das hat einfach nicht gepasst! Obwohl Habeck alles gegeben hat und fies und böse klang, dieses Bild mit Hardy will einfach nicht aus dem Kopf!

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2014 23:50
#109 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Nachdem ich wieder mal den kleinen B-Film "Stadt unter dem Meer" gesehen habe, ist mir einmal mehr aufgefallen, daß für mein Empfinden Berno von Cramm ein etwas eigenes Kapitel ist.

Tab Hunter ist nicht unbedingt ein begnadeter Schauspieler, aber sein jungenhafter Charme funktioniert in der Originalfassung durchaus, weil er ein wenig frech klingt. Eckart Dux, Randolf Kronberg oder Thomas Danneberg hätten das 1970 gut hinbekommen. Cramm hingegen macht die schablonenhafte Figur hölzener, als sie tatsächlich ist.

Woran es liegt, weiß ich auch nicht, aber Berno von Cramm liegt mir generell nicht so. Er hat eine etwas eigentümliche Art des Sprechens, auch in seinen Fernsehrollen. Ein wenig klingt er immer so, wie frisch von der Schauspielschule, wenn man mit einem gewissen sehr technisch wirkenden Sprachrythmus punkten will.

Vielleicht ein sehr moderner Synchronsprecher, er sprach immer alle gleich.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

13.09.2014 23:41
#110 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Ich deponiere meine Frage einmal hier:

Ich finde, dass K. Dieter Klebsch eine ausgesprochen interessante Stimme hat, die man vielseitig einsetzen könnte (auch bei Erst-Synchros älterer Filme).

Sicher wird's auch an den Anforderungen der Verantwortlichen liegen, aber: kann der Mann eigentlich "normal" sprechen? Der hat immer so einen supersuperabgeklärten Tonfall und irgendwie ist diese Eintönigkeit stinkfad. Dabei wäre enormes Potential da bei dieser Stimme.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.475

15.10.2014 19:41
#111 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Walter Niklaus für Jack Lemmon in "Noch mehr Ärger mit Jack" (1992). Gerade die Hauptrolle ist hier das größte Problem dieser ansonsten stimmigen Synchro der damals frisch gegründeten Johannisthal Synchron. Niklaus passt weder zu Lemmon selbst noch zur Rolle. Und den erheblichen Bruch zum pefekt passenden Georg Thomalla merkt man sehr. Echt schade, dass man sich wohl nicht um ihn bemühen wollte und gerade in der Anfangszeit von Johannisthal noch sehr eigen war was Kollegen aus dem Westen betraf. Interessanterweise wurden dafür in zwei anderen Synchros von Johannisthal, "Sturmhöhe" (1970) und "Psych Out" (1968) die jeweiligen späteren Stammsprecher Lutz Riedel (Dalton) und Joachim Kerzel (Nicholson) engagiert. Besser hätte ich's bei "Noch mehr Ärger mit Jack" gefunden, zumal aufgrund des Abstandes zwischen Film und Synchro in den anderen beiden Fällen fast 30 Jahre lagen und daher Riedel und Kerzel nun nicht unbedingt von Nöten waren. Hier schon.

RetroFilm


Beiträge: 17

16.10.2014 18:09
#112 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Niklaus wurde mit Sicherheit aufgrund seiner enormen Stimmähnlichkeit zu Georg Thomalla besetzt, die selbst bei Laien teils für Verwechslungen gesorgt hat.
Ich erinnere mich beispielsweise, dass bei einer ebay-Auktion einmal ein Verkäufer Georg Thomalla als Sprecher von Basil Rathbone in den Sherlock-Holmes-Filmen bezeichnet hat...

Ist exakt dasselbe Phänomen wie das Ersetzen Rolf Schults durch Kaspar Eichel oder Christian Schult, wobei Niklaus schon ein hervorragender Sprecher gewesen ist (ist ja nicht mehr wirklich aktiv), während Eichel und Christian Schult, sagen wir mal, eher umstritten sind.
Thomallas Schuhe mit Niklaus zu füllen, ist allemal angemessener als von Rolf Schult auf dessen Sohn oder Kaspar Eichel zu wechseln. Dann lieber Jürgen Heinrich (Robert Redford in "The Company You Keep")...

iron


Beiträge: 5.237

17.10.2014 20:19
#113 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Mein Problem im Niklaus-Sample habe ich mehr mehr mit seiner der Sprechweise, hier bin ich der meinung von John Connor im Thread zum Film. Mir klang er irgendwie zu cool und zu dynamisch und raubeinig für den alten Lemmon. Ich bleibe aber dabei, dass da die Stimme von Walter Niklaus an und für sich eine erstaunliche Ähnlichkeit aufweist (mit einer Spur Erik Schumann). Durch das Video mit einer Folge Das unsichtbare Visier", das Flammentanz in einem anderen Faden verlinkt hat, wurde ich meinem Eindruck noch bestärkt.
Allerdings habe ich im Youtube-Synchronvergleich "Stadt in Angst" mit der DDR-Synchro kaum bis gar nicht mehr eine Stimmähnlichkeit feststellen können. Er hätte möglicherweise nicht mehr mit Tracy harmoniert, wenn er sich deutlich nach Thomalla angehört hätte. Auch im Gespräch mit ihm, wo er über basil Rathbone Sherlock Holmes spricht, bemerke ich nichts mehr davon - hier nur der erste Teil:

www.youtube.com/watch?v=E_GtuoZdqLs
Niklaus wäre immo. in den 60ern und 70ern ( gerade auch von nachträglichen Synchros von seinen Streifen aus den 50-er Jahren) sicherlich ein gutes DDR-Pendant von Georg Thomalla gewesen, falls man Jack Lemmon dort überhaupt synchronisiert hat.

