Bei 5:34 resp. dem Trailer bin ich mir sicher, dass Krause zu hören ist. Bei 6:14 dachte ich ebenfalls zuerst an einen chargierenden Andreas Fröhlich, vorläufig gehe ich eher von Alexander Pelz aus.
Zitat von Ekkehardt im Beitrag #85Noch Fragen.????
Ja Ekkehardt. Obwohl keine Fragen, eher Anmerkung: Ich will hoffen, dass der Teil von Walton Goggins nicht in München aufgenommen wurde. Ansonsten hätte man die Gelegenheit verpasst, ihn mit der Justified Stimme auszustatten. Jetzt wird es so sein, dass Boyd Crowder im Bild ist, aber Dickie Bennett spricht. Ansonsten stelle ich mir Michael Madsen und Ihre Stimme außerordentlich passend vor :) Das gleiche bei Bruce Dern.
Matthias Deutelmoser wird wohl in Berlin aufgenommen worden sein. Ich habe bei der Erscheinung der Figur aber auch die ganze Zeit Boyd Crowder vor Augen, für den ich Alexander Brem absolut exzellent fand. Trotzdem scheint mir M.D. zum Rollentyp hier ganz gut zu passen.
Die Besetzung mit Stefan Kurt ist ein Geniestreich gewesen. Würde mich brennend interessieren, wie es dazu kam, wer da auf die Idee kam und wie er überredet wurde, denn bislang ist er ja nicht als Synchronschauspieler in Erscheinung getreten gewesen..
Und was für eine geile Synchro (besonders toll Mathias Deutelmoser auf Goggins, Engelbert von Nordhausen auf Jackson und Manfred Lehmann auf Russell) das war und das Sahnehäubchen war der deutschschweizer Bühnen-Film-und Fernsehschauspieler Stefan Kurt (Der Schattenmann", "Affäre Semmeling", der hier Tim Roth großartig synchronisiert. Wie geil ist DAS denn? Stefan Kurt, ich dachte ich traue meinen Ohren nicht, als ich ihn stimmlich erkannte! Und dann noch seine allererste Synchro (außer mal sich selbst von schwyzerdütsch nach deutsch). Stefan Kurt macht mit seiner sehr lustigen (stimm-)schauspielgewaltigen Synchronisierung von Tim Roth den Waltz in Roth auf sehr betonte und extrovertierte Art perfekt!).
Und zum Film an sich.
Genial, einfach nur genial, Tarantinos Meisterstück (neben "Django Unchained")
Hatte gelinde Befürchtungen, nachdem ich einige negative Stimmen zum Film gelesen hatte a lá die erste Hälfte sei langweilig und die Zweite sei ein noch brutaleres Blutbad als bei bisherigen Tarantinos, aber nichts davon stimmt.
Zu keiner Zeit kommt Langeweile auf. Ganz im Gegenteil, habe mich über weite Strecken prächtig amüsiert, wie "die Schlachtplatte" schön genüßlich von Herrn Tarantino als Strippenzieher im Hintergrund angerichtet wird und die einzelnen Figuren und deren Interaktion und Dialoge genossen. Tolle Dialoge in der üblichen Tarantino-Manier, toller Dialogwitz und ja, neben viel Humor auch Ernsthaftes, Hartes. Was die Gewalt angeht, ich weiß nicht, fand ich die jetzt beileibe nicht so brutal und splätterig und ekelhaft wie noch bei "Django Unchained".
Im direkten Vergleich finde ich das Gewalt-Level in "The Hateful Eight" für Tarantino-Verhältnisse eher "harmlos", zum Teil witzig weil überzeichnet, zum Teil auch genau im richtigen Maße abstoßend. Aber im Gegensatz zu "Django Unchained" gibt es hier in "The Hateful Eight" nach meinem Dafürhalten keine sinnlos-unnötige Gewalt, die nicht durch die Figuren/Verhältnisse/Umstände erklärlich wäre, also nicht einfach nur Gewalt um der Gewalt willen, wie teilweise bei "Django Unchained" noch. Und in "The Hateful Eight" wird auch nicht minutenlang draufgehalten auf ein Blubad, wie etwa noch in "Django Unchained" bei der gefühlt zehnminütigen Schießerei im Herrenhaus mit splätterigen Körpereinschlägen.
Ist "The Hateful Eight" deswegen harmloser Kinderkaffee? Nein, beileibe nicht. Aber für Tarantino-Verhältnisse eher "harmlos".
Ich liebe Western, insbesondere Schneewestern. Zwar ist dieser Film weit mehr Western, als es der direkte Tarantino-Vorgänger war, aber ganz soo dolle Westernlich als "richtiger Western" war er denn doch nicht, was natürlich daran liegt, daß sich die Handlung weitgehend auf die Geschehnisse und Charaktere in der Hütte verdichtet und vergleichsweise wenig "outdoor" und Panoramen und übliche Westernzutaten beinhaltet. Weil es im Grunde genommen ein bühnenhaftes Kammerspiel und (großartiges) Schauspielerkino ist!
An sich würd ich ja sagen "Western und Bühnenkammerspiel, das beißt sich, das passt nicht zusammen". Aber wie das zusammenpasst! Einfach großartig.
Bei den Schauspielern weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Bis in die Nebenrollen stark, aber besonders herausragend, neben dem "Tarantino-Inventar" Samuel L. Jackson fand ich Walton Goggins und Tim Roth. Der zweifellos "einen auf Christoph Waltz macht" in seinen Manierismen, seiner Mimik, seiner Gestik, seiner Sprechweise, auch wenn ich erstmal Synchro geschaut habe (OV kommt bei meinen späteren Sichtungen im Februar), was noch durch seine Synchro unterstrichen wird.
Wenn "Django Unchained" schon Tarantinos Meisterstück war (das ich damals 11 Male im Kino genossen hab), dann ist "The Hateful Eight" Tarantinos absolutes Meisterstück, das ich ebenfalls viele Male im Kino zu genießen gedenke.
Zitat von Frank Brenner im Beitrag #97Das Synchronbuch stammt übrigens von Michael Schlimgen.
Das stimmt. Die ersten 40 Minuten hat allerdings Christoph Cierpka (der auch Synchronregie führte) getextet.
Hoffentlich hat sich das nirgends negativ auf einen homogenen Sprachstil ausgewirkt... Kommt es eigentlich öfter vor, dass sich Dialogautoren das Texten der Bücher "teilen" und wieso?
Danke für die restlichen Ergänzungen. Aber Tim Knauer als Erzählerstimme ... kann ich mir erstmal so gar nicht vorstellen. Muss ich mir morgen dann selbst mal ein Bild von machen. Morgen ist Tarantino-Tag!