UFKA8149



Beiträge: 9.691

19.10.2014 16:53
#114 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Auch wenn es etwas banal klingt, so ist mein Highlight in der Animationsserie "Turbo FAST" definitiv Engelbert von Nordhausen. Er schafft es echt der verrückten Schnecke eine verrückte Charakteristik zu geben. Wenn ich so an ihn denke muss ich wegen seiner tollen Arbeit schon fast weinen.

Heavy
Gesperrt

Beiträge: 294

20.10.2014 03:59
#115 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Ich fand Berenice Weichert auf Yvonne Strahovski gut. Sie kam gut vom Gesicht, Sie hat mir sehr gut gefallen. Sonja Spuhl habe ich ehrlich gesagt nicht vermisst. Ich wusste gar nicht das Frau Weichert auch SO klingen kann. Sonst kenne ich immer nur diese Mädchenstimme in Hörspielen von ihr.

Donnie Darko
Moderator


Beiträge: 8.133

20.10.2014 13:09
#116 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Ja, ich fand Berenice Weichert auf dem Fräulein Strahovski auch klasse!!! Die Kombination mit Sonja Spuhl kenne ich bisher nur "auf dem Papier".

Heavy
Gesperrt

Beiträge: 294

20.10.2014 16:58
#117 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

So hört sich Sonja Spuhl an, ich finde Berenice Weichert einfach besser, für mich eine Sprecherin mit sehr viel Potenzial. http://youtu.be/aehuCmz-oTQ?t=2m32s

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

29.07.2015 22:51
#118 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #95
Die heute zugänglichen Synchronfassungen von Eisensteins "Iwan der Schreckliche" sind im Großen und Ganzen gleichwertig. Persönlich ziehe ich die DEFA-Fassung vor, da zu russischen Filmen für mich einfach die DDR-Stimmen gehören. Sie ist auch gediegen gemacht (im Dialog literarischer als die BSG-Version) und gut gespielt - aber es knarrt leider an einer Stelle gewaltig. Und das ist leider die Titelrolle.
Hilmar Thate mag ja ein gestandener Theaterschauspieler sein (ich finde ihn nicht so gut), aber im Synchronstudio wohl nicht so zuhause (obwohl er in "Ikarie XB3" saubere Arbeit leistete). Gruß
Stefan


Thate hat in Wim Wenders "Paris - Texas" auf Harry Dean Stanton eine Ausnahmeleistung vollbracht. Das nur als Ergänzung und Beispiel für eine besonders positive Leistung.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.301

12.01.2016 01:00
#119 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

"Rio Bravo" ist schauspielerisch eine gediegene Synchronisation (der hölzerne Dialog mit zahlreichen sperrigen 1:1-Übersetzungen ist ein Kapitel für sich) mit kleinen Glanzlichtern ... und einem gewaltigen Ausreißer nach unten.
Ich schätze Ernst Konstantin sowieso nicht, aber für John Wayne ist er eine Katastrophe!
Gerade diese Rolle, in der Wayne mehr Augenzwinkern zeigt als gewöhnlich, wäre ideal gewesen für Heinz Engelmann, aber auch mit Marquis hätte ich sehr gut leben können (seine öfters überzogene Ironie hätte hier recht gut gepasst). Sogar der Gedanke an Hamacher (der mich in "Die Gewaltigen" sehr störte, allerdings auch mit Marquis in einer anderen Rolle) hat viel für sich.
Alternativen gab es genug, Konstantin war die schlechteste Wahl - Geknurre ohne Modulation, all die vielen Zwischentöne, die gerade diese Rolle hat - die unterdrückte Sanftheit, die gesunde Furcht, die väterliche Wärme - all das ist verloren gegangen.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.876

12.01.2016 09:52
#120 RE: Wenn einzelne Stimmen besonders positiv oder negativ herausstechen Zitat · antworten

Ich finde es auch sehr bedauerlich, dass man hier nicht Heinz Engelmann nahm, der wenig später in "Land der 1000 Abenteuer" bewies, wie gut er zu einem selbstironischen John Wayne* passte. Auch der zu dieser Zeit oft steif klingende Wolfgang Lukschy hätte mir besser gefallen, Arnold Marquis dagegen habe ich mir hier nie gewünscht.
Ich nehme an, zu den "kleinen Glanzlichtern" zählen für dich auf jeden Fall Ursula Traun und Hans Hessling. Gehört dazu auch Holger Hagen?
Manche bedauern, dass man gerade hier nicht Klaus Miedel nahm. Ich dagegen finde Hagen als "Dude" schauspielerisch hervorragend, daneben ist der Kontrast zu Dean Martins Gesangsstimme bei ihm relativ gering. Und "nobel" ist diese Rolle auch nicht gerade.

*Bei allem Kopfschütteln zu seinen politischen Haltungen muss man dem "Duke" zugestehen, dass er eine stark ausgeprägte Neigung zur Selbstironie hatte.

